Donnerstag, 2. Juni 2016

Professionelle Wegelagerer

Ein schöner Rastplatz an einem See. Wir legen die Fahrräder ins Gras, setzen uns daneben und wollen uns gerade mit einem veganen Cranberry-Knusperriegel stärken, als Herr und Frau Ente vom Rand der Wiese angewatschelt kommen und laut schnatternd ihren Anteil einfordern. 

Keine Scheu vor Menschen und Fahrrädern. Bei den Entenpärchen handelt es sich offenbar um professionelle Wegelagerer.
Da sie überhaupt keine Scheu zeigen und beim Betteln recht energisch auftreten, müssen wir davon ausgehen, dass wir es hier mit professionellen Wegelagerern zu tun haben. Offensichtlich lauert das Entenpärchen im hohen Gras, um von allen Picknickplatzbenutzern Wegezoll in Form von Naturalien kassieren zu können.
Wir freuen uns über die seltene Gelegenheit, wild lebenden Enten auf Augenhöhe begegnen zu können, bewundern ihre wunderschönen Federkleider und und bedanken uns für dieses Erlebnis, indem wir mit ihnen schwesterlich unseren kleinen Snack teilen, der zum Glück zuckerfrei ist.
Die Enten werden daraufhin noch zutraulicher, und wahrscheinlich hätten sie sich von uns sogar das Gefieder kraulen lassen, aber darauf verzichten wir lieber, denn wir wollen ja nicht, dass die natürliche Distanz zu uns Menschen ganz verloren geht und die Enten vergessen, dass sie Wildtiere sind und dass der Picknickplatz kein Streichelzoo ist.
Dennoch fällt uns der Abschied schwer, als wir uns nach einer knappen Viertelstunde von dem Entenpärchen verabschieden und uns wieder auf unsere Räder schwingen.

So dicht wie diese Stockenten haben uns Wildtiere selten an sich herangelassen.

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