Mittwoch, 28. August 2013

Jakob – eine Versuchung wert

Die ersten Äpfel in unserem Garten sind erntreif.
Plumps! Der Apfel fiel nicht weit vom Stamm und landete sanft im Gras. Keine Druckstelle. Ich hob ihn auf und probierte ihn. Mmmmh, durchaus lecker, diese Sorte! Viel Säure, aber dafür sehr saftig und erfrischend. Vor allem aber schon reif! Also werde ich morgen mal die Leiter aus dem Gartenschuppen holen und die anderen Äpfel pflücken, bevor sich die Vögel darüber hermachen. Im vergangenen Jahr war ich leider zu spät, und am Baum hingen nur noch zerfressene Reste, die ich nicht mehr probieren wollte.
In diesem Jahr kann ich unseren Jakob Lebel also erstmals richtig beernten. Etwa ein Dutzend Äpfel hängen auf dem Baum, den wir vor fünf Jahren gepflanzt haben. Da es sich um einen Hochstamm, also einen richtigen Baum, handelt, dauert es etwas länger, bis er zum ersten Mal Früchte trägt.
Jakob Lebel ist eine alte Apfelsorte. Sie wurde um 1825 von Jaques Lebel in Amiens (Nordfrankreich) gezogen und von der Baumschule Leroy 1849 in den Handel gebracht. Die Sorte wird besonders für Streuobstwiesen und rauere Lagen empfohlen. Früher war der Jakob Lebel bei Bäckereien sehr beliebt, die ihren Apfelkuchen vorzugsweise mit den saftigen, leicht säuerlichen Früchten dieser Sorte backten (früher sagte man buken).
Äpfel aus dem eigenen Garten schmecken seltsamerweise viel köstlicher als im Supermarkt gekaufte. Wahrscheinlich liegt das an der gewissen emotionalen Bindung, die man zu seinen eigenen Bäumchen hat und die das Geschmackserlebnis offenbar verstärken. 

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