Mittwoch, 31. August 2016

Ein Heidesträußchen zur Erinnerung

Stillleben mit Heidesträußchen.
Von Marion Korth
Die Heide haben wir wild wachsend direkt vor der Tür, doch Heidesträußchen für die Wohnung haben wir noch nie geschnitten. Jedenfalls nicht für uns selbst, an Mitbringsel oder Geschenke hatte ich schon öfter ein, zwei kleine Zweige gesteckt.
Jetzt wieder, eine Arbeitskollegin hatte Geburtstag. Auf dem Weg zur Arbeit nahm ich kurzentschlossen die Rosenschere mit, um ihr kleines Geschenk ein bisschen mit Lokalkolorit aufzupeppen. "Pflücken" lassen sich die violettfarbenen Blütenzweige nicht, ihre Stiele sind zäh und holzig, ohne Schere geht es deshalb kaum. Überhaupt ist Heide, selbst wenn sie ganz frisch geschnitten wird, sofort eine Trockenblume, sie braucht kein Wasser in der Vase, trotzdem behalten die winzig kleinen Blüten und nadelartigen Blätter ihre Farbe.
Das Geschenk ist übergeben, aber ein bisschen Heide blieb übrig. Was sollte ich damit jetzt anfangen? Zum Glück fielen mir die dunkelvioletten Stoffblumen im Schrank ein, dazu eine kleine Vase und so habe ich alles zusammen arrangiert. Einen Preis im Dekorationswettbewerb bekommen ich dafür natürlich nicht, aber irgendwie gefällt mir der kleine Strauß, der farblich sogar zur Tapete passt. Und er wird mich noch im Winter an diese Tage erinnern: das violette Leuchten am Waldesrand, der Geruch reifer Äpfel im Garten und über allem das goldene Licht dieses beginnenden Herbstes.

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