Montag, 30. September 2013

Ein Schlafapfel

Am Wegesrand entdeckt: Ein Schlafapfel auf einer Wildrose.
Nanu, was ist denn das da für ein merkwürdiges Gebilde auf der Wildrose am Wegesrand? Ein Vogelnest? Nein! Verwelktes Moos? Nein, eine Rose würde wohl kaum Moos ansetzen. Des Rätsels Lösung: Es handelt sich um eine Rosengalle, die auch unter der Bezeichnung Schlafapfel bekannt ist.
Verursacher dieser Anomalie ist die winzige, nur etwa fünf Millimeter große Rosengallwespe (Diplolepis rosae). Im Frühsommer legt sie ihre Eier in die Knospen oder an die jungen Triebe der Rosen. Sobald die Larven schlüpfen, bildet sich die Galle. Diese hüllt die Larven wie ein Kokon ein, gibt ihnen Schutz und Nahrung. Insofern ist der Vergleich mit einem Nest gar nicht so falsch.
Im Herbst verpuppen sich die Larven und überwintern so in der Galle. Sobald der Winter vorbei ist und es wieder Frühling wird, nagen sich die inzwischen erwachsenen Rosengallwespen dann einen Weg ins Freie.
Aber woher kommt die Bezeichnung Schlafapfel? So heißt die Rosengalle im Volksmund, weil man früher glaubte, das moosartige Gebilde fördere, unters Kopfkissen gelegt, den Schlaf. Auch wenn man heute weiß, dass der Schlafapfel als Schlafmittel nichts taugt, wird er seinem Namen, wie ich finde, durchaus gerecht, denn schkießlich ist er ja für den Wespennachwuchs Schlafsstätte und Vorratskammer zugleich.
Ist es nicht faszinierend und spannend, was man so alles in der Natur entdecken kann, wenn man nur etwas genauer hinschaut?

Sonntag, 29. September 2013

An Deutschlands nördlichster Talsperre

Im Sommer ist hier viel los, aber nach Ende der Badesaison trifft man am Hardausee nur auf ein paar Spaziergänger.
Die Autorin mit Foxy und Fyffes auf dem
Bootsanlegesteg am Hardausee.
Heute hatte ich einen Termin bei einer Kundin im schönen Heideort Hösseringen, und wir haben das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden und sind von Hösseringen aus gleich auch zu unserer  Sonntagstour mit den Hunden gestartet. Das Auto haben wir am Museumsdorf stehen gelassen. Von dort ging es bei traumhaften Herbstwetter zunächst durch den herrlichen Mischwald Schooten und dann zu einem kleinen Dorf namens Räber und von dort aus weiter zum Hardausee. Dieser idyllisch gelegene See mit feinem Sandstrand am Westufer – sogar einen Hundestrand gibt es dort – nicht nur die nördlichste Talsperre Deutschlands, sondern mit einer Wasserfläche von 80.000 Quadratmetern auch die kleinste. Gespeist wird der See von dem kleinen Heidebach Hardau. Das Hardautal wurde während der letzten Eiszeit geformt. Vom Hardausee sind wir durch Hösseringen zurück zum Museumsdorf gegangen, und hatten nach zwei Stunden und hatten nach zwei Stunden und zehn Minuten rund 13 Kilometer auf unserem GPS-Tacho.

Samstag, 28. September 2013

Statt vieler Worte...

...gibt es heute nur ein paar fotografische Gartenimpressionen eines wunderschönen Herbstags:


Und dann verabschiedete sich dieser Tag heute auch noch mit einem phantastischen Sonnenuntergang:


Freitag, 27. September 2013

Riesenpilze

Riesenpilze am Rand der Pferdeweide.
Nanu, was sind denn das für merkürdige Gebilde da hinten am Rand der Pferdeweide? Ich gehe mir das mal anschauen...
Wow, sind die groß! XXL-Pilze! Und eine ganze Kolonie! Die waren aber gestern noch nicht da, oder? Das wäre mir doch aufgefallen! Fasziniert betrachte ich die Pilze. Die drei größten von ihnen sind mehr als 30 Zentimeter hoch. Ein Wichtel oder eine Elfe könnte sich da, wenn es regnet, bequem unterstellen, um nicht nass zu werden.
Zurück im Haus hole ich gleich das Pilz-Bestimmungsbuch aus dem Regal und blättere. Da! Schon entdeckt! Es handelt sich um Gemeine Riesenschirmlinge. Ja, der Name passt gut, finde ich. Der Riesenschirmling ist ein Parasolpilz aus der Familie der Champignonverwandten. Aha, dann müsste man ihn doch sogar essen können. Tatsächlich. Da steht, dass der Reisenschirmling sogar ein guter Speisepilz ist. Allerdings werden meist nur die Hüte verwendet. Die Stiele, heißt es, seien hingegen oft zäh und deshalb kein Genuss. Macht nichts, denke ich, die Stiele sind ja auch ziemlich dünn. Da ist ja gar nicht so viel dran. Aber die Hüte! Die reinsten Veggie-Schnitzel! Aber eigentlich mag ich die Pilze gar nicht pflücken, denn die soo schön aus, wie sie da so stehen. Ich muss wohl noch eine Nacht darüber schlafen...

Die Hüte haben eine interessante Struktur.

Donnerstag, 26. September 2013

Apfelfest und Fahrradtour

Heute wieder, wie jeden Donnerstag, die Ausflugstipps zum Wochenende:

Apfelfest

Im Heilpflanzengarten dreht sich am
Sonnabend alles um den Apfel.
Foto: Inka Lykka Korth

Der Apfel ist ja eigentlich gar keine Heilpflanze, aber wie heißt es doch so schön: "An apple a day keeps the doctor away". So gesehen, ist der Apfel vielleicht doch eine Heilpflanze, und somit ist es durchaus gerechtfertigt, dass die Albrecht-Thaer-Schule auch in diesem Jahr wieder zum Apfelfest im Heilpflanzengarten einlädt. Dort, an der Wittinger Straße, wird am Sonnabend, 28. September, von 10 bis 18 Uhr rund um den Apfel einiges geboten: Die besucher können zum Beispiel mitgebrachte Äpfel bestimmen lassen und frisch gepressten Apfelsaft probieren. Außerdem gibt es Stände mit Kunsthandwerk und Dekorativem sowie mit "kulinarischen Genüssen", wie es in der Ankündigung der Thaer-Schule heißt.Auch für die Kinderbetreuung ist gesorgt. Der Entrittspreis beträgt einen Euro. Weitere Inforationen zu der Veranstaltung sind im Café KräuThaer der Albrecht-Thaer-Schule unter Telefon 05141/32425 erhältlich.

Nur einer kennt das Ziel

Lust auf eine Fahrradtour mit
Überraschungseffekt?
Foto: Inka Lykka Korth
Der ADFC lädt zu einer Fahrradtour ein, ohne zu verraten, wohin es geht. Das Ziel der rund 70 Kilometer langen Tour kennt nur Tourenleiter Klaus Stübbenrath, und der wird es nicht verraten, damit es spannend bleibt. Los geht es am Sonntag, 29. September, um 9:30 Uhr. Treffpunkt ist der Parkplatz am Sportpark Flutmulde in Gihorn. Von dort geht es in moderatem Tempo von 15 bis 18 km/h in unbekannte Richtung. Von den Teilnehmern werden keine sportlichen Höchstleistungen gefordert. Der ADFC empfiehlt, eigene Verpflegung, vor allem ausreichend Getränke mitzunehmen. Für die Verkehrssicherheit des Fahrrades und für die Einhaltung der geltenden Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung ist jeder Teilnehmer selbst verantwortlich! Die Teilnahme ist für jeden kostenfrei (Spenden sind jedoch sehr willkommen)!
Weitere Informationen zu der Tour gibt es beim Tourenleiter unter Telefon 05304/3016. Aber bitte nicht anrufen und nach dem Ziel fragen. Das soll ja eine Überraschung bleiben.

Mittwoch, 25. September 2013

Döner Kebab – die vegane Variante

Fastfood, für das man sich nicht schämen muss: veganer Döner Kebab.

Keine Angst, dieses Blog wird nicht zum Kochblog, aber zurzeit könnte ich den ganzen Tag in der Küche stehen und neue, vegane Rezeptideen ausprobieren, die mir zum Teil spontan einfallen. Deshalb gibt es auch heute noch einmal einen Beitrag mit dem Label "Küche".
Freund von uns waren neulich in Dithmarschen, dem Kohlanbaugebiet Nummer 1 in Deutschland. Als sie nach Hause fuhren, hatten sie den halben Kofferraum voll mit Kohlköpfen, die sie direkt bei einem Bauern gekauft hatten. Den größten Teil des Kohls verarbeiteten sie zu Sauerkraut. Am Ende lag noch ein einzelner Kohlkopf einsam im Kofferraum. "Wollt Ihr den nicht mitnehmen?" fragten uns die Freunde. Wir sagten "ja, gerne" und "danke", obwohl wir noch die große Kohlfans waren (auch in politischer Hinsicht nicht). Weißkohl mögen wir eigentlich nur in Form von Krautsalat, so wie die Griechen und die Türken ihn zubereiten. Also beschloss ich, uns einen Krautsalat zu machen.
Da der Krautsalat einen Tag stehen und durchziehen muss, damit er nicht mehr ganz so hart ist, habe ich ihn schon gestern "angesetzt" und ihn dann in den Kühlschrank gestellt. Einen Esslöffel Zucker, zwei Esslöffel Salz, einen Teelöffel Schwarzkümmel und dann einen halben Liter Wasser darüber – das war es dann auch schon.
Kein Hackfleisch oder dergleichen, sondern in der Pfanne
gerührter Falafel-Teig.
Zum Krautsalat passt am besten Fladenbrot, finde ich. Früher hätte ich ein Stück Fetakäse aufgeschnitten und zusammen mit dem Krautsalat in das im Ofen angewärmte, geviertelte Fladenbrot zu füllen. Aber die Käsezeiten sind ja nun vorbei. "Dann baue ich uns einfach einen veganen Döner Kebab", sagte ich mir und mischte heute Abend je 100 g Kichererbsen- und Grünkernmehl mit einer klein gehackten Zwiebel und Gewürzen (Pfeffer, Koriander, Ingwer) sowie 200 ml Wassser zu einem Teig nach Falafel-Art an, den ich zehn Minuten ruhen ließ, damit er aufquellen kann. Bevor ich ihn in die Pfanne mit heißem Olivenöl gab, wälzte ich den Teig in Sesamkörnern.
In der Pfanne habe ich den Teig kurz von beiden Seiten angebraten und ihn dann mit der Gabel in Rührei-Manier zerkleinert. Das Ergebnis sieht nicht nur gut aus, sondern hat auch Biss.
Jetzt fehlte nur noch ein schönes Joghurtdressing – natürlich vegan. Ich mahlte 50 Gramm Cashewkerne, gab dieselbe Menge Wasser dazu und schmeckte die Sahne mit Zitronensaft, Olivenöl, Salz und buntem Pfeffer aus der Mühle ab. Dann würfelte ich eine halbe Salatgurke und hob sie unter das Dressing. Zum Schluss gab ich dann noch etwas frisch gehackte Petersilie aus dem Garten hinzu.
Wenn es vegane Imbissbuden gäbe könnte man diese Döner-Kebab-Kopie dort prima anbieten.

Dienstag, 24. September 2013

Vegan gefüllte Paprika mit raffiniertem Rohkost-Mus

Statt mit Käse überbacken ist meine vegane Variante der gefüllten Paprika mit
einem raffinierten Rohkost-Mus gekrönt. Sehr lecker!

Gefüllte Paprika sind ein Küchenklassiker und deshalb eigentlich nichts Besonderes. Aber seit ich meine Ernährung aus ethischen Gründen von vegetarisch auf vegan umgestellt habe, sind viele Gerichte, die ich schon so oft zubereitet habe, plötzlich neu für mich, zumindest in Details. Ein wichtiges Detail oder besser gesagt Geschmacksträger war früher der Käse. Entweder habe ich die gefüllte Paprikaschote mit Käse überbacken oder Schafkäsewürfel in die Füllung eingearbeitet. Käse ist in der veganen Küche natürlich nicht erlaubt. Zwar gibt es im Vegan-Supermarkt nachgemachten Käse, der völlig milchfrei ist, zu kaufen, aber da ich möglichst auch weg will von den abgepackten Fertigprodukten aus dem Supermarkt, ersetze ich den Käse nicht, sondern lasse ihn lieber gleich ganz weg. Damit ich das aber nicht als Verlust oder Verzicht empfinde, muss ich mir natürlich etwas einfallen lassen, um den fehlenden Käse durch andere, geschmacklich interessante Komponenten zu kompensieren. Um es gleich vorweg zu nehmen: Bei den gefüllten Paprika ist mir das heute Abend offensichtlich gelungen. Das Essen war so lecker, dass wir alles restlos weggeputzt haben und uns am Ende einig waren, dass es ohne den Käse, der geschmacklich so dominant war, dass er alle anderen Zutaten überdeckt hat, sogar noch besser geschmeckt hat.
Hinten quillt die Weizengrütze (Bulgur) im
Topf, vorne wird das Möhren-Paprika-Gemüse
angebraten.
Zunächst habe ich die Paprikaschoten entdeckelt, von den Kernen befreit und dann gefüllt. Für die Füllung habe ich in einem Top Bulgur (Weizengrütze) mit einer Prise Salz kurz aufgekocht und dann ohne Hitze fünf Minuten ziehen lassen. Derweil habe ich in einer Pfanne die gewürfelten Deckelscheiben der Paprikaschoten und drei gewürfelte Möhren in Olivenöl angebraten. Nachdem ich die Gasflamme unter der Pfanne gelöscht hatte, habe ich zwei Esslöffel ungeschälten Sesam zum Gemüse gegeben. Die Resthitze reichte, um den Sesam leicht zu rösten. Anschließend habe ich den Bulgur in die Pfanne gegeben, alles miteinander vermengt und dann mit reichlich Curry und scharfem Paprikapulver gewürzt. Ganz zum Schluss kamen dann noch zehn in Scheiben geschnittene kleine Datteltomaten hinzu, damit die Mischung saftiger wird.Bevor ich die Bulgur-Gemüsefüllung in die Schoten gefüllt habe, hatte ich in jede Paprikaschote einen Schuss Olivenöl gegeben.
Nachdem die Paprikaschoten – pro Person sollte man bei großem Hunger zwei pro Person bereithalten – im Ofen waren (bei 250 Grad etwa 30 Minuten backen), habe ich mich um die "Krönung" gekümmert: ein von mir selbst kreiertes Rohkost-Mus, das sich übrigens auch als Brotaufstrich superlecker ist. Die Zubereitung: Zunächst wird aus einer halben Tasse Cashewkerne und derselben Menge Wasser im Mixer eine vegane Milch hergestellt. Dann kommen zwei Esslöffel blütenzarte Haferflocken dazu (wenn es etwas käsiger schmecken soll, nimmt man statt der Haferflocken Hefeflocken), drei bis vier entkernte Datteln, zwei Esslöffel ungeschälten Sesam und einen Teelöffel Schwarzkümmel, eine Prise Salz, bunter Pfeffer aus der Mühle sowie reichlich Ingwer und etwas Zimt. Sobald die Haferflocken gequollen sind, hat man ein schönes, streichfähiges Mus, das zunächst nussig schmeckt und dann im hinteren Bereich des Gaumen eine schöne Schärfe (die kommt vom Ingwer) zu entwickeln. Das Schöne am Mus ist, das es nicht erhitzt werden muss, und so alle wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben.
Die gefüllten Paprika, bevor sie in den Ofen kommen.
Da ich bis auf die Paprika und die Möhren alle weiteren Zutaten sowieso immer in der Küche griffbereit habe, hält sich der Aufwand für den Einkauf und die Zubereitung in Grenzen. Und falls eine Zutat nicht vorhanden ist, macht das auch nichts: Variieren ist nicht nur erlaubt, sondern gewünscht. Ich persönlich nutze Rezepte aus Büchern oder aus dem Internet meist nur als Anregung und wandele sie dann beim Kochen nach Lust und Laune ab. Mir macht Kochen am meisten Spaß , wenn ich mich dabei kreativ betätigen und mit den Zutaten jonglieren kann.

Montag, 23. September 2013

Apfelringe

Nachdem das Kerngehäuse entfernt ist, werden
die Äpfel in Scheiben geschnitten.
Jetzt ist Apfelzeit. In diesem Jahr gibt es reichlich Äpfel, die Ernte scheint recht gut ausgefallen zu sein. Wenn man Äpfel wohltemperiert im kühlen, aber unbedingt frostfreien Keller lagert, halten sie sich, zumindest wenn es sich um eine lagerfähige Sorte handelt, bis zum nächsten Frühjahr. Eingelagert werden sollten allerdings nur völlig unversehrte Äpfel. Hat der Apfel auch nur eine kleine Druckstelle, zum Beispiel bei Fallobst, besteht die gefahr, dass er zu faulen beginnt. Da ich an einen von Apfelbäumen gesäumten Feldweg einen ganzen Eimer voll solcher leicht verletzter Äpfeln gesammelt habe, musste ich diese nun schnell verarbeiten. Eine uralte, einfache und vitaminschonende Konservierungsmethode ist das Dörren. Dabei wird dem Obst durch Trocknen das Wasser entzogen. Äpfel, die für Dörrobst bestimmt sind, werden traditionell in Ringe geschnitten, nachdem das Kerngehäuse mit einem Apfelausstecher entfernt worden ist. Früher fädelte man die Ringe auf Schnüren oder Besenstielen auf und hängte sich über den Ofen. Heutzutage legt man sie in ein mehrstöckiges Dörgerät, dessen Gebläse lauwarme Luft erzeugt. Nach ein paar Stunden im Luftstom fangen sie an zu dehydrieren. Je länger man die Apfelringe im Dörrgerät lässt (vorzugsweise über Nacht), desto chipsartiger und knuspriger werden sie. Im Gegensatz zu Kartoffelchips sind Apfelchips ein vitamin- und mineralreicher Snack und haben ihren festen Platz in der veganen Ernährung. Noch leckerer sind allerdings Bananenchips.

Die auf fünf Etagen verteilten Apfelringe werden mit Heißluft getrocknet.

Sonntag, 22. September 2013

Es bleibt spannend

Gut, dass ich wegen der neuen Calluna-Herbstausgabe, morgen früh in der Druckerei sein muss, die Nacht durcharbeiten muss! Ich könnte sowieso nicht schlafen, solange ich das vorläufige amtliche Endergebnis der Bundestagswahl kenne. Ich hatte gehofft, aber es, ehrlich gesagt, nicht erwartet, dass es überhaupt so spannend wird. Zur Stunde ist noch unklar, ob die FDP tatsächlich aus dem Bundestag geflogen ist und ob es die Eurokritiker der AFD nicht doch noch schaffen. Ich persönlich hätte mir, und das ist kein Geheimnis, ein besseres Abschneiden der Grünen gewünscht, denn sie sind die einzigen, die sich gegen die Massentierhaltung und gegen den Bau neuer Autobahnen ausprechen. Aber leider kamen sie mit den Umweltthemen nicht zum Zug, und durch die Medien geisterten Monate lang nur zwei Themen: Steuererhöhungen und Veggie-Day.
Was die FDP betrifft, so bin ich überhaupt nicht schadenfroh. Ich denke, eine liberale Partei ist unverzichtbar in der deutschen Parteienlandschaft, aber wenn man sich so profillo präsentiert, wie es die FDP im Wahlkampf und in den vergangenen vier Jahren in der Koaltionsregierung getan hat, muss man sich nicht wundern, wenn man am Wahlabend die Quittung dafür bekommt. Die FDP sollte die nächsten Jahre konsequent für eine Erneuerung nutzen.
Trotz aller Fragezeichen ist eines zumindest schon klar: Angela Merkel bleibt Bundeskanzlerin. Die Deutschen haben es so gewollt und sich klar gegen Reformen entschieden. Das muss man so hinnehmen. Falls es nicht doch noch etwas mit der absoluten Mehrhheit wird, muss sich die Kanzlerin entscheiden: Holt sie die SPD oder die Grünen ins Boot bzw. an den Kabinetttisch. Diese Frage wir allerdings nicht heute Nacht, sondern wahrscheinlich erst in den nächsten Tagen entschieden.
So, und jetzt muss ich weiterarbeiten...

Samstag, 21. September 2013

Bald ist wieder Frühling

Zwischen den Rosen im Vorgarten habe ich heute jede
jede Menge Blumenzwiebeln in der Erde versenkt.
Obwohl ich ja gerade überhaupt keine Zeit habe, da Montagmorgen die Calluna-Herbstausgabe in Druck geht und es bis dahin noch sooo viel zu tun gibt, habe ich mir bei dem schönen Wetter heute doch wenigstens ein halbes Stündchen Gartenarbeit gegönnt. Vor dem Computerbildschirm sitzen und arbeiten kann ich ja schließlich auch nachts noch, wenn draußen keine Sonne mehr scheint.
Die Gartenarbeit war allerdings eigentlich gar keine richtige Arbeit, zumindest war sie überhaupt nicht anstrengend. Ich habe nämlich nur Blumenzwiebeln gesteckt – Tulpen und Narzissen. Ja, wenn es im nächsten Frühling im Vorgarten üppig blühen soll, muss man rechtzeitig vorsorgen. Jetzt ist der Boden noch weich und gut durchfeuchtet, und die Zwiebeln haben noch gute Chancen, Wurzeln zu schlagen, bevor der Frost kommt und sie in einer Art Winterstarre verharren lässt. Sobald es nach dem Winter wieder wärmer wird, werden die dann hoffentlich gut verwurzelten Blumen zügig austreiben.

Freitag, 20. September 2013

Grünkohl

Durchaus hübsch, besonders im Licht der Abendsonne, aber geschmacklich
nicht mein Ding: Grünkohl.
Grünkohl gehört zu Niedersachsen wie Volkswagen und der Rattenfänger von Hameln. Es gibt kaum eine Gaststätte, die ihn im Winter nicht auf ihrer Speisekarte hat, fast immer allerdings in der klassischen Variante mit "Bregenwurst", was das Gericht zu einer kalorienreichen und fetttriefenden Angelegenheit macht. Damit das Essen leichter verdaulich ist, wird es traditonell mit reichlich Schnaps heruntergespült. Ich weiß zwar, dass Grünkohl viele Vitamine und Mineralien enthält und sich auch gut vegetarisch und vegan zubereiten lässt, aber herangewagt habe ich mich trotzdem noch nicht. Irgendwie hat mich meine Abneigung gegen die traditionelle Zubereitungsart dermaßen traumatisiert, dass ich dieses Gemüse nicht anrühre. Aber schön anzusehen ist es allemal.

Donnerstag, 19. September 2013

Kabarett, Kürbisse und offene Schlosstüren


Hier, wie jeden Donnerstag, die Ausflugstipps zum Wochenende:

Tag des offenen Schlosses

Am "Tag des offenen Schlosses" in Celle am Sonnabend, 21. September, von 11 bis 17 Uhr haben die Besucher nicht nur erstmalig die Gelegenheit, den barocken Wandelgang des Celler Schlosses komplett zu begehen, sondern auch Räume zu entdecken, die sonst der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Der Eintritt in das Residenzmuseum, die Deutsche Management Akademie (DMAN) sowie in das Schlosstheater Celle ist am „Tag des offenen Schlosses“ frei.
Mitarbeiter des Schlosstheaters Celle ermöglichen in stündlichen Führungen von 11-16 Uhr einen Blick hinter die Kulissen. Neben den kostenpflichtigen stündlichen Schlossführungen (11-15 Uhr) finden im Residenzmuseum zwei Sonderführungen statt: Ab 13 Uhr zum Thema „In guter Fasson, beständig und untadelhaft – Die Stuckdecken von Giovanni Battista Tornielli im Celler Schloss“ (EUR 9,00) und ab 14 Uhr zum Thema „Von Kopenhagen nach Celle – Auf den Spuren der dänischen Königin Caroline Mathilde (1751-1775)“ (EUR 6,50). Treffpunkt ist die Information des Residenzmuseums. Außerhalb der Führungen ist der Eintritt in das Museum kostenfrei.
Informative Führungen durch die Räumlichkeiten der DMAN bieten die Mitarbeiter um 11.30 Uhr, 13.30 Uhr und 15.30 Uhr an. Um 12 Uhr, 14 Uhr und um 16 Uhr präsentiert die DMAN in kurzweiligen Vorträgen im Kleinen Festsaal Einblicke in ihre Arbeit.

Böse Wahrheiten im Plauderton

"Liebe" heißt das Programm, mit dem Hagen Rether, Kabarettist am Klavier, am Sonnabend, 21. September, um 19:30 Uhr in der Stadthalle Gifhorn auftritt. Der Titel klingt so lieb und nett und harmlos, und passt damit perfekt zu Hagen Rether, dem Charmeur. Im Plauderton bringt er böse Wahrheiten unters Volk. "Liebe" kommt übhrigens, anders als es der Titel erwarten lässt, nicht im Programm vor, zumindest nicht in Form von Herzen, die zueinander finden. Jedoch zeigt sich immer wieder die Menschenliebe dieses Kabarettisten, der an Aufklärung und an die Möglichkeit zur Umkehr noch am Abgrund glaubt.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Kabarett-Tage "Heiße Kartoffeln" im Landkreis Gifhorn statt. Einige wenige Restkarten sind zum Preis von 23,50 € (Jugendliche 15,- €) hier erhältlich.

Kürbis- und Apfeltag


Zur Einstimmung auf den Herbst findet am Sonntag, 22. September, von 11 bis 17 Uhr auf dem Burggelände in Bad Bodenteich ein Kürbis- und Apfeltag statt.
Kleine und große Kürbisse begrüßen die Gäste auf dem gesamten Burggelände und an den Ständen mit Deko-Ideen für Heim und Garten. Fruchtig frisch geht es im Obst- und Saftladen zu. Hier steht der Apfel in vielen verschiedenen Sorten im Mittelpunkt. Probieren ist ausdrücklich erwünscht. Passend zur Erntezeit präsentieren die Schlepperfreunde Bad Bodenteich historische Landmaschinen, die sie auch noch zum laufen bringen werden. Was die fleißigen Bienen über den Sommer produziert haben, gibt es an einem Imkerstand zu bestaunen. Besonders die Kaffeetafel der Bodenteicher Landfrauen dürfte zum Genießen und Verweilen einladen.
Beim Kürbisschätzwettbewerb muss das korrekte Gewicht der orangenen Frucht geschätzt werden. Die besten Schätzer erhalten einen Preis.
Weitere Infos bei der Kurverwaltung Bad Bodenteich unter Telefon 05824/3539.

Mittwoch, 18. September 2013

Erdverbunden

Fyffes und Fussel lieben es zu buddeln, schließlich sind sie waschechte Terrier.
Fyffes und Fussel sind waschechte Terrier, und als solche schon allein von der Bezeichnung her – Terrier leitet sich von la terre (franz.) oder terra (lat.) ab – erdverbunden. Das mussten sie heute beim Abendspaziergang mal wieder deutlich machen. Auf einer Brachfläche begannen sie wie die Bagger zu buddeln und waren bald zur Hälfte im Loch verschwunden, sodass nur noch die Hinterteile in die Luft ragten. Terrier in dieser typischen Pose gibt es übrigens auch als frostfeste Gartenkeramik zu kaufen.
Mit den Zähnen rissen sie erst die Grasnarbe heraus und legten die nackte Erde darunter frei, um dann mit den Vorderfüßen ein Loch zu buddeln. Warum? Keine Ahnung. Vielleicht haben sie unter dem Gras Mäuse, einen Maulwurf oder andere Tiere gerochen. Vielleicht buddeln se aber auch nur, weil es ihnen Spaß macht. Wie auch immer, ich stehe dann fasziniert daneben und staune über die Schnelligkeit, mit der sie ein Loch buddeln. Dass sie allerdings zuweilen direkt in den Sand beißen, jagt mir schon einen kleinen Schauer über den Rücken, denn Sand zwischen den Zähnen ist mindestens ebenso widerlich wie quietschende Kreide, die auf einer Schultafel kratzt.

Dienstag, 17. September 2013

Erst die Ziege, jetzt die Schwerkraft

Das wird eine gute Holunderbeerenernte!
Unser größter Holunder ist schon ein richtiger kleiner Baum. Seine Spitze überagt immerhin bereits die Traufe unserer Scheune, und es schön zu sehen, wie er immer weiter wächst und wie der einst so dünne, weiche Stamm, der mehrfach von unserer gefräßigen Ziege so stark beschädigt worden war, dass ich befürchtete, der ganze Holunder würde eingehen, immer dicker und kräftiger wird. Inzwischen ist der Holunder eingezäunt, aber die Ziege hat auch gar keinen Appetit mehr auf den inzwischen verholzten Stamm. Zurzeit hat der Holunder ganz andere Sorgen. Nicht mehr die Ziege ist sein größter Feind, sondern die Schwerkraft. Seine Zweige neigen sich so stark nach unten zum Boden wie eine Angelrute, an der ein fetter Fisch zappelt. Schuld daran sind die Früchte. So viele Beeren wie noch nie! Das wird eine gute Ernte, und ich werde diesmal hoffentlich genug Erkältungsmedizin in Form von Holundersaft im Schrank stehen haben, um auch den nassesten und kältesten Winter ohne zu schniefen und zu husten zu überstehen.

Montag, 16. September 2013

Matterhorn im Moor

Um das Matterhorn zu fotografieren, musste ich nicht erst in die Alpen fahren.

Es gibt immer noch Leute, die behaupten, in der norddeutschen Tiefebene gebe es keine Berge. Zum Beweis des Gegenteils hier ein aktuelles Bild von einem durchaus beeindruckenden Berg. Sieht er nicht aus wie der kleine Bruder des Matterhorn, nur nicht ganz so weiß, sondern eher so braun wie die Schweizer Schokolade, die sich in ihrer Form an den berühmten Berg anlehnt. Aufgenommen habe ich das Mini-Matterhorn im Großen Moor bei Neudorf-Platendorf (Kreis Gifhorn). Es handelt sich dabei natürlich um einen Torfberg.
Mehr Interessantes aus dem Großen Moor lesen Sie in der gedruckten Ausgabe unseres Magazins, die zum Monatsende erscheint.

Sonntag, 15. September 2013

Arbeitsteilung

Teamwork: Gemeinsam transportieren fünf Waldameisen ihre Beute, eine tote Raupe, zum Nest.
Hätte ich nicht aufgepasst, hätte ich heute Nachmittag beim Spaziergang eine kleine Gruppe der Roten Waldameisen mitsamt ihrer Beute zerquetscht. Zum Glück gucke ich eigentlich immer, wohin ich trete, damit mir so etwas nicht passiert. Ich will ja nicht noch dazu beitragen, dass die kleinen Tiere, die (und das gilt auch für ihre Nester!) in Deutschland nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt sind, von der so genannten Vorwarnliste auf die Rote Liste gefährdeter Arten vorrücken.
Fasziniert beobachtete ich, wie die Ameisen gemeinsam eine fette Raupe, die viel größer und schwerer war als sie selbst, über den Asphalt trugen, und das in einem erstaunlichen Tempo.
Im Ameisenstaat herrscht bekanntlich eine ausgeprägte Arbeitsteilung. Ähnlich wie in einem Bienenvolk gibt es für bestimmte Aufgaben angepasste Ameisen. Am zahlreichsten sind die unfruchtbaren Ameisen, die sogenannten Arbeiterinnen. Die fruchtbaren Ameisen heißen Königinnen, von ihnen gibt es einige hundert in einem Ameisenvolk. Eine Königin kann übrigens etwa 20 Jahre alt werden. Und dann sind da noch die geflügelten Männchen, die vor allem im Juni auf ihren Hochzeitsflügen zu beobachten sind. Nach der Begattung werden sie nicht mehr benötigt und aus dem Staat vertrieben. Auf sich allein gestellt, sterben sie nach nicht all zu langer Zeit.
Die Rote Waldameise hat kräftige Mundwerkzeuge, mit denen sie ihre Beute packt und verletzt, um ihr dann Säure in die Wunde zu spritzen. Gemeinsam können die Ameisen für ihre Verhältnisse richtig große Beutetiere wie zum Beispiel eine tote Maus abtransportieren.

Samstag, 14. September 2013

Von den Roten zu wenige, von den Schwarzen zu viele

Jede Menge Kirschen – die allerdings außer den Vögeln niemand ernten will.
Mit dem ist nicht gut Kirschen essen, besagt eine alte Redensart. In diesem Jahr passte sie perfekt auf den Sommer. Mit dem war nämlich überhaupt nicht gut Kirschen essen. Der lange Winter und das verregnete Frühjahr sorgten dafür, dass die Ernte diesmal so dramatisch schlecht ausfiel. Nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes vom Juni lagen die erwarteten Mengen für Süß- und Sauerkirschen deutlich unter dem Durchschnitt aus den vergangenen zehn Jahren. Diese Einschätzung kann ich nur bestätigen. Unsere großen, alten Süßkirschenbäume hatten, seit wir den Hof haben, noch nie so wenig getragen wie in diesem Jahr. In diesem Jahr gab es nämlich überhaupt nichts zu ernten – nicht eine einzige Süßkirsche. Bei den Sauerkirschen, sie später reif werden sah es nicht viel besser aus. Noch nicht einmal eine Hand voll Kirschen konnten wir vom Baum holen.
Dafür können wir jetzt, rund zwei Monate nach der ausgefallenen Kirschernte, umso mehr Kirschen ernten. Die Traubenkirschen in den Wildgehölzhecken an den Feldwegen hängen so voll, dass sich die schon die Zweige unter der Last der Früchte biegen. Allerdings ist das nur ein schwacher Trost, denn die nur erbsengroße, schwarze Steinfrucht ist alles andere als ein Genuss. Sie schmeckt so herb-bitter, dass man unwillkürlich das Gesicht verzieht, wenn man das Fruchtfleisch probiert. Keinesfalls probieren sollte man den Kern (aber wer macht das schon?). Der enthält nämlich giftige Blausäureglykoside.
Von den Roten Kirschen hatten wir also zu wenige, von den Schwarzen zu viele, und das ist nicht politisch gemeint, sondern bezieht sich allein auf die Kirschen. Aber auch wenn wir mit den Traubenkirschen nichts anfangen können, freuen sich immerhin die Vögel darüber. Sie lieben die bitteren Kirschen sehr.

Freitag, 13. September 2013

Indianerkartoffeln

Eine Verwandte der Sonnenblume.
Sie sind fast zwei Meter hoch und überragen somit sogar noch den Mais links und rechts des Feldwegs. Sonnenblumen? Nein, aber so falsch ist die Vermutung nicht. Die Ähnlichkeit mit der Sonnenblume ist kein Zufall. Was da so schön am Feldrand blüht, gehört zur selben Gattung wie die Sonnenblume: Helianthus. Während die Sonenblume Helianthus annuus heißt, wird die Blume, um die es hier geht, von den Botanikern Helianthus tuberosus gennant. Bekannter ist diese schöne Herbstblume allerdings unter dem Namen Topinambur, aber das ist doch ein Gemüse, oder? Richtig, Topinambur ist eine uralte Nutzpflanze. Gegessen wird aber weder die Blüte noch der Stängel, sondern die Wurzelknolle.
Der exotisch klingende Name leitet sich vom indianischen Volk der Tupinambá ab, das einst an der Küste Brasiliens lebte. Dabei stammt die Topinambur aber gar nicht aus Südamerika, sondern war in Nord- und Mittelamerika verbreitet.  Überlebende einer Hungersnot unter französischen Auswanderern Nordamerika schickten 1610 einige der "Indianerkartoffeln", die ihnen das Leben gerettet hatten, nach Europa. So kamen sie auch 1612 nach Paris. Da dort gerade eine Delegation von Tupinambá-Indianern zu Besuch war, wurde die Knolle kurzerhand nach ihnen benannt. Diesen Namen hat sie bis heute behalten. In Süddeutschland allerdings ist die Topinambur auch, ebenso wie die Kartoffel, als Erdapfel oder Erdbirne bekannt.
Die Knolle kann erstaunlich vielseitig verwendet werden: roh oder gekocht, frittiert oder zu Sirup verarbeitet werden. Darüber hinaus dient Topinambur auch zur Herstellung von Branntwein. Außerdem wird die Knolle als Viehfutter und zur Erzeugung von Biomasse angebaut. Neuerdings wird sie zunehmend auch zu Brennstoff verarbeitet – getrocknet und zu Pellets gepresst.
In jüngster Zeit heißt es immer öfter, Topinambur sei eine Wunderknolle, weil sie angeblich gegen Diabetes und beim Abnehmen hilft. Tatsächlich enthält die Knolle den für Diabetiker günstigen Mehrfachzucker Inulin. Da Inulin vom Körper nicht wie anderer Zucker als Energieträger verwendet werden kann, sondern nur als Ballaststoff, erhöht es den Blutzuckerspiegel nicht, und macht auch nicht dick. Zudem besteht die Knolle zu etwa 80 Prozent aus Wasser und eignet sich daher als Gemüse für alle, die abnehmen wollen.

Insekten interessieren sich natürlich mehr für die Blüten als für die Knollen dieser Pflanze.


Donnerstag, 12. September 2013

Ausflüge in die Geschichte

Ist schon wieder Donnerstag? Dann ist es Zeit für die Ausflugstipps zum Wochenende:

Der Brümmerhof von 1644  

Die Geschichte des Brümmerhofes reicht bis in die Zeit des
30-jährigen Krieges zurück.            Foto: Inka Lykka Korth
Die Geschichte des Brümmerhofes im Museumsdorf Hösseringen wird Besuchern im Rahmen einer Themenführung mit Archivar Dr. Hans-Jürgen Vogtherr am Freitag, 13. September, von 15 bis 17 Uhr vorgestellt.
Die Gebäude des Brümmerhofes stammen aus Moide im Landkreis Heidekreis und wurden im Jahr 1978 im Museumsdorf Hösseringen wiederaufgebaut. Sie gehören zu den ersten Häusern des Museumsdorfes.
Der Brümmerhof lag als Einzelhof abseits des dörflichen Verbandes und besaß eine eigene Ackerflur. Zentrum war das große Wohnhaus, welches im Jahre 1644, vier Jahre vor dem Ende des 30-Jährigen Krieges, von Veit Brümmerhof und seiner Frau erbaut worden ist. Woher die Familie in dieser Zeit die finanziellen Mittel für solch einen repräsentativen Bau hatte, ist nicht bekannt. Vom Reichtum des Bauherrren zeugen aber nicht nur die Größe des Hauses mit seinem beeindruckenden Fachwerkgefüge und dem reichen Schnitzwerk, sondern auch die Verwendung von Backstein statt Lehm sowie die großen Glasfenster. Der Hausforscher Gerhard Eitzen bezeichnete den Brümmerhof als „Gipfelleistung des Zimmerhandwerks, ein letztes Meisterwerk in der Epoche des allgemeinen Niedergangs“.
Am Beispiel des Brümmerhofes thematisiert das Museumsdorf auch die soziale Stellung des Bauern eines Vollhofes, der im Gegensatz zum Kleinbauern ausschließlich von der Landwirtschaft leben konnte und keinen Nebenerwerb ausüben musste. Vervollständigt wird die eindrucksvolle Hofanlage durch eine Reihe von Nebengebäuden, wie dem Hofschafstall, einem Backhaus, einer Bleicherhütte und einem Lokus aus dem Zeit um 1900 aus dem Landkreis Celle.
Zudem stellt der Brümmerhof auch ein Kapitel der jüngsten Kunstgeschichte dar. Von 1933 bis 1936 lebte hier der bekannte Maler, Graphiker und Karikaturist A. Paul Weber (1893-1980). Im Auftrage des Hamburger Kaufmanns Alfred C. Toepfer, der von 1932 bis 1936 Eigentümer des Hofes war, gestaltete Weber die Inneneinrichtung neu. Spuren von Webers Wirken lassen sich in Form einzelner Bauteile, die nach seinen Entwürfen gestaltet wurden, am Haupthaus und dem Langspeicher finden.


Museumsfest

Das Klosterhofmuseum befindet sich im alten Wollspeicher des
Klosters Isenhagen.                               Foto: Inka Lykka Korth
Anlässlich des 20-jährigen Bestehens lädt das Klosterhofmuseum Isenhagen in Kooperation mit dem Kloster Isenhagen zum Museumsfest ein. Sowohl das Klosterhofmuseum mit dem Kräutergarten als auch das Kloster Isenhagen mit Museum sind am Sonntag, 15. September, von 12 bis 17 Uhr kostenlos zu besichtigen. Handwerksvorführungen, teilweise zum Mitmachen und Ausprobieren, informieren die Besucher anschaulich über klösterliche Wirtschaftsgeschichte. Der Landfrauenverein  Hankensbüttel bietet Kaffee und Kuchen an. Außerdem werden herzhafte Leckereien angeboten. Für die musikalische Unterhaltung zuständig ist das Ensemble für Alte Musik der Kreismusikschule Gifhorn

Oldtimertreffen

Nach Diesel riecht es am Sonntag, 15. September, in Steinhorst: Dort findet von 10 bis 18 Uhr am Alten Schießstand auf Höhe der Siedlung Reinhorn das alljährliche Oldtimertreffen statt. Zu bestaunen sind zahlreiche alte Traktoren, Pkw und Motorräder, die alle noch funktionstüchtig sind. Außerdem können die Besucher ein mobiles Sägewerk erleben und sich an einem Imkerstand über Bienen informieren. Für die Kinder gibt es eine Hüpfburg, und um die Gesundheit kümmert sich das DRK.


Heimat-Bücherbörse

Wer sich für Heimatliteratur und historische Bücher aus der Region interessiert, sollte sich am Sonntag, 15. September, auf den Weg nach Wahrenholz machen. Dort findet von 14 bis 18 Uhr im Schützenhaus die Heimat-Bücherbrse des Heimatvereins Wahrenholz statt.


Mittwoch, 11. September 2013

Blaue Löcher im Grau

Lichtblick: Die graue Wolkendicke wurde heute Nachmittag etwas löchrig.
Obwohl es heute wieder geschüttet hat wie aus Eimern, besteht durchaus berechtigte Hoffnung, dass das Wetter in den nächsten Tagen etwas besser wird und sich der Herbst, der offiziell noch gar nicht begonnen hat, von einer freundlicheren Seite zeigt. Immerhin zeigten sich heute in der grauen Wolkendecke ab und zu einige blaue Löcher, durch die die Sonne blinzelte und für dramatische Kontraste und geradezu mystische Lichtstimmungen sorgte. Allein für solche Bilder lohnt es sich, auch bei solchem Schietwetter, wie wir Norddeutschen sagen, hinauszugehen.

Dienstag, 10. September 2013

Die Sonne ins Haus geholt

Draußen lässt sich die Sonne nicht blicken. Zum Trost habe ich mir eine kleine
Sonne in Form einer leuchtend gelben Dahlienblüte ins Haus geholt.
Draußen schüttet es wie aus Eimern – so heftig, dass mir heute beim Bloggen die Worte fehlen. In Anbetracht des Dauerregens habe ich schweren Herzens auf meine abendliche Runde mit den Hunden durch die Felder verzichtet. Das ist wirklich ärgerlich. Wenn man den ganzen Tag am Bildschirm sitzt und arbeitet, muss man sich wenigstens abends für eine Stunde bewegen. Falls der Regen nachher noch nachlassen sollte, werde ich mir die Taschenlampe schnappen und doch noch hinausgehen. Bis dahin habe ich mir zum Trost die Sonne ins Haus geholt – in Form einer wunderschönen gelben, leuchtenden Dahlienblüte.

Montag, 9. September 2013

War's das?

War's das mit dem Sommer? Kann ich Tisch und Stühle jetzt 'reinräumen und unserem
sommerlichen Sonnenunterganganorama-Aussichtsplatz oben auf dem Hügelkamm
am Rand der Pferdeweide für dieses Jahr auflösen? Ich fürchte, die Antwort auf diese
Frage lautet: "Ja!"
Gerade kam sie im Radio, die niederschmetternde Meldung. Mit dem Satz "Das war's dann mit dem Sommer" leitete der Moderator auf NDR2 von den 22-Uhr-Nachrichten zur Wettervorhersage über. Tatsächlich scheint bei uns schon der Herbst Einzug gehalten zu haben. Mit momentan elf Grad ist es zu kalt, um noch draußen zu sitzen, und obwohl der Regen heute Abend aufgehört hat und wir einen richtig schönen Sonnenuntergang hatten, werde ich wohl langsam unseren Sommerabend-Sitzplatz am Rand der Pferdeweide auflösen können.
Oder warte ich vielleicht doch lieber noch damit? Immerhin soll es ja ab übermorgen wieder etwas wärmer werden – allerdings nur vorübergehend. Wie auch immer, der Sommer schein tatsächlich vorbei zu sein, und man kann es schon riechen: Der Herbst liegt in der Luft. Traurig bin ich deshalb aber keinesfalls, denn der Herbst ist eigentlich meine Lieblingsjahreszeit, vorausgesetzt, er kommt schön bunt daher. Ich freue mich jedenfalls auf das goldene Licht der Herbstsonne, die bunten Blätter, die Pilze im Wald, den mystischen Nebel über den Wiesen und das Spiel der Flammen im Kaminofen.
Auf die Frage "War's das (mit dem Sommer)?" antwortete ich deshalb ebenso trotzig wie erwartungsvoll: "Na, und...!"

Sonntag, 8. September 2013

Ohne Moos nichts los

Baumstümpfe mit grünen Mützen.
Fast wie ein Polstersessel.
Heute war ein Regentag. Egal, wir sind ja nicht wasserscheu! Also haben wir uns mit den quirligen Terriern Fyffes und Foxy auf den Weg gemacht. Auf unserer Runde durch Wald und Wiesen sind wir, wie bei diesem Wetter nicht anders zu erwarten, keinem einzigen Menschen begegnet.
Wie immer, hatte ich die Kamera dabei. Allerdings gab es bei dem Regen nicht allzu viel Gelegenheit, sie aus dem kleinen Rucksack zu holen. Als wir in einem Waldstück mit jungen Birken und Eichen vorbeikamen, fand ich dann aber doch ein paar attraktive Fotomotive: Moos leuchtete kräftig Grün zwischen den Baumstämmen hervor. Ach, wie schön, dachte ich, und erinnerte mich an das altbekannte Sprichwort: Ohne Moos nichts los. Besonders freute ich mich, als ein kleiner, schwarzer Mistkäfer dekorativ durch das schon ziemlich herbstlich wirkende Foto stolzierte.

Ein Mistkäfer bahnt sich seinen Weg durchs Moos.

Samstag, 7. September 2013

Netzwerke

Eine Kreuzspinne wartet darauf, dass ihr fette Beute ins Netz geht.
Heute gibt es schon einmal einen kleinen Vorgeschmack auf den Altweibersommer, jene Schönwetterperiode, die über die wir uns (meistens jedenfalls) Ende September und Anfang Oktober freuen können. Charakteristisch für diese Zeit sind die vielen Spinnennetze, die sich wie Elfengespinste über Gras, Büsche und Sträucher legen und besonders früh morgens, wenn der Tau in ihnen hängt, traumhaft schön in der Sonne glitzern. Die Spinnen scheinen in dieser Zeit besonders aktiv zu sein, aber wahrscheinlich kommt es uns nur so vor, weil die Spinnennetze im Licht der schon tiefer stehende Sonne besser zu sehen sind als im Sommer, wenn die Sonne fast senkrecht über uns steht. Heute habe ich bei uns im Garten zwei Kreuzspinnen beobachtet, die in ihren Netzen auf Beute warteten. Obwohl sie Raubtiere sind und mir immer wieder bewusst machen, wie grausam die Natur ist – fressen und gefressen werden –, faszinieren sie mich doch ungemein. Ihre Netze sind filigrane Kunstwerke und obwohl sie so empfindlich aussehen, erstaunlich stabile Gebilde. Spinnenseide ist, bezogen auf ihr Gewicht, vier mal belastbarer als Stahl und kann um das Dreifache ihrer Länge gedehnt werden, ohne zu reißen. Damit ist sie zweieinhalbmal so reißfest wie Polyamid, besser bekannt unter der Handelsbezeichnung Nylon. Deswegen kann das Spinnennetz meist auch der Wucht des Aufpralls eines fliegenden Beute-Insekts widerstehen, ohne zu zerreißen. Spinnenseide wird auch in der Medizin eingesetzt. An der Medizinischen Hochschule Hannover gibt es schon seit Jahren ein Spinnenlabor, in dem mit Spinnenseide experimentiert wird. Die Forscher haben herausgefunden, dass die Fäden bei der Regeneration zerstörter Nerven als Leitschienen dienen können. Aber auch zur Herstellung chirurgischen Nahtmaterials scheint die Spinnenseide bestens geeignet.
Zwischen der Wand unseres Gartenhauses und unseren Tomatenpflanzen, hat diese Spinne ihr Netz gesponnen.

Freitag, 6. September 2013

Handwerker, Sänger und Köhler in Aktion

Wie jeden Donnerstag gibt es auch heute wieder die Ausflugstipps zum Wochenende:

Historischer Handwerkermarkt in Uelzen

Handwerkstradition zum Anfassen verspricht das Uelzener City-Management als Veranstalter den Besucherinnen und Besuchern des Historischen Handwerksmarktes, der am Sonnabend, 7. September, von 9:00 bis 18:00 Uhr im Schnellenmarktviertel zwischen Lüneburger Straße un Ilmenau stattfindet. Mit dabei sein werden ein Schmied, ein Weber, ein Schuster, ein Färber, ein Töpfer, ein Holzschnitzer, ein Rebschläger und ein Scherenschleifer.  Darüber hinaus sind verschiedene Mitmach-Aktionen rund um den Schnellenmarkt-Brunnen geplant.


Singende Meile in Wittingen

Nicht weniger als 900 Sängerinnen und Sänger – Männerchöre, Frauenchöre, Gemischte Chöre, Kinder- und Schulchöre –- aus dem Landkreis Gifhorn werden am Sonntag, 8. September, von 11:00 bis 18:00 Uhr die Wittinger Innenstadt zur "singenden Meile" machen. Der Kreischorverband Gifhorn will mit dieser Veranstaltung die Kreativität und Vielfältigkeit des Chorgesanges in der Region in den Fokus der Öffentlichkeit stellen. Praktischerweise kann der Besuch des XXL-Freiluft-Chorkonzerts mit einem Einkaufsbummel verbunden werden. Die Geschäfte sind von 11.00 bis 16:00 Uhr geöffnet. Außerdem findet auf dem Gänsemarkt ein Weinfest statt.

Köhlerfest im Museumsdorf Hösseringen

Im Museumsdorf wird die Herstellung von
Holzkohle gezeigt.
Das alte Handwerk der Köhlerei wird im Museumsdorf Hösseringen am Sonntag, 8. September, von 10:30 bis 17:30 Uhr, vorgestellt. Studenten der Universität Kiel, Fachbereich Ur- und Frühgeschichte, haben in dieser Woche unter Anleitung von Dr. Arne Paysen einen Meiler aus Birkenholz aufgebaut, aus dem Holzkohle entstehen soll. Anlässlich der Öffnung des Meilers findet ein Köhlerfest statt. Es gibt Bier und Gegrilltes, die gewonnene Holzkohle kann im Museumsladen gekauft werden.
Köhlerei gab es nicht nur im waldreichen Harz, sondern sie war auch in der Lüneburger Heide weit verbreitet. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts gab es beispielsweise im Klosterforst Niebeck eine Köhlerhütte, ebenso bei Hösseringen und Bad Bevensen. Der Kohlebedarf der Schmieden sowie von Handwerk und Industrie war damals so groß, dass Holzkohle in großen Mengen produziert werden musste. Nicht weit von Ellerndorf wurde noch während des Zweiten Weltkrieges in sechs Erdmeilern Holzkohle für Kraftfahrzeuge der Firma Rheinmetall hergestellt - aus Mangel an Kraftstoff. Inzwischen ist diese alte Arbeitsweise jedoch in Vergessenheit geraten.
Achtung: Der Termin dieser Veranstaltung kann witterungsbedingt kurzfristig verschoben werden! Im Zweifelsfall lieber vorher anrufen und fragen, ob das Köhlerfest stattfindet oder nicht (Telefon 05826/1774).



Donnerstag, 5. September 2013

Gewohnheitstiere

Unsere Schafe heute Abend in neugieriger Erwartungshaltung, als wollten sie sagen: Nun stell sie schon endlich hin, unsere Futterschüssel.
In einer Hinsicht sind unsere Tiere wie Senioren im Altenheim: Wenn das Essen nicht pünktlich auf dem Tisch steht, fangen sie an zu nörgeln. Sie sind eben Gewohnheitstiere, dagegen kann man nichts machen. Die Nörgelei kann sich, sofern wir nicht sofort darauf reagieren und mit den Futternäpfen herbeieilen, durchaus in tumultartige Zustände steigern. So auch heute Abend mal wieder. Wir waren noch einkaufen, mussten im Raiffeisenmarkt Pferde- und Schaffutter und im Supermarkt Hunde- und Katzenfutter besorgen (ach ja, und auch ein bisschen was zu essen für uns), und als wir etwas später als sonst nach Hause kamen, wurden wir schon beim Aussteigen aus dem Auto von den ersten Beschwerdeführern begrüßt. Die Schafe waren sichtlich not amused, dass sie noch nicht ihre abendliche Ration Quetschgerste und Zuckerrübenschnitzel serviert bekommen hatten. Im Innenhof quiekten derweil die Mini-Schweine, die Hühner gackerten, und aus dem Paddock hinter der Scheune hörten wir die Pferde wiehern. Nur die Hunde und Katzen verhielten sich erfreulicherweise noch ruhig, allerdings nur solange, bis sie aus der Küche die Futterschüsseln klappern. Dann werden auch sie unruhig. Erst wenn die Gewohnheitstiere satt sind, können wir uns um unser Abendessen kümmern.
Dass wir auf feste Fütterungszeiten festgelegt sind, wäre ja gar nicht so schlimm, wenn die Tiere diese Zeiten nicht immer wieder eigenmächtig ändern würden. Wollten die Schafe im Juli ihr Abendessen erst gegen 22 Uhr haben, bestehen sie jetzt, Anfang September, darauf, dass es ihnen schon gegen 19 Uhr gebracht wird. Das liegt einfach daran, dass es früher dunkel wird. Die innere Uhr der Gewohnheitstiere ist mit dem Sonnenauf- und Sonnenuntergang synchronisiert. Ganz besonders gilt das für die Hühner. Je kürzer die Tage werden, umso früher flattern sie auf ihre Stange im Stall, und vorher wollen sie bitteschön etwas zu essen bekommen.
Obwohl wir durch die Tiere in unserer zeitlichen Unabhängigkeit etwas eingeschränkt sind, überwiegt doch die Freude, mit ihnen zusammenzuleben. Und ehrlich gesagt haben wir lieber nörgelnde Tiere um uns herum als schlecht gelaunte Menschen.

Mittwoch, 4. September 2013

Ab in den Ofen!

Ofengemüse ist leicht, lecker und einfach zuzubereiten.
Wenn es draußen warm und lange hell ist, bleibt die Küche zuweilen eine ganze Woche lang kalt. Salat, Tomaten und dazu Ciabatta-Brot oder Steinofen-Baguette reichen völlig aus, um satt und glücklich zu werden. Aber jetzt, da die Tage kürzer und die Abende kühler werden, habe ich wieder öfter Lust auf etwas Warmes zum Abendessen. Heute habe ich uns etwas ebenso Leckeres wie Einfaches und obendrein Fettarmes serviert: Ofengemüse. Das Schöne daran: Es lässt sich in vielerlei Variationen zubereiten, man nimmt ganz einfach das Gemüse dazu, was man gerade im eigenen Garten geerntet hat oder was im Supermarkt im Angebot ist. Ich hatte von unserer Grill-Demo am Wochenende noch drei mittelgroße Zucchini und acht Kartoffeln übrig behalten. Im Garten pflückte ich einige rote und gelbe Kartoffeln, und rote Zwiebeln habe ich eigentlich sowieso immer vorrätig.
Während sich der Ofen auf höchster Stufe warmlief, habe ich die gewaschenen, aber ungeschälten Kartoffeln (bitte möglichst welche aus Bio-Anbau kaufen!) in gleich große Spalten geschnitten und diese in einer Ofenform verteilt. Darüber habe ich eine ordentliche Prise Salz gestreut und zwei Esslöffel Olivenöl geträufelt.
Während die Kartoffelspalten – da es etwas länger dauert, bis sie gar sind, brauchen sie gegenüber dem restlichen Gemüse mindestens zehn Minuten Vorsprung – schon im Ofen bruzzelten, habe ich die Zucchini gestiftelt und zwei große, rote Zwiebeln in Spalten geschnitten und dann auf den Kartoffeln im Ofen verteilt. Während unser Essen im Ofen war, hatte ich genügend Zeit, um alle unsere Tiere zu füttern und einen kleinen Spaziergang mit den Hunden zu machen. Je nach Beschaffenheit des Ofens und Festigkeit der Kartoffeln ist das Ofengemüse nach 45 bis 60 Minuten servierfertig (wenn die Kartoffeln knusprig sind). Nach der Hälfte der Zeit sollte man allerdings mit dem Pfannenwender das Gemüse wenden, damit es sich nicht am Boden der Form festsetzt.

Gemüse kleinschneiden, etwas Öl und Salz darüber und dann ab in den Ofen!
Kurz bevor ich es aus dem Ofen genommen habe, habe ich die geviertelten Tomaten dazugegeben und das Ofengemüse großzügig mit Rosmarin und Oregano gewürzt. Und da ich es gerne scharf mag, durften auch ein paar Chilliflocken nicht fehlen.
Wer mag, ist zu dem Ofengemüse Steinofen-Baguette oder Ciabatta-Brot. Man sollte vielleicht auch Ketchup und/oder eine Grillsauce auf den Tisch stellen. Aber Achtung: Beides hat mehr Kalorien als das Grillgemüse.
Hätte ich Paprika zur Verfügung gehabt, wären die sicher auch ins Ofengemüse gekommen. Gewürfelte Auberginen sind auch nicht zu verachten.
Im Winterhalbjahr bieten sich Mohrrüben, Lauch bzw. Porree, ein paar Waldpilze und säuerliche Äpfel als Hauptzutaten fürs Ofengemüse an.
PS: Die Reschtschreibprüfung der Blogger-Software hat mir soeben allen Ernstes vorgeschlagen, den unbekannten Begriff Zucchini durch das Wort Schusslinie zu ersetzen. Da ich ein friedlicher Mensch bin, habe ich allerdings darauf verzichtet.

Dienstag, 3. September 2013

Seerose in der Pfütze

Bei so einem Regenwetter wie heute leuchtet die Seerose noh kräftiger als bei Sonnenschein.
Blick von oben auf unseren Mini-Gartenteich.
Neulich der kleine grüne Kumpel und jetzt die wunderschön blühende Seerose: Obwohl unser Gartenteich eher eine Pfütze als ein Teich ist, hat uns schon viel Freude gemacht. Die Seerose hat zwar etwas lange gebraucht, bis sie sich endlich entschlossen hat, ihre Blüte zu öffnen, aber dafür blüht sie nun umso prächtiger. Gerade heute, bei dem Regenwetter, war der Kontrast zwischen den weiß-rosa changierenden Blütenblättern und der grau-grünen Umgebung besonders stark. Und die Wassertropfen vom Regen sind gewissermaßen das fotografische Sahnehäubchen.
Es braucht also nicht viel, um sich ein kleines (Wasser-)gartenparadies zu schaffen. Sogar auf einem Zwei-Quadratmeter-Balkon einer kleinen Mietwohnung ließe sich solch ein Projekt problemlos realisieren. Statt eines eingegrabenen Mörtelkübels bietet sich dort ein mit Folie ausgekleideter Pflanztrog zum Beispiel aus Holz an.

Montag, 2. September 2013

Rotlichtbezirk

Ja, kaum zu glauben, aber wahr: Auch bei uns auf dem Land, in unserer dünn besiedelten Gemeinde mit weniger als 20 Einwohnern je Quadratkilometern, gibt es einen Rotlichbezirk. Hier ist das Beweisfoto:


Damit sie weithin sichtbar sind, hat man die roten Laternen ziemlich hoch über den Häusern unseres kleinen Dorfes angebracht. Sie hängen an Masten, die sogar die Bäume überragen. Und je dunkler es ist, umso mehr leuchten sie. Heute Abend ist es stockdunkel. Weder Mond noch Sterne sind zu sehen, und wenn um Mitternacht die Straßenbeleuchtung und bald darauf auch die Lampen in den Häusern ausgeschaltet werden, sind die roten Laternen die einzigen Lichtquellen weit und breit. Ich finde sie dann geradezu anziehend. Das sollen sie aber gar nicht sein. Im Gegenteil: Die roten Laternen sollen nicht anlocken, sondern abschrecken, und zwar Flugzeuge. Wenn die Piloten diese Lichter sehen, wissen sie (hoffentlich), dass da unten ein Windpark steht, über den man besser nicht zu tief hinwegfliegt.

Sonntag, 1. September 2013

Über den Brenner

Das Straßenschild beweist es: Ich war am Brenner.
Nachdem ich gestern und vorgestern für meinen Geschmack etwas zu wenig Bewegung bekommen hatte, habe ich mich heute so richtig auf die Sonntagsnachmittagstour mit den Hunden gefreut. Auf dieser 16-Kilometer-Tour ging es hoch hinaus: Der Weg führte über den Brennerpass. Der Aufstieg war durchaus anstrengend. Beinahe wäre ich aus der Puste gekommen...
Um über den Brenner zu laufen, musste ich übrigens nicht extra in die Alpen fahren. Nein, auch hier bei uns in der Heide haben wir einen Brennerpass, und zwar in Hankensbüttel. Der Ort ist so bergig, dass Touristen immer wieder darüber staunen. Solche steil ansteigenden Straßen, wie man sie hier zahlreich findet, hätten sie in der norddeutschen Tiefebene nicht erwartet.
Die Straße Brennerpaß – sie wird noch nach alter Rechschreibung mit ß geschrieben – führt von der Mühlenstraße über den Windmühlenberg zur Straße Hohe Luft. Wer sie mit dem Fahrrad befahren will, sollte schon über 21 oder 24 Gänge verfügen.
Früher dachte ich immer, dass die Straße wegen des steilen Anstiegs scherzhaft Brennerpaß genannt worden ist. Schließlich gibt es ein paar Kilometer südlich des Ortes auch ein Zillertal. Heute lernte ich aber – dank eines kleinen Zusatzschilds unterhalb des Schilds mit dem Straßennamen –, dass die Straße Brennerpaß heißt, weil sich dort früher (vom 16. Jahrhundert an) zwei (Schnaps-)Brennereien befunden haben.