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Gute Startbedingungen haben die frisch gepflanzten Erdbeeren in der vom Regen durchfeuchteten Erde. |
"Ach, ist das schön!" seufzte meine beste Freundin, nachdem wir heute Abend vor
dem strömenden Regen in den Dieleneingang geflüchtet waren. Wir
beobachteten die kleinen Rinnsale, die sich ihre Wege über den leicht
abschüssigen Hofplatz suchten. Mit "schön" meinte sie nicht, dass wir
im Trockenen standen, sondern den Regen. Sie schien ihn richtig zu
genießen. Ich fand das durchaus nachvollziehbar, denn wir hatten schon
wieder viel zu lange darauf verzichten müssen. Gerade gestern hatte uns
ein Bauer aus dem Nachbardorf sein Leid geklagt:
"Wenn es nicht bald regnet, sieht es für meine Möhren ganz düster aus." Heute wird er vielleicht einen kleinen Freudentanz aufgeführt haben, denn es hat den ganzen Tag geschüttet wie aus Eimern.
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Die Hortensien schienen die Regendusche zu genießen. |
Der Regenmangel in der Hauptwachstumsperiode im Frühjahr hat sich seit
einigen Jahren zu einem ernsthaften Problem entwickelt. Die künstliche
Feldberegnung ist da nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Den
natürlichen Regen kann sie nicht ersetzen, und schon gar nicht nicht auf
unseren Sandböden.
Wir haben vor allem um das Gras auf unseren Pferdeweiden gebangt. Aber
auch manche Bäume ließen schon traurig die Blätter hängen. Insofern war
es wirklich schön, dass es endlich geregnet hat.
Wer in der Stadt lebt, kann das wahrscheinlich nicht verstehen, aber Regentag kann genauso schön sein wie ein Sonnentag.
Marion schien durch den Regen regelrecht beflügelt zu sein. Mit
Feuereifer stürzte sie sich in die Gartenarbeit, pflanzte Erdbeeren und
Orangenminze und streute Ringelblumensamen auf die gut durchfeuchtete
Erde. Zuvor hatte sie die Hortensien ins Freie geholt, damit sie im
Regen ausgiebig duschen konnten.
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Noch ein zartes Pflänzchen: Die Orangeninze mag es, wie alle Minzen, feucht. |
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