Sonntag, 31. Juli 2016

Ein trockenes Plätzchen

Ich habe noch das Bild vor Augen von dem großen Fliegenpilz, unter dem lauter kleine kleine Tiere des Waldes Schutz vor dem Regen suchen, aber ich kann mich nicht mehr an den Titel des Bilderbuches erinnern. Naja, seit meiner Kindheit sind auch schon ein paar Jahre vergangen ...
Ob Pilze manchen Kleintieren tatsächlich als eine Art Regenschirm dienen, konnte ich bis heute noch nicht überprüfen, aber es ist durchaus vorstellbar, zumal wir zumindest von Insekten wissen, dass sie, sobald es zu regnen beginnt, versuchen, ins Trockene zu kommen, denn mit nassen Flügeln sind die meisten von ihnen flugunfähig und somit Feinden ziemlich hilflos ausgeliefert. Den ganz kleinen Insekten reicht ein Blatt als schützendes Dach. Sie waren den Regenguss kopfüber an der Blattunterseite hängend ab. Bienen und Hummeln flüchten sich dagegen gerne in große Blüten.
Für sie sind die Blüten also nicht nur Nahrungsquellen, sondern bieten ihnen auch Wetterschutz, und 
in besonders großen Blüten ist auch Platz für mehrere Insekten. In einer Kürbisblüte entdeckte ich heute drei Bienen, die sich vor dem heftigen Regen dort hinein geflüchtet hatten.

Gut geschützt vor dem Regen: Drei Bienen in einer Kürbisblüte.

Freitag, 29. Juli 2016

Vögel sorgen selbst für Nachschub

Von Sonnenblumen eingerahmt: das Vogelhaus im
Apfelbaum.
Im Durchschnitt 30 Kilo Sonnenblumenkerne verfüttern wir jedes Jahr an die Vögel in unserem Garten. Das ganze Winterhalbjahr hindurch drängeln sich die die Piepmätze am Futterhaus, das im Apfelbaum hängt.
Es ist so schön zu sehen, wie viele verschiedene Vogelarten das Angebot annehmen. Da macht es auch gar nichts, dass die Vögel keine besonders guten Tischmanieren haben. Beim Fressen wird nicht nur gezetert, wenn Nachbarn zu nahe kommen, sondern es wird auch kräftig gekleckert, sodass reichlich Sonnenblumenkerne im Gras unterm Apfelbaum landen. Aber es geht nichts verloren: Jetzt wachsen unterm Apfelbaum Sonnenblumen – die erste blüht schon –, und im Herbst können wir neue Sonnenblumenkerne ernten, sofern uns nicht die Vögel zuvorkommen (was auch nicht tragisch wäre).
So schließt sich der Kreis, die Vögel sorgen gewissermaßen selbst für Nachschub an Vogelfutter, und nebenbei können wir uns auch noch an den Blumen erfreuen.

Mittwoch, 27. Juli 2016

Alte Heilpflanze mit nassen Füßen

Sieht nicht nur schön aus, sondern soll sogar vor Diabetes schützen: Blutweiderich in einem
Graben bei Rade an der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt.
Obwohl wir in diesem Sommer bislang noch nicht so unter anhaltende Trockenheit hatten wie in den vergangenen Jahren, erscheint jetzt, Ende Juli, draußen naturgemäß alles schon wieder etwas trist, Die Getreidefelder sind gelb und zum Teil schon abgeerntet, und auch die Kartoffeln wurden zum Teil schon gerodet. Lediglich der Mais und die Rüben sorgen noch für grüne Farbe in der Agrarsteppe.
Aber in den Gräben entlang den Wegrändern leuchtet es jetzt herrlich violett. Der Blutweiderich blüht. Dass er im Graben gewissermaßen "nasse Füße" bekommt, stört ihn nicht. Im Gegenteil, der Gewöhnliche Blutweiderich (Lythrum salicaria) bevorzugt nasse oder wechselfeuchte, nährstoffreiche Standorte, die gerne auch mal überschwemmt sein dürfen. Er ist als Futterpflanze bei den Raupen aus der Familie der Nachtpfauenaugen und als Nektarspender bei Tagschmetterlingen beliebt. Aber auch von uns Menschen wird er geschätzt. Schon im Alterum galt er als Heilpflanze und fand vor allem Anwendung bei Durchfällen, Blutfluss und Ruhr. Im großen Stil zum Einsatz kam er während der Choleraepedemie im 19. Jahrhundert. Die Pflanze hat nämlich aufgrund der Gerbstoffe blutstillende und Bakterien abtötende Eigenschaften. Möglicherweise verhalf die blutstillende Wirkung der Pflanze zu ihrem Namen.
Die wissenschaftliche Fachzeitschrift Pharmacological Research berichtete im Jahr 2005 über das Ergebnis einer Untersuchung zur Ernährung der mediterranen Landbevölkerung, derzufolge  der Blutweiderich auch eine gegen Diabetes (Typ2) schützende Wirkung besitzt.

Montag, 25. Juli 2016

Grüne Klimaanlage

Das für heute angekündigte Gewitter ist verschoben worden – auf Donnerstag. Einerseits schade, weil wir und der Garten ein wenig Regen und etwas Abkühlung hätten gut gebrauchen können, andererseits vielleicht auch ganz gut so, denn man weiß nie, was so Gewitter für Überraschungen bereithält. Sturm? Starkregen? Hagel? Nein, lieber nicht! Außerdem gibt es einen Ort, an dem sich das schwülwarme Wetter auch ohne energiehungrige Klimaanlage halbwegs gut ertragen lässt. Nein, ich denke nicht ans Schwimmbad oder den Badesee, sondern an den Wald. Dort kann man es fast bei jedem Wetter gut aushalten, vorausgesetzt es handelt sich um einen Laub- oder Mischwald und nicht um einen fiesen Fichtenforst.

Auf solchen Waldwegen – diesen hier im Emmer Leu habe ich gestern
fotografiert – lässt es sich auch bei drückender Hitze gut aushalten.
Jeder einzelne Baum arbeitet wie eine höchst effektive Klimaanlage. Durch die Wurzeln saugt der Baum Wasser aus dem Boden, das er über die Blätter wieder abgibt. Die dabei erzeugte Verdunstungskälte sorgt dafür, dass es im Wald selbst an heißen Sommertagen angenehm kühl ist. Außerdem schützt uns das Blätterdach vor grellem Sonnenlicht und filtert obendrein den Staub aus der Luft. Kein Wunder also, dass es im Wald auch im Sommer richtig gut tut, tief durchzuatmen.

Sonntag, 24. Juli 2016

Wir bremsen auch für Stroh!

Nanu, was liegt denn da vor uns auf dem Radweg? Ein großes, gelbes Etwas. Es ist ein Strohballen, abr kein kleiner Quaderballen, sondern einer dieser Riesen-Rundballen, die zurzeit überall, wo die Mähdrescher waren und das Getreide geschnitten haben, dekorativ auf den Stoppelfeldern herumliegen. Offenbar ist er dem Bauern beim Abtransport vom Anhänger gepurzelt.

Erstaunlich, was man so alles am Wegesrand oder besser mitten auf dem Weg findet!

Samstag, 23. Juli 2016

Pelzig wie Kiwis

Was sind denn das für Früchte?
Ein Kiwibaum? Sieht fast so aus. Und die Früchte sind auch so pelzig wie die einer Kiwi. Aber da fällt mir ein: Die Kiwi ist gar kein Baum, sondern eine Schlingpflanze.
Nein, es handelt sich natürlich nicht um eine Kiwi, sondern um einen Quittenbaum. Wir haben ihn neulich auf einer Radtour in einem Park entdeckt.
Als fruchtig-frischer Pausensnack eignen sich Quitten leider nicht, weder in reifem noch, wie hier, in noch unreifen Zustand. Praktischerweise stand auf der anderen Seite des Weges ein Apfelbaum, der etliche Äpfel abgeworfen hatte, die wir nur noch im Gras aufsammeln mussten. Die Äpfel sahen zwar noch ziemlich grün und unreif aus, aber sie schmeckten schon. Es handelte sich um einen Klarapfelbaum, der sich bekanntlich durch seine außergewöhnlich frühe Genussreife auszeichnet, die bereits Mitte bis Ende Juli erreicht wird.

Donnerstag, 21. Juli 2016

Wilde Schönheit für die Schattenseite

Hummeln lieben Beinwellblüten.
Es gibt eine wunderbare Pflanze, die auch in den Ecken des Gartens wächst, die vielleicht nicht so sehr zum Vorzeigen geeignet sind: hinten an den Mülltonnen, an der schattigen Wand der Garage, am Schuppen, neben den Regentonnen. Beinwell (Symphytum oficinale) heißt sie und tut ihr Wunderwerk nicht nur dann, wenn man sich den Fuß verstaucht oder gar das Bein gebrochen hat. Unsere Hummeln lieben sie, nahrhafte Pflanzenjauche lässt sich aus ihre großen Blättern gewinnen und eine stattliche Erscheinung ist sie auch. Über den ganzen Sommer öffnet sie immer wieder ihre kleinen glöckchenförmigen Blüten, auf die Hummeln wie verrückt fliegen.
Beinwell wächst und blüht auch im Halbschatten wunderbar, mag nahrhafte Erde, die immer ein bisschen feucht bleibt. Die Blütenfarbe kann von fast Weiß bis zu dunklem Violett reichen. Unsere Pflanzen haben wir nach einer Grabenräumung ganz in der Nähe gerettet. Das Umpflanzen mögen sie gar nicht, aber mit reichlichen Wassergaben haben wir sie wieder aufgepäppelt. Samen und Pflanzen sind aber auch ganz normal im Handel von Firmen, die Kräuter und Wildstauden anbieten, zu beziehen.

Beinwell blüht den ganzen Sommer lang.

Montag, 18. Juli 2016

Bezaubernde Eleganz

Gestern war die Blüte noch geschlossen, aber heute ist sie schon halb geöffnet, und so finde ich sie am schönsten. Wenn die Blüte der Seerose in unserem Mini-Teich ganz geöffnet ist und sich die gelben Staubblätter im Innern der Blüte zeigen, wirkt sie nur noch halb so elegant. Jetzt erinnert sie mich an eine exotische Lotusblüte.

Wunderschön und von bezaubernder Eleganz: die Seerose in unserem Mini-Teich.

Samstag, 16. Juli 2016

Vielseitige Entdeckung

Am Wegesrand gibt es immer wieder etwas Neues zu entdecken. Meist betrachten wir in diesem Blog Pflanzen und zuweilen auch Tiere, aber wir sind ja vielseitig, und genau das ist das Stichwort. Die Entdeckung am Wegesrand ist buchstäblich vielseitig, denn es handelt sich um ein gut sortiertes Antiquariat mit vielen Büchern, und die haben bekanntlich viele Seiten.

Schöne Idee: Immer geöffneter Buchladen am Straßenrand.
Das Schöne an diesem Buchladen ist, dass er rund um die Uhr geöffnet hat und dass der Inhaber seinen potenziellen Kunden nicht mit Argwohn, sondern mit grenzemlosen Vertrauen begegnet. Er glänzt nämlich durch Abwesenheit. Die ehrlichen Kunden, die ein Buch erwerben möchten, stecken das Geld – die Bücher haben alle Preisetiketten – durch einen Schlitz in eine Geldkassette. Man sollte also Bargeld dabei haben. Kartenzahlung funktioniert in diesem Fall nicht.
Für diesen wunderbaren Buchladen machen wir an dieser Stelle gerne etwas Werbung: Er befindet sich in Schnega im Landkreis Lüchow-Dannenberg, genauert gesagt im Ortsteil Bahnhof. Vom Buchladen sind es nur wenige Schritte bis zum Bahnsteig. Schnega ist ein Haltepunkt an der legendären, nach der deutsch-deutschen Wiedervereinigung reaktivierten Amerika-Linie. Sie verband schon im Kaiserreich die Hauptstadt Berlin und Mitteldeutschland mit den Seehäfen an der Deutschen Bucht. Vor allem von Bremerhaven aus machten sich einst die Bahnreisenden, unter ihnen auch Tausende von Auswanderen, mit dem Schiff auf die lange und beschwerliche Seereise nach Amerika.
Der immer geöffnete Buchladen steht natürlich nicht nur Bahnreisenden zur Verfügung, sondern auch – wie in unserem Fall – Radfahrern.

Donnerstag, 14. Juli 2016

Mediterranes Flair ...

... in der Lüneburger Heide. Auf einer Radtour entdeckten wir diese mit Blumen geschmückten Fenster, die uns an Italien und Südfrankreich erinnerten. Sie gehören zur Wassermühle in Lüder.

Wie irgendwo im Süden (nur die Sonne des Südens fehlt).
Der im Jahr 1910 anstelle des alten Mühlengebäudes errichtete, viergeschossige Backsteinbau ist ein schönes Beispiel dafür, dass Industriearchitektur nicht unbedingt kalt und abweisend wirken muss, sondern durchaus ansprechend sein kann.
Der Neubau des Mühlengebäudes war notwendig geworden, weil die Mühle auf die damals moderne Turbinentechnik umgerüstet werden sollte. Mit der Turbine hielt elektrisches Licht Einzug in dem kleinen Heidedorf. 40 Jahre lang versorgte die Turbine den Ort mit Strom. In den 1970er Jahren, nachdem Lüder an die öffentliche Stromversorgung angeschlossen worden war, wurde die Mühle stillgelegt. Heute beherbergt sie Wohn-, Atelier- und Ausstellungsräume.

Dienstag, 12. Juli 2016

Strohrollen auf Stoppelfeldern

O Schreck, will es etwa schon wieder Herbst werden? Ein bisschen kommt es mir schon so vor, wenn ich mit dem Rad durch die Landschaft fahre. Dominierten bislang noch die Grüntöne, scheint jetzt Goldgelb die vorherrschende Farbe zu sein. Viele Landwirte haben die regenfreien Tage genutzt, um das Getreide zu ernten. Zurückgeblieben sind Stoppelfelder und große Rundballen aus gepresstem Stroh. Diese müssen nun schnell eingesammelt und abtransportiert werden, denn für morgen ist schon wieder Regen angekündigt.

Noch haben wir Sommer, aber die goldgelben Stoppelfelder signalisieren: Bald wird's schon wieder Herbst ...

Sonntag, 10. Juli 2016

Strohblumen?

Dass man auf Strohballen Pilzen züchten kann, wussten wir. Heute haben wir gelernt, dass
auf Strohballen auch Blumen wachsen können.
Nein, das sind natürlich keine echten Strohblumen, aber die Bezeichnung passt trotzdem. Bei den violett blühenden Blumen, die wir heute am Wegesrand – auf einem Stapel liegen gelassener Strohballen wachsend – entdeckten, handelt es sich um Vogel-Wicken (Vicis cracca), die botanisch zu den Schmetterlingsblütlern gehören, während die Strohblumen, die deshalb so heißen, weil sie getrocknet lange Farbe und Form behalten und daher ideal für Trockensträuße sind, zu den Korbblütlern zählen.

Freitag, 8. Juli 2016

Regenbogen

Wow, das war heute Abend wieder eine kinoreife Lichtstimmung! Der Mix aus Sonne und Regen zauberte beim Hundespaziergang diesen prächtigen Regenbogen am Himmel:

Am Fuß des Regenbogens da hinten am Waldrand liegen unsere Pferdeweiden.

Was für eine schöne schöne Einstimmung aufs Wochenende!

Donnerstag, 7. Juli 2016

Kleiner Fuchs auf Kratzdistel

Kleiner Fuchs und Acker-Kratzdistel bringen Farbe in die Agrarsteppe, während von
Westen her mal wieder dicke, dunkle Regenwolken heranziehen.
Für die meisten Gärtner und Landwirte ist sie ein Ärgernis, ein lästiges "Unkraut", aber der Kleine Fuchs (Nymphalis urticae) und seine Falterfreunde lieben sie, und auch auf viele andere Insekten wirkt sie anziehend wie ein Magnet. Auch wir mögen sie, weil sie wirklich schön ist. Wenn der Mohn und die Kornblumen verblüht sind, hat sie ihren Auftritt und bringt mit ihren violetten Blüten Farbe in die Agrarsteppen, an deren Rändern sie vorzugsweise wächst. Die sonnenliebende Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense) blüht bis in den Herbst hinein und wird bis zu 1,50 Meter hoch.

Mittwoch, 6. Juli 2016

Aloha mit Aha-Effekt

Irgendetwas passt da doch nicht, denke ich, als ich durch die Gartenpforte gehe und mein Blick die  wunderschön blühende Rose streift. Ich mache einen Schritt zurück und gucke mir die Rose genauer an. Ja, klar, das ist es: Die Rose hat Blüten in zwei verschiedenen Farben. Wie kann das denn sein? Sind das etwa zwei verschiedene Rosen, die sich ineinander verschlungen haben?
Nein, es ist nur eine Rose. Des Rätsels Lösung: Die äußeren Blütenblätter sind rot, aber innen sind die Blüten abricotfarben. Dieser zarte, gelborange Farbton kommt erst zum Vorschein, wenn sich die Blüte geöffnet hat. Solange sie geschlossen ist, denkt man, es handele sich um eine rote Rose. Was für eine Überraschung, wenn sich dann die Blütenfarbe ändert!

Warum hat die Rose denn Blüten in zwei verschiedenen Farben?
Aber wie heißt denn nun unsere Rose mit Aha-Effekt? Aloha – so wie der hawaiianische Gruß.  Allerdings stammt sie nicht von der Inselkette im Pazifik, sondern aus Schleswig-Holstein, und zwar aus Sparrieshoop bei Elmshorn im Kreis Pinneberg. Das ist gewissermaßen das deutsche Mekka der Rosenfreunde. Das Familienunternehmen W. Kordes' Söhne gilt als einer der bedeutendsten Rosenzuchtbetriebe weltweit. Auch wir haben dort schon etliche Euroscheine gelassen. Außer der Aloha haben wir noch viele weitere Rosenzüchtungen aus Sparrieshoop in unserem Garten.
Aloha wird als "sehr starkwüchsige und blattgesunde Kletterrose mit nostalgischen Blütenin einem attraktiven Farbton" beschrieben.


Dienstag, 5. Juli 2016

Honigsüße Duftwolke

Man mag es kaum glauben, dass diese unscheinbaren Blüten einen so intensiven Duft verströmen.
Unsere Dorfstraße ist von Linden gesäumt, und auch auf unserem Hof haben wir vor einigen Jahren einen solchen Baum gepflanzt. Inzwischen ist er schon fünf Meter hoch und blüht zurzeit ebenso üppig wie seine großen Verwandten am Straßenrand. Der Weg den Hang hinauf zu den Pferden, Schafen und Ziegen führt so dicht an der Linde vorbei, dass wir dabei in eine honigsüße Duftwolke eingehüllt werden. Und da wir mindestens vier Mal am Tag diesen Weg nehmen, kommen wir entsprechend häufig in den Genuss dieses intensiven Duftes, der nicht nur uns betört, sondern auch die Bienen und Hummeln. Zeitweise sind es so viele auf einmal, dass der ganze Baum zu summen scheint.
Am liebsten würden wir das Lindenblütenparfüm sogleich in Flaschen abfüllen und so für den Rest des Jahres konservieren. Ob es wohl auch am Duft gelegen hat, dass die Linde einst sowohl bei den Germanen als auch bei den Slawen als heiliger Baum galt?

Sonntag, 3. Juli 2016

Kartoffeln im Nebel

 Hätten wir nicht in weiser Voraussicht unsere Gummistiefel angezogen, wir hätten uns heute auf unserem Abendspaziergang mit den Hunden garantiert nasse Füße geholt. Nach den ergiebigen Regenschauern war das Gras pitschnass, und auf den Feldwegen hatten sich riesige Pfützen gebildet. DIe kühle Abendluft konnte die viele Feuchtigkeit gar nicht mehr aufnehmen, und so waberte Nebel über dem Kartoffelacker. Im Sommer kommt das normalerweise nicht so oft vor, denn in der Regel ist die Luft zu dieser Jahreszeit deutlich wärmer, und wärmere Luft kannt bekanntlich mehr Wasser speichern als kältere. 
Über dem Kartoffelacker wabert der Nebel.


Samstag, 2. Juli 2016

Himmlische Ruhe

Während die meisten anderen Menschen in diesem Land heute vor dem Bildschirm gehockt und die erste Halbzeit des Viertelfinales in Bordeaux verfolgt haben, haben wir auf unserem Abendspaziergang solche Bilder wie dieses genossen.
Wir lieben Fußball! Wie bitte? Ja, doch, denn bei solch wichtigen Spielen wie dem heute Abend sitzt die ganze Nation vor dem Fernseher – und wir haben freie Bahn, können mit den Hunden einen ausgedehnten Abendspaziergang machen und die himmlische Ruhe genießen. Es ist fast so, als hätten wir die Welt ganz für uns allein. Kaum ein Auto ist unterwegs, und das Dorf wirkt wie ausgestorben. Dass es das nicht ist, verrät nur das bläulich flackernde Licht der TV-Geräte hinter den Fenstern.
Schade, dass nur alle zwei Jahre eine Fußball-WM oder -EM stattfindet. Man sollte solche Turniere viel öfter austragen, mindestens einmal im Jahr. Dumm nur, dass es im Falle eines Sieges der deutschen Mannschaft schlagartig vorbei ist mit der Stille. Dann cruisen wieder grölende, Fahnen schwenkende Fußballfans durch die Straßen. Ob es heute dazu kommt, ist natürlich fraglich. Wir werden sehen – oder vielmehr hören ...

Golden blitzt die Sonne hinter den Bäumen hervor ...

Freitag, 1. Juli 2016

Die ersten Himbeeren ...

... aus dem eigenen Garten! Nachdem wir unser Beerensträucher-Sortiment im vergangenen Jahr um einen kleinen Himbeerstrauch ergänzt hatten, können wir uns jetzt über knapp ein Dutzend Himbeeren freuen. In den nächsten Jahren werden es sicher mehr werden, aber für den Anfang ist das doch schon einmal gar nicht so schlecht.
Nach dem Abendessen war der große Moment gekommen. Anstelle eines Dessert gab es zwei besonders große Exemplare der süßen, roten Früchtchen. Sie schmeckten köstlich! Wir sollten im Herbst gleich noch einen weiteren Strauch pflanzen.
Klar, Himbeeren gibt's auch in der Plastikschale bei Edeka und Co. Aber aus dem eigenen Garten schmecken sie doch einfach besser. Heute konnten wie die ersten Exemplare ernten und essen.