Dienstag, 4. Februar 2014

Da sehe ich rot!

Ist das nicht ein traumhaft schöner Sonnenuntergang?
Der Tag klingt mit sanft in Pastelltönen aus.
Sogar die gefrorene Pfütze im Vordergrund
scheint rot eingefärbt zu sein.
Das Verb rotsehen wird meistens im übertragenen Sinne gebraucht: Da sehe ich rot! heißt soviel wie Da werde ich ziemlich wütend. Doch ich habe heute Abend tatsächlich rotgesehen – und war dabei überhaupt nicht wütend. Ganz im Gegenteil! Wenn mich die Natur mit so wunderschönen Bildern beschenkt wie beim heutigen Sonnenuntergang, bin ich ganz unaufgeregt und einfach nur glücklich.
Beinahe hätte ich das Himmelschauspiel verpasst. Ich saß im Büro und starrte auf den Bildschirm vor mir. Doch irgendetwas stimmte nicht, war anders als sonst. Irritiert schaute ich hoch und blickte durchs Fenster nach draußen. Und da sah ich rot! Das Rot am Himmel war so intensiv und leuchtend, das es mich sofort aufspringen und zur Kamera greifen ließ. Wenn der Himmel im Osten – dorthin gehen zwei der drei Bürofenster – schon so phantastisch ist, wie muss er dann erst im Westen aussehen!?
Ich heilte den Hügel hinauf zu den Pferdeweiden. Von dort oben habe ich einen freien Blick nach Westen und sah das "Aquarell" jetzt in seiner ganzen Schönheit. Sogar der Schnee wirkte wie rot eingefärbt. Über dem Boden lag eine Nebelschicht, und der Himmel schien darauf zu schweben. Das diffuse Licht zauberte eine traumhafte Stimmung.
Zehn Minuten später wurde die Naturgalerie geschlossen – die Sonne verschwand hinterm Horizont, und die Szenerie versank in der Dunkelheit der Nacht.

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