Freitag, 7. Juni 2013

Schafschur

Ich geb's zu: Ein bisschen struppig sehen sie ja aus, die
frisch geschorenen Schafe, aber ich bin ja auch nicht
gelernte Friseurin.
Puh, bin ich erledigt! Gerade haben wir unsere vier Schafe geschoren. Es war dermaßen anstrengend, dass ich jetzt ohne zu Bloggen ins Bett fallen könnte. Alles tut mir weh: Rücken, Arme, Beine, die Ohren (vom Lärm der Schermaschine) und die Nase, weil eines der Schafe mir voll seinen Kopf dagegen gerammt hat. Autsch!
Aber was sein muss, muss sein. Jetzt war auch der richtige Zeitpunkt zum Scheren. Die neue Sommerwolle hatte die Winterwolle nach oben gedrückt, sodass die Schafe richtig aufgeplustert waren. Vor der verfilzten Winterwolle kapituliert selbst die beste Schermaschine, aber durchs weiche Sommerfell direkt auf der Haut gleitet sie relativ gut. Wenn die Schafe aber nur stillhalten würden! Leider begreifen sie nicht, dass man ihnen nichts antun will, sondern sie nur vor dem sommerlichen Hitzekollaps bewahren will, und zappeln wie wild. Um ein Schaf ruhigzustellen, wird es auf den Rücken gedreht und hingesetzt. Das sieht ziemlich lustig aus. Ist die Bauchwolle weg, wird das Schaf auf die Seite gedreht. Den Kopf klemmt man sich dabei zwischen die Beine. Das Schaf festzuhalten, ist allein schon kräftezehrend genug, aber obendrein dabei auch noch mit der  kiloschweren Schermaschine hantieren zu müssen, ist wahrlich kein Vergnügen. Doch ich will nicht jammern, schließlich wollte ich die Schafe haben. Immerhin ist es jetzt geschafft, und die Schafe, die vorhin noch aussehen wie kleine Fässer auf vier Beinen, sind plötzlich gertenschlank geworden. Dafür liegt jetzt jede Menge Wolle im Stall. Den werde ich allerdings erst morgen saubermachen, heute Nacht bin ich dazu nicht mehr in der Lage.

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