Samstag, 30. November 2013

Zur Einstimmung...

...auf die Weihnachtszeit hier ein weihnachtliches Foto, dass ich heute am späten Nachmittag in Hankensbüttel gemacht habe. Es zeigt die Kirche St. Pankratius mit dem Weihnachtsbaum davor.

Die stimmungsvoll beleuchtete Pankratiuskiurche mit Weihnachtsbaum.
Die Pankratius-Kirche ist eine der ältesten sakralen Bauwerke der Südheide. Wann genau sie erbaut worden ist, weiß man leider nicht.Man geht allerdings mit ziemlicher Sicherheit davon aus, dass sie schon mehr als 1000 Jahre alt ist. Obwohl sie seit ihrer Errichtung mehrfach umgebaut worden ist, hat sie ihren ursprünglichen, trutzig-wehrhaften Charakter weitgehend bewahrt. Ältestes Inventarstück ist ein aus einem Eichenholzstück geschnitztes Triumphkreuz, das wahrscheinlich um 1230 angefertigt wurde. Das aus sieben Glocken bestehende Geläut gehört zu den ältesten der Region, denn eine Glocke wurde nachweislich bereits um 1250 gegossen.
Allen Leserinnen und Leser einen schönen 1. Advent!


Freitag, 29. November 2013

Viele Stacheln, wenig Fett

Ist er nicht süß, der kleine Igel!? Die Nase glänzt, als wäre sie mit Schuhcreme poliert.
Zu dünn für den Winterschlaf: Der
Igel wiegt weniger als 400 Gramm.
Nach den ersten Nachtfrösten finden Igel kaum noch etwas zu fressen. Statt sich mit knurrenden Magen durch den Winter zu schleppen und dabei noch viel Energie zu verbrauchen, kuscheln sie sich lieber in ihr Laubbett und verschlafen die kalte Jahreszeit. Wenn sie allerdings mit einem Körpergewicht von weniger als 500 g in den Winterschlaf gehen, besteht die Gefahr, dass sie nie wieder aufwachen. Leider sind die meisten der Igel, die jetzt noch unterwegs sind, zu dünn. Es sich bei ihnen überwiegend um Jungigel aus diesem Herbst, die sich noch nicht genug Fettreserven für den Winter anfressen konnten. So eine kleine Stachelkugel ist uns gestern Abend beim Hundespaziergang über den Weg gelaufen. Wir waren dem Igel schon mehrfach begegnet, jeden Abend zur gleichen Zeit an derselben Stelle. Unser erster Eindruck, dass er zu untergewichtig ist, bestätigte sich. Er brachte weniger als 400 Gramm auf die Waage. Für füttern ihn jetzt mit Katzenfutter, und morgen werden wir ihn zur Begutachtung in die Igelstation in Ummern mitnehmen, wo wir sowieso einen Termin haben, um dort eine Geschichte für die Calluna-Winterausgabe zu machen.

Update: Inzwischen ist der Igel wieder in Freiheit. Die Betreiberin der Igelstation hat ihn sich angeschaut und meinte, er habe etwas zu wenig Gewicht, aber einen guten Allgemeinzustand, sodass wir ihn lieber wieder aussetzen, aber weiterhin füttern sollten. So haben wir das jetzt auch gemacht.

Donnerstag, 28. November 2013

Es weihnachtet...

Der weihnachtlich beleuchtete Gifhorner Marktplatz.
Heute wieder, wie jeden Donnerstag, die Veranstaltungstipps zum Wochenende. Nach den beiden "stillen" Wochenenden (Volkstrauertag und Totensonntag) gibt es an diesem Wochenende geradezu ein Überangebot an Veranstaltungen. Kein Wunder, denn mit der Adventszeit beginnt die Zeit der Weihnachtsmärkte. Zum Glück sind die Weihnachtsmärkte in den drei Kreisstädten in unserem Verbreitungsgebiet – Celle, Gifhorn und Uelzen – bis Ende Dezember geöffnet, sodass man an jedem Adventswochenende einen anderen besuchen kann. Darüber hinaus habe ich aus der Fülle der Weihnachtsmärkte, die an diesem Wochenende stattfinden, einige herausgesucht, die ich persönlich für besonders besuchenswert halte:

Schlossmarkt zum Advent

Sonnabend, 30. November, 12:00 bis 20:00 Uhr, und Sonntag , 1. Dezember, 11:00 bis 18:00 Uhr,
Gifhorn, Schlosshof
Lichterglanz im Gifhorner Schloss - Die festliche Ilumination des Gifhorner Schlosses zaubert eine vorweihnachtliche Atmosphäre, die ihresgleichen sucht. Am Sonnabend findet von 19:00 Uhr an eine Feuershow statt. In der Schlosskappelle singt am Sonnabend von 16:00 Uhr an der Theaterchor, am Sonntag von 15:00 Uhr an der Kammerchor. Alle Beteiligten des Schlossmarktes unterstützen bedürftige Kinder und alte Menschen.

Müdener Weihnachtsmarkt

Sonntag, 1. Dezember, 11:00 bis 19:00 Uhr, Müden/Aller, Historischer Ortskern


Auch der Müdener Weihnachtsmarkt begeistert die Besucher alljährlich durch seine besondere Atmosphäre im historischen Ortskern. Der Besuch lohnt sich allein schon, um die von Müdener Bürgern gebaute Weihnachtspyramide zu bestaunen, die mit einer Höhe von sechs Metern und einem Flügeldurchmesser von vier Metern eine der größten in Norddeutschland ist. Weitere Attraktionen sind ein Kasperle-Theater im beheizten Bürgerhaus mit zwei Aufführungen für die Kinder. Vor und im Heimatmuseum wird altes Handwerk vorgeführt, und eine Freiland-Modelleisenbahn mit dampfender Lokomotive dreht ihre Runden. In der St. Petri Kirche und auf der Freilichtbühne erklingt den ganzen Tag Weihnachtsmusik, vorgetragen von örtlichen Chören und Musikgruppen. Auch in diesem Jahr bekommt jedes Kind, das auf der Freilichtbühne ein Gedicht aufsagen oder ein Lied singen kann, eine Leckerei überreicht. Veranstalter ist der Kultur- und Heimatverein.

Gospelkonzert und Weihnachtsbasar

Sonntag, 1. Dezember, 14:30 bis 18:00 Uhr, Melzingen, Arboretum
Der Gospelchor ForYourSoul!
Handwerkliche Bastelarbeiten, Marmeladen, Gebäck, Tannen- und Ilexsträuße und noch viele andere Dinge werden auf dem kleinen Weihnachtsbasar im Kulturstall des Arboretums angeboten. Von 16:30 Uhr an singt im weihnachtlich geschmückten Gartencafé des Arboretums der Gospelchor ForYourSoul! Sein Programm ist eine mitreißende Mischung aus neuen Arrangements alter Spirituals und den Kompositionen zeitgenössischer Gospel. Die Stimmen der elf Sängerinnen und Sänger, jede auch als Solostimme zu hören, sind mal ein temperamentvolles rhythmisches Feuerwerk und dann auch wieder eine einschmeichelnde Melodie in gefühlvollen Balladen. Die Gospelmusik vermittelt den Zuhörern wie auch den Sängerinnen und Sängern selbst große Momente für Seele und Geist. Der Eintritt ist frei. Spenden für den Chor sind willkommen.








Mittwoch, 27. November 2013

Schlumbergera

Schade, dass ich vor zwei Jahren kein Foto von diesem Weihnachtskaktus gemacht habe, nachdem wir ihn, fast vertrocknet und ohne große Hoffnung, dass er sich jemals wieder erholen würde, bei uns aufgenommen hatten.
Wir hatten nur noch wenig Hoffnung, nahmen sie eher aus Mitleid mit. Andere hätten sie vielleicht gleich in die Mülltonne geworfen, aber uns tat sie Leid, die verkümmerte Pflanze. Das war im Sommer vor zwei Jahren. Wir halfen bei einer Wohnungsauflösung in der Verwandtschaft mit. Die alte Dame – sie ist inzwischen gestorben – sah sich nicht mehr in der Lage, alleine einen Haushalt zu führen und wollte deshalb freiwillig ins Altenheim umziehen. Für einige Pflanzen auf der Fensterbank im Wohnzimmer kam jede Rettung zu spät. Sie waren schon vertrocknet, nachdem sie offenbar wochenlang keinen Tropfen Wasser mehr bekommen hatten. Auch der Weihnachtskaktus sah nicht so aus, als würde er jemals wieder blühen, aber immerhin lebte er noch.
Sein neuer Standort wurde das Fensterbrett bei uns im kühlen Schlafzimmer. Dort überließen wir ihn weitgehend sich selbst. Zuvor hatten wir ihn einen größeren Topf mit frischer Erde spendiert. Natürlich bekam er regelmäßig zu trinken.
Als wir neulich, bevor der Frost kam, abends schnell noch alleTopf- und Kübelpflanzen, die den Sommer im Freien verbracht hatten, ins Haus holten, mussten wir für sie Platz schaffen, möglichst an einem der Fenster. Dabei gerieten wir ins Staunen: Der Weihnachtskaktus stand in voller Blüte uns sah so frisch und gesund aus, dass selbst wir kaum glauben mochten, dass es sich um dasselbe Exemplar handelte, was im Sommer 2011 beinahe eingegangen wäre.
Heute haben wir ihn ins Wohnzimmer geholt, wo er jetzt als lebende Weihnachtsdeko dient und mit dem Weihnachtsstern auf der Kommode um die Wette blüht.
Weihnachtskakteen sind herrlich altmodisch und erinnern mich immer an meine Kindheit in den 1970er Jahren. Damals waren diese im Winter so üppig blühenden Zimmerpflanzen so weit verbreitet wie die Yuccapalme, die vorzugsweise auf unbehandelten Kiefernholzregalen von IKEA thronte. Selbstverständlich besaß ich damals außer der obligatorischen Yuccapalme, einem superstachligen Kugelkaktus und einer ständig Blätter verlierenden Birkenfeige, besser bekannt unter der Bezeichnung Benjamini, auch einen Weihnachtskaktus. Dass der einen unglaublich lustigen botanischen Namen hat, wusste ich damals allerdings noch nicht. Schlumbergera – wie das schon klingt! Wer hat sich diesen Namen bloß ausgedacht?! Ich recherchiere im Internet und erfahre, dass die Pflanze nach dem französischen Kakteensammler und -züchter Frédéric Schlumberger benannt worden ist, der von 1823 bis 1893 lebte.
Wenn ich jemals ein Kinderbuch schreiben sollte, wird eine der Hauptfiguren Schlumbergera heißen.

Dienstag, 26. November 2013

Lieber frostig als feucht

Wenn man dem Wettbericht glauben darf, war es das auch schon mit dem schönen Wetter. Spätestens morgen Nachmittag soll sich der Winter wieder verabschieden (er hat ja eigentlich auch nch gar nicht begonnen), und wir werden uns wieder an feuchtes und trübes Novemberwetter gewöhnen müssen. Zum Trost hier noch schnell ein frostiges Bild von heute:

Ein gefrostetes Ahornblatt.
Die trockene Winterkälte mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt wird ja subjektiv als angenehmer empfunden als das spätherbstliche Schmuddelwetter im einstelligen Plusbereich. Das liegt daran, dass feuchte Luft eine höhere Wärmeleitfähigkeit als trockene Luft hat. Die Feuchtigkeit kondensiert auf unserer warmen Haut, und dem Körper wird Verdunstungswärme entzogen. Jemand, der von Physik mehr Ahnung hat als ich, hat mir das mit der Wärmeleitfähigkeit mal ganz anschaulich so erklärt: Ein Gegenstand aus Holz fühlt sich wärmer an als ein Gegenstand aus Eisen. Warum? Weil Holz eine geringere Wärmeleitfähigkeit als Eisen hat. Wenn wir einen Gegenstand in die Hand nehmen, wird ein Teil unserer Körperwärme an diesen Gegenstand abgegeben. Bei Eisen geht das aufgrund der besseren Wärmeleitfähigkeit viel schneller als bei Holz, und so empfinden wir Eisen im Vergleich zu Holz als deutlich kälter.

Montag, 25. November 2013

Weihnachtsschmuck auf dem Acker

Sind die nicht hübsch, die weihnachtlich roten Beeren an den filigranen Zweigen?
Angestrahlt von der tief stehenden, goldenen Herbstsonne und im Kontrast zum blauen Himmel im Hintergrund leuchten sie heute besonders stark, die erbsengroßen, roten Beeren an den etwa 1,50 Meter hohen zarten Bäumchen, die in Reih und Glied auf einem Acker in der Nähe unserer Pferdeweiden stehen. Die roten Beeren an den filigranen Zweigen wären doch der ideale Weihnachtsschmuck, dachte ich mir, als ich ein paar Fotos machte.
Bei den roten Früchten handelt es sich um Spargelbeeren. Der Spargel (Asperagus officinalis) wird bis zum Johannistag (24. Juni) gestochen. Dann darf sich die mehrjährige Pflanze bis zum Frost erholen, wachsen und gedeihen.
Spargelbeeren enthalten den Giftstoff Sparginin, gelten aber als "kaum giftig". Der Verzehr mehrerer Beeren kann Erbrechen auslösen. In seltenen Fällen kann es darüber hinaus zu Magenbeschwerden kommen. Früher wurden die roten Beeren in manchen Gegenden zum Färben von Leinen genutzt. Aus gebrannten Spargelbeeren lässt sich auch ein Ersatzkaffee herstellen. Wie der schmeckt, will ich aber lieber nicht wissen...

Sonntag, 24. November 2013

Sonn(en)tag

So ein schöner Sonn(en)tag! Hier einige Impressionen von unserer heutigen Tour mit Fyffes und Foxy rund um Oerrel:

Grün- und Brauntöne und dazu das Blau des Himmels.

Samstag, 23. November 2013

Scheinbar schwerelos

Ein nicht der Phantasie der Künstlerin entsprungenes, sondern real existierendes Fabelwesen, allerdings aus dem Kontext
von Zeit und Raum befreit.

In Island, einem modernen, fortschrittlichen Land, kommt es immer wieder mal vor, dass beim Bau einer neuen Straße ein Schlenker eingebaut werden muss, weil eine Elfenburg im Weg ist. Die Straße einfach über die Köpfe der Elfen hinweg zu bauen, brächte Unglück, und das will niemand riskieren, auch die staatliche Straßenbaubehörde nicht. Wir Mitteleuropäer mögen derlei Rücksichtnahme auf die Befindlichkeiten mythologischer Wesen mit Kopfschütteln reagieren und uns vielleicht insgeheim fragen, ob die Insulaner da oben am Polarkreis noch ganz richtig ticken, aber es ist noch gar nicht so lange her, da war man auch hierzulande von der Existenz solcher Wesen überzeugt. Und sie sind auch heute noch mitten unter uns. Aber wir nehmen sie nicht war, weil sie uns nicht auf Augenhöhe begegnen, sondern hoch ober über unseren Köpfen herumtollen. Man kann sie dort durchaus sehen, aber man muss dafür schon den Kopf in den Nacken legen. Dann kann man so faszinierende Entdeckungen machen, wie sie uns meine liebe Kollegin Christine Kohnke-Löbert, die unser Calluna-Büro in Uelzen betreut,  jetzt in ihrer Ausstellung in den Räumen des Bundes Bildender Künstler (BBK) im Historischen Zentrum in Uelzen-Oldenstadt zeigt. Die Ausstellung ist heute Abend eröffnet worden.
Ausstellungseröffnung: Georg Lipinskyvom BBK Uelzen
berüßte Gäste und die Künstlerin (rechts).
Als Hans-guck-in-die-Luft hat sich Christine Kohnke-Löbert auf die Suche nach diesen merkwürdigen Wesen gemacht, die wie Spiegelbilder der Ängste und Sehnsüchte unserer Vorfahren erscheinen, uns sie für uns mit einem langbrennweitigen Teleobjektiv "eingefangen". Am ergiebigsten war ihre Ausbeute in Kirchen. Aber auch an den Fassaden mittelalterlicher Bürgerhäuser wurde sie fündig.
Dr. Horst Löbert führte in die Ausstellung seiner Frau Chris-
tine Kohnke-Löbert ein.                               Fotos: Inka Lykka Korth
Am Computer hat die Fotografin ihre Motive aus deren Umfeld herausgelöst, den Hintergrund ausgeblendet. So isoliert oder freigestellt, wie es in der Fachsprache heißt, und auf im Raum scheinbar schwerelos schwebende, großformatige, hinterleuchtete Fahnen oder sich drehende Zylinder aus transparenter Folie gedruckt und zu einer raumgreifenden Installation angeordnet, entfalten die steinernen Zeugen einer anderen Zeit – da gibt es liebliche Figuren in Menschengestalt ebenso wie finster dreinblickende Fabelwesen mit Flügeln, Hörnern und Tiergesichtern – in ihrer Schwerelosigkeit und der Interaktion untereinander eine dramatische Dynamik. Ja, fast scheint es so, als würden diese (sich) bewegenden Bilder tanzen – vielleicht aus lauter Freude darüber, aus dem Kontext von Zeit und Raum befreit worden zu sein? Der Titel der Ausstellung bringt diese Assoziation gewissermaßen auf den Punkt: "Im Tanz mit Zeit und Raum".
Auf verblüffend einfache Art und Weise, durch Weglassen, zeigt die Ausstellung, wie Zeit und Raum unsere Wahrnehmung beeinflussen. „Jedes Motiv", erläutert Christine Kohnke-Löbert, "verändert sich durch sein Umfeld, so wie auch unser eigenes Verhalten und unsere Wirkung auf andere sich unterscheiden, je nachdem, in welchen Kreisen wir uns gerade bewegen."
Die Ausstellung ist bis Ende Dezember zu sehen. An den ersten drei Adventswochenenden ist sie jeweils von 15 bis 18 Uhr geöffnet. INFO christine.kohnke(at)calluna-medien.de

Freitag, 22. November 2013

Mobilität auf dem Land

Wenn es draußen überwiegend grau ist, freut man sich umso mehr über einen Streifen Grün wie hier bei Betzhorn.



Das Landleben ist schön. Es hat gegenüber dem Stadtleben viele Vorteile, aber auch einige Nachteile. Dazu gehören vor allem die schlechten oder schlimmstenfalls sogar fehlenden Bus- und Bahnverbindungen. Wenn man, wie ich, aus Umwelt- und Klimaschutzgründen versucht, so viele Wege wie möglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzulegen, geht jeder Fahrt eine zeitaufwändige Planung auf der Grundlage einer intensiven Internet-Recherche voraus.
Busse dienen hier offenbar nahezu ausschließlich der Schülerbeförderung. Entschließt man sich als erwachsener Mensch auf dem Land zum Busfahren, ist man sowieso ein Exot. Vormittags muss man mit einem Stehplatz vorlieb nehmen, weil sämtliche Busse mit Schülern überfüllt sind. Nachmittags hat man dafür den Bus fast für sich allein, sofern um diese Zeit überhaupt noch einer fährt. Abends und am Wochenende sollte man am besten gar nicht erst nach einer Busverbindung suchen, man wird sowieso kaum eine finden. Etwas besser sind die Bahnverbindungen, und ohnehin fahre ich lieber mit der Bahn als mit dem Bus. Dummerweise ist der nächste Bahnhof zehn Kilometer von uns entfernt, und die Strecke führt größtenteils durch den Wald, und dort ist es um diese Jahreszeit morgens und abends stockfinster, es sei denn, wir haben Vollmond und sternenklaren Himmel.
Zehn Kilometer sind zwar keine lange Strecke, aber wenn man den ganzen Tag unterwegs war und dann müde ist, werden aus den zehn Kilometern gefühlte zwanzig, und bei Regen und Gegenwind sogar noch mehr.
Mit Schlamm bespritzt: mein Faltrad.
Heute hatte ich einen Termin in der Kreisstadt. Ich hatte den Termin so gelegt, dass ich mich mit meinem Faltrad auf dem Hinweg im Auto mitnehmen lassen konnte. Zurück wollte ich eigentlich mit dem Faltrad zum Bahnhof fahren, dann mit dem Zug ein paar Stationen bis zu dem meinem Wohnort nächstgelegenen Bahnhof und dann mit dem Faltrad die zehn Kilometer bis nach Hause. Doch auf dem Weg zum Bahnhof disponierte ich kurzerhand um. "Wenn ich sowieso zehn Kilometer mit dem Rad fahren muss, kann ich doch auch gleich 30 Kilometer fahren", sagte ich mir und verzichtete auf die Zugfahrt. Natürlich fing es unterwegs an zu regnen. Ich hatte zwar schon damit gerechnet und mich entsprechend gekleidet, aber nervig war es trotzdem, und bald war mein schönes weißes Faltrad so mit Schlamm bespritzt, dass ich es zu Hause erst einmal mit dem Hochdruckreiniger abspritzen musste.
Auf der letzten Etappe der Strecke, die leicht, aber stetig ansteigt, fragte ich erschöpft und fröstelnd: Warum tue ich mir das an? Hätte ich mich nicht lieber auf meine Vespa schwingen sollen? Dann hätte ich nur einen Bruchteil der Zeit gebraucht.
Doch als ich endlich zu Hause ankam, war ich richtig glücklich: Froh darüber, es geschafft zu haben, und auch ein wenig stolz über die bescheidende sportliche Leistung, und voller Vorfreude auf Kaffee und frische Brötchen am warmen Ofen. Allein für diesen Moment des Glücks hat sich die Eselei gelohnt.

Donnerstag, 21. November 2013

Frostig

Kalt war's heute Morgen, aber auch schön. Die Blätter sahen alle aus wie mit Puderzucker bestäubt. Hier ein paar Impressionen aus unserem Garten:

Während die Pflanzen im Garten vom Frost erstarrt scheinen, macht die Kälte den Schafen nichts aus. Aber sie tragen ja auch dicke Wollpullover.

Kunst, Musik und Literatur

Auch heute wieder, wie jeden Donnerstag, die Ausflugs- und Veranstaltungstipps zum Wochenende:

Störe meine Krise nicht!

Sonnabend, 23. November, 16:00 Uhr, Kavalierhaus, Steinweg 3, Gifhorn

Der Gifhorner Autor, Werner Julius Frank, beschäftigt sich seit einigen Jahren mit der Semantik der deutschen Sprache. Die zahlreichen Absonderlichkeiten eröffneten Frank eine ungeahnte Spielwiese für bizarre Wortspiele. Warum fliegt eine Sicherung immer raus, aber nie rein? Diesen und anderen Problemen geht Frank tiefschürfend auf den Grund. Er verwandelt dabei ganz alltägliche Situationen in aberwitzige Begebenheiten, wie zum Beispiel den Kauf von „Katzenzubehör“. An diesem Nachmittag liest der Autor u.a. aus seiner neustes Publikation „Störe meine Krise nicht!“ Eine Veranstaltung des Kulturvereins Gifhorn. Eintritt: 5,- Euro. Karten sind beim Kulturverein im Kavalierhaus erhältlich. INFO 05371-813924

Im Tanz mit Zeit und Raum

Im Tanz mit Zeit und Raum.
Foto: Christine Kohnke-Löbert
Sonnabend, 23. November, 17:00 Uhr, BBK Uelzen, Historisches Zentrum, Am Alten Kreishaus, Uelzen-Oldenstadt.

„Menschen nahe kommen, das kann man auf ganz verschiedene Art und Weise. Indem man mit ihnen redet, sie anschaut, etwas von ihnen liest, ihnen zuhört oder indem man Dinge betrachtet, die sie geschaffen haben.“ Die Neugier auf Menschen ist es, die Calluna-Redakteurin Christine Kohnke-Löbert antreibt, in ihrer Arbeit Journalistin und auch sonst. „In der täglichen Arbeit habe ich natürlich meist mit Themen aus der Gegenwart zu tun und das ist spannend. Aber unsere Kultur, unser gesellschaftliches Umfeld und unsere Gefühle sind ja nicht nur von unserer gegenwärtigen Wahrnehmung geprägt, sondern in hohem Maße auch von den Menschen, die wir längst vergessen haben, weil sie lange vor uns lebten“, sagt sie, und genau das ist das Thema ihrer neuen Ausstellung, die am Sonnabend um 17 Uhr in den Räumen des Bundes Bildender Künstler Uelzen (BBK) im Historischen Zentrum Oldenstadt eröffnet wird. Unter dem Titel „Im Tanz mit Zeit und Raum“ zeigt Christine Kohnke-Löbert eine raumgreifende Installation, die zwar ihrem Thema Fotografie treu bleibt, es aber dennoch in vielerlei Hinsicht überschreitet. „Ich möchte der Denkweise und Gefühlswelt der Menschen früherer Zeiten nachspüren und diese auch für uns erlebbar machen, indem ich von ihren Ängsten und Sehnsüchten und von ihrer Freude erzähle.“ Worte verwendet die Suderburger Fotografin dazu allerdings nicht, sondern Bilder, die sie auf Fahnen und transparente Folien druckt. Sie nimmt ihre Motive aus ihrem ursprünglichen Kontext heraus, verfremdet sie durch die Veränderung der Größenverhältnisse und lässt sie durch das Interagieren miteinander neu wirken. „Jedes Motiv verändert sich durch sein Umfeld, so wie auch unser eigenes Verhalten und unsere Wirkung auf andere sich unterscheiden, je nachdem, in welchen Kreisen wir uns gerade bewegen“, so Kohnke-Löbert.
„Menschen und Kreaturen“ könnte die Ausstellung auch heißen, denn Kohnke-Löbert nähert sich ihren Charakteren über die Werke, Bilder und Skulpturen, die sie uns hinterlassen und mit denen sie ihren Gefühlen Ausdruck gegeben haben. „Über den Umweg der Kunst, sozusagen durch das Hintertürchen komme ich dem Maler, Bildhauer oder Handwerker nahe, der vor Jahrhunderten eine Arbeit geschaffen hat. Und auch denen, die sich diese Arbeiten vor mir angeschaut haben. Das schafft eine gefühlte Verbindung, die sehr stark ist“, so Kohnke-Löbert. Ihre Motive findet sie meist in Kirchen, aber auch an mittelalterlichen Bürgerhäusern und in Museen. Oft sind es Arbeiten, die erst auf den zweiten Blick ins Auge fallen oder die sogar bewusst versteckt wurden. „So wie unsere eigenen geheimen Wünsche und Ängste.“ Dr. Horst Löbert

Amadeus Guitar Duo

Sonntag, 24. November, 17:00 Uhr, Beckmann-Saal, Magnusstraße 4, Celle

Dale Kavanagh und Thomas Kirchhoff spielen Musik aus Europa und Südamerika von der Barockzeit bis zur Moderne.  Das 1991 gegründete Duo gehört zur Spitzenklasse der Gitarrenduos. In über 900 Konzerten ist es in 50 Ländern Europas, Asiens sowie Nord-, Mittel- und Südamerikas aufgetreten. 1992 gründete es das Internationale Gitarren-Symposion Iserlohn, das heute eines der bedeutendsten Festivals dieser Art ist. Dale Kavanagh und Thomas Kirchhoff unterrichten als Professoren an der Musikhochschule Detmold. Veranstalter des Kammermusikabends ist der Künstlerverein Celle. Eintritt: 13,- Euro (ermäßigt 6,- Euro). INFO 05141-34353

Mittwoch, 20. November 2013

Weihnachtsstern

Ach, wie schön: Heute bekam ich einen
Weihnachtsstern geschenkt.
Bis auf ein paar leckere Lebkuchen, die wir Ende Oktober aus Schweden mitgebracht hatten (und größtenteils schon aufgegessen haben), gab es bislang noch nichts Weihnachtliches bei uns im Haus. Doch heute habe ich veinen Weihnachtsstern geschenkt bekommen, der mich von nun an jeden Tag daran erinnern wird, dass bald Weihnachten ist.
Ich werde die Pflanze reichlich mit kaltem Kaffee düngen. Damit habe ich gut Erfahrungen gemacht. Vor vielen Jahren hatte im mal einen Weihnachtsstern im Bürofenster, der immer die Reste aus der Kaffeetasse bekam – und ein ganzes Jahr lang so prächtig aussah, als wäre er gerade frisch aus der Gärtnerei gekommen.
Übrigens: Bei den roten Blättern des Weihnachtssterns handelt es sich nicht, wie man vielleicht denken könnte, um Blütenblätter, sondern um sogenannte Brakteen. Das sind Hochblätter, die zum Anlocken von Insekten dienen. Die eigentlichen Blüten grün-gelblich, klein und unscheinbar.

Dienstag, 19. November 2013

Scharfe Schoten aus Sibirien

Die aus der Kälte kamen: An einer unserer sibirischen
Hauspaprikapflanzen zeigt sich die erste rote Schote.
Some like it hot – ich zum Beispiel. Auf viele Gewürze könnte ich verzichten und auf Salz sowieso, aber nicht auf Chilis. Ich liebe diese scharfen Schoten, sowohl frisch aus auch getrocknet. Je schärfer, desto besser. wenn sie einem die Tränen in die Augen treiben, sind sie gerade richtig. Allerdings mag ich Chilis nur in Kombination mit Tomaten. Chili und Tomate, das ist mein heißgeliebtes Duo Infernale, und ich verwende diese beiden roten Muntermacher fast in jedem zweiten Abendessen.
Seit Jahren schon liebäugele ich mit einem eigenen Gewächshaus. Dann könnte ich meine eigenen Chilis anbauen. Aber die Sache hat einen Haken: Am liebsten hätten es Chilis-Pflanzen, wenn die Sonne jeden Tag sechs bis acht Stunden scheint und die Temperatur nie unter 15 Grad fällt oder über 30 Grad steigt. Solche Lebensbedingungen könnte ich ihnen auch im Gewächshaus nicht bieten, es sei denn, ich beheize es, was aber aus meiner Sicht Energieverschwendung wäre.
Chilis sind noch empfindlicher als Tomaten, und deshalb gelingt es auch kaum, sie unbeschadet über den Winter zu bekommen. In Mexiko soll es Chili-Pflanzen geben, die über 35 Jahre alt sind. Hierzulande werden sie hingegen mangels Licht und Wärme meisten in jedem Frühjahr neu ausgesät. Es sei denn, man hat eine an unser Klima angepasste Sorte. Jawohl, solche gibt es! Die Sorte, die am besten mit Licht- und Wärmemangel zurechtkommt, heißt passenderweise Sibirischer Hauspaprika (Capsicum annuum), und genau diese Sorte kultivieren wir jetzt in Blumentöpfen. Seit einigen Tagen freue ich mich über die erste rote Schote. Sie ist zwar noch winzig, aber immerhin schon eine richtige Chili!
Die Sorte Sibirischer Hauspaprika stammt, wie der Name schon verrät, aus Sibirien und wurde speziell für die Haltung am Fenster während einer relativ kurzen Vegetationsperiode gezüchtet. Sie ist robust, anspruchslos und verzeigt so manchen gärtnerischen Fehler. Deshalb gilt sie auch als ideale
"Anfängerchili". Einziger Nachteil: Sie ist nicht ganz so scharf, wie ich es mir wünschen würde. Ihr Schärfegrad wird auf der Skala von 1 bis 10 mit 7 angegeben.
Wir haben die Samen unserer Sibirier im März in die Erde gebracht und die kleinen Pflanzen dann zu Pfingsten ins Freiland umgesiedelt. Jetzt stehen sie im Küchenfenster und haben schon eine Höhe von einem halben Meter erreicht. Für ein Abendessen reicht der Ernteertrag zwar noch nicht, aber ein Anfang ist gemacht, und wenn die Pflanzen den Winter gut überstehen, werden wir uns im nächsten Jahr ganz auf den Anbau dieser Sorte konzentrieren.

Wir könnten es uns natürlich auch einfach machen und im Frühjahr im Topf vorgezogene Chilipflanzen im Baumarkt kaufen, aber das wäre doch keine gärtnerische Herausforderung und somit ziemlich langweilig...

Montag, 18. November 2013

Wintergemüse

Wintergemüse: Pastinaken, Lauch, Kartoffeln, Möhren und Äpfel.
Heute habe ich uns zum Abendessen einen schönen Wintergemüseauflauf serviert – genau das Richtige an so einem nasskalten Novembertag!
Aufläufe werden ja normalerweise mit Käse überbacken, aber es geht auch vegan. Mehr dazu später.
Für zwei Personen werden folgende Zutaten benötigt:
  • 500 g mehligkochende Kartoffeln
  • 500 g Bio-Pastinaken
  • 500 g Bio-Möhren
  • 1 Stange Bio-Lauch
  • 2 Bio-Äpfel (unsere kommen aus dem eigenen Garten)
  • 200 g Mandeln
  • 1 Esslöffel Hefeflocken (gibt's im Reformhaus und im Bio-Markt)
  • 2 Esslöffel Semmelbrösel
  • 2 Esslöffel Rapsöl 
  • 200 ml Schlagfix (pflanzliche Schlagsahne)
  • 2 Esslöffel Rosinen bzw. Sultaninen
  • 1 Teelöffel Salz
  • außerdem: frisch gemahlener Pfeffer und frisch geriebene Muskatnuss
Die pflanzliche Käsemasse wird in heißes Öl gerührt.
Zunächst habe ich die Kartoffeln geschält, das Gemüse geputzt und alles in etwa gleich große Stücke geschnitten. Alles zusammen kam in einen Topf und wurde in einem halben Liter Salzwasser zehn bis 15 Minuten kochen. Sind die Möhren weich, aber noch bissfest (probieren!), sollten auch die anderen Zutaten gar sein.
Während das Gemüse im Topf auf dem Herd köchelte, habe ich mich um die vegane Käsekruste gekümmert: 200 g Mandeln grob mahlen, mit Wasser auffüllen, bis die Mischung eine cremige Konsistenz hat, dann je zwei Esslöffel Hefeflocken und Semmelbrösel zugeben und mixen. Jetzt zwei Esslöffel Rapsöl in einem beschichteten Topf erhitzen, dann den heißen Topf vom Herd nehmen und die Käsemasse hineinrühren.
Jetzt das Kochwasser des Gemüses abgießen und das Gemüse in eine Auflaufform geben. Mit der mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abgeschmeckten Schlagfix-Sahne angießen und zum Schluss die gewürfelten Äpfel, die Sultaninen und die Käsemasse über das Gemüse geben und im Ofen bei Oberhitze auf höchster Stufe überbacken, bis sich auf dem Gemüse eine schöne braune Kruste gebildet hat. Guten Appetit!
Das Wintergemüse mit leckerer Mandel-Rosinen-Kruste. Bei diesem Auflauf wird niemand den Käse vermissen.

Sonntag, 17. November 2013

Schön war es trotzdem...

Die Kamera hätte ich heute auch zu Hause lassen können, denn die fotografische Ausbeute auf unserer Sonntagstour mit den Hunden war eher bescheiden (siehe unten), was vor allem am Wetter lag. Das graue Einerlei bot nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für die Naturfotografie. Aber das machte auch gar nichts, schön war es trotzdem. Windstill und trocken, was kann man mehr Mitte November erwarten? Und weil offenbar allen anderen Menschen bei uns in der Gegend beim Blick aus dem Fenster die Lust auf einen Sonntagnachmittagspaziergang vergangen war, hatten wir den Wald und das Moor ganz für uns allein – und haben es genossen. Hätten da nicht zwei Raben hoch oben in den Baumkronen gezetert, wäre es absolut ruhig gewesen. 
Schon nach dem ersten Kilometer haben wir auch gar nicht mehr gefroren. Warm genug, um wie Fyffes und Foxy ein Bad im Bach zu nehmen, war es dann allerdings doch nicht.

Mehr Grau als Grün, ein Pilz am Wegesrand und Fyffes und Foxy beim Baden im Bach.




Samstag, 16. November 2013

Licht am Ende des Tunnels

Bislang fand ich den November eigentlich ganz erträglich. Nur daran, dass es nach der Zeitumstellung jetzt so früh dunkel wird, habe ich mich noch nicht gewöhnt. Immerhin hatten wir bis gestern noch schönstes Herbstwetter, aber passend zum Beginn des Reigens der stillen Gedenktage (Volkstrauertag, Buß- und Bettag, Totensonntag) zeigte uns der November heute seine kalte Schulter. Den ganzen Tag wollte es nicht richtig hell werden, und wegen des dichten Nebels war es so feucht und kalt, dass ich sogar in meinem dicken Steppmantel noch fror.
Auf dem Weg vom Einkaufen zurück nach Hause machte ich aus dem fahrenden Auto diesen Schnappschuss, der, wie ich finde, durchaus etwas Symbolhaftes hat: Wir fahren alleine auf schnurgerader Straße durch eine nebelverhangene Landschaft, vorbei an fast schwarzen, kahlen Bäumen – eine düstere, abweisende, unwirtliche Szenerie. Doch wir müssen da hindurch, und am Ende des Tunnels ist Licht. Zwar keine Sonne, aber doch genug, um unsere Stimmung wieder aufzuhellen. Dieses Licht kommt immer näher, und so besteht kein Grund, in Depressionen zu verfallen. Oder anders ausgedrückt: Nach dem goldenen Oktober mit dem in der Sonne leuchtenden bunten Herbstlaub kommt uns der November besonders grau, trist und trostlos vor, aber das hat vielleicht auch etwas Gutes: Es steigert unsere Vorfreude auf den Lichterglanz des Dezembers.

Diesem Bild, heute Nachmittag fotografiert auf der Straße zwischen von Wunderbüttel nach Emmen im Landkreis Gifhorn, habe ich spontan den Titel "Licht am Ende des Tunnels" gegeben.

Freitag, 15. November 2013

Fenster zum Hof

Freie Sicht in den Innenhof, aber wie lange noch?
Schon als Kind haben mich Häuser fasziniert, die ein grünes Kleid tragen, die nahezu komplett von Efeu oder wildem Wein umschlungen sind. Ich finde so eine lebende Haushülle einfach schön, viel schöner jedenfalls als schlichte, weiß oder grau verputzte Wände. So ein überwuchertes Haus wirkt irgendwie geheimnisvoll, fast wie ein Hexenhaus, und zugleich gut behütet. Außerdem spart man sich so das lästige Streichen. Zwar können besonders die Efeuranken auch Schaden anrichten, wenn sie sich in irgendwelche Ritzen zwängen, aber bei einem alten Haus ist das nicht so tragisch. Und so bestand eine unserer ersten Pflanzmaßnahmen, nachdem wir vor acht Jahren unseren Hof in Besitz genommen hatten, darin, dass wir an den Giebelseiten der Gebäude Efeu setzten. Der hangelt sich inzwischen schon an den Dachrinnen entlang – nur an der Nordseite nicht, denn dort hat ihn die Ziege gefrühstückt.
Wie komme ich gerade jetzt auf diese Geschichte? Nun, als ich heute Morgen in unserer kleinen Frühstücksküche aus dem Fenster zum Hof in den blauen Himmel blickte, kam ich zu der Erkenntnis, dass es durchaus eine gute Tat wäre, bei Gelegenheit mal wieder die Fenster zu putzen. Die tief stehende Herbstsonne, deren Strahlen fast waagerecht ins Haus einfallen, ist gnadenlos, was derlei hausfrauliche Defizite betrifft. Aber das schlechte Gewissen währte nur wenige Sekunden. Vielleicht ist Fenster putzen doch keine so gute Idee, sagte ich mir, denn egal, ob ich dabei Spüli oder Spiritus verwenden würde, beides wäre doch bestimmt Gift für den Efeu, der sich schon vowitzig vors Fenster schiebt und in die Küche linst. Was wäre, wenn der Efeu vor Schreck den Halt verliert und die schöne Ranke dann direkt vor dem Fenster schlapp nach unten hängt! Nein, diesen Anblick will ich mir ersparen. Vielleicht sollte ich das Ganze lieber als wissenschaftliche Versuchsanordnung betrachten?! Das Experiment würde sich über einen Zeitraum von ein bis drei Jahren erstrecken. Dann aber hätte ich ein greifbares Ergebnis und eine Antwort auf die Frage, welcher Fall eher eintritt: Dass ich nicht mehr aus dem Fenster gucken kann, weil es zu dreckig ist, oder dass ich nicht mehr aus dem Fenster gucken kann, weil es zugewachsen ist.

Donnerstag, 14. November 2013

Seide und Blues

Heute wieder, wie jeden Donnerstag, die Ausflugs- und Veranstaltungstipps zum Wochenende:

Fallschirmseide aus Celle

Sonnabend,  16. November, 15:00 Uhr, Celle, Bomann-Museum
An die Zeit, als Celle das Zentrum der deutschen Seidenspinnerei war, erinnert das Bomann-Museum im Rahmen einer Führung, die am Sonnabend um 15 Uhr beginnt.
Im 19. Jahrhundert galt Seidenbau als Möglichkeit, ärmeren Bevölkerungsschichten ein zusätzliches Einkommen zu verschaffen. Nachdem durch eine Krankheit viele Seidenraupen verendet waren, wurde der Seidenbau nach dem Ersten Weltkrieg wieder als Perspektive gesehen, um soziale Spannungen zu mildern. In Celle entsand Ende der 1920er Jahre die Spinnhütte als Genossenschaft, um die Herstellung deutscher Seide zu ermöglichen. Die Nationalsozialisten förderten nach 1933 diese Bestrebungen mit dem Ziel, Deutschland auch auf diesem Gebiet autark zu machen. Die Spinnhütte wird im Rahmen der Aufrüstung innerhalb weniger Jahre zum größten Hersteller von Fallschirmseide im Deutschen Reich. In unmittelbarer Nähe der Spinnhütte Celle wurde in den 1930er Jahren die Reichsforschungsanstalt für Seidenbau errichtet, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Bundesforschungsanstalt für Kleintierzucht umbenannt wurde. In dem 1940 fertiggestellten Verwaltungsgebäude der Mitteldeutschen Spinnhütte GmbH befindet sich heute das Landessozialgericht Niedersachsen.
Anhand ausgewählter Exponate im Museum zeichnet Christopher Galler die Geschichte des Seidenbaus und der Fallschirmseide in Celle von der sozialen Idee zur NS-Autarkie nach.
INFO Telefon 05141/12544 (Museumskasse) oder 12372 (Sekretariat) oder  www.bomann-museum.de.

Bluesrevue

Sonnabend, 16. November, 20:00 Uhr, Uelzen, Neues Schauspielhaus
Der Hamburger Musiker Matthias Weber versteht es, mit virtuosem Gitarrenspiel und brilliantem Gesang seine Zuhörer zu begeistern. Er spielt sowohl Perlen und Raritäten des Blues als auch eigene Songs. Zwischen den musikalischen Darbietungen bringt der Künstler dem Publikum die Entstehung und die Hintergründe des Blues näher. Matthias Weber drückt seine Gedanken und Gefühle seit frühester Kindheit durch die Musik aus. Er spielt auf Bühnen wie z. B. Schmidt's Tivoli, Fabrik Hamburg, Grosse Freiheit und auf diversen Kleinkunstbühnen.
Eintrittskarten sind direkt im Neuen Schauspielhaus erhältlich (täglich ab 16:00 Uhr).
INFO Telefon 0581/76535.



Mittwoch, 13. November 2013

Dunkel war’s, ....

Die Zweige einer unserer Eichen heute Abend im Mondschein.
...der Mond schien helle: Obwohl es schon nach Mitternacht und deshalb die Straßenlaternen bereits ausgeschaltet waren, brauchte ich gar keine Taschenlampe, als ich gestern (streng genommen war es ja schon heute) zu unserer üblichen, spätabendlichen Hunderunde aufbrach. Zwar erreicht der Mond erst am Sonntag seine maximale Helligkeit – dann haben wir Vollmond – aber auch jetzt schon ist er als Lichtquelle völlig ausreichend – so hell, dass sich unsere Schatten auf der Straße abzeichnen.
Als wir da so durchs Dorf spazierten, wurde mir wieder einmal bewusst, wie anders wir doch die Nacht in der Stadt und auf dem Land wahrnehmen. Das lag wohl daran, dass ich am späten Nachmittag noch in Hamburg unterwegs war, auch im Dunkeln, aber natürlich ist es in einer Großstadt nie so dunkel wie auf dem Land. Selbst in den dunkelsten Ecken der Stadt hat man immer eine gewisse Grundhelligkeit, was Astronomen übrigens gar nicht lustig finden und sich deshalb aufs Land flüchten, wenn sie irgendwelche Himmelskörper durch ihre Teleskope beobachten wollen.
Immer wieder schwärmen Besucher aus der Stadt über den schönen Sternenhimmel bei uns auf dem Land. Bei wolkenfreiem Himmel lassen sich mit bloßem Auge nicht nur die verschiedenen Sternbilder erkennen, sondern auch die Milchstraße zeichnet sich deutlich ab. Am Hamburger Himmel habe ich noch nie die Milchstraße gesehen.
Natürlich haben auch die Lichter der Großstadt ihren Reiz, und ich habe gestern auf dem Rückweg von Wandsbek nach St. Georg wieder so richtig den Blick über die Alster auf das illuminierte Stadtpanorama am anderen Ufer genossen. Vor allem bei Regenwetter – gestern nieselte es wieder einmal in Hamburg – ist es in der Stadt im Dunkeln viel angenehmer als auf dem Land. Während sich in der Stadt das Licht der Straßenlaternen, Schaufensterbeleuchtung und der Autoscheinwerfer in jeder Pfütze, in jedem Wassertropfen spiegelt, ist es auf dem Land, wenn sich der Mond hinter einer geschlossenen Wolkendecke verbirgt, stockfinster, und ohne Taschenlampe tappt man völlig im Dunkeln und kann leicht die Orientierung verlieren. Trotzdem lebe ich lieber auf dem Land und freue mich hier auf jeden Besuch in der Stadt.
PS: Auf der Rückfahrt im Zug stieß ich gestern beim Blättern in einem Magazin zufällig auf einen zum Thema passenden Artikel: Unter der Überschrift "Licht aus!" warnte die Autorin vor der zunehmenden "Lichtverschmutzung" und plädierte für mehr Dunkelheit, denn, so ihre Erkenntnis: "Licht ist Leben! Aber Dunkelheit auch!"


Dienstag, 12. November 2013

Veganes Mekka

Blick in die Regale des Veganz-Supermarktes.
Heute musste ich etwas in Hamburg-Wandsbek abholen und habe bei der Gelegenheit einen Abstecher nach Altona gemacht, denn dort gibt es die wahrscheinlich höchste Konzentration von Bio-Supermärkten im Norden der Republik. Neben den beiden riesigen, modernen Alnatura-Märkten in der Nähe des Bahnhofs wollte ich unbedingt dem erst in diesem Jahr eröffneten Vegan-Supermarkt im Phönixhof einen Besuch abstatten. Betrieben wird der Markt von Veganz (Motto: "Wir lieben Leben"), der ersten veganen Vollsortiment-Supermarktkette Europas, für die ich hier gerne kostenlos Werbung mache, weil ich finde, dass man solche Unternehmen unterstützen sollte. Bevor ich mir einen Überblick über das rund 6000 Artikel umfassende Sortiment – frei von tierischen Inhaltsstoffen, fair gehandelt und mit einem Bioanteil von über 90 Prozent – verschaffte, gönnte ich mir erst einmal nebenan im veganen Bistro Fairy Food einen Milchkaffee (mit Mandelmilch) und ein Stück Schokokuchen mit Walnüssen. Sehr lecker!  Direkt neben Bistro und Supermarkt befindet sich auch noch ein veganer Schuhladen namens Avesu, in dem es ausschließlich leder- und wollfreie Schuhe zu kaufen gibt.
Das Fairy-Food-Bistro.
Ich genoss es, mal nicht erst einmal das Etikett lesen zu müssen, bevor ich ein Produkt in den Einkaufskorb lege. Hier kann man zugreifen, ohne sich Gedanken über die Inhaltsstoffe zu machen.
Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass wir irgendwann auch hier bei uns auf dem Land Vegan-Läden haben werden. In Hamburg sind ja sogar die Banker schon auf dem Vegan-Trip, während es bei uns noch als normal und als ein zeichen von Wohlstand gilt, möglichst viel Fleisch, Eier und Milchprodukte zu konsumieren.
Kleiner Ausflugstipp: Am Sonnabend, 7. Dezember, findet auf dem Geländes des Phönixhofes in der Schützenstraße in Altona ein veganer Weihnachtsmarkt statt.

Montag, 11. November 2013

Sommer-Souvenir

Den ganzen Sommer lang haben sie uns begleitet, die Blüten unserer Hortensien. Erst waren sie blau und weiß, dann grün und rot, und jetzt haben wir sie abgeschnitten und sie ebenso wie die Pflanzen ins Haus geholt. Während die Pflanzen im kühlen Schlafzimmer überwintern und reichlich neue Blüten ansetzen, trocknen die alten Blüten im Wohnzimmer und sind doch immer noch ganz dekorativ, oder?

Die Hortensienblüten sind im botanischen Sinn eigentlich nur Scheinblüten, für Schmetterlinge, Bienen und Hummeln sind
sie gänzlich uninteressant. Aber für uns sind sie sogar noch im gestrockneten Zustand hübsch anzuschauen.

Sonntag, 10. November 2013

Noch einmal...

...und hoffentlich für dieses Jahr nicht schon zum letzten Mal hat sich der Herbst heute von seiner schönsten Seite gezeigt. In der klaren, kühlen Luft leuchteten die Farben, und irgendwie kam es uns auf unserer Sonntagstour mit den Hunden gar nicht wie November vor. Im November rechnet man ja nicht unbedingt damit, dass man am Wegesrand noch so viele blühende Pflanzen entdeckt. Wir kamen unterwegs zum Beispiel an einem gelben Senffeld vorbei – der Senf wird als Gründüngung gesät – und an einer Wiese, die ganz weiß war von den vielen Blüten der Acker-Hundskamille (Anthemis arvensis). Aber nicht nur für die Augen wurde uns etwas geboten, sondern auch etwas für die Nase: Wir kamen an einer etwa drei Meter hohen Wand aus den Stämmen frisch geschlagener Kiefern vorbei, die einen intensiven würzigen Duft ausströmten. Hier ein paar Impressionen von unserer Tour:

Fotos: Inka Lykka Korth

Samstag, 9. November 2013

Laubbläser...

Leise rieselt das Laub. Der Novemberwind hat sich
heute mal wieder als "Öko-Laubbläser" betätigt.
...und Laubsauger sind, wie ich finde, eine schreckliche Erfindung. Sie machen einen Höllenlärm und verbrauchen, je nach Modell, teuren Strom oder teures Benzin. Da lob ich mir doch meinen klassischen Laubreche
n! Der arbeitet flüsterleise und ist obendrein auch noch wartungsfrei. Faule Gärterinnen wie ich machen sich übrigens den natürlichen Laubbläser namens Novemberwind zunutze. Der pustet, wie sich auch heute wieder zeigt, noch viel kräftiger als die teuerste Maschine, und arbeitet selbsttätig. Allerdings hat die Sache einen Haken: Dieser "Öko-Laubbläser" treibt das Laub immer nur in eine Richtung, meistens von West nach Ost. Aber man muss sich nur zu helfen wissen: Wir haben einen zehn Meter langen, und 90 Zentimeter hohen, mobilen Zaun aus grün ummantelten Maschendraht, den wir bei Bedarf auseinanderrollen und mit einigen Elektrozaunstäben von der Pferdeweide an der Ostseite unseres Hofes aufstellen. Sämtliches Laub, das der Westwind vor sich her treibt, fängt sich in diesem Zaun und bleibt davor liegen, sodass ich es bequem zusammenrechen kann. Ein Schafnetz hat denselben Effekt, ist allerdings deutlich teurer als eine Rolle Maschendraht, die es in jedem Baumarkt gibt.

Freitag, 8. November 2013

Herausgeputzt

Das Wochenende steht vor der Tür, und deshalb hat sich Fyffes heute Abend in seinem Lieblingssessel (heraus)geputzt:

Foto: Inka Lykka Korth

Donnerstag, 7. November 2013

Bienen, Bach und Weihnachtsträume im Bauernhaus

Heute, wie jeden Donnerstag, wieder die Ausflugstipps zum Wochenende:


Honig und Licht

Sonntag, 10. November,  11:30 - 12:30 Uhr, Celle

Karl Thun führt in das "Heidezimmer" des neu gestalteten Bomann-Museums in Celle und erzählt dort von der einst großen Bedeutung der Bienenzucht in der Lüneburger Heide. Im "Heidezimmer" begegnen den Besuchern Dinge mit so klangvollen Namen wie Bannkörbe, Imkerbeile, Schwarmbeutel, Drohnenmesser und Wiesenfangbank. Dinge von besonderer Bedeutung für die Heide-Imker, die der Bienenforscher August von Berlepsch in der Mitte des 19. Jahrhunderts "für die handgewandtesten Imker der Welt erklärt, die ohne Widerrede den meisten Honig in Deutschland ernten." Auch Franz Guizetti wird im Rahmen dieser Führung vorgestellt, der 1696 mit seiner Kerzenmacherei und Wachsbleiche auf Einladung Herzog Georg Wilhelms nach Celle zog. Die Residenzstadt mit ihren Bürgern brauchte Licht…
Die Teilnahme an der Führung ist kostenfrei. Es muss lediglich der reguläre Museumseintritt bezahlt werden.
INFO www.bomann-museum.de


Weihnachtsträume im Museumsdorf

Weihnachtliches Flair im Brümmerhof
und den anderen Bauernhäusern des
Museumsdorfes.
                                 Foto: Christine Kohnke
Sonntag, 10. November,  10:30 - 18.00 Uhr, Hösseringen

Für einen Tag wird das Museumsdorf Hösseringen seine Winterruhe für den Vorweihnachtlichen
Kunsthandwerkermarkt noch einmal unterbrechen. Von 10.30 Uhr bis 18 Uhr werden die historischen Gebäude in vorweihnachtlichem Glanz erstrahlen. Lichtersterne, Feuerkörbe, herzige Wegweiser und weihnachtliche Beleuchtung machen aus der alten Dorfstraße eine strahlende Festtagsmeile. Und es wird viel zu entdecken geben: Mehr als 50 Kunsthandwerker haben ihre Teilnahme zugesagt und werden im Freigelände und in den Häusern ihre Ausstellungen zeigen. Angeboten werden Schmuck und Keramik, Wolle, Handgewebtes und Kleidung aus Seide, Filz und vielen anderen Stoffen. Vogelhäuser und Holzschalen gehören ebenso zum Angebot wie Dekorationen für die Weihnachtszeit, Adventsgestecke und -kränze und natürlich Weihnachtsschmuck für Haus, Hof und Garten. Bilder, Collagen und Stickereien, hergestellt in verschiedenen Techniken, machen neugierig aufs Nachahmen. Auf jeden Fall sind die kreativen Stücke allesamt Unikate. Für diese umfangreiche Weihnachtsausstellung öffnen die historischen Gebäude noch einmal ihre eigentlich schon für den Winter geschlossenen Türen.
Organisiert wird diese Ausstellung federführend vom Kreativen Kreis Winsen/Luhe unter der Leitung von Karin Meyer-Wölk aus Adendorf. Ihr ist es gelungen, Aussteller aus dem gesamten norddeutschen Bereich in das Museumsdorf Hösseringen einzuladen.
Besuchergruppen werden gerne auch während der winterlichen Ruhezeit durch das Museum geführt, dafür ist allerdings eine Anmeldung unter Telefon 05826 / 1774 erforderlich.
INFO www.museumsdorf-hoesseringen.de

David Menge gibt ein Orgelkonzert.
                                  Foto: Antonia Menge

Von Bach bis Blockbuster

Sonntag, 10. November,  17:00 - 18:15 Uhr, Gifhorn

Kreiskantor David Menge spielt auf der berühmten Christian-Vater-Orgel von 1748 in der Kirche St. Nicoai am Gifhorner Marktplatz. Sein Programm hat den vielversprechenden Titel "Von Bach bis Blockbuster". Der Eintritt ist frei. Am Ausgang wird um Spenden für die Kirchenmusik in St. Nicolai gebeten.
INFO www.davidmenge.de

 

 

Mittwoch, 6. November 2013

Alle Vögel sind schon da

Meisen an unserem neuen Futterhaus im Apfelbaum.
Nachdem wir am Wochenende unser neues Vogelfutterhaus, das wir aus Schweden mitgebracht haben, in einen unserer Apfelbäume gehängt und randvoll mit Sonnenblumenkernen gefüllt hatten, passierte erst einmal ger nichts. Aber das ist immer so: Es dauert eine Weile, bis es sich bei den Vögeln herumgesprochen hat, dass hier etwas zu holen ist. Heute kam dann die große Invasion: Ein Trupp Blau- und Kohlmeisen belagerte den Apfelbaum, und als es abends dunkel wurde, war das Futterhaus leer. Da haben die Piepmätze doch tatsächlich ein halbes Pfund Sonnenblumenkerne vertilgt.
Früher herrschte ja die Meinung vor, dass man mit dem Füttern der Vögel erst beginnen sollte, wenn Schnee liegt oder der Boden gefroren ist. Heute empfehlen dagegen immer mehr Vogelkundler die Ganzjahresfütterung. Die ist uns aber, ehrlich gesagt,  doch ein bisschen zu teuer, und so beschränken wir die Vogelfütterung auf die Zeit, in denen die die Bäume unbelaubt sind, und das ist ja auch rund ein halbes Jahr.

Dienstag, 5. November 2013

Was macht uns Nordlichter so glücklich?

Jetzt haben wir es schwarz auf weiß: Geld allein macht nicht glücklich. Aus dem heute vogestellten  Glücksatlas, in Auftrag gegeben und finanziert von der Deutschen Post (warum auch immer), geht ganz klar hervor: Die Menschen in den reichen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg sind mitnichten glücklicher als wir ärmeren Nordlichter. Ganz im Gegenteil: Die glücklichsten Menschen der Republik leben an der Küste, in Schleswig-Holstein. Das Ergebnis der Studie deckt sich mit dem Ergebnis der in der vergangenen vorgestellten Erhebung zum Thema Stress. Derzufolge leiden in Baden-Württemberg besonders viele Menschen (über 60 %) unter Stress.
Für Prof. Bernd Raffelhüschen von der Uni Freiburg, der das Projekt Glücksatlas wissenschaftlich betreut hat, ist die hohe Lebenszufriedenheit der Menschen im Norden "eigentlich unerklärlich."
Wenn uns die Wissenschaftler keine Erklärung liefern können, müssen wir wohl selbst eine suchen. Ich fange mal damit an: Vielleicht liegt es einfach daran, dass der Norden dünner besiedelt ist als der Süden. Da die Menschen nicht so dicht aufeinander hocken und mehr Platz um sich herum haben, sind sie vielleicht relaxter. Dieser Erklärungsversuch erscheint durchaus plausibel, zumal im europäischen Vergleich die glücklichsten Menschen in Dänemark und Schweden leben, beides Länder, die dünner besiedelt sind. Doch auf dem dritten Platz folgen die Niederlande, und die sind ziemlich dicht besiedelt. Also kann es doch nicht (oder nicht nur) an der Zahl der Menschen liegen, die sich gegenseitig stressen und sich das Leben schwer machen.
Auch das Wetter trifft ausnahmsweise einmal keine Schuld. Im Norden ist es gefühlt kühler, regnerischer und stürmischer als im Süden, und trotzdem sind die Menschen hier glücklicher.
Aber wie kommt es dann zu diesem Nord-Süd-Gefälle bei der Lebenszufriedenheit?
Ha, ich hab's! Es ist das Meer in Kombination mit den nicht vorhandenen Bergen, die glücklicher machen. Dänemark, Schweden, die Niederlande und Schleswig-Holstein – all diese Länder liegen am Meer. Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern haben auch Zugang zum offenen Wasser, aber nicht so viel wie Schleswig-Holstein. Dennoch hat es gereicht, dass auch diese Länder im Glücksatlas auf den vorderen Plätzen landeten.
Berge sind natürlich schön, aber sie engen vielleicht auch ein. Nur wer oben auf dem Gipfel steht, hat freien Blick bis zum Horizont. Wer sich hingegen die meiste Zeit in den Niederungen aufhält oder gar in einem engen Tal lebt, und das dürfte für die meisten Menschen im Süden gelten, hat verständlicherweise nicht dieses typisch nordische Gefühl von Freiheit und Weite.
Ich persönlich lebe gern in Norddeutschland, und obwohl ich die Lüneburger Heide liebe, würde ich, ehrlich gesagt, gerne noch ein bisschen weiter nördlich, näher am Meer leben. Das wäre auch praktisch, weil ich es dann nicht so weit nach Schweden hätte.
Auf keinen Fall möchte ich den hohen Himmel missen, der gar nicht unbedingt immer blau sein muss, sondern gerne oft auch als Leinwand für allerlei Naturschauspiele mit dicken Wolken in den Hauptrollen dienen darf. Alle, die dieses Blog regelmäßig lesen, wissen, was ich meine.
Die dort unten in Bayern haben den lauwarmen Föhn,  aber wir hier im Norden haben richtigen Wind und, je näher wir an die Küste kommen, oft auch einen ordentlichen Sturm, und der bläst uns den Kopf frei, vertreibt Trübsal und Sorgen und macht uns glücklich (ohne dass wir es merken).

Mich machen solche Bilder wie dieses, das ich am Sonntag bei uns im Moor aufgenommen habe, durchaus glücklich. Und
wahrscheinlich geht es vielen Menschen hier bei uns in Norddeutschland ebenso.

Montag, 4. November 2013

Wasser von oben und von unten

Nass und ungemütlich war's heute draußen – ein typischer Novembertag. Am Nachmittag schob sich von Westen her eine bedrohlich wirkende schwarze Wolkenwand am Himmel heran, die, wie sich bald herausstellte, für ergiebigen Regen sorgte. Umso überraschter war ich, als ich vor der dramatischen Kulisse einen einsamen Paddler entdeckte, der offenbar ganz unbeeindruckt vom Wetter, flussbwärts auf der Aller in Höhe von Altencelle unterwegs war. Ich fröstelte schon allein bei seinem Anblick. Da ich gerade meine Kamera nicht zur Hand hatte, machte ich schnell mit dem iPad einen Schnappschuss aus dem Fenster des fahrenden Autos:

Ein unerschrockener Paddler heute auf der Flucht vor den Regenwolken. Wer hat schon gerne gleichzeitig Wasser von unten und von oben!?

Sonntag, 3. November 2013

Ein paar Bilder...

...von unserer heutigen Herbstwanderung durch den Emmer Leu und das Ochsenmoor bei Hankensbüttel im Landkreis Gifhorn. Obwohl sich am Himmel düstere Wolken auftürmten, blieb es trocken, und zeitweise zeigte sich sogar blauer Himmel, und die Sonne ließ die Herbstfarben leuchten.

Ein Baumpilz mit flott gewellter Hutkrempe, ein Farn im Herbstkleid, leuchtendes Moos auf einem
Brückengeländer, purpurfarbene Pfaffenhütchen am Wegesrand, und der Himmel spiegelt sich in
einem Entwässerungsgraben des Ochsenmoores.



Samstag, 2. November 2013

An so einem Tag wie heute...

Bei so einem Wetter wie heute ist es am schönsten, den trüben Tag mit einer Tasse Tee, einer Kerze und einem guten
Buch am warmen Ofen ausklingen zu lassen. Aber leider hat Foxy schon meinen Sessel besetzt.
...bin ich gar nicht traurig, dass es schon so früh dunkel wird, denn richtig hell wollte es ja sowieso nicht werden. Außerdem sieht man im Dunkeln wenigstens nicht mehr, wie trübe es draußen ist. Und je mieser das Wetter draußen ist, umso mehr freut man sich doch, dass man abends mit einem guten Buch und bei einer Tasse Tee (grüner mit viel Ingwer) am warmen Ofen sitzen kann, wenn einem nicht mal wieder einer der Hunde – heute war es Foxy – den Platz im Sessel streitig macht.
Zufällig passt das Buch, das ich gerade lese, zumindest vom Titel her perfekt zum Wetter. Es ist "Der Duft des Regens", der von der Kritik und den Lesern gleichermaßen begeistert aufgenommene Debütroman der Kanadierin Frances Greenslade, der im vergangenen Jahr in deutscher Übersetzung im mare-Verlag in Hamburg erschienen ist.

Freitag, 1. November 2013

Weltvegantag

Der Weltvegantag (englisch World Vegan Day) ist ein internationaler Aktionstag, der erstmals am 1. November 1994 anlässlich des fünfzigsten Jahrestags der Gründung der Vegan Society stattfand und seitdem jährlich am 1. November gefeiert wird. Heute ist es also wieder soweit. In zahlreichen Städten finden Aktionen statt, mit denen gegen die Ausbeutung der Tiere und für vegane Ernährung geworben wird.
Wurden Veganer vor einigen Jahren noch als Spinner belächelt, begreifen inzwischen immer mehr Menschen, dass der Verzicht auf tierische Produkte besser für die eigene Gesundheit, das Klima und natürlich für die Tiere ist. Nach Angaben des Vegetarierbundes Deutschland (VEBU) leben in Deutschland aktuell rund 800.000 Menschen, die sich rein pflanzlich, also vegan ernähren – Tendenz stark steigend. Dass vegan im Trend liegt, zeigt sich nicht nur an immr mehr veganen Produkten in den Supermarktregalen, sondern lässt sich auch an der Zahl der veganen Kochbücher ablesen, die jedes Jahr veröffentlicht werden: Im Jahr 2011 wurden zwölf vegane Kochbücher veröffentlicht, 2012 waren es 23 und in diesem Jahr sind bereits 50 neue vegane Kochbücher erschienen.
Wer den Weltvegantag zum Anlass nehmen möchte, seine eigene Ernährung auf vegan umzustellen, bekommt hier kostenlos Anleitung und Motivation.
Sachliche und medizinisch fundierte Informationen über veganes Leben gibt es auf den sehr guten Seiten von Dr. med. Ernst Walter Henrich: provegan.info. Auch dort findet sich eine Anleitung für Anfänger.
Was mich besonders freut: Gerade hat die Tierrechtorganisation PETA unsere norddeutsche Metropole Hamburg zur veganerfreundlichen Stadt gekürt, wie heute das Hamburger Abendblatt berichtet.