Sonntag, 29. Januar 2012

Fast wie in Schweden

Blick auf einen der Teiche am Quarmbach
Heute hatte ich mal wieder Sehnsucht nach Schweden. Im Winter, wenn Schnee liegt, ist es dort traumhaft schön. Da ich aber nicht einfach mal schnell übers Wochenende nach Schweden fahren kann (wegen der Tiere und weil es für so kurze Zeit zu teuer ist), habe ich mir für unsere sonntägliche Tour mit den Hunden eine der Ecke im Naturpark Südheide ausgesucht, wo die Natur zienlich schwedisch ist: Am Quarmbach bei Eschede (sprich: Eeschedee). Quarm ist vom althochdeutschen Wort Querna abgeleitet, was Mühle bedeutet. Auf Schwedisch heißt Mühle übrigens ganz ähnlich, nämlich Kvarn. Der Quarmbach entspringt im Rahmoor und bildet kurz vor der Mündung in die Aschau ein großes Sumpf- und Teichgebiet. Bereits im 15. Jahrhundert wurde der Quarmbach aufgestaut, um die damals hier bestehende Quarmühle zu betreiben. So alt dürften teilweise auch die Teiche sein, die sich entlang des Quarmbaches wie die Perlen auf einer Schnur reihen. In den 1980er Jahren verfielen die Gebäude und brannten später ab.
Die Teiche sind nicht rechtwinklig angelegt und wirken wie natürlich entstandene Seen. An den Ufern wuchert der Gagelstrauch, der in Schweden wie Unkraut wächst, hierzulande aber selten ist und deshalb unter Naturschutz steht. Wären da nicht die Mönche – so werden in der Fachsprache die Überläufe zwischen den Teichen genannt, käme man kaum auf die Idee, dass es sich um künstlich angelegte Wasserflächen handelt.
Der Quarmbach ist nach dem vielen Regen randvoll gefüllt.
Nachdem es gestern Abend noch einmal geschneit hatte, konnten wir heute durch einen richtig idyllischen Winterwald wandern. Da machte es gar nichts, dass die Sonne nur gelegentlich mal durch ein Loch in der geschlossenen Wolkendecke lugte – dank des Schnees war es für einen trüben Wintertag erstaunlich hell. Auf dem schmalen Damm zwischen den Teichen und dem sich durch einen Erlenbruchwald schlängelnden Bach konnten wir so richtig in diese auch jetzt im Winter wunderschöne Landschaft eintauchen. Die wohltuende Stille wurde allerdings etwa alle zehn Minuten vom Geräusch eines Zuges unterbrochen, der auf der nahe gelegenen ICE-Strecke Hannover-Hamburg unterwegs war.
Im Frühling, wenn es an den Ufern des Quarmbachs und der Teiche grünt und blüht, müssen wir unbedingt noch einmal dorthin fahren.

Samstag, 21. Januar 2012

Zeitreise in die Goldenen Zwanziger

Ein typisches Zwanziger-Jahre-Kleid.
So schlimm der Erste Weltkrieg auch war, für die Frauen begann mit ihm eine neue und bessere Zeit, eine Zeit der Befreiung und Emanzipation. Während die Männer fern der Heimat in irgendwelchen Schützengräben lagen, standen zu Hause die Frauen "ihren Mann" und übernahmen viele Aufgaben, die bis dahin den Männern vorbehalten waren. Nach Kriegsende blieben sie weiterhin berufstätig, und zwar nicht nur in den früher typischen Frauenberufen (Kindermädchen, Haushälterin, Köchin, Näherin), sondern auch zunehmend im Büro und im Verkauf. Auch in der Öffentlichkeit sah man die Frauen jetzt öfter ohne männliche Begleitung. Sie fuhren Fahrrad und Auto, trieben Sport, gingen auf Reisen und vergnügten sich beim Gesellschaftstanz. Und im Jahr 1919 durften die Frauen auch erstmals zur Wahl gehen.
Am deutlichsten zeigte sich die Emanzipation der Frau in der Mode jener Zeit, die durch eine Abkehr vom femininen Ideal der Vorkriegszeit geprägt ist. Die Röcke und Kleider wurden kürzer, die Haare auch, und das Korsett verschwand endgültig in den Tiefen des Kleiderschranks. Elastische Unterwäsche drückte die Brust flach, die Taille blieb unbetont, gerade geschnittene Kleider hingen lose am Körper. Die neue Frau war schlank und mobil, gab sich selbstbewusst und jugendlich und ein bisschen burschikos.
Ein paar Jahre nach Kriegsende geht es in Deutschland mit der Wirtschaft wieder aufwärts, die Zeit der Goldenen Zwanziger bricht an und mit ihr die Ära der Coco Chanel. Durch sie kommen das "Kleine Schwarze", das kurze Gesellschaftskleid und der Damenpyjama in Mode. Außerdem mach Coco Chanel den "unechten" Modeschmuck gesellschaftsfähig.
Die Autorin in der Ausstellung im Bomann-Museum
Woher ich das alles weiß? Nun, ich habe mich heute auf eine Zeitreise in die Goldenen Zwanziger begeben und unterwegs einige Notizen gemacht. Die Zeitreise fand im Bomann-Museum in Celle statt, wo zurzeit die im Winter-Heft angekündigte Sonderausstellung "Pailletten, Posen, Puderdosen" zu sehen ist. Gezeigt werden mehr als 100 Modezeichnungen aus der Sammlung der Staatlichen Museen zu Berlin und rund 200 Puderdosen und Kosmetikartikel aus einer Berliner Privatsammlung. Außerdem sind verschiedene Kleider und Accessoires aus jener Zeit zu sehen.
Ich hatte mich sehr auf die Ausstellung gefreut, war dann aber doch etwas enttäuscht. Die Exponate wurden offenbar ohne museumspädagogischen Anspruch zur Schau gestellt. Man wurde förmlich erschlagen von der kaum überschaubaren Fülle. Weniger wäre mehr gewesen. Ich hätte mir lieber Klasse statt Masse gewünscht. Und ein wenig mehr Kreativität bei der Gestaltung der Ausstellung. Alte Film- und Tondokumente und etwas mehr Dekoration hätten die doch so etwas schlicht und lieblos wirkende Ausstellung lebendiger und ansprechender gemacht. So blieb es bei der Vermittlung von Wissen, aber das sinnliche Erlebnis blieb aus. Schade, denn das Thema ist hoch interessant, liegen doch die Wurzeln der modernen, emanzipierten Frau in den Goldenen Zwanzigern. Zur Ehrenrettung des Museums, das immerhin eines der bedeutensten in Niedersachsen ist, muss allerdings erwähnt werden, dass zu der Ausstellung ein umfangreiches Begleitprogramm geboten wird. Die Besucher können zum Beispiel lernen, Charleston zu tanzen oder sich im Stil der Zwanziger Jahre zu schminken.
Die Ausstellung läuft bis zum 4. März.

Samstag, 14. Januar 2012

Ein schöner Tag

Heute kurz vor 17 Uhr: Blick von Oerrel auf den Windpark bei Langwedel.
Da wir in den vergangenen Wochen nicht gerade mit Sonne verwöhnt worden waren, haben wir den heutigen Tag umso mehr genossen. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und strahlendem Sonnenschein machte es endlich wieder Spaß, nach draußen zu gehen. Auch der Sonnenuntergang war phantastisch. Von Hellgelb bis Dunkelrot reichte die Palette der Farben, mit denen sich  die Sonne für heute verabschiedete – ein traumhaft schönes Naturschauspiel. Leider soll der Himmel ab morgen wieder eher bedeckt sein.

Mittwoch, 11. Januar 2012

Vögel erst bei Schnee oder Frost füttern

Meisenknödel bieten fettreiche Nahrung.
Wenn Frost und Schnee den heimischen Vögeln die Nahrungssuche erschweren, finden Meisenringe, Sonnenblumenkerne und Futtermischungen reißenden Absatz. Rund 15 Millionen Euro investieren die Bundesbürger jedes Jahr in Vogelfutter, teilt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen mit. Während im vergangenen Jahr um diese Zeit kaum irgendwo mehr Vogelfutter zu bekommen war, liegt es wegen des bislang milden Winters jetzt wie Blei in den Regalen. In vielen Verkaufsstellen ist es deshalb bereits zum halben Preis zu haben.
Die Kunden haben sich also überwiegend richtig verhalten. Denn Wildvögel sollte man wirklich erst bei Frost oder Schnee füttern, dann aber regelmäßig. Ist der Boden gefroren oder mit einer dicken Schneedecke bedeckt, finden die Vögel kaum Futter und verbrauchen trotzdem viel Energie, um ihre Körpertemperatur von rund vierzig Grad gegen die Kälte der Umgebung aufrecht zu erhalten. So verlieren beispielsweise Meisen in einer einzigen Kältenacht bis zu zehn Prozent ihres Gewichtes. Das Futter ist täglich, aber in nicht zu großen Mengen nachzulegen. In der Zeit nach Februar und vor November hingegen sollte überhaupt nicht gefüttert werden, da dann das natürliche Nahrungsangebot vollkommen ausreicht.
Um die Übertragung von Krankheiten wie Salmonellen zu vermeiden, rät die Landwirtschaftskammer, Futterspender zu wählen, bei denen die Tiere nicht im Futter herumlaufen und es mit Kot verschmutzen können.
Die Zusammensetzung des Futters sollte auf die jeweiligen Vogelarten abgestimmt sein: Für Körnerfresser wie Finken, Sperlinge und Ammern sind Sonnenblumenkerne und Freiland-Futtermischungen geeignet. Dagegen benötigen Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Meisen, Amseln und Zaunkönige Futter aus Haferflocken, Rosinen, Obst oder Kleie. Meisenknödel und Futterglocken werden von allen Vögeln gerne gefressen. Sie sind sehr gehaltvoll und lassen sich aus einer Körnermischung und Rinder- bzw. Kokosfett leicht selber herstellen. Keinesfalls sollte man salzige Nahrung wie Speck oder Salzkartoffeln anbieten. Auch Brot ist nicht zu empfehlen, da es im Magen der Vögel aufquillt.

Mittwoch, 4. Januar 2012

Tierische Freundschaft

Unser kleiner Kater und seine beiden Freunde, die Mini-Schweine.
Unser gelb getigertes Katerchen hatte noch als Säugling seine Mutter verloren, und wir mussten das arme Tier und seinen grau getigerten Bruder mit der Flasche aufziehen. Nach dem Verlust der Mutter waren die beiden Waisenkinder unzertrennlich – bis das grau getigerte Katerchen ebenfalls dem Straßenverkehr zum Opfer fiel. Das Schicksal meinte es nicht gut mit unserem kleinen Kater. Gerne hätte er sich uns enger angeschlossen, wäre am liebsten zu uns ins Haus gezogen, doch das hätte wegen der Hunde garantiert Mord- und Totschlag gegeben. Katerchen musste also draußen bleiben – zusammen mit seiner Großmutter und unserem großen gelb getigerten Kater, der wahrscheinlich sein Vater ist. Doch  mit den anderen Katzen wollte das Katerchen irgendwie nicht warm werden. Man ignoriert sich, geht sich aus dem Weg. Einsam ist das Katerchen dennoch nicht, denn es hat jetzt neue Freunde gefunden: unsere beiden Mini-Schweine. Jede Nacht schläft Katerchen mit ihnen zusammen im Stroh, und wenn es draußen besonders kalt ist, kuschelt es sich zwischen die beiden Schweine und schnurrt genüsslich. Die Schweine scheint es nicht zu stören. Ihr neuer Mitbewohner darf ihnen sogar ungestraft gekochte Kartoffeln aus dem Futternapf stibitzen. Sind die Schweine tagsüber draußen in ihrem Auslauf und das Katerchen kommt von einem Ausflug zurück, werden die beiden Schweine liebevoll begrüßt, indem das Katerchen seinen kleinen kleinen, flauschigen Kopf, an den großen, borstigen Köpfen der Schweine reibt.
Einziger Nachteil der tierischen Freundschaft: Das Katerchen riecht inzwischen schon selbst ziemlich stark nach Schwein.
Seit ein paar Tagen macht das Katerchen übrigens auch Annäherungsversuche bei den Schafen, die nachts in der Box neben den Schweinen stehen. Erstaunlicherweise scheinen die sonst so scheuen Schafe überhaupt keine Angst vor dem Katzentier zu haben.

Dienstag, 3. Januar 2012

Begegnungen mit Ulli und Käthchen

Friedlicher und lieblicher als Ulli: das flammende Käthchen.
Heute hat uns Ulli heimgesucht. Er fegte buchstäblich wie der Wirbelwind über uns hinweg. Das Männer immer gleich so stürmisch sein müssen! Naja, Ulli  ist mir, ehrlich gesagt, immer noch sympathischer als sein Kollege Kyrill, der es auf den Monat genau vor vier Jahren auf mich abgesehen hatte und mich erst fast mit einer fliegenden Schubkarre und dann mit einer ausgewachsenen Kiefer, die er mit einem heftigen Schlag in die Krone zu Fall brachte, erschlagen hätte.
Hau bloß ab, Ulli, und lass uns in Ruhe! Und pass auf, wo Du hintrittst! Nicht, dass Du uns noch das Haus oder die Scheune beschädigst!
Solange draußen Ulli wütet, bleibe ich lieber drinnen am warmen Ofen bei Käthchen. Meine neue Freundin mit dem altmodischen Namen ist im Gegensatz zu Ulli eine ganz sanfte und liebliche. Und obwohl ich keinen Alkohol trinke, sehe ich Käthchen seit Wochen doppelt, und seit Silvester sogar vierfach. Wohin im Haus ich auch gehe, Käthchen ist schon vor mir da. Heute bin ich ihr im Esszimmer, im Wohnzimmer, im Büro und in der Küche begegnet. Aber Käthchen ist nicht gleich Käthchen. Obwohl alle vier denselben Namen und eine gewisse Ähnlichkeit haben, sind sie durchaus gut voneinander zu unterscheiden. Das Käthchen im Arbeitszimmer präsentiert sich keck in Pink, das im Esszimmer trägt provozierendes Rot, und das in der Küche hat sich ganz in Weiß gewandet. Mein Lieblingskäthchen ist aber das, das ich Silvester zu meinem Geburtstag bekommen habe. Es hat gefüllte weiße Blüten und sieht fast aus wie eine Mini-Hortensie, wenn da nicht die dicken, fleischigen Blätter wären, die ihre Herkunft aus warmen Gefilden verraten. Käthchens Heimat ist nicht etwa, wie der Name vermuten lässt, die deutsche Provinz, sondern tropisches Gebiet in Afrika und Asien. Käthchen ist eigentlich auch nur der deutsche Kosename. Mit richtigem Namen heißt meine Freundin Kalanchoe blossfeldiana, aber wer soll sich so einen Namen merken?
Die Kalanchoen sind eine sehr große Sukkulenten-Gattung, und das Käthchen, das meist, vor allem, wenn es rot ist, als flammend bezeichnet wird, ist die bekannteste Vertreterin dieser Gattung. Das flammende Käthchen wurde um 1930 von dem der Berliner Samenhändler Blossfeld in den Handel gebracht. Die einzelnen Blüten der Pflanze sind ziemlich klein, da sie aber in dichten Dolden zusammensitzen, wirkt der Blütenschmuck sehr üppig. Deshalb und auch, weil es sich ebenso wie wir, im gut beheizten Räumen wohlfühlt,  zählt das Flammende Käthchen inzwischen zu den beliebtesten Blütenpflanzen und hat dem Weihnachtsstern und anderen typischen Winterpflanzen fürs Zimmer längst den Rang abgelaufen. Und so ist es auch kein Wunder, dass wir uns jetzt im Winter alle gegenseitig mit Käthchens beglücken. Vier Stück habe ich ja jetzt bereits, und ich bin gespannt, wieviele es noch werden. der Winter hat ja gerade erst begonnen.
Bis morgen! 

Guter Vorsatz für 2012: Sauberer Strom

Die Autorin bezieht schon lange "echten" Ökostrom.
Zum Jahresbeginn werden gemeinhin gute Vorsätze gefasst. Wer sich für 2012 vorgenommen hat, etwas mehr für den Klimaschutz zu tun und künftig nur noch Öko-Strom zu beziehen, sollte das Angebot genau prüfen. "Echte" und unabhängige Ökostromanbieter sind rar gesät. Zwar hat inzwischen jeder konventionelle Energieversorger auch Ökostrom im Angebot, aber fast alle dieser Anbieter sind eng mit den großen Stromkonzernen verpflochten, die eigene Atom- und Kohlekraftwerke betreiben. Nur bei den unabhängigen Ökostromanbietern kann der Kunde wirklich davon ausgehen, nachhaltig etwas für den Klimaschutz zu tun, da sie ihre Gewinne in den Bau von Neuanlagen zur Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien investieren.
Wichtig ist, sich vor Vertragsabschluss einen Überblick über die verschiedenen Tarife zu verschaffen. Am besten geht das im Internet. Aber Vorsicht: Die meisten Vergleichsportale sind alles andere als unabhängig. In der Regel geht es den Betreibern nur darum, von den Stromanbietern Provisionen für jeden Vertragsabschluss zu kassieren. Wirklich unabhängig ist das Ökostromanbieter-Vergleichsportal, das einen objektiven Vergleich der Tarife der wichtigsten unabhängigen Ökostromanbieter in Deutschland ermöglicht. Das sind derzeit die Naturstrom AG, die EWS Schönau GmbH, die Greenpeace Energy eG und die LichtBlick AG. Das Portal liefert außerdem jede Menge Informationen über Erneuerbare Energien, das Erneuerbare-Energien-Gesetz, Grünen Strom und gibt Tipps für den unbürokratischen Wechsel des Stromlieferanten.
Da ich den Betreiber des Vergleichs-Portals persönlich kenne und weiß, dass es ihm ein wichtiges Anliegen ist, neutral zu informieren, kann ich hier ruhigen Gewissens dafür Werbung machen.