Freitag, 9. September 2016

Blaue Murmeln

Wildfrüchte des Herbstes am Wegesrand: Die Schlehen sind fast so groß wie Kirschen.
Sie sehen besser aus als sie schmecken.
Wow, sind die groß! Wir bremsen, halten, stellen die Fahrräder ab und betrachten uns die Früchte aus der Nähe, die von der goldenen Abendsonne perfekt in Szene gesetzt gesetzt werden. Seit Jahren haben wir keine so großen Schlehen mehr gesehen. Sie könnten glatt Kirschen Konkurrenz machen. Schade, dass sie nicht so lecker schmecken, wie sie aussehen, sondern würden sie gleich vom Strauch naschen. Aber wir sollten damit lieber bis nach dem ersten Frost warten. Durch die Kälte sinkt der bitter schmeckende Gerbstoffgehalt, und die Früchte des Schlehdorns (Prunus spinosa) werden genießbar. Ungeduldige können Schlehen auch ins Tiefkühlfach des Kühlschranks legen und dann schon vor dem ersten Frost zu Fruchtsaft oder Marmelade verarbeiten oder als Basis für Obstwein oder Likör nutzen.
Dass es in diesem Herbst so viele und so große Schlehen gibt, ist einerseits schön, andererseits kann es auch, zumindest dem Volksglauben nach, bedeuten, dass uns ein strenger Winter bevorsteht. Lassen wir uns überraschen!
Als wir zu Hause ankommen, entdecken wir im Garten eine Raupe des Schlehen-Bürstenspinners (Orgyia antiqua). Wir haben zwar keinen Schlehdorn im Garten, aber in der Nähe der Raupe des Nachtfalters steht ein Wurzelschössling einer Hauszwetschge. Die Raupe ist offenbar nicht wählerisch. Hauptsache, es ist eine Prunus-Art.

Zum Glück weit weg von den Schlehen entdeckten wir bei uns im Garten die Raupe eines Schlehen-Bürstenspinners.

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