Mittwoch, 13. Januar 2016

Lieber Reis als Pasta

Mein Lieblingsessen: Naturreis und dazu Gemüse 
aus dem Wok mit gebratenen Tofu-Streifen.
Das musste ich erst einmal verdauen, bevor ich darüber schreiben konnte: Bei vier von fünf Deutschen (83 Prozent) kommen mehrmals in der Woche Fleisch und Wurst auf den Tisch. Nur sechs Prozent der Frauen und lediglich ein Prozent der Männer erklärten gegenüber dem Meinungsforschungsinstitut Forsa an, nie Fleisch oder Wurst zu essen. Zum Vergleich: In England leben rund zwölf Prozent der Bevölkerung vegetarisch oder sogar vegan.
Dem vor wenigen Tagen von der Bundesregierung vorgelegte Ernährungsreport 2016 bleiben die Deutschen eine Nation von Fleischessern. Was sie damit anrichten, ist ihnen anscheinend egal. Tierschutz, Klimaschutz, Grundwasserschutz und die eigene Gesundheit? Alles kein Thema. Hauptsache billig. Für Fleisch zu Dumpingpreisen wird offenbar gerne die weitere Industrialisierung der Landwirtschaft mit all ihren negativen Folgen achselzuckend hingenommen. Traurig.
Somit ist es nicht erstaunlich, dass auch das Lieblingsgericht der Deutschen, Spaghetti Bolognese, nicht ohne Fleisch auskommt.
Dass mehr als ein Drittel der für den Ernährungsreport befragten Bundesbürger am liebsten Pasta in allen Variationen isst, liegt vermutlich auch daran, dass sie vergleichsweise einfach zuzubereiten ist. Die Deutschen kochen zwar gerne – das sagten 77 Prozent –, aber nur 41 Prozent kochen täglich, und 22 Prozent kommen nur einmal in der Woche dazu.
Ich scheine (zum Glück) überhaupt nicht in das Raster zu passen: Ich ernähre mich ausschließlich vegan, koche täglich und mag Reis und Gemüse viel lieber als Pasta.
Auch wer voll berufstätig ist, kann für sich und seine Familie schnell und für wenig Geld täglich mit frischen Zutaten kochen. Eine halbe Stunde reicht, um etwas Leckeres und Gesundes auf den Tisch zu bringen.
Für mich unverzichtbar bei der Essenszubereitung sind mein elektrischer Reiskocher und meine Wok-Pfanne. Während der Reis vor sich hin köchelt, schnippele ich etwas von dem Gemüse, das wir einmal in der Woche kaufen, und schneide ein Stück Tofu in Streifen. Die Tofustreifen werden kurz in Öl angebraten und dann mit schön scharfen Chiliflocken betreut. Ich gebe die knusprigen Streifen zum Schluss über das Gemüse. Das ebenfalls in dünne Streifen geschnittene Gemüse wird unter Rühren mit einem Schuss Öl in der Wok-Pfanne scharf angebraten und dann bei geschlossenem Deckel etwa zehn Minuten gegart, dann mit Sojasauce abgelöscht und mit etwas Zitronengras, Kurkuma, Koriander, Ingwer und Chili gewürzt. Das ergibt ein superleckeres Abendessen, und da ich das Gemüse von Tag zu Tag variiere, essen wir es uns nie über.

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