Freitag, 7. Februar 2014

Schutz vor Wölfen: NABU begrüßt Förderrichtlinie

Die "Speisekarte" des Wolfs.                                                            Quelle: NABU
Das bedrohlichste und gefräßigste Raubtier auf diesem Planeten ist bekanntlich der Mensch. Während die anderen Raubtiere Beute machen, um zu überleben, bedient sich der Mensch in einer beispiellosen Maßlosigkeit in der Natur. Unliebsame Konkurrenten werden kurzerhand ausgerottet. So erging es auch dem Wolf. Jetzt kehrt er wieder zurück in die Lebensräume, aus denen er einst vertrieben worden ist. Darüber sollten wir uns eigentlich alle freuen, aber stattdessen werden zunehmend Befürchtungen geäußert, dass sich der Wolf gewissermaßen zum "Problembär" wird. In den Zeitungen habe ich schon die Frage gelesen: "Wieviel Wolf verträgt das Land?"
Damit die Tierhalter nicht auf die Barrikaden gehen, hat die Landesregierung jetzt den Entwurf einer  "Förderrichtlinie Wolf" vorgelegt. Eine solche hatte der NABU schon lange gefordert. "Der NABU Niedersachsen begrüßt daher den Schritt der Landesregierung, die Akzeptanz der Rückkehr der Wölfe durch die freiwillige finanzielle Unterstützung von Maßnahmen für einen besseren Schutz der Weidetiere vor Wolfsangriffen bei den Tierhaltern zu verbessern", heißt es in einer aktuellen NABU-Pressemitteilung. 

„Wir sehen es als sinnvoll an, die Möglichkeiten des Schutzes möglichst schnell, unbürokratisch und landesweit umzusetzen", sagte NABU-Landesvorsitzender Dr. Holger Buschmann. Eine Verhinderung von Wolfsübergriffen müsse allerdings noch vor der Entschädigung bei Tierverlusten stehen, denn nur durch einen effektiven Schutz könne verhindert werden, dass Wölfe die "schlechte Angewohnheit" annehmen, Weidetiere als einfache Beute zu sehen. Deshalb fordere der NABU entgegen dem Entwurf der Förderrichtlinie, dass diese Maßnahmen nicht erst nach Ausweisung als „Wolfsgebiet“ gefördert werden. "Wild lebende Wölfe seien grundsätzlich scheu. Selbst wenn sie in der Nähe von Nutztieren durch das Gelände streifen, ziehen sie die Jagd auf Rehe und junge Wildschweine in der Regel vor. Dies ist ihre bevorzugte Beute, während Nutztiere, insbesondere Schafe, nur einen ganz geringen Anteil haben", erläuterte Buschmann. 

Neben der Förderung von besonderen Einzäunungen habe der NABU in seinen Anregungen zur "Förderrichtlinie Wolf" auch Zentren zur Schulung von Herdenschutzhunden sowie eine „schnelle Schutzhundgruppe“ für akute Gefährdung gefordert.


Der NABU erwartet zudem auf politischer Ebene den Einsatz zur Aufhebung der Regelung, die besagt, dass Geld, das zum Schutz vor dem Wolf an Tierhalter gezahlt wird, als Fördermaßnahme gilt. Hierdurch würden andere Agrarförderungen, die den Tierhaltern zustehen, gefährdet. Dies sollte auf EU-Ebene neu geregelt werden und der Wolf ebenso wie ein „Naturereignis“ betrachtet werden, durch das unvorhersehbare Einzelschäden verursacht werden können, mahnt der NABU-Landesvorsitzende.


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