Samstag, 31. Dezember 2016

Alles Gute für 2017!

Ein passendes Bild zum Jahreswechsel? 
Statt eines fröhlichen Fotos gibt es diesmal zum Jahresausklang ein etwas düsteres Bild, aufgenommen heute bei unserer Tour mit den Hunden durchs Moor. Ein schwarzer Vogel – ob Rabe oder Krähe konnte ich aus der Ferne nicht erkennen – sitzt oben auf einem der halbtoten Obstbäume am Wegesrand und blickt durch das Dezembergrau über die Moorwiesen. Für mich symbolisiert dieses Bild den Ausblick in eine ungewissen Zukunft. Das Jahr 2016 mit all seinen schrecklichen Ereignissen – als Stichwörter nenne ich nur Aleppo und die Terroranschläge – liegt endlich hinter uns, und das wäre wahrlich ein Grund zum Feiern, aber wer sagt denn, dass in 2017 alles besser wird!? Wer sich auch nur wenig für Politik interessiert, kann gar nicht anders, als sorgenvoll in die Zukunft zu blicken.
Die Experten sind sich einig: 2017 wird das Schicksalsjahr der Europäischen Union, und das hat gar nichts mit dem bevorstehenden Brexit zu tun. Bereits im Frühjahr wird in den Niederlanden und in Frankreich gewählt. Sollte auch nur in einem der beiden Länder die Rechtspopulisten siegen, droht der Zerfall der EU. Ein Wahlsieg der Antidemokraten hätte nicht nur eine Signalwirkung für die Bundestagswahlen im Herbst 2017, sondern würde auch Putin stärkeren Einfluss in Europa verschaffen.
Wie sich die Staatsfinanzen in Italien entwickeln, ist ebensowenig vorhersehbar wie die Politik der neuen US-Regierung mit einem völlig unberechenbaren Mann an der Spitze, mit dem sich die bisherige Weltordnung verschieben könnte – zu Lasten Europas. Für einen weiteren Unsicherheitsfaktor sorgt der türkische Präsident Erdogan.
Während die Politik den Rückwärtsgang eingelegt zu haben scheint, geht der Klimawandel munter weiter. Das Eis an den Polkappen schmilzt mit beängstigender Geschwindigkeit, und auch in den gemäßigten Zonen gibt es bereits irreversible Verschiebungen in der Tier- und Pflanzenwelt.
Natürlich können wir uns damit trösten, dass die Kanzlerin in ihrer Neujahrsansprache auf die gute wirtschaftliche Lage und geringe Arbeitslosigkeit in Deutschland verweist, aber die Situation kann sich auch hierzulande ganz schnell ändern, und die Probleme in Europa und der Welt werden durch ein paar halbherzige Gesetzesänderungen auf nationaler Ebene sicher nicht gelöst.
Doch wir sollten nicht jammern und uns von der berühmten "German Angst" blockieren lassen, sondern trotz allem optimistisch in die Zukunft blicken und die Gegenwart mit dem Ziel gestalten, ein friedliches Miteinander alles Menschen, Tiere und Pflanzen zu erreichen. Und damit fangen wir am besten bei uns selbst und in unserem direkten Umfeld an. Wir können nicht von heute auf morgen die Welt verändern, aber wir können alle dazu beitragen, sie ein bisschen besser zu machen.
Alles Gute fürs neue Jahr!

Freitag, 30. Dezember 2016

Sieben Minuten vor Sonnenuntergang

Sieben Minuten vor Sonnenuntergang in Richtung Westen fotografiert: Hinter den Bäumen steht die Sonne schon fast auf
Höhe des Horizonts.
Auf sieben Sonnenstunden kamen wir heute. Im Sommer wäre das nicht der Rede wert, aber jetzt, nur wenige Tage nach der Wintersonnenwende, sind mehr als sieben Sonnenstunden gar nicht möglich, weil es morgens so spät hell und abends so früh dunkel wird.
Auf dem Rückweg von der Post kam ich pünktlich zum Sonnenuntergang wieder zu Hause an, nämlich um 16:10 Uhr. Um 16:03 Uhr, also sieben Minuten vor Sonnenuntergang, hatte ich auf freier Strecke zwischen den Orten vom Radweg aus noch schnell zwei Fotos gemacht, die ich hier als kleine Einstimmung auf einen hoffentlich ebenfalls halbwegs sonnigen Jahresausklang zeige.

Sieben Minuten vor Sonnenuntergang in Richtung Osten fotografiert: Die untergehende Sonne sorgt für einen orangerot glühenden Streifen unter dem Himmelsblau.

Donnerstag, 29. Dezember 2016

Ich habe wieder einen Schatten

Endlich wieder Sonne und blauer Himmel! Unser Haus lag dennoch fast den ganzen Tag lang im Schatten. Schuld daran war der Hang hinterm Haus. Die tief stehende Sonne schaffte es nur kurzzeitig, ihre Strahlen über dieses Hindernis hinweg zu schicken. Um das schöne Wetter noch etwas länger genießen zu können, habe ich mir kurzentschlossen einen außerplanmäßigen Hundespaziergang gegönnt. Unterwegs kam ich mir vor wie der Zeiger einer XXL-Sonnenuhr. Die Sonne im Rücken, freute ich mich über meinen megalangen Schatten, der sich in den vergangenen Tagen recht rar gemacht hatte und mich heute erstmals wieder auf einem Spaziergang begleitete. Ich hatte ihn schon vermisst. Wie schön, dass er mir auch morgen und vielleicht auch übermorgen noch Gesellschaft leisten will, bevor er wieder vorübergehend "untertaucht".

Hallo Inka! Mein Schatten winkt mir zur Begrüßung freundlich zu.

Sonntag, 25. Dezember 2016

Im Blaubeerwald

Als es gegen 13 Uhr endlich aufhörte zu regnen, haben wir uns auf den Weg gemacht – zu einer langen Tour mit den Hunden durch den Blaubeerwald, der auch jetzt im Winter schön ist. Wie nicht anders zu erwarten, sind wir unterwegs niemandem begegnet. Klar, die meisten Leute saßen um diese Zeit in großer Runde am Esstisch, um Gänse oder andere Tiere zu verspeisen. So hatten wir den Wald mal wieder ganz für uns allein und konnten die wundervolle Ruhe genießen.

Ein grüner Teppich aus Blaubeerkraut.

Samstag, 24. Dezember 2016

Schöne Bescherung

Wie friedlich und entspannend Weihnachten doch sein kann, wenn man sich aus dem ganzen Trubel heraushält! Statt vormittags in einem überfüllten Supermarkt den Einkaufswagen zu beladen und stundenlang an der Kasse anzustehen, haben wir lieber in aller Ruhe gefrühstückt und sind dann zu einer schönen Tour mit den Hunden gestartet. Gemäß der Wetterprognose hatten wir uns auf Regen eingestellt, aber dann fiel unterwegs kein einziger Tropfen und zeitweise schien sogar die Sonne. Eine schöne Bescherung, besser als jedes Geschenk unter dem Weihnachtsbaum (den wir uns übrigens lieber lebendig im Wald angucken als abgehackt im Wohnzimmer).

Hinter der Birke mit den beiden, zum V gespreizten Stämmen ist doch tatsächlich blauer Himmel zu sehen.

Freitag, 23. Dezember 2016

Schneeball ohne Schnee

Obwohl wir selbst nicht Weihnachten feiern, wollen wir es doch nicht versäumen, allen frohe und vor allem friedliche Weihnachten zu wünschen. Wir tun das mit einem Foto, das auf den ersten Blick überhaupt keinen Bezug zu Weihnachten hat. Und doch erinnert es uns ein wenig an die roten Kugeln, die man an den Weihnachtsbaum hängt.

Die Beeren würden sich doch auch als Bio-Baumschmuck gut machen, oder?
Obwohl sie rot sind, handelt sich es sich bei ihnen um tatsächlich um Schneebälle – auch das ist nicht unbedingt offensichtlich. Genauer gesagt sind es die Früchte des Gewöhnlichen Schneeballs (Viburnum opulus), die im Graubraun des Winter für kleine Farbtupfer im Garten und am Wegesrand sorgen. Noch besser würden die kleinen, roten Schneeballbeeren im Schnee zur Geltung kommen,  aber man kann ja nicht alles haben. Bei den zu Weihnachten angekündigten Temperaturen im zweistelligen Bereich (bis +14 Grad!) sind die Aussichten auf weiße Weihnachten sowieso gleich Null – alle Jahre wieder.

Mittwoch, 21. Dezember 2016

Die Farbe des Winters

Wäre es nicht so kalt gewesen, hätte man fast glauben können, dass heute der Frühling begonnen hat. Die Gründüngung auf den Feldern hat durch den Frost zwar gelitten, aber dafür hat das Wintergetreide schon kräftig grüne Teppiche gebildet. Aber in Zeiten des Klimawandels ist ja sowieso nicht mehr Weiß, sondern Grün die Farbe des Winters. Wer weiße Weihnachten haben will, sollte lieber seine Sachen packen und in kältere Regionen dieses Planeten flüchten.
Leider war das schöne Wetter nur von kurzer Dauer. Ab morgen soll es wieder nass und grau werden, und das bei deutlich höheren Temperaturen. Aber es gibt dennoch einen Lichtblick: Ab heute (Wintersonnenwende) werden die Tage wieder länger.

Grün sind schon die Felder – und der Frühling beginnt. Nein, auch wenn es heute so aussah: Bis dahin müssen wir uns noch drei Monate gedulden.

Samstag, 17. Dezember 2016

Weiß überzuckert

Auf dem Weg zur Post komme ich am Rand des Ortes, in dem sich die Postagentur befindet, an einem Wohngebiet vorbei, das durch einen Wall von der Straße abgeschirmt wird. Der Radweg führt direkt an dem Wall entlang, der mit verschiedenen Wildbeerensträuchern bepflanzt ist. Bislang noch nicht aufgefallen war mir, dass Teile des Walls mittlerweile großflächig von Efeu bedeckt sind. Wahrscheinlich bemerkte ich den Efeu heute nur deshalb, weil er vom Frost weiß "überzuckert" worden war und daher besonders reizvoll aussah:


Auch sehr attraktiv fand ich die Hagebutten, die an einem der Wildrosensträucher in unmittelbarer Nähe hingen und ebenfalls einen zarten, weißen Überzug bekommen hatten:


Dienstag, 13. Dezember 2016

Wald im Weihnachtsmodus

Bloß kein Stress, bloß keine Hektik, gerade nicht in der Vorweihnachtszeit, wenn der Kaufrausch fröhliche Feste feiert. Dann doch lieber hinaus in die Natur, Ruhe tanken und frische Luft atmen. Offensichtlich kann man aber gar nicht weit genug gehen, um dem Weihnachtsrummel zu entgehen. Nicht, dass da plötzlich ein Glühweinstand im Wald am Wegesrand aufgebaut gewesen wäre, aber eine kleine Buche – noch in ihrem herbstlich-braunen Blätterkleid – zieht inmitten großer Kiefern den Blick auf sich. Und sofort drängt sich ein Bild auf: Die sieht doch aus wie ein kleiner Weihnachtsbaum!

Die kleine Buche hat braune Blätter statt grüner Nadeln – und sieht dennoch ein
wenig wie ein Weihnachts
baum aus.
Offensichtlich ist auch der Wald schon voll im Weihnachtsmodus und wir gleich mit, sonst hätten wir wahrscheinlich "nur" eine kleine, kegelförmige Buche gesehen und nicht gleich den Weihnachtsbaum. Aber hier scheinen wirklich nur noch ein paar rote Kugel und Kerzen zu fehlen ...

Samstag, 10. Dezember 2016

Nur das Krächzen der Krähen ...

Krähenbaum vor trüber Spätherbstkulisse. 
Na, das wollte ja heute gar nicht richtig hell werden, und so fuhren wir an disem feuchten, trüben Tag heute schon gegen Mittag mit eingeschalteten Scheinwerfern im Dämmerlicht. Als dann auch noch links am Rand der einspurigen Straße, die sich durch Ackerland windet, einen einzeln stehenden Baum entdeckten, denen sich ein großer Trupp Krähen als Rastplatz ausgesucht hatte, kamen wir uns ein bisschen vor wie in einem Gruselfilm. Als wir anhielten und den Motor des Wagens abstellten, war außer dem Krächzen der Krähen weit und breit kein Laut zu hören, obwohl das Dorf schon in Sichtweite war. Wir kurbelten das Seitenfenster herunter – zum Glück sind wir dazu noch kräftig genug und brauchen deshalb kein Auto mit elektrischen Fensterhebern – und ließen diesen besonderen Moment auf uns wirken.

Freitag, 9. Dezember 2016

Leuchtender Lichtfleck

"Null Sonnenstunden" lautet die Prognose für dieses Wochenende. Zum Trost gibt es deshalb an dieser Stelle einen kleinen Lichtblick, aufgenommen am vergangenen, supersonnigen Wochenende. Hier brechen sich die Strahlen der Sonne Bahn durch die Baumkronen und werfen einen Lichtfleck auf den ansonsten dunklen Waldboden.

Spot an! Die Sonne zaubert einen leuchtenden Lichtfleck auf den Waldboden. 

Donnerstag, 8. Dezember 2016

Lauter Wichtel im Wald

Hat sich dort eine Fee zwischen altem Laub und trockenem Geäst versteckt? Oder ist es ein Wichtel, der da am Waldboden hockt? Auch Assoziationen mit Zuckerwatte oder einem Weihnachtsmannrauschebart kommen einem in den Sinn, geht man an frostigen Tagen durch den Wald und sieht zentimeterlanges "Haar" aus heruntergefallenen Ästen wachsen.
Es gibt Pilze, die ähnlich aussehen, doch das "Feenhaar" hat eine andere Entstehungsgeschichte: Zunächst muss es viel regnen, damit sich das vormals trockene Holz bis zur Sättigungsgrenze vollsaugen kann, danach müssen die Temperaturen fallen, aber bitte schön langsam. Dann passiert es nämlich, dass das aus dem Holz an der Oberfläche austretende Wasser gefriert, von unten drückt weiteres Wasser empor, das ebenfalls gefriert, und so werden die "Haare" aus feinsten Eiskristallen lang und länger.

Schnee? Nein, der Schein trügt.
Ihre feine, zarte Struktur verdanken sie den winzigen Poren im Holz, aus denen das Eis förmlich herauswächst, so wie Zahnpasta aus einer Tube kommt – als langer Strang. Fällt die Temperatur schnell und tief, dann wird es nichts mit dem Zauber, weil der Ast sofort durchfriert und somit kein Wassertransport mehr stattfindet.
Aber die Vorstellung, dass im Wald lauter Wichteln und Feen wohnen, deren Haar hier und dort hervorlugt, die hat etwas Märchenhaftes. Genau richtig für romantische Spaziergänger ...
Der Polarforscher Alfred Wegener soll übrigens einer der ersten gewesen sein, der das Phänomen der Eiswolle beschrieben hat, auch ihm war es bei einem Spaziergang ins Auge gefallen.

Montag, 5. Dezember 2016

Pfeifenputzer?


Was ist das? Sieht doch genau so aus wie ein Pfeifenputzer, oder? Nein, es ist ein Weidezaundraht, an dem sich wunderschöne Eiskristalle gebildet haben, die in der Sonne glitzern. Mittwoch soll es wieder wärmer werden, dann wird dieses vergängliche Kunstwerk der Natur schnell wieder verschwinden.

Sonntag, 4. Dezember 2016

Still sein wird belohnt

Auch am zweiten Adventssonntag sind wir lieber in den Wald als auf den Weihnachtsmarkt gegangen, und wir haben das nicht eine Sekunde bereut. Im Gegenteil: Wenn alle anderen auf den Weihnachtsmärkten herumhängen, haben wir den Wald ganz für uns allein. Und da wir nicht die ganze Zeit lang quatschen, sondern die Stille genießen, haben wir fast bei jeder Tour das Glück, den einen oder anderen menschenscheuen Waldbewohner beobachten zu können. Mal ist es ein Hirsch, mal ein Hase, mal ein Wildschwein. Am vergangenen Sonntag war es ein Fuchs, der vor uns über die Moorwiese lief  – leider war ich mit der Kamera nicht schnell genug, um ein Foto von ihm zu machen –, und diesmal standen zwei Rehe vor uns auf dem Waldweg:

Da hatten die beiden Rehe aber Glück, dass der Hochsitz nicht besetzt war.

Samstag, 3. Dezember 2016

Eisäpfel

Da wir es immer noch nicht geschafft haben, alle unsere Apfelbäume zu beernten, hängen noch einige Winteräpfel an den Bäumen. Gefrostet sehen sie durchaus attraktiv aus, finden wir.

Wie in Puderzucker gewälzt: Die noch an den Bäumen hängenden Winteräpfel haben einen frostigen Überzug bekommen.

Freitag, 2. Dezember 2016

Eine Frage der Wahrnehmung

Ich will nicht den Begriff "Achtsamkeit" bemühen, der so alt ist wie die buddhistische Lehre, aber in jüngster Zeit geradezu inflationär gebraucht wird, um einmal mehr deutlich zu machen, worum es uns in diesem Blog (unter anderem) geht, nämlich darum, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen, in der die Menschen nur ein Teil des Ganzen sind. Deshalb lenken wir in unseren Blogbeiträgen den Blick immer wieder auf die kleine, faszinierende Welt links und rechts des Wegesrandes. Wer sich auf die Umwelt einlässt und mit offenen Augen unterwegs und in Gedanken nicht woanders ist, entdeckt jeden Tag etwas Neues, Interessantes und Faszinierendes. Zum Beispiel diese Baumgruppe, die ich vor wenigen Tagen am Rand des Ochsenmoores fotografiert habe:

Nichts Besonderes und doch faszinierend: Baum-Ensemble am Wegesrand. Mit den beiden Eichen an den Seiten wirkt die dreistämmige Birke wie eingerahmt.  
Eine dreistämmige Birke, links und rechts flankiert von jeweils einer Eiche – ist das nicht eine schöne, harmonische "Komposition"?! Mich hat sie begeistert, vor allem im warmen Licht der tief stehenden Sonne. Ist das eigene Wahrnehmungsvermögen schlecht entwickelt oder verkümmert, wird man solche kleinen, eigentlich unscheinbaren Entdeckungen gar nicht machen. Es lohnt sich also, das Wahrnehmungsvermögen zu schärfen. Achtsamkeitsübungen können dabei helfen. Man muss ja nicht gleich ein Seminar besuchen.