Freitag, 7. März 2014

Trügerische Idylle

Schön anzusehen sind sie ja, aber besser wäre es, es
gäbe sie gar nicht.
Obwohl mir bewusst ist, dass es insgesamt besser wäre,  wenn die Zucht und Haltung sogenannter Nutztiere aufgegeben werden würde, freue ich mich doch immer, wenn ich an einer Weide vorbeikomme, auf der Rinder stehen. Irgendwie mag ich dieses idyllische Bild. Aber die Idylle ist trügerisch. Die Tiere werden gnadenlos ausgebeutet und letztendlich alle getötet und aufgegessen. Außerdem ist es kein Geheimnis, dass die sogennannte Nutztierhaltung der größte Klimakiller ist. Bereits 2009 veröffentlichte das renommierte Worldwatch-Institut in Washington einen Untersuchungsbericht, demzufolge etwa die Hälfte der vom Menschen verursachten Treibhausgase bei der Tierhaltung und der Verarbeitung von Tierprodukten entsteht und sich durch den Verzehr von weniger Fleisch der Klimawandel effektiver bekämpfen ließe als durch eine neue Energiepolitik. Neben den Methangasen und der Umwandlung von Wald in Weideland spricht vor allem der enorme Bedarf an Futtermitteln, die für die Fleischerzeugung angebaut werden müssen, für eine Umstellung auf pflanzliche Ernährung.
Es wäre also nur vernünftig, die domestizierte Form des eurasischen Auerochsen aussterben zu lassen. Leider ist die ursprüngliche Wildform seit 1627 ausgestorben. Aber vielleicht könnte man statt der verzüchteten Hochleistungsrinder einfach nur ein paar Heckrinder halten, die dem Auerochsen wahrscheinlich am nächsten kommen – allerdings nicht um sie zu melken oder zu essen, sondern nur als Landschaftspfleger und der Idylle wegen.

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