Donnerstag, 20. Dezember 2012

Frohe Weihnachten

Bei Calluna machen wir keine Weihnachtsfeier, dafür aber ein Weihnachtsfrühstück. Zu diesem haben wir uns heute in Wahrenholz getroffen. Da wir in verschiedenen Büros arbeiten, kommt es leider viel zu selten vor, dass wir mal alle zusammen an einem Tisch sitzen. Umso mehr haben wir es heute genossen. Komplett waren wir dennoch nicht. Friederike Kohnke hatte leider noch so viel zu tun, dass sie nicht zum Weihnachtsfrühstück kommen konnte. Aber die Arbeit geht nun einmal vor.
Bei dieser Gelegenheit möchten wir uns bei all unseren Kunden und Geschäftspartnern für die gute Zusammenarbeit und das Vertrauen bedanken. Zwischen Weihnachten und Neujahr werden wir uns ein wenig erholen, damit wir uns im neuen Jahr wieder frisch und munter und mit viel kreativen Potenzial an die Arbeit machen können. Danken möchten wir auch unseren freien Mitarbeitern, die uns bei der Produktion und beim Vertrieb des Südheide-Magazins Calluna tatkräftig unterstützen.
Wir wünschen allen frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!


Das Calluna-Team traf sich heute zum Weihnachtsfrühstück (von links): Martina Ganz, Werner Remus, Susanne K. Knöpfle, Merle Höfermann, Inka Lykka Korth, Christine Kohnke und Marion Korth. Nicht dabei sein konnte Friederike Kohnke.

Montag, 17. Dezember 2012

In der Druckerei

Heute Morgen ist die Winterausgabe des Südheide-Magazins Calluna in Druck gegangen. Die Auslieferung beginnt am nächsten Wochenende und wird nach den Weihnachtsfeiertagen fortgesetzt. Tipp: Wenn Sie das Magazin jetzt noch schnell abonnieren, bekommen sie die Winterausgabe druckfrisch ins Haus geliefert. Das Abo kostet 10,- Euro im Jahr und ist nach Bezug von vier Heften jederzeit formlos kündbar. Und falls Sie noch ein Last-Minute-Weihnachtsgeschenk suchen: Ein Calluna-Geschenkabo für ein oder zwei Jahre kostet nicht viel, macht aber dem Beschenkten viel Freude.
Schicken Sie einfach eine E-Mail mit Ihrer vollständigen Adresse, bei einem Geschenkabo brauchen wir natürlich auch die Adresse des zu Beschenkenden, an abo@calluna-medien.de oder rufen Sie uns an (Telefon 05371/55506).

Sonntag, 25. November 2012

Grauer November?

Gar nicht grau: Der November zeigte sich heute ausnahmsweise
einmal von einer ungewohnt farbenfrohen Seite.
Der November gilt als trüber, grauer Monat. Das ist er auch meistens, aber als heute Nachmittag der Regen aufhörte und die Sonne hinter den Wolken hervorlugte, zeigte sich der November ausnahmsweise einmal von einer ungewohnt farbenfrohen Seite. Hier zum Beweis ein paar Impressionen von unserem 14-Kilometer-Spaziergang mit den Hunden durch die Wald- und Wiesenlandschaft hinter unserem Dorf:


Dienstag, 20. November 2012

Wieder erhältlich

Autor Jürgen Rohde freut sich, dass sein Buch über das Isen-
hagener Land so schnell vergriffen war, dass  jetzt neu
aufgelegt werden musste.
Die erste Auflage war bald vergriffen, sodass wir das Buch "Moore, Menschen, Mauerwerk" des Hankensbütteler Autors Jürgen Rohde nachdrucken lassen mussten. Jetzt ist es, rechtzeitig vor Weihnachten, in zweiter Auflage erschienen und kann ab sofort für 9,80 Euro bei uns bestellt werden (Telefon 05371/55506) oder kontakt@calluna-medien.de). Wir liefern versandkostenfrei auf Rechnung.
In seinem mit zahlreichen Farbfotos illustrierten Buch unternimmt der vielseitig interessierte Germanist Jürgen Rohde Streifzüge durch das Isenhagener Land, das mit seinen Mooren, Heideflächen und Wäldern als Teil des Landschaftsraumes Südheide eine abwechslungsreiche Natur sowie kulturhistorisch interessante Ziele zu bieten hat. Die Streifzüge führen hinter Klostermauern und zu trutzigen alten Feldsteinkirchen. Außerdem werden mit dem Schriftsteller Arno Schmidt und dem Theologen Carl Johann Philipp Spitta zwei herausragende Persönlichkeiten der Region vorgestellt. Der Historiker Dr. Günter Dickmann steuerte Beiträge über den alten Wollspeicher in Isenhagen und über die Dammburgen in Wentorf und Alt Isenhagen bei. Der Biologe Karsten Borggräfe schrieb einen Beitrag über die Ise-Niederung im Wandel der Zeit.
Die 15 informativen und kurzweilig geschriebenen Essays empfehlen sich für die im Isenhagener Land lebenden Menschen, die mehr über ihre Gegend erfahren möchten, ebenso wie für Urlauber, die über die üblichen touristischen Informationen hinaus etwas tiefer in ihr Urlaubsziel eintauchen möchten.
 Jürgen Rohde, der schon lange in Hankensbüttel lebt und bis zu seiner Pensionierung Lehrer am dortigen Gymnasium war, erweist sich in diesem Buch einmal mehr als genauer Beobachter. Dank seiner umfangreichen Kenntnisse sowohl im naturkundlichen als auch im (kunst)geschichtlichen Bereich verfügt er über den notwendigen Hintergrund, um seine Beobachtungen einzuordnen und Zusammenhänge aufzuzeigen. Sein Buch möchte er nicht als Natur- und Kulturführer verstanden wissen, der Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, sondern vielmehr als „eine lockere Auswahl, die dem Besucher der Orte und dem Leser Hinweise auf einiges Sehenswerte geben möchte“. Der Autor möchte beim Leser die Neugier wecken und dazu anregen, sich selbst auf Streifzüge zu begeben.

Dienstag, 13. November 2012

Kraniche über der Südheide

Kraniche nutzten den windstillen, sonnigen Tag für den Flug in ihre Winterquartiere.
Ach, war das ein schöner Herbsttag! Das Laub der Bäume leuchtete in allen Farbschattierungen von hellgelb bis dunkelrot. Zwar musste ich heute arbeiten, aber trotzdem nahm ich mir vor meinem Termin am frühen Nachmittag noch die Zeit für einen Spaziergang mit den Hunden, die das traumhafte Wetter offenbar genauso genossen wie ich. Während unseres Spaziergangs zogen zwei Gruppen Kraniche, in typischer Pfeilformation fliegend, laut trompetend über uns hinweg. Ein faszinierender Anblick!
Auch morgen und übermorgen soll es bei uns in der Südheide wieder so schön werden wie heute.

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Schwarz sehen

Acht paarweise angeordnete Lichtpunkte in der Dunkelheit. Die Autorin hat ihre Schafe auf der Weide geortet.
Traurig, aber wahr: In drei Tagen beginnt wieder die Winterzeit. Am Sonntag werden die Uhren um eine Stunde zurückgestellt. Der Effekt: Es wird wieder früher dunkler.
Von mir aus könnte man die Winterzeit ganz abschaffen. Dass es dann im Winterhalbjahr morgens später hell wird, würde ich in Kauf nehmen.
Schon jetzt nervt die frühe Dunkelheit ziemlich, besonders an solchen Tagen wie heute, an dem der Himmel ohnehin bedeckt ist. Mein wichtigstes Utensil ist abends die Taschenlampe. Ohne sie sehe ich schwarz. Mit ihrem kräftigen Lichtstrahl suche ich die Weide ab, bis ich acht paarweise angeordnete helle Punkte entdecke  – die Schafe. Sie verbringen die Nächte im Stall. Zum Glück finden sie den Weg dorthin auch im Dunkeln, wenn ich ihnen mit dem Lichtstrahl grob die Richtung weise. Etwa eine halbe Stunde nach den Schafen wollen auch die Pferde zurück in ihren Offenstall. Dort bekommen sie noch eine Portion Heu für die Nacht.
Die Energiesparlampe im Hühnerstall lasse ich meist bis 22 Uhr brennen. Denn je kürzer die Tage sind, umso weniger Eier legen die Hühner. Mit der künstlichen Beleuchtung lässt sich der Tageslichtmangel etwas ausgleichen.

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Vogelfutter selbst hergestellt

Diese Meise gönnt den anderen Vögeln das Futter nicht und verscheucht sie aus dem Futterhaus.
In diesem Jahr werden wir kein industriell hergestelltes Vogelfutter kaufen. Stattdessen werden wir den Piepmätzen regelmäßig etwas Leckeres kochen und es ihnen im Futterhaus im Innenhof servieren. Der Gifhorner Hobby-Ornithologe Thomas Hardt, dessen Garten wir in der Calluna-Herbstausgabe vorgestellt haben ("Das Paradies ist machbar") gab uns den Tipp: Warum Fertigfutter kaufen? Vogelfutter kann man doch ganz einfach selbst herstellen – und viel billiger obendrein. Sonnenblumenöl und Haferflocken – mehr braucht man dazu nicht.
Und so geht es: In einem Kochtopf wird eine Tasse Sonnenblumenöl (etwa 150 ml) leicht erhitzt. Dann wird ein Paket Haferflocken (500 g) in das heiße Öl hineingerührt. Solange rühren, bis die Haferflocken das Öl aufgesogen haben – fertig. Das abgekühlte, fett- und eiweißreiche Futter reicht bei uns für etwa eine Woche. Statt größere Mengen auf einmal herzustellen, empfiehlt es sich, das Futter jede Woche neu zuzubereiten, denn sonst könnte das Fett ranzig werden.

Zuerst wird Öl leicht erhitzt und dann ein Paket Haferflocken hinzugefügt.
Die Vögel – überwiegend kommen zu uns Meisen, Kleiber und Rotkehlchen – finden das Futter gut. Am Vogelhaus herrscht jedenfalls deutlich mehr Andrang als im vergangenen Jahr. Leider gelingt es mir nicht, das Futterhaus mit mehr als einem Vogel zu fotografieren, weil immer wieder eine einzelne Meise zu Fressen kommt, die den anderen Vögel nichts gönnt und sie sofort verscheucht.

Dienstag, 9. Oktober 2012

Am Wegesrand entdeckt


Er gehört zum Herbst wie die bunten Blätter: der Fliegenpilz. Dieses besonders schöne Exemplar habe ich heute Abend auf meinem Spaziergang mit den Hunden entdeckt.

Immer wenn ich einen Fliegenpilz sehe, muss ich gleich an Wichtel und Zwerge denken. Tatsächlich ist der Fliegenpilz Bestandteil vieler Märchenbuch-Illustrationen (links eine Postkarte aus der Zeit um 1900, mit der "Viel Glück im neuen Jahre!" gewünscht wurde). Und obwohl er giftig ist, gilt er, ähnlich wie das vierblättrige Kleeblatt, kurioserweise als Glückssymbol. In manchen Kulturen, vor allem von einigen sibirischen Völkern, wurde er früher als Rauschmittel verwendet. Hier ein interessanter Text, den ich über den Fliegenpilz gefunden habe: klick.

Sonntag, 7. Oktober 2012

Baum im Betonring

Durch den Betonring eines alten Waschkessels hindurch ist
ein stattlicher Baum gewachsen.
Um unsere 14 Kilometer lange Lieblingstour durch Wald und Wiesen etwas abzukürzen, sind wir heute auf einem alten, mit Bäumen bestandenen Damm zwischen zwei Moorwiesen entlang gegangen, der offenbar seit langem nicht mehr benutzt wird und schon ziemlich zugewachsen war. Und was entdecken wir da am Wegesrand? Einen Betonring von einem alten Waschkessel, den dort jemand vor langer Zeit entsorgt haben muss. Denn in dem Ring ist ein stattlicher Baum gewachsen. Der Stamm hat immerhin bereits einen Durchmesser von 25 bis 30 Zentimetern. Zwar handelt es sich um eine schnell wachsende Weide, aber einige Jahrzehnte hat der Baum zum Wachsen bestimmt gebraucht.
Fasziniert betrachteten wir diese Symbiose aus Natur und Beton. Zunächst vermuteten wir, dass der Betonring mal in zwei Teile zersprungen war und jemand die beiden Teile um den Stamm drapiert hat, aber nein, der Ring ist völlig unversehrt. Es gibt also keinen Zweifel daran, dass der Ring zuerst da war und der Baum erst danach gewachsen ist.
Aus diesem alten Melkstand heraus wächst ein Holunder.
Rund einen Kilometer weiter entdeckten wir ein weiteres Beispiel dafür, wie die Natur von Menschen Geschaffenes überwuchert: Aus einem halb verfallenen überdachten Melkstand auf einer Weide wächst ein Holunder.
Ein noch schöneres Beispiel habe ich vor vielen Jahren einmal auf Island fotografiert: In einem verlassenen Bauernhaus, in dem noch allerlei Möbel herumstanden, wuchs im Schlafzimmer aus der Matratze eines Metallbettes eine Birke durch das marode Blechdach hindurch.
Für mich haben solche Bilder etwas sehr Symbolhaftes und zugleich etwas Tröstliches, zeigen sie doch, dass die Natur sich irgendwann das wiederholt, was der Mensch ihr einst genommen hat.

Freitag, 5. Oktober 2012

Regen, Wind und bunte Blätter

Heute hat es den ganzen Tag geregnet. Nur am späten Nachmittag kam mal kurz die Sonne raus, aber von Westen her war schon wieder eine dunkle Wolkenwand im Anmarsch. Außerdem kam Wind auf. Der rüttelte so heftig an den Bäumen, dass diese ihr Laub fallen ließen. Ich habe die kurze Regenpause genutzt, um mal schnell draußen ein paar Herbstfotos zu machen. Hier meine kleine Ausbeute:



Sonntag, 30. September 2012

Einige Impressionen...

 ...von unserem heutigen Herbstspaziergang, der bei dem herrlichen Wetter und der beginnenden Laubfärbung traumhaft schön war. Um möglichst viel von der goldenen Herbstsonne abzubekommen, hatten wir keine Route durch den Wald, sondern eine durch die Moorwiesen am Rande unseres Dorfes gewählt. Typisch für diese Landschaft sind die alten, knorrigen Birken entlang den Wegen, die sich mal als Zwillingspärchen in V-Form, mal so schief stehend präsentieren, dass man Angst hat, der Baum könnte gleich umkippen.

Samstag, 29. September 2012

Die letzte Torfstechmaschine im Großen Moor

Die 1968 im Emsland gebaute Torfstechmaschine sieht vielleicht schon etwas schäbig aus, ist technisch aber noch völlig in Ordnung und funktioniert einwandfrei.
Die Autorin im Moor zwischen den von der
Maschine gestochenen Torfstücken.
Jahrhunderte lang wurde im Großen Moor bei Gifhorn  Torf abgebaut, der vor allem als Brennstoff, aber auch als Dünger diente. Doch damit ist bald endgültig Schluss, denn der Torfabbau zerstört das Moor. Durch Wiedervernässung wird ein ökologisch wertvoller Rückzugsraum für viele Tier- und Pflanzenarten geschaffen. Von der einst florierenden Torfindustrie sind nur noch spärliche Reste vorhanden.
Ich hatte heute für Calluna die Gelegenheit, die letzte Torfstechmaschine im Einsatz zu fotografieren und mit einigen alten Herren zu sprechen, die ihr ganzes Arbeitsleben lang im Moor zugebracht haben. "Wir sind nie nach Spanien geflogen und waren trotzdem immer braun wie Urlauber", amüsierte sich einer der ehemaligen Torfstecher. "
Als Kohle, Öl und Gas die Nachfrage nach Brenntorf sinken ließen, wurden viele der Torfstechmaschinen entweder ins Ausland verkauft oder verschrottet. Düngetorf wird ja nicht in Brikettform benötigt, sondern lose oder als Sackware angeboten. Das Abfräsen der Torfschichten für den Düngetorf ist ziemlich unspektakulär – ganz im Gegensatz zur Brenntorfabbau. Die Torfstechmaschine rattert und rumpelt, dass der weiche Moorboden ins Schwingen gerät, macht ordentlich Lärm und stößt schwarze Qualmwolken aus. Und es stinkt ganz fürchterlich nach faulen Eiern, wenn der im Moorboden gebundene Schwefelwasserstoff freigesetzt wird. Obwohl ich am Ende die Nase buchstäblich voll hatte, war es ein spannender Nachmittag, an dem ich viel gesehen und erfahren habe. Mehr über meinen Besuch im Moor in der Calluna-Winterausgabe.

In einem Arbeitsgang sticht die Maschine den Torf und stellt die Stücke neben dem frisch
gezogenen Graben wie Dominosteine zum Trocknen auf.

Donnerstag, 27. September 2012

Herbstwetter


Der Herbst sorgte heute für dramatische Lichtstimmungen am Himmel über dem Windpark Langwedel.

Zum Herbst gehört nicht nur buntes Laub und goldenes Licht, sondern auch die ganze Palette der Grau- und Schwarztöne. Eine Kostprobe davon gab es heute Nachmittag. Von Westen her näherte sich eine bedrohliche wirkende, dunkle Regenfront, die dramatische Lichtstimmungen zauberte, wie man sie sonst nur aus Filmen kennt. Kurz vor 18 Uhr begann es zu stürmen und zu schütten, aber schon nach einer Viertelstunde war der Spuk schon wieder vorbei.

Freitag, 21. September 2012

Das Herbst-Heft 2012

Am Montag, 24. September, beginnt die Verteilung des Herbst-Heftes unseres Südheide-Magazins.
Hier eine kleine Übersicht über die Geschichten in dem Heft:

• Munter plätschert der Heidebach
  Naturpark-Informationszentrum in Eschede eröffnet                   
• Gänse machen glücklich
  Heinrich Wiedenroth züchtet seit mehr als 30 Jahren die Celler Gans
• „Das Paradies ist machbar“    
  Thomas Hardt und sein Wildgarten
• Klanginstallationen aus dem Garten 
  Petra Mühlbauers Blick über den Gartenzaun
• Ein sinnlicher Baustoff  
  Die neue Lust auf Lehm
• Sonne, Mond und Sterne
   Jörg Anrecht blickt in die Weiten des Weltalls
• Spannende Spurensuche   
   Exkursionen zu vergessenen Orten im Raum Meinersen
• Ich will schreiben!
   20 Jahre Literaturwerkstatt Gifhorn

Mittwoch, 19. September 2012

Begrünte Wäscheleine

 Engagiert windet sich der Wein um die Wäscheleine.
Gut, dass wir uns neulich eine Wäschespinne gekauft haben, denn unsere quer durch den Innenhof gespannte Wäscheleine wird immer kürzer. Wie das? Nun, die im Innenhof üppig wuchernde Weinrebe hat im Frühsommer ihre Fühler ausgestreckt und dabei die Wäscheleine entdeckt. Inzwischen ist schon die Hälfte der Leine kunstvoll mit Zweigen und Blättern umwickelt – und der Wein windet sich weiter. Erst der Frost wird ihm Einhalt gebieten.

Sieht doch eigentlich ganz hübsch aus, oder?

Grün umkränztes Insektenhotel.
Ich habe da folgende Theorie: Wahrscheinlich handelt es sich bei der Weinrebe um eine Sorte, die trockenen Wein hervorbringt. Das weiß die Pflanze instinktiv, und deshalb erklimmt sie schnurstracks die Wäscheleine, damit die Trauben schnell trocknen.
Aber Spaß beiseite: Der Wein wuchert zwar wie wild, aber geblüht hat er auch in diesem Jahr wieder nicht, und somit trägt sie auch keine Trauben.
Ernsthafte Gärtner würden die Weinrebe deshalb wahrscheinlich sofort herausreißen und durch eine neue ersetzen. Wir werden die Pflanze aber behalten, allein schon deshalb, weil sie unsere Wäscheleine so schön begrünt hat. So etwas hat nicht jeder! Und oben unter der Dachrinne ist sie gerade dabei, ein schlichtes Insektenhotel mit einem grünen Blätterkranz aufzuhübschen.

Montag, 17. September 2012

Erkältungsmedizin

Dicke, schwarze Beeren. Die Ernte war gut in diesem Jahr.
Heute habe ich Erkältungsmedizin für die Herbst- und Winterzeit hergestellt: Holundersaft. Der rund sechs Meter hohe Holunder an unserer Scheune hat diesmal so gut getragen, dass sich die Zweige unter der Last der Fruchtdolden bogen und ich schon befürchtete, sie würden brechen. Nachdem ich den Holunder von der Last seiner Beeren befreit hatte – an die Beeren ganz oben kam ich selbst mit der Leiter nicht heran – hatte ich zwei Wassereimer voll dicker, dunkler, saftiger Früchte. Sieben Kilo brachten die Beeren auf die Wage. In zwei Portionen kamen sie in den Dampfentsafter. Damit die Beeren noch noch mehr saften, habe ich ein halbes Pfund Zucker dazugegeben.

Nach zehn Minuten kochte das Wasser, und ein paar Minuten später begann der dunkelrote Saft zu fließen. Aufgrund meiner Erfahrungen von vergangenen Jahr hatte ich zwei 1-Liter- und drei 0,5-Liter-Flaschen bereitgestellt und mit kochendem Wasser sterilisiert. Doch der Saft floß so in Strömen, dass die Flaschen nicht reichten. Da ich keine weiteren Flaschen mehr hatte, nahm ich in meiner Not Marmeladengläser als Ersatz. Am Ende betrug die Ausbeute 5 1/2 Liter. Mit so viel Saft hatte ich nicht gerechnet.

Der Dampfentsafter auf dem Gasherd.
Wenn mal wieder eine Erkältung im Anflug ist, stelle ich einen großen Becher voll Saft in die Mikrowelle und erhitze ihn, gebe dann noch einen ordentlichen Spritzer Zitronensaft und einen Löffel Honig dazu, und fertig ist der Erkältungstrunk, den man möglichst sehr heiß trinken sollte.

In Studien wurde bewiesen, dass Holunder ein wirksames Mittel zur Behandlung der Grippe ist. Das liegt zum einen an dem in den Früchten reichlich vorhandenen Vitamin C (180 mg/kg), zum anderen an dem farbgebenden Stoff namens Anthocyan. Dabei handelt es sich um ein Antioxidans, dass vor freien Radikalen schützt (leider nur in medizinischer, nicht in politischer Hinsicht) und außerdem einen entzündungshemmenden und dadurch schmerzlindernden und fiebersenkenden Effekt hat. Darüber hinaus enthalten die Holunderbeeren wertvolle Fruchtsäuren und ätherische Öle.

Achtung: Holundersaft färbt sehr intensiv! Also bei der Saftherstellung möglichst eine Schürze oder alte Kleidungsstücke tragen!

Der in Flaschen und Gläser abgefüllte Saft.



Sonntag, 16. September 2012

An den Aschauteichen

Traumhaft schöne Teichlandschaft.
Seerose
Blühende Seerosen, quakende Frösche, über dem Wasser tanzende Libellen und auf Beute lauernde Fischreiher am Ufer – die Aschauteiche bei Eschede mit ihren 86 Hektar Wasserfläche, das Ziel unseres heutigen Sonntagsausflugs, sind ein wahres Naturparadies. Dabei ist das ganze Gebiet überhaupt nicht natürlich, sondern von Menschen geschaffen, indem das Heideflüsschen Aschau aufgestaut wurde. Aber das ist schon mehr als hundert Jahre her, und längst hat sich die Teichlandschaft zu einem natürlichen Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten entwickelt. Die EU hat die Aschauteiche als Vogelschutzgebiet von überregionaler Bedeutung eingestuft.
Teichfrosch.
Im Frühjahr wurde ein rund neun Kilometer langer Wanderweg um die Teiche herum ausgewiesen und beschildert. Wir sind den Weg heute gegangen. Er beginnt am Sitz der Teichwirtschaft direkt an der Bundesstraße. Die Teichwirtschaft hat ihren Verkaufsraum auch sonntags geöffnet und bietet sowohl frische als auch geräucherte Aale, Forellen, Karpfen, Schleie und weitere Süßwasserfische an. Das ist natürlich nichts für mich als Vegetarierin, aber für alle, die Fisch essen, ist es natürlich besser, ein regionales und obendrein auch noch im Einklang mit dem Naturschutz erzeugtes Produkt zu kaufen als Importware aus chinesischen Aquakulturen, also aus Massentierhaltung. In den Aschauteichen werden die Fische nicht mit Kraftfutter in wenigen Monaten bis zum Schlachtgewicht gemästet, sondern sie dürfen drei Jahre frei herumschwimmen – und ernähren sich ausschließlich von dem, was sie im Wasser vorfinden. Zugefüttert wird nicht, und auch Medikamente im Wasser sind tabu.
2009 fanden an den Aschauteichen übrigens die Dreharbeiten für die Verfilmung des Romans "Die Auflehnung" von Siegfried Lenz mit Jan Fedder in der Hauptrolle statt. Jan Fedder spielt in dem Film einen Fischmeister in der dritten Generation. Mit Frau und Tochter führt er seine Teichwirtschaft durch wirtschaftlich schwere Zeiten. Als der erste Kormoran in die Teiche einfällt, ist Frank Wittmann alarmiert. Die Vögel bedrohen seine Existenz. Der Fischmeister greift zur Waffe, um sich gegen die Fischräuber zu wehren.
Der Aussichtsturm ist gesperrt.
Kormorane haben wir heute nicht gesehen, aber dafür, wie schon oben erwähnt, viele Fischreiher, die kaum weniger hungrig sind als Kormorane. Eigentlich wollten wir die Vogelwelt an den Teichen noch etwas genauer beobachten. Aber als wir am Vogelbeobachtungsturm ankamen, war dieser gesperrt – Hornissen hatten den Turm erobert.

Tipp: Eine Beschreibung der Aschautour mit Karte finden Sie hier. Es handelt sich um die Wandertour 14 mit dem Titel "Beim Hecht im Karpfenteich".

Mittwoch, 29. August 2012

Riesendahlie aus der Überraschungstüte

Sie sind zwar nicht so, wie sie sein sollten, aber schön sind sie
trotzdem, die Dahlien. Die weiße Blüte ist allerdings noch
etwas mickrig.
Blumenzwiebeln und -samen bei den konkurrierenden Lebensmitteldiscountern mit den jeweils vier Buchstaben im Namen zu kaufen, ist immer spannend und lustig zugleich, denn man kann sich ziemlich sicher sein, dass aus den Zwiebeln oder Samen etwas Schönes wächst, was nur entfernt mit dem Bild und der Bezeichnung auf der Tüte übereinstimmt. Wahrscheinlich wird es den meisten Käufern gar nicht auffallen, denn bis die Blume, die aus dem Samen oder der Zwiebel gewachsen ist, ihre Blüten öffnet, vergehen Wochen oder sogar Monate, und wer hebt schon die leeren Verpackungen auf?
Auch ich habe dann längst vergessen, was eigentlich in der Tüte sein sollte. Doch diesmal hatte ich mir es ausnahmsweise einmal gemerkt. Aus der Handvoll Knollen sollten eigentlich rosafarbene, halbgefüllte Dahlien wachsen. Die Blütenpracht im Dahlienbeet ist zwar durchaus ansehnlich, aber eine rosafarbene Blüte kann ich dort nicht entdecken, stattdessen gelbe, weiße, purpurrote und dunkelrote Blüten, wobei die roten gefüllt und nicht halbgefüllt sind. Egal, schön sind sie alle trotzdem.
Diese Dahlienblüte hat einen Durch-
messer von mehr als 20 Zentimetern.
Auf dem Foto oben, dass am vergangenen Mittwoch entstanden ist, kann man neben einer roten auch eine winzige weiße Dahlienblüte sehen. Diese Blüte hat ihren Umfang in nur einer Woche etwa verzehnfacht und ist jetzt fast so groß wie ein Pfannkuchen (Foto links).
Im Nachbargarten gegenüber stehen auch einige Dahlien, von denen ich bisher annahm, dass sie groß seien. Die bekommen nämlich ordentlich von dem Kunstdünger an ihre Wurzeln, mit denen die Gartenbesitzer ihre Gemüsebeete verseuchen. Aber im Vergleich zu diesen großen Dahlien ist meine riesig. Ich habe zumindest nie zuvor so eine große Dahlienblüte gesehen, und ich benutze keinen Kunstdünger. Erstaunlich, was sich so alles aus den Samen in der bunten Überraschungstüte vom Lebensmitteldiscounter entwickelt hat.

Donnerstag, 23. August 2012

Zweite Chance für eine kleine Raupe

Aus dem Spinnennetz gerettet: Was wohl für ein schöner
Schmettering aus dieser Raupe wird, wenn sich ihre Meta-
morphose vollzieht?
Tagtäglich spielen sich in der Natur kleine, Dramen und grausame Geschichten ab, von denen wir meist gar nichts bemerken. Doch gestern wurde ich zufällig Zeugin eines dramatischen Überlebenskampfes. Eine große, pelzige Raupe hatte sich am Fenster zum Schweinestall in einem Spinnennetz verfangen und wand sich verzweifelt, ohne auch nur die geringste Chance zu haben, sich aus den hauchdünnen, aber äußerst stabilen Fäden zu befreien. Ja, so ist das eben in der Natur, könnte ich mir sagen und mich nicht weiter um das Schicksal des armen Tieres kümmern. Das bringe ich nicht fertig. Zwar gönne ich auch der Spinne ihr Abendessen, aber wenn ich daran denke, dass sich diese Raupe, wenn ich ihr das Leben rette, in einen wunderschönen Schmetterling verwandeln wird, fällt mir die Entscheidung leicht. Bei einer Mücke oder Fliege im Netz wäre ich wahrscheinlich zurückhaltender gewesen, obwohl auch das mir Leid getan hätte.
Vorsichtig, ohne das Spinnennetz zu zerstören, befreie ich die Raupe aus ihren Fesseln, trage sie in den Garten und setze sie auf ein Blatt einer Weide. Die Raupe rührt sich nicht. Hoffentlich war es nicht schon zu spät, denke ich. Wer weiß, wie lange die Raupe da schon im Netz hing!? Minutenlang passiert gar nichts, doch dann kommt endlich Leben in die Raupe. Sie robbt ein Stück vor, bewegt den Kopf und beginnt zu fressen. Das Weidenblatt ist offenbar ganz nach ihrem Geschmack. Ich bin erleichtert, und die Weide wird es verschmerzen, dass an einem ihrer Blätter genagt worden ist.
Man mag mich für bescheuert halten, dass ich mich mit solchem "Kleinkram" abgebe, aber ich halte das durchaus für wichtig, denn die großen Zusammenhänge – nicht nur in der Natur – erschließen sich uns bekanntlich nur, wenn wir die Details kennen. Und deshalb kann es nie schaden, genauer hinzuschauen.

Sonntag, 19. August 2012

Heideblüte

Vergleichsweise leer war es heute im Heiligen Hain – kein Wunder bei der Hitze!
Normalerweise ist der Heilige Hain bei Betzhorn sonntags während der Heideblüte ziemlich überlaufen, doch heute waren nur wenige Besucher unterwegs. Kein Wunder bei der Gluthitze! Der war man in der Heide gnadenlos ausgeliefert. Kein Schatten weit und breit! Aber schön war es trotzdem. Der Anblick der prächtig blühenden Calluna vulgaris entschädigte für die Strapaze, die Fahrräder durch den staubigen Heidesand zu schieben.

Samstag, 11. August 2012

Impressionen eines Sommertags

Endlich wieder ein richtig schöner Sommertag, und ein wohltemperierter obendrein – nicht zu heiß und nicht zu kalt. Ich habe ihn sehr genossen und war bis Sonnenuntergang draußen, habe im Garten und auf dem Hof 'rumgemurkst und mir zwischendurch auch eine Kaffepause gegönnt. Was soll ich groß darüber schreiben? Statt vieler Worte gibt es deshalb nur ein paar Bilder – ein sommerliches Sammelsurium. Die Fotos habe ich heute Abend spontan innerhalb von ein paar Minuten bei einen kleinen Rundgang über den Hof und durch den Garten gemacht.


Donnerstag, 9. August 2012

Blaue Bohnen

Die Autorin bei der Bohnenernte
Bislang dachte ich immer, mit dem Begriff blaue Bohnen sei Schusswaffenmunition gemeint. Es gibt ja diverse (Schund-)Krimis, in deren Titeln diese Bezeichnung auftaucht, und manch einer erinnert sich noch an den Italo-Klamauk-Western "Blaue Bohnen für ein Halleluja". Aber jetzt weiß ich: Blaue Bohnen müssen nicht unbedingt hart wie Stahl und bleihaltig sein, sondern können auch aussehen wie ganz normale Buschbohnen – nur dass sie nicht grün, sondern blau sind. Wobei blau allerdings nicht ganz korrekt ist. Denn streng genommen handelt es sich eher um ein Dunkles Violett.
Das reicht massig fürs Abendessen. Der
Rest der Ernte wird eingefroren.
Hübsch sehen sie ja aus – eine richtige Zierde für den Gemüsegarten sind sie. Aber sie essen? "Du, ich weiß nicht, ob ich die überhaupt essen mag", sage ich zu der Freundin, von der ich das Saatgut bekommen habe . "Ich finde die Farbe wirklich schön, aber bei Bohnen ist sie vieleicht doch etwas gewöhnungsbedürftig." Die Freundin amüsiert sich. "Keine Angst, die Bohnen werden beim Kochen grün." Ich mag es kaum glauben, aber tatsächlich. Als ich das Kochwasser abgieße, sehen die Bohnen aus wie ganz normale grüne. Und sie schmecken auch so.
Die blaue Bohne ist übrigens eine heutzutage eher selten anzutreffende alte Varietät der grünen Bohne.

Donnerstag, 2. August 2012

Gelb und giftig

Die Autorin gräbt das giftige Kraut aus.
Normalerweise reiße ich keine Pflanzen aus, um sie dann wegzuwerfen. Ich unterscheide auch nicht zwischen "guten" Kraut und Unkraut. Aber in diesem Fall muss ich eine Ausnahme machen. Am Rand des Weges zur Biogasanlage stehen, nicht weit von unseren Pferdeweiden entfernt, zwei eine gelb blühende Pflanzen, die eigentlich ganz unscheinbar aussehen und zwischen dem ebenfalls gelb blühenden Rainfarn und Johanniskraut kaum auffallen, aber für die Tiere lebensgefährlich sind: Jakobskreuzkraut. Die Pflanze mit dem botanischen Namen Senecio jacobaea enthält verschiedene Pyrrolizidin-Alkaloide, die zu chronischen Lebervergiftungen führen. Die Giftstoffe reichern sich in der Leber langsam an und führen letztendlich zum Tod. Da die Pflanze nicht nur im frischen Zustand giftig ist, sondern auch noch im Heu oder in der Silage, kann auch bei der Winterfütterung schnell die tödliche Dosis erreicht werden. 
Schwarz-gelb gestreift wie eine
Wespe: Die Raupe des Jakobs-
kreuzbären.
Im Gegensatz zum fiesen Bärenklau hat das Jakobskreuzkraut keinen Migrationshintergrund, sondern ist eine heimische Pflanze – die sich aber seit einigen Jahren erstaunlicherweise extrem stark ausbreitet. Um die weitere Ausbreitung zu verhindern, sollten die Pflanzen rechtzeitig, bevor sich die Samen bilden, ausgerissen oder besser noch gleich mit der Wurzel ausgestochen werden. Da die Gefahr besteht, dass die Giftstoffe auch über die Haut aufgenommen werden, sollte die Pflanze nur mit Schutzhandschuhen angefasst werden. 
Diesen Rat habe ich befolgt, als ich heute Abend das Jakobskreuzkraut am Wegesrand ausgestochen habe. Die Pflanze habe ich in eine Plastiktüte gesteckt und diese dann in die Mülltonne geworfen. Obwohl ich weiß, dass es zum Schutz der Pferde geschieht, tut mir die grobe Tat doch ein bisschen Leid, denn indem ich das Kraut ausreiße oder aussteche, vernichte ich die Nahrungsgrundlage des seltenen Jakobskrautbären (Thyria jacobaeae). In NRW steht dieser schwarz-rote Nachtfalter sogar auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. Als Raupe ist der Jakobskrautbär auffällig schwarz-gelb gestreift – wie eine Wespe. Das Gift macht den Raupen nichts aus, allerdings werden sie für andere Tiere, zum Beispiel Vögel, selbst giftig.

Sonntag, 8. Juli 2012

Dramatische Lichtstimmungen

Wow, waren das dramatische Bilder! Großes Kino, und das sogar gratis. Das ständige Wechselspiel von Licht und Schatten zauberte heute so dramatische Lichtstimmungen an den Himmel, dass ich mich gar nicht daran sattsehen konnte. Da schoben sich dicke, schwarze Gewitterwolken wie ein Vorhang vor den blauen Himmel, aber die Sonne fand immer wieder ein Loch, durch dass sie ihre Strahlen hindurchschicken konnte. Die erste Gewitterfront am Nachmittag brachte uns Blitz, Donner und Starkregen. Danach blieb es nur bei Drohgebärden, die dunklen Wolken zogen über uns hinweg.
Ich setzte mich oben auf dem Hügel zu den Pferden auf die Weide und genoss das Naturschauspiel gewissermaßen aus der ersten Reihe. Auch wenn die Wetterkapriolen allmählich nerven, sind sie doch ziemlich faszinierend.
Hier ein paar Impressionen:


Noch ist der Himmel blau, aber am Horizont regnet es schon.

Weißes Pferd vor blauschwarzen Himmel.
Gleich schiebt sich die dunkle Wolkendecke vor die Sonne.

Mittwoch, 4. Juli 2012

Winterlicher Blütenzauber im Sommer

Statt im Winter blüht die Amaryllis
jetzt im Sommer.
Nanu, ist denn schon wieder Weihnachten? Nein, natürlich nicht. Dass unsere Amaryllis jetzt im Sommer statt im Winter blüht, liegt einfach daran, dass sie aus dem Rhythmus gekommen ist, der in der Heimat dieser subtropischen Zwiebelblume, vom Wechsel der Regen- und Trockenzeiten vorgegeben wird.
Pünklich zu Weihnachten blühte die Amaryllis zuletzt im Jahr 2010. Überraschend blühte sie dann im Sommer 2011 zum zweiten Mal innerhalb von zwölf Monaten. Danach brauchte die Zwiebel eine extralange Ruhephase und konnte zu Weihnachten 2011 nicht schon wieder neue Blüten schieben. Dafür blüht sie jetzt umso prächtiger. Drei wunderschöne, große Blüten hat sie ausgebildet.
Während die meisten Leute ihre Amaryllis auf den Kompost werfen, wenn der Blütenzauber vorbei ist, und sich im nächsten Jahr im Herbst eine neue Zwiebel kaufen, versuchen wir, sie durch gute Pflege immer wieder zum Blühen zu bewegen. Das hat jetzt im vierten Jahr geklappt. Und dass unsere Amaryllis jetzt im Sommer statt im Winter blüht, bekommt ihr eigentlich auch viel besser, denn in der trockenen Heizungsluft schießen die Blumen zwar schnell in die Höhe, werden aber längst nicht so kräftig wie jetzt im Sommer. Die Folge: Sie knicken unter der Last der Blüten schneller ab.

Montag, 2. Juli 2012

Bescheidene Kirschernte

Obwohl sie noch nicht richtig reif sind, muss die
Autorin die Süßkirschen jetzt pflücken, denn sonst
drohen sie am Baum zu vergammeln.
Im vergangenen Jahr waren sie schon Mitte Juni richtig schön dunkelrot, süß und saftig. In diesem Jahr hingegen wollen die Süßkirschen irgendwie nicht richtig reif werden, beginnen aber schon zu faulen. Obwohl sie noch nicht dunkelrot sind, habe ich deshalb heute begonnen, sie zu pflücken, damit wenigstens die Hühner und die Minischweine etwas von der Kirschernte haben. Die wenigen guten, unversehrten habe ich direkt vom Baum gegessen, der Rest kam ins Eimerchen. Die Tiere stören sich nicht daran, dass die Kirschen noch nicht ganz so süß sind. Allerdings gebe ich ihnen vorsichtshalber immer nur kleine Portionen, damit sich nicht Bauchweh bekommen. Lustig ist immer, den Schweinen beim Kirschenessen zuzugucken, vor allem, wenn sie, wie wir Menschen, die Kirschkerne ausspucken.
Die Kirschernte teile ich aber nicht nur mit den Hühnern und Schweinen, sondern auch mit den Vögeln. Als ich auf die Leiter kletterte, flatterte gerade eine Taube aufgeschreckt davon.
Während die Kirschernte vor allem unter dem wechselhaften Wetter und den heftigen  Regengüssen gelitten hat, sind die Apfelbäume in diesem Jahr von extrem viel Raupen heimgesucht worden. Die meisten Blätter sehen aus wie filigrane Scherenschnitte. Entktäftet durch den Raupenbefall, haben die Bäume leider nur wenige Früchte ausgebildet. Lediglich der Baum der Sorte Laika hängt voller Äpfel. Ich bin gespannt, was davon bis zum Herbst hängen bleibt und ausreift.

Freitag, 29. Juni 2012

Calluna auf dem Wochenmarkt

Kathrin Busse auf dem Uelzener Wochenmarkt
Am Stand von Gärtnerin Kathrin Busse mittwochs und sonnabends auf dem Uelzener Wochenmarkt gibt es außer Pflanzen jetzt auch das Südheide-Magazin – allerdings nur solange der Vorrat reicht. Der Grund für die vorübergehende Sortimentserweiterung: In der aktuellen Ausgabe haben wir unter der Überschrift "Eine zarte Pflanze namens Venus und der harte Typ aus Celle" Kathrin Busse und ihre Gärtnerei vorgestellt. Den Bericht haben Sie sicher schon gelesen. Wenn Sie mehr über die Pflanzenvielfalt von Kathrin Busse erfahren möchten, folgen Sie diesem Link zu ihrer Gärtnerei! Auf der Internetseite finden Sie unter anderem auch eine Liste ihrer rund 70 Tomatensorten zum Herunterladen.

Donnerstag, 28. Juni 2012

Blume der Nacht

Erst wenn es dunkel wird, öffnen sich die Blüten.
Während wohl die meisten anderen Menschen in diesem Land, die gerade nicht arbeiten müssen, vor dem Fernseher sitzen und gespannt das EM-Halbfinale Deutschland gegen Italien verfolgen, erfreue mich an einem faszinierenden Naturschauspiel. Von meinem sommerlichen Lieblingssitzplatz vor der der Dielentür aus beobachte ich, wie sich bei einsetzender Abenddämmerung die Blüten der Nachtkerze öffnen. Das geschieht innerhalb einer Minute und wie von Geisterhand. Keine andere in Mitteleuropa vorkommende Pflanze blüht so schnell auf!

Tagsüber ist die Nachtkerze eine eher unscheinbare Pflanze, aber gegen 21:15 Uhr wird aus ihr eine traumhaft schöne Blume, die obendrein auch noch nach dem Öffnen der Blüten einen betörenden Duft verströmt. Am nächsten Morgen ist die Vorstellung vorbei, und die Blüten sind verwelkt. Am morgen Abend beginnt das Schauspiel von neuem, und wieder öffnen sich zwei Blüten. Ihr werdet mich vielleicht für bescheuert halte, aber ich finde das viel interessanter als Fußball.

Warum blüht die Nachtkerze nur nachts? Ganz einfach, weil sie durch nachtaktive Insekten bestäubt wird, vormehmlich Nachtfalter. Es gibt sogar eine Falterart, die wegen ihrer besonderen Vorliebe für diese Blume Nachtkerzenschwärmer genannt wird.
Die Autorin schnuppert an
den betörend duftenden
Blüten der Nachtkerze.
Die Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis) ist übrigens keine hochgezüchtete Blume, sondern eine Wildpflanze. Sie stammt ursprünglich aus Nordamerika, wurde ab schon im 17. Jahrhundert als Zierpflanze nach Europa eingeführt. Sie verwilderte und ist seitdem hier heimisch.
Bereits die Indianer verwendeten die Nachtkerze als Heilpflanze. Ihr fettes Öl enthält viel Linolsäure, die sich positiv auf die Zellerneuerung auswirkt. Ich habe zum Beispiel hat eine Bio-Nachtcreme mit Nachtkerzenöl.
Früher wurde die Nachtkerze auch als Gemüsepflanze angebaut. Ihre rübenförmige Wurzel wurde in der Küche wie Schwarzwurzeln oder Pastinaken verwendet. Wir werden die Wurzeln ganz bestimmt nicht essen, denn wir erfreuen uns lieber an dem prächtigen Anblick der Blüten.
Da fällt mir gerade noch etwas ein: In dem Roman "Wenn die Mondblumen blühen" der amerikanischen Schriftstellerin Jetta Carleton versammelt sich die ganze Familie an den Sommerabenden hinter dem Haus, um dabei zuzuschauen, wie sich die Blüten der Mondblume ähnlich denen der Nachtkerze entfalten.
Morgen Abend wird übrigens auch die zweite Nachtkerze blühen, und dann werden wir statt zwei sogar vier Blüten bewundern dürfen.
Und hier noch ein kleiner Videoclip, den ich aufgenommen habe, um zu zeigen, wie schnell sich die Blüten entfalten. Um die Ladezeit zu verkürzen, ist der Film stark komprimiert.


Dienstag, 26. Juni 2012

Wenn sich die Natur Bahn bricht...

Zwischen den Brettern der Bank hat sich eine Blume hin-
durch gezwängt.
Nachdem ich heute Abend die Pferde auf die Weide gelassen hatte, kam ich auf dem Rückweg zum Haus an einem unserer Sitzplätze vorbei, einem Tisch mit fest montierten Bänken, so wie man es von Rastplätzen kennt, und was sehe ich da: Eine Blume ist durch den winzigen Spalt zwischen den Brettern der Bank gewachsen und hat einen gelben Blütenkelch entfaltet. Eine zweite Blüte ist noch geschlossen. Anhand unserer zahlreichen botanischen Bestimmungsbücher haben wir festgestellt: Es handelt sich um Wald-Habichtskraut (Hierácium sylváticum). Ist es nicht faszinierend, wie sich die Natur immer wieder Bahn bricht und sich dabei scheinbar von keinem Hindernis aufhalten lässt!? Wenn wir die Gosse entlang dem Gehweg vor unserem Haus säubern (was, zugegeben, selten vorkommt), staunen wir immer wieder, dass sich noch aus der kleinsten Fuge im Pflaster ein Löwenzahn herauszwängt. In der Nähe unseres Dorfes gibt es auf einer mit Binsen bestandenen Weide im Moor einen Melkstand, bei dem das Dach eingefallen ist. Durch das kaputte Dach hindurch wächst ein kräftiger Holunder. In Schweden habe ich schon oft gesehen, wie sich eine Birke mit ihren Wurzeln auf einem ansonsten nackten Stein mitten in einem See festhält. Auf manchen kargen Felsen hat sich sogar schon ein kleines Birkenwäldchen gebildet.
Auf jeden Fall lohnt es sich, einen Blick für die kleinen Details zu haben. Immer wieder entdeckt man kleine schöne Bilder, die einem eindrucksvoll beweisen, dass die Natur sich nicht so leicht bezwingen lässt.

Sonntag, 24. Juni 2012

Das Sommerheft 2012

Am 25. Juni 2012 beginnt die Verteilung der gedruckten Calluna-Ausgabe Sommer 2012.
Aus dem Inhalt:

  • Durchs Himmelreich ins Paradies – Wo sich Lutter und Lachte küssen                   
  • Marschland in der Heide – Unterwegs auf dem Grund eines Sees ohne Wasser
  • Tirili, tirili, und weg sind sie – Warum immer mehr heimische Vogelarten verschwinden
  • Giftige Schönheit – Der Rote Fingerhut lässt den Sommer leuchten
  • Eine zarte Pflanze namens Venus und der harte Typ aus Celle – In Kathrin Busses Gärtnerei ist die Vielfalt zu Hause
  • Schöner wohnen zwischen 300 Jahre alten Balken – Ein umgesetztes Hallenhaus auf einer ehemaligen Hofstelle
  • Verhängnisvolle Affäre – Stoff für Bestseller und großes Kino: Die Liebesbeziehung der dänischen Königin Caroline Mathilde mit dem Leibarzt des Königs, Johann Friedrich Struensee

Dienstag, 12. Juni 2012

Die Kartoffeln blühen

Kartoffelpflanzen können, was die Blütenpracht betrifft, durchaus mit vielen Blumenarten konkurrieren.
Bis vor ein paar Jahren war die Kartoffel bei uns in der Gegend die wichtigste Feldfrucht. Als Heidekartoffel erlangte sie sogar überregionale Berühmtheit. Doch inzwischen ist sie immer mehr vom Mais verdrängt worden, der in enormen Mengen für die Biogasanlagen gebraucht wird, die buchstäblich wie Pilze aus dem Boden geschossen sind. Aus ökologischer Sicht ist der Maisanbau in Monokultur eine Katastrophe, aber für die von Land- zu Energiewirten mutierten Bauern eine halbwegs erträgliche und sichere Einnahmequelle. Doch solange bei uns im Nachbardorf die Kartoffelchipsfabrik in Betrieb ist, werden wohl auch weiterhin auf einigen Flächen Kartoffeln angebaut. Es wäre auch schade, wenn sie ganz aus dem Landschaftsbild verschwinden würden. Besonders jetzt, in diesen Wochen, sind die Kartoffeläcker geradezu eine Augenweide. Wenn die Pflanzen blühen, gleicht so ein Acker einer riesigen Blumenwiese.

Sonntag, 3. Juni 2012

Blumenfotos im Regen

Im Regen lassen sich oft besonders schöne Blumenfotos machen.
Die meisten Hobbyfotografen würden Blumen nur bei gutem Wetter fotografieren, nicht jedoch im Regen. Doch gerade im Regen lassen sich oft die besten Blumenfotos machen. Die Kontraste sind dann nicht so hart, und die Wassertropfen lassen die Pflanzen frischer und lebendiger wirken. Ich hatte es heute im strömenden Regen auf den Fingerhut abgesehen, der in großer Zahl wild einem kleinen Wäldchen am Rande unseres Hofgrundstücks wächst und jetzt gerade in voller Blüte steht. Die Blumen fotografierte ich mit einer extralangen Brennweite, um sie bei minimaler Tiefenschärfe vom Hintergrund zu isolieren.
Bei diesem Fingerhut sind die Blüten noch so gut wie geschlossen.