Donnerstag, 30. Januar 2014

Die Eisbären

Heute, wie jeden Donnerstag, die Veranstaltungstipps zum Wochenende. Die Auswahl war diesmal allerdings etwas bescheiden, sodass ich ich auf einen Tipp beschränken möchte. Zwar hätte ich noch gerne auf den Tangoabend "Una Milonga Argentina" in der CD-Kaserne in Celle hingewiesen, aber das erübrigt sich, da die Veranstaltung bereits ausverkauft ist.
Passend zur Jahreszeit hat morgen Abend im Malersaal (Studiobühne) des Celler Schlosstheaters das Stück "Die Eisbären" von Jonas Gardell Premiere (Termine der weiteren Aufführungen siehe unten).
In dem Stück sind die Zuschauer zu Gast bei Ilses Geburtstagsfeier, die nach dem altbekannten Schema "The same procedure as every year" abläuft. Ilses Töchter Gertrud und Solveig sind aus reiner Pflichterfüllung erschienen, der Sohn, ein bekannter Schriftsteller, ist abwesend. Während die Töchter Gefallen daran finden gezielte Böswilligkeiten auszutauschen und Ilse die Geburtstagstorte verweigert, kommt für alle die hässliche Stunde der Wahrheit. Ilse hofft nun auf ihren Sohn Gabriel. Er ist der ganze Stolz seiner Mutter; jeden Zeitungsschnipsel über ihn sammelt sie. Im Fernsehen gibt er an diesem Abend ein Interview zu seinem neuen Buch. Trotz Streit fiebern die drei Frauen der Sendung mit Spannung entgegen. Doch in seiner jüngsten Publikation enthüllt Gabriel ohne Rücksicht auf die Familie seine eigene Kindheit und Jugend. Vor allem die Beziehung zu seiner Mutter, die von jahrelang unterdrücktem Hass geprägt ist, schildert er ausgiebig. Ilse ist über die öffentliche Bloßstellung, die sie in ihren eigenen vier Wänden vor dem Fernseher und im Beisein ihrer Töchter erleben muss, tief verletzt. Hat sie nicht wegen der Kinder die eigene Karriere, ihr Glück geopfert? Hat sie nicht einen Anspruch auf die Liebe ihrer Kinder? Ernüchtert muss sie erkennen, dass ihre Kinder sie als Monster wahrnehmen.
Der schwedische Dramatiker Jonas Gardell versteht es meisterhaft, die tragische Lebenserkenntnis in eine Komödie umzuwandeln. Man kann über Menschen und ihr Unglück lachen und zugleich Mitleid mit ihnen haben.

Was Ilse und ihre Töchter Gertrud und Solveig da erleben, ist alles andere als eine fröhliche Geburtstagsfeier (von links:  Nina Damaschke, Monika Häckermann, Kathrin Ost).                                                                                 Foto: Schlosstheater Celle
Aufführungsdauer: 1 Stunde 25 Minuten. Keine Pause. Preise: 14,- Euro, ermäßigt 7,- Euro.
Weitere Aufführungen am Sonnabend, 1. Februar, Sonntag, 2. Februar, Donnerstag, 6. Februar, Freitag, 7. Februar, Sonnabend, 8. Februar, Mittwoch, 12. Februar, Donnerstag, 13. Februar, Freitag, 14. Februar, Sonnabend, 15. Februar, Mittwoch, 19. Februar, Donnerstag, 20. Februar, Freitag, 21. Februar, und Sonnabend, 22. Februar.  Die Aufführungen beginnen jeweils um 20:00 Uhr.
INFO
05141/9 05 08-75/76 oder hier.

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