Mittwoch, 2. Juli 2014

JKK, nicht verwandt mit JFK

Was blüht denn da so schön gelb auf der Weide?
Auf den ersten Blick sieht es aus wie das Johanniskraut, das meist zum Johannistag (24. Juni) – mal etwas früher, mal etwas später – überall an den Wegrändern zu blühen beginnt und jetzt teilweise schon wieder fast verblüht ist. Doch die gelben Blumen, die wir heute auf unserem abendlichen Hundespaziergang auf einer Weide entdeckten, sind ebenso schön wie gefährlich, und das offenbart sich erst auf den zweiten Blick – wenn man genau hinschaut und erkennt, dass es sich um JKK handelt, wie es unter Pferdefreunden heißt. JKK ist nicht etwa ein Bruder, Sohn oder Neffe von JFK, sondern die Abkürzung für Jakobskreuzkraut. (Senecio jacobaea). Diese Pflanze enthält, besonders in den Blüten, leberschädigende Pyrrolizidinalkaloide. 
Vor allem bei Pferden, aber auch bei Rindern kann das Kraut zu ernsthaften Erkrankungen und schließlich zum Tod führen. Als tödliche Dosis für Pferde werden 40 bis 80 Gramm Frischpflanze pro Kilogramm Körpergewicht genannt, bei Rindern 140 Gramm. Wie viele Giftpflanzen schmeckt es jedoch sehr bitter, sodass die Tiere dass Jakobskreuzkraut freiwillig nicht fressen. Daher besteht keine aktute Gefahr, wenn es auf einer Weide steht, auf der Pferde grasen. Das Gefährliche an dem Kraut ist, dass die Alkaloide auch im getrockneten Zustand noch wirksam sind. Wenn also die Wiese gemäht und das Gras getrocknet und im Winter als Heu verfüttert wird, besteht Vergiftungsgefahr. Da auch kleine Dosen des Giftes schon die Leber schädigen, kann es beim Verfüttern des Heus zu einer schleichenden Vergiftung kommen, auch wenn im Heu nur ein paar JKK-Pflanzen enthalten waren. Viele Landwirte, die Pferdeheu verkaufen, werben in ihren Kleinanzeigen deshalb gerne mit dem Hinweis: "JKK-frei".
Ist das Jakobskreuzkraut verblüht, wird es leicht übersehen und kann dann schnell im Heu landen. Deshalb empfiehlt es sich, das noch blühende JKK, auch wenn es schwer fällt, auszureißen und in die Mülltonne zu werfen, um die weitere Ausbreitung zu verhindern.

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