Freitag, 31. Oktober 2014

Pilze auf Baumstumpf

Leider werden Bäume von vielen Menschen gar nicht als das wahrgenommen, was sie sind: Lebewesen wie wir. Warum? Wahrscheinlich, weil sie anders aussehen als Säugetiere und für uns bewegungslos erscheinen (was sie gar nicht sind). Wir lieben Bäume und fühlen uns in gewisser Weise mit ihnen verbunden. Deshalb macht uns der Anblick eines Baumstumpfs immer ein bisschen traurig, vor allem wenn es sich um den Stumpf eines dicken, alten Laubbaumes handelt. Der Baumstumpf ist das Ergebnis eines Gewaltaktes: Menschen haben den Baum abgesägt, haben ihn getötet.
Dieses Bild, das wir auf unserer jüngsten Sonntagstour mit den Hunden fotografiert haben, hat jedoch etwas Tröstliches, denn Pilze haben den Baumstumpf besiedelt. So ist auf der Wunde, die für den Baum tödlich war, neues Leben entstanden. Wie schön!

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Möhren-Orangen-Kokos-Suppe

Los geht's: Die in Scheiben und Ringe geschnittenen Möhren und Lauchzwiebeln werden in Öl gedünstet.
Neulich habe ich für eine Geburtstagsfeier eine großen Topf mit (selbstverständlich veganer) Suppe gekocht (3 l), und es hat allen so gut geschmeckt, dass ich das Rezept hier gerne weitergeben möchte. Die Suppe lässt sich prima am Vortag vorbereiten, und wenn dann die Gäste kommen, steht man nicht stundenlang in der Küche, sondern muss die Suppe nur noch kurz erhitzen. Sie schmeckt übrigens am zweiten Tag sogar noch besser als frisch zubereitet.
Da ich mich in der Küche selten an vorgegebene Rezepte halte, sondern lieber herumexperimentiere, stehen nur die Zutaten von vornherein fest, nicht jedoch die einzelnen Mengen.  Und so habe ich sie auch nicht aufgeschrieben. Ich hoffe aber, dass ich sie mir richtig gemerkt habe.
Heruntergerechnet auf vier Personen benötigen wir:
Statt Fertig-Orangensaft lieber eine
frische Orange nehmen!
  • 2 kg Bio-Möhren
  • 3 - 4 Bio-Lauchzwiebeln (auch Frühlingszwiebeln genannt)
  • 1 Bio-Orange
  • 1 Liter Bio-Gemüsebrühe
  • 1 Dose Kokosmilch
  • 1 Stück Bio-Ingwer in der Größe eines halben Weinkorkens
  • Salz und Cayenne-Pfeffer
  • 1 Schuss Rapsöl
Die Möhren werden püriert.
Die Möhren schäle ich und schneide sie in Scheiben. Die Lauchzwiebeln werden in Ringe geschnitten. In heißem Rapsöl dünste ich die Möhrenscheiben im Topf, bis sie weich sind. Auf diese Weise entfaltet sich die natürliche Süße der Möhren am besten. Zum Schlusss gebe ich die Lauchzwiebeln hinzu. Dann nehme ich den Topf von der Kochstelle und zerkleinere die Möhren und die Lauchzwiebeln mit dem Pürierstab – aber nicht zu fein, denn wir wollen ja keinen Babybrei produzieren. Auf die pürierte Masse gieße ich einen Liter Wasser bringe das Ganze zum Kochen. Dann gebe ich zwei Teelöffel Gemüsebrühe aus dem Glas hinzu (bitte nur in Bio-Qualität kaufen! Alles andere ist der reinste Chemiecocktail.) Die Zeit, die das Wasser brauchte, bis es kochte, habe ich genutzt, um die Orange zu schälen und im Standmixer zu pürieren. Das Orangenpüree kommt zusammen mit der Kokosmilch ins kochende Wasser. Jetzt gut umrühren, die Hitze drosseln und den frischen Ingwer dazugeben. Ich drücke den Ingwer durch eine Knoblauchpresse, die ich ausschließlich für Ingwer benutze. Ganz zum Schluss wird die Suppe mit Salz und Cayennepfeffer abgeschmeckt.
Zum Möhrenmus kommt jetzt die
Kokosmilch hinzu.
Serviert habe ich die Suppe bei der Geburtstagsfeier mit Croutons aus in Mandelmilch mariniertem Räuchertofu, den ich in kleine Würfel geschnitten und in der Pfanne gebraten habe, bis die Würfel gut gebräunt waren. Alternativ kann man die Suppe auch mit Kokosraspeln und/oder frischer Orangenminze dekorieren.
Achtung: Im Gegensatz zu vielen anderen Suppen lässt sich diese Suppe nicht einfach mit Wasser strecken, um zum Beispiel auch unangemeldet hinzukommende Gäste satt zu bekommen. Also lieber gleich ein doppeltes Rezept kochen, denn übriggebliebene Suppe lässt sich am nächsten Tag aufwärmen oder auch einfrieren.
Die servierfertige Suppe. Sie isr schnell und unkompliziert zubereitet.


Mittwoch, 29. Oktober 2014

Tomatenernte im Dezember?

Durchaus dekorativ: Die Sardinische Minito-
mate überwintert als Zimmerpflanze.





Dieser warme und ziemlich sonnige Oktober hat es uns bislang einfach gemacht zu verdrängen, dass  demnächst Winter ist. Gestern aber stürzten die Temperaturen ab, heute früh war vor der Fahrt zur Arbeit Eiskratzen angesagt. Als wären Zitronenbaum, etliche Kamelien, Chilipflanzen, Geranien und Wunderblume nicht schon genug Anwärter auf einen frostfreien Platz im Haus, kommt jetzt noch ein Pflänzchen hinzu.
Rechtzeitig vor dem Nachtfrost haben wir noch schnell eine besonders hübsche Sardinische Minitomate hineingeholt. Schließlich sind Tomaten in ihrer Heimat doch mehrjährige Pflanzen, warum also nicht bei uns?
Ein erster Überwinterungsversuch vor zwei Jahren war allerdings fehlgeschlagen, schließlich fiel das Pflänzchen doch noch der Braun- und Krautfäule zum Opfer. Jetzt ein neuer Anlauf, das Pflänzchen sieht gesund aus und trägt sogar noch Früchte. Tomaten aus eigener Ernte im Dezember - das hätte doch etwas!

Dienstag, 28. Oktober 2014

Selbstbedienung

Auf frischer Tat ertappt: Foxy, die Nussknackerin.
Foxy mit ihrer Beute.
Wir waren auf dem Rückweg von einer Wandertour mit den Hunden und wollten auf dem Rückweg nur noch mal schnell etwas Gemüse fürs Abendessen kaufen ...
Als wir mit den Einkäufen aus dem Laden kamen und ins Auto einsteigen wollten, wussten wir nicht, ob wir lachen oder schreien sollten. Auf den Vordersitzen sah es aus, als hätte sich dort ein ganze Eichhörnchenfamilie ausgetobt – alles voller Nussschalen. Und den Übeltäter erwischten wir auf frischer Tat. Foxy knackte gerade eine weitere Nuss.
Ja, das kleine Säckchen mit Walnüssen, das uns neulich eine Kollegin geschenkt hatte, deren Walnussernte in diesem Jahr besonders üppig ausgefallen war, hatten wir glatt im Fußraum hinter dem Fahrersitz vergessen, und dann war es offenbar unter den Sitz gerutscht. Aber Foxy mit ihrer Spürnase hat es entdeckt, nach vorne auf die Vordersitze geschleppt, ein Loch in den Sack gebissen und sich dann bedient. Sonst ist Fyffes bei solchen Aktionen gerne mit dabei, aber diesmal blieb er brav auf der Rückbank sitzen. Foxy dachte gar nicht daran, ihre Beute mit ihrem Sohn zu teilen.
Gut, dass wir unseren Einkauf schnell erledigt hatten, denn so blieben auch noch ein paar Nüsse für uns übrig.

Montag, 27. Oktober 2014

Leise rieselt das Laub

Das erste Laub liegt schon zusammengerecht am Boden, aber der Großteil der Blätter hängt noch auf dem Baum.
Etwa zehn solcher 270-Liter-Säcke – größer als eine
Regentonne – werden wohl auch in diesem Herbst wieder
allein von unserer Kastanie zusammenkommen.
So schön unsere große, alte Kastanie auch ist, jetzt im Herbst macht sie uns viel Arbeit. Wir gehören keinesfalls zu den Leuten, die einen tiptop aufgeräumten Garten für erstrebenswert halten und würden das herabfallende Laub eigentlich lieber liegen lassen, damit Igel und andere Tiere im Winter ein kuscheliges Bett haben, doch leider würden wir der Kastanie damit nur schaden. Denn die Puppen der einst vom Balkan zu uns nach Mitteleuropa eingeschleppten Rosskastanienminiermotte (Cameraria ohridella), die für die frühzeitige Braunfärbung der Kastanienblätter bereits im Sommer verantwortlich ist, brauchen das Laub zum Überwintern. Um die Mottenlast für den Baum zu verringern, müssen wir daher möglichst sämtliches Laub beseitigen und möglichst weit weg vom Baum kompostieren, und zwar in östlicher Richtung, damit der Westwind das Laub nicht wieder zurück zum Baum bläst. Noch besser wäre es, das Laub zu verbrennen, aber darauf verzichten wir aus Umweltschutzgründen lieber.
Mit dem Laubbesen habe ich die ersten Laubberge schon zusammengeharkt, in einen großen Sack gestopft und weggeschleppt. Erfahrungsgemäß kommen jedes Jahr im Herbst etwa zehn Säcke zusammen – von einem einzigen Baum wohlgemerkt. Ein Sack fasst 270 Liter, zehn Säcke somit 2700 Liter. Erstaunlich, wieviel Grün- oder besser gesagt Braunmasse so ein Baum hat. Und jedes einzelne Blatt nutzt er zur Photosynthese, durch die der für uns Menschen überlebenswichtige Sauerstoff erzeugt wird. Vor diesem Hintergrund bin ich auch ein bisschen stolz auf unsere Kastanie: Ein so großes und effektives Bio-Kraftwerk hat nicht jeder im Garten. Dafür nehme ich die Arbeit des Laubharkens gerne in Kauf.

Sonntag, 26. Oktober 2014

Fundstücke

Die Ausbeute unseres Sonntagspaziergangs mit den Hunden:
Hagebutten, Maiskolben und Steinpilze.
Gut, dass ich auf unseren sonntäglichen Streifzügen mit den Hunden durch Wald und Wiesen stets einen zusammengefalteten Einkaufsbeutel dabei habe. Auch heute kam dieser wieder einmal zum Einsatz. Wir entdeckten am Wegesrand mehrere ausgewachsene Steinpilze, pflückten in einer Wildgehölzhecke Hagebutten und sammelten auf einem abgeernteten Maisfeld einige übriggebliebene Maiskolben. Die Steinpilze konnte ich zur Verfeinerung meiner Kartoffel-Wurzelgemüse-Pfanne, die ich zum Abendessen auftischte, gut gebrauchen. Die Hagebutten werden püriert, kurz gekocht und dann in der Passiermühle zu Mus verarbeitet, das ich mir morgen zum Frühstück schmecken lassen werden – statt Marmelade aufs Vollkorn-Toastbrot. Und über die Maiskolben freuen sich die Hühner und die Mini-Schweine.

Mit den Steinpilzen habe ich heute Abend meine (selbstverständlich vegane) Kartoffel-Wurzelgemüse-Pfanne verfeinert. Das Wurtzelgemüse bestand aus Pastinaken, Petersilienwurzeln, Mohrrüben und Rote Bete.

Samstag, 25. Oktober 2014

Länger schlafen

Fyffes ist es egal, dass er in der kommenden Nacht eine
Stunde länger schlafen darf. Er kann sich ja auch tagsüber
jederzeit unter seiner Decke verkriechen.
Wir lieben den Herbst, vor allem wegen der bunten Blätter, des Morgennebels und der traumhaften Lichtstimmungen, heute aber ganz besonders deshalb, weil uns an diesem Herbstwochenende die Stunde zurückgegeben wird, die uns im Frühling gestohlen worden ist. Und das bedeutet: Wir können eine Stunde länger schlafen. Allerdings ist dieser Luxus nur ein schwacher Trost dafür, dass es nach der Zeitumstellung von Sommer- auf Winterzeit nun wieder eine Stunde früher dunkel wird. Da wir aufgrund unserer Arbeitszeiten morgens etwas später aufstehen, dafür aber auch nachts erst zwischen 1 und 2 Uhr ins Bett gehen, haben wir auch nichts davon, dass die Sonne jetzt morgens wieder früher aufgeht. Wenn es nach uns ginge, könnte die Winterzeit ganz abgeschafft und die Sommerzeit ganzjährig beibehalten werden. Dafür würden wir es auch in Kauf nehmen, die im Frühling geklaute Stunde nicht mehr zurück zu bekommen.

Freitag, 24. Oktober 2014

Zur Einstimmung ...

... auf ein hoffentlich schönes, sonniges Herbstwochenende gibt es heute hier ein aktuelles Foto von einer alten Eiche, die in der Nähe unseres Dorfes in den Moorwiesen steht. Wir besuchen die Eiche seit nun schon zehn Jahren immer wieder, und ich habe sie schon hunderfach im Laufe der Jahreszeiten fotografiert. In den ersten Jahren befürchteten wir ernsthaft, dass die Eiche demnächst sterben würde, aber inzwischen sind wir gelassener geworden und wissen: Eine Eiche kann 500 Jahre zum Wachsen benötigen, 500 Jahre zum Leben und noch einmal 500 Jahre zum Sterben. Wahrscheinlich wird auch diese Eiche noch viele Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte überdauern, wenn sie nicht vorher vom Blitz getroffen oder von einem Bauern, dem sie im Weg steht, umgehauen wird.
Besonders jetzt im Herbst ist sie wunderschön, die alte Eiche auf einer der Moorwiesen am Rand unseres Dorfes.

Donnerstag, 23. Oktober 2014

Radtour wider Willen

Da ich pünktlich bei der Geburtstagsfeier ankommen
wollte, verzichtete ich auf Fotostopps und fotografierte
stattdessen im Fahren – die eine Hand am Fahrradlenker,
die andere am iPhone.
Eigentlich wollte ich heute gar keine Radtour machen, sondern mit meinem geliebten, superpraktischen Faltrad nur die zehn Kilometer bis zur nächsten Bahnstation und dann 36 Minuten mit dem Zug fahren und dann noch die vier Kilometer vom Bahnhof bis zu meinem Ziel radeln – ich war zu einem runden Geburtstag eingeladen –, aber es kam ganz anders: Nachdem ich zu Hause etwas zu spät gestartet war, weil ich zuvor noch alle Tiere versorgen musste, sah ich nur noch die Rücklichter des Zuges, als ich an der Bahnstation ankam. Statt mich darüber zu ärgern, sagte ich mir: "Inka, sei doch froh, so kannst Du wenigstens etwas von dem schönen, sonnigen Herbsttag genießen, wenn Du die ganze Strecke mit dem Fahrrad fährst. Und der Zug wäre doch auch viel zu früh angekommen, sodass Du noch mehr als eine Stunde Zeit hättest "totschlagen" müssen. Mit dem Fahrrad kommst Du jetzt, wenn Du Dich etwas beeilst, pünktlich an und hast keinen Leerlauf.
So radelte ich fast 50 Kilometer durch die schöne Herbstlandschaft, freute mich über das bunte Laub, den blauen Himmel und die wärmenden Sonnenstrahlen.
Vielleicht sollte ich öfter mal den Zug verpassen ...

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Alles grau in grau und doch ein bisschen blau

Wie schön: Am späten Nachmittag riss die dichte, dunkle Wolkendecke auf und gab den Blick aufs Himmelsblau frei. Das Foto wurde heute um 17:20 Uhr zwischen Hanbkensbüttel und Oerrel aufgenommen.

Na, das war aber ein richtig ungemütlicher, nasskalter Herbsttag heute! Aber nach all dem vielen Regen riss der Himmel am späten Nachmittag doch noch etwas auf, und zweitweise war sogar blauer Himmel zu sehen. Die freude darüber währte allerdings nicht lange, denn von Westen her schob sich wieder dunkles Grau vors Blau – in Form von dicken Regenwolken. Dafür sind die Aussichten für morgen gar nicht mal so schlecht.

Dienstag, 21. Oktober 2014

Jetzt schon füttern!

Kaum hatte ich das Futterhaus wieder bis unters Dach neu befüllt, war auch schon die erste Kohlmeise da.
Die Artenvielfalt einerseits und die Zahl der Singvögel insgesamt nimmt in Deutschland seit Jahren dramatisch ab. Verantwortlich dafür ist vor allem die Landwirtschaft, die ja vielerorts nur noch aus Mais-Monokulturen zu bestehen scheint, auf denen das "Futter" für die Biogasanlagen wächst. Vor diesem Hintergrund ist es um so wichtiger, dass die noch verbliebenden Vögel gut genährt in den Winter gehen. Deshalb sollte nicht erst Futter angeboten werden, wenn Schnee liegt und der Frost den Vögeln die Nahrungssuche erschwert, sondern auch schon jetzt, zu Beginn der kalten und nassen Jahreszeit.
Die Meisenknödel im Apfelbaum schmecken auch den Spatzen.
An unserem Futterhaus im Apfelbaum herrscht schon seit Tagen wieder großer Andrang. Heute musste ich zweimal Futter nachfüllen, da die Vögel innerhalb kürzester Zeit alles weggeputzt hatten. Zeitweise waren mehr als 20 Vögel am Futterhaus, darunter Spatzen, Meisen, Buch- und Grünfinken –, aber leider bekam ich sie nie alle zusammen aufs Fotos, da sie auf das Klicken der Kamera etwas empfindlich reagierten und davonflogen, um allerdings ein paar Sekunden später schon wieder ihre Mahlzeit fortzusetzen.

Montag, 20. Oktober 2014

Anhängliche Früchte

Die Früchte der Großen Klette (Arctium lappa)., fotografiert gestern auf unserer Sonntagstour mit den Hunden. Auch ohne Mikroskop sind die kleinen Widerhaken, dank derer die Kletten  im Fell von Tieren haften, gut zu erknennen.
Zurzeit blühen die anhänglichen Früchte
der Großen Klette.
Ob an Kleidung, Schuhen oder Taschen: Täglich benutzen wir ihn, den Klettverschluss. Eine großartige Erfindung, die ihr Vorbild in der Natur hat. Der Schweizer Ingenieur Georges de Mestral streifte mit seinen Hunden oft durch die Natur. Immer wieder blieben Früchte der Großen Klette (Arctium lappa) im Fell der Hunde hängen. Der Ingenieur wollte wissen, warum und wie die Kletten im Fell haften und betrachtete die Früchte unter dem Mikroskop. Dabei entdeckte er, dass die Kletten winzige elastische Häkchen tragen, die auch bei gewaltsamem Entfernen aus Haaren oder Kleidern nicht abbrechen. Mestral untersuchte deren Beschaffenheit und sah eine Möglichkeit, zwei Materialien auf einfache Art reversibel zu verbinden. Er entwickelte den textilen Klettverschluss und meldete seine Idee 1951 zum Patent an. 
Bionik nennt man das Übertragen von Phänomenen der Natur auf die Technik. Der Klettverschluss ist dafür ein ebenso einfaches wie geniales Beispiel. Immer wenn ich die Große Klette am Wegensrand stehen sehe – zurzeit blüht sie wunderschön violett –, muss ich daran denken, was wir Menschen doch so alles der Natur zu verdanken haben (nämlich so gut wie alles).

Sonntag, 19. Oktober 2014

Bilderbuchwetter

Für alle, die es nicht bemerkt haben: So schön blau war der Himmel heute. Das Bild entstand auf unserer Tour mit den Hunden durch die Moorwiesen am Rande unseres Dorfes.
Wer hätte gedacht, dass wir in diesem Herbst noch einmal in Tops oder T-Shirts draußen herumlaufen würden, ohne zu frieren!? Das war wirklich bestes Bilderbuchwetter heute, und das ausgerechnet an einem Sonntag und nicht etwa an einem Dienstag oder Donnerstag, an dem wir alle arbeiten müssen. Aber man muss ja auch mal Glück haben!
Die liebe Russellbande war doch tatsächlich wegen der sommerlichen Temperatur schon nach drei Kilometern so erschöpft wie sonst erst nach zehn oder 15 Kilometern. Als wir unterwegs an einen Bach kamen, stürzten sich die Hunde gleich ins Wasser und badeten erst einmal ausgiebig.
Diesen Tag musste man einfach draußen genießen, denn wer weiß, wann es wieder so schön sonnig und warm wird! Für die nächsten Tage sind die Aussichten eher trübe, und die ersten Regenwolken haben sich heute Abend schon entladen – erfreulicherweise erst nach Sonnenuntergang.

Samstag, 18. Oktober 2014

Fliegenpilz

Diesen schönen Fliegenpilz fotografierte ich auf dem Hässelberg bei Oerrel im Kreis Gifhorn.
Der Fliegenpilz ist die wahrscheinlich am häufigsten in Kinder- und Märchenbüchern auftauchende Pilzart. Kein Wunder, sieht er doch mit seinem roten Hut und den weißen Tupfen ziemlich lustig aus und wie für Kinder gemacht. Und wenn wir ihn am Wegesrand stehen sehen, freuen wir uns vielleicht gerade deshalb so darüber, weil Kindheitserinnerungen wach werden.

Freitag, 17. Oktober 2014

Dinkelwaffeln mit Möhren-Bataten-Püree

Dinkelwaffeln mit Möhren-Bataten-Püree und Preiselbeermarmelade.
Heute hatte ich keine Lust zum Einkaufen. Deshalb musste ich das Abendessen aus "Bordmitteln" zaubern. Ich liebe solche Herausforderungen, denn sie zwingen mich zu kreativer Betätigung, und die kommt beim täglichen Kochen leider oft zu kurz.
Der Waffelteig sollte dickflüssig sein.
Nach Sichtung der Vorräte entschied ich mich, etwas mit Möhren und Bataten (Süßkartoffeln) zu kochen. Nachdem ich die dicke Batate geschält hatte, war sie farblich von den Möhren gar nicht mehr zu unterscheiden. Auch geschmacklich harmonieren sie gut miteinander. Somit war klar: Ich versuche es mal mit Möhren-Bataten-Püree!
Zunächst schälte ich die Möhren (1 kg), schnitt sie in etwa ein Zentimeter dicke Scheiben und gab sie zuzsammen mit der gewürfelten Süßkartoffeln in einen Kochtopf mit etwas Salzwasser. Nach einer Viertelstunde waren sie so weich, dass ich sie problemlos in der Passiermühle weiterverarbeiten konnte. Um das Püree etwas cremiger zu machen, gab ich noch einen Schuss Hafermilch dazu und schmecke es mit Salz und geriebener Muskatnuss ab.
Nun konnte ich mich der zweiten Komponente des Abendessens widmen: Pikante Dinkel-Waffeln. Ich rührte 200 g Dinkelmehl und eine Tasse blütenzarte Haferflocken  mit 200 g geschmolzener Margarine (Deli-Reform oder eine andere aus ungehärteten Fettsäuren), einem Viertelliter Hafermilch, einem Teelöffel Backpulver, einer Messerspitze Salz und reichlich frischer Petersilie und Schnittlauch sowie Pfeffer aus der Mühle zu einem geschmeidigen, aber noch leicht flüssigen Teig zusammen und heizte dann das Waffeleisen an. Die frischgebackenen Waffeln servierte ich mit dem Püree und je einem Klecks Lingon-Sylt aus Schweden (Preiselbeermarmelade).
Das Rezept ist für zwei Personen bemessen und ergibt acht belgische Waffeln. Dass ich bei allen Zutaten möglichst auf Bio-Produkte zurückgreife, versteht sich von selbst.

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Zugvögel, die nicht mehr ziehen

Am Wochenende fotografierte ich dieses Kranichtrio bei uns in den Moorwiesen.
Kraniche sind eigentlich Zugvögel, aber immer mehr von ihnen bleiben ganzjährig hier bei uns in der südlichen Lüneburger Heide. Da es infolge des Klimawandels ja allgemein etwas wärmer geworden ist, finden die Kraniche hier offenbar auch im Winter ausreichend Nahrung, sodass sie keine Veranlassung mehr haben, gen Süden zu fliegen. Vor einigen Jahren hatten wir in den Moorwiesen am Rand unseres Dorfes ein Brutpaar, das wir auf unseren sonntäglichen Touren mit den Hunden fast immer an derselben Stelle sahen und hörten. Inzwischen können wir außer einzelnen Brutpaaren auch immer wieder kleinere Junggesellentrupps beobachten.

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Ein Bild wie aus dem Sommer

So ein üppiges Nahrungsangebot hat die Hummel zu dieser Jahreszeit selten.
Eine Blumenwiese mit einer Sonnenblume im Vordergrund, in deren Blüte eine dicke Hummel sitzt und Nektar saugt. Wenn das kein typisches Sommerbild ist! Ja, aber tatsächlich ist es von heute, und der Herbst ist jetzt schon fast einen Monat alt. Fotografiert habe ich die Sonnenblume inmitten des gelben und violetten Blütenmeers heute Abend auf dem Weg zum Einkaufen am Rand unseres Dorfes, gleich hinter dem Ortsschild. Der Bauer, dem der Acker gehört, hat nach der Ernte Sonnenblumen und Bienenfreund (Phacelia) als Gründüngung zur Bodenverbesserung eingesät.

Dienstag, 14. Oktober 2014

Apfelernte

Hunde mögen eigentlich Äpfel nicht besonders gern, aber man kann ja mal nachschauen, ob das da im Korb vielleicht nicht
doch rote Tennisbälle sind, die sich für schöne Ballspiele eignen würden.
Noch schnell ein Foto, bevor ich die
Apfelernte in den Keller bringe.
Heute habe ich unsere drei kleinen Apfelbäume abgeerntet, und ich war erstaunt, wie viele Äpfel doch nachher im Korb lagen. Mehr als 20 Kilo schwer war der. Zusammen mit den Äpfeln, die wir schon zwischendurch vom Baum genascht haben, kommen wir auf gut einen halben Zentner.
Klar, es war ein besonders gutes Apfeljahr, und daher ist es wahrscheinlich, dass die Ernte im nächsten Jahr wieder etwas bescheidener ausfällt. Aber in diesem Herbst können wir frohlocken, denn wir haben jetzt unseren uralten, wohltemperierten Feldsteinkeller voll mit Äpfeln aus eigenem Bio-Anbau, wobei es sich beim Großteil der Äpfel um Erdäpfel, auch Kartoffeln genannt, handelt.
Am liebsten hätte ich die schönen roten Äpfeln noch einige Zeit am Baum gelassen, nur des schönen Anblicks wegen. Aber da nicht nur wir die Äpfel lieben, sondern auch die Amseln, war es höchste Zeit, sie zu ernten.

Montag, 13. Oktober 2014

Im Autokino mit XXL-Leinwand

Farbrausch auf der XXL-Leinwand: Der Showdown heute Abend um 18:40 Uhr im Autokino.
Besser als jede millionenteure Hollywood-Produktion und überwältigend auch
ganz ohne Spezialeffekte.
Auf den Rückweg vom Raiffeisen-Markt in Wittingen, wo wir Pferdefutter besorgt hatten, fuhren wir heute Abend gen Westen nach Hause und erlebten unterwegs eine Gratis-Filmvorührung im größten Autokino aller Zeiten: Auf der Himmelsleinwand sahen wir den Stummfilm "Der Sonnenuntergang am 13. Oktober 2014", und der war so phantastisch, so gigantisch und so überwältigend schön, dass wir rechts ran fuhren, am Straßenrand anhielten und ganz still und ergriffen die traumhaften Bilder auf uns wirken ließen. Wir waren uns einig: Wir haben schon viele wunderbare Sonnenuntergänge erleben dürfen, aber seit langem gab es keinen, der so wie der heute Abend war. "Wow, ist das schön!" flüsterten wir im Duett konnten uns von dem Anblick kaum losreißen. Doch wir mussten nach Hause, die Tiere füttern. Als wir den Pferden Heu brachten, lief gerade noch der Abspann dieses Monumentalfilms, und dann wurde es auf der Riesenleinwand langsam dunkel.

Sonntag, 12. Oktober 2014

Blütenpracht fast wie im Frühling

Leuchtend gelb blüht der Senf – nein, das ist kein Frühlingsfoto, sondern ein Herbstfoto.
Die Heidenelke steht unter Naturschutz.
Wenn da nicht das bunte Laub gewesen wäre, man hätte heute glatt glauben können, dass es Frühling ist und nicht Herbst. Nicht nur der Wärme wegen, sondern auch weil es am Wegesrand so schön und vielfältig blühte.
Auf unserer Sonntagstour mit den Hunden kamen wir zuerst an einem Senffeld vorbei. Das Gelb der Blüten leuchtete so intensiv, dass es fast schon weh tat und wir die Augen zusammenkniffen. Während wir von der Blütenpracht begeistert waren, freuten sich die Bienen und Schmetterlinge über das für diese Jahreszeit ungewöhnlich reichhaltige Nahrungsabgebot, das ihnen der als Gründüngung ausgesäte Senf bot.
Kaum hatten wir uns endlich vom Senf losgerissen, entdeckten wir schon die nächsten Blüten: die von der Heidenelke (Dianthus deltoides), einer in Deutschland leider inzwischen seltenen und deshalb unter Naturschutz stehenden Pflanzenart.
Ein Stück weiter sahen wir gelb blühende Nachtkerzen, und dann wanderten wir durch die saftig grünen Moorwiesen und den bunten Herbstwald.


Auch jetzt im Herbst sind sie noch saftig grün, die Moorwiesen.

Samstag, 11. Oktober 2014

Gutes Flugwetter

Mehr als 80 Gänse sind hier gen Süden unterwegs. Bis auf einen Vogel, der sich wohl nicht unterordnen mag, fliegen alle
akkurat in der typischen Keilform.
Auch heute war es wieder sommerlich warm, windstill und am Nachmittag sogar sonnig – offenbar gutes Flugwetter für die nach Süden in ihre Winterquartiere ziehenden Wildgänse. In ihren typischen Keilformationen flogen sie geräuschvoll über unseren Hof hinweg. Ein schöner Anblick! Hoffentlich kehren sie alle im nächsten Frühling wieder gesund und munter zutück.

Freitag, 10. Oktober 2014

Schnegelbabys

Vier Schnegelbabys. Nummer fünf war etwas kamerascheu und ist vorüber-
gehend von der Bildfläche verschwunden.
Ein altes Haus ist immer für Überraschungen gut: Heute Abend entdeckten wir in unserer Waschküche fünf kleine Tierkinder, die dort offenbar geboren worden sind. Es handelt sich um  Schnegel-Babys. Schnegel sind die graubraun gescheckten Nacktschnecken, die sich auch gerne mal in feuchten Kellern oder, wie in unserem Fall, in Waschküchen einnisten. In ausgewachsenem Zustand zählen sie nicht unbedingt zu meinen Lieblingstieren, aber als Babys sind sie doch sehr süß, oder etwa nicht? Außerdem sind sie im Vergleich zu den fiesen braunen Nacktschnecken, die aus Spanien zu eingeschleppt worden sind und unsere Gemüsegärten plündern, geradezu harmlos – und eher selten obendrein.
Sie dürfen den Rest ihrer Kindheit noch gerne bei uns in der Waschküche verbringen, doch dann müssen sie irgendwann ausziehen – sofern dann nicht gerade tiefster Winter ist.

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Oh, wie die duften!

Quitten in einer Schale arrangiert, sind nicht nur dekorativ, sondern verströmen auch einen herrlichen Duft.
Heute brachten mir meine Eltern einen ganzen Wassereimer voll Quitten aus ihrem Garten vorbei. Bevor ich die Früchte zu Marmeladen verarbeite, werde ich sie noch ein paar Wochen in der Küche stehen lassen, damit sie dort ihren verführerischen, lieblichen Duft verbreiten. Das habe ich auch in den vergangenen Jahren so getan. Quitten können ähnlich wie Kürbisse über längere Zeit bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden, ohne dass sie leiden oder gar zu Faulen beginnen. Es gibt wohl kaum eine andere Frucht, die so gut duftet wie die Quitte, und deshalb wäre es doch schade, sie jetzt schon ins Marmeladenglas zu sperren.

Montag, 6. Oktober 2014

Die Wand ist weg

Heute Abend kurz nach Sonnenuntergang: Auf dem Gelände der Biogasanlage (im Hintergrund) wird der gemähte und gleich auch gehäckselte Mais zu riesigen Bergen aufgetürmt, die dann nach und nach an die Biogasanlage "verfüttert" werden.
Obwohl die Tage eigentlich kürzer werden, geht seit heute die Sonne bei uns etwa zehn Minuten später unter als gestern. Nein, wir haben nicht an der Uhr gedreht oder auf andere Art und Weise getrickst. Des Rätsels Lösung: Heute ist das oben auf dem Hang direkt an unsere Pferdeweiden angrenzende Maisfeld gemäht worden, und jetzt haben wir wieder freien Blick bis zum Horizont und auf die untergehende Sonne.
Ein bisschen ungewohnt ist das allerdings schon, so ganz ohne grüne Sichtschutzwand, denn die versperrte nicht nur den Blick auf die untergehende Sonne, sondern auch auf die hässlichen Hochspannungsmasten, die Biogasanlage und den Windpark. Den ganzen Tag waren der Mähdrescher und ein ganzer Fuhrpark, bestehend aus Treckern mit Anhängern, Lastwagen und noch einigen anderen fahrbaren Landmaschinen, im Einsatz, um riesge Menge Grünmasse zu zerkleinern und abzufahren und auf dem Gelände der Biogasanlage zu einem beachtlichen Berg aufzutürmen. Sogar im Dunkeln hörten wir noch die Motoren. Auch andere Landwirte lieferten ihren gehäckselten Mais bei der Anlage an, und zeitweise kam es sogar zu einem kleinen Stau vor der Abladestelle.

Donnerstag, 2. Oktober 2014

Mächtige alte Eichen ...


... gibt es nicht nur in den Dörfern der Südheide, sondern auch hier in Schweden, wo wir uns gerade von der anstrengenden Produktion der Calluna-Herbstausgabe erholen. Dieses beeindruckende Exemplar steht im Kulturreservat Brunnsparken in Ronneby in der Provinz Blekinge an der südschwedischen Schärenküste.