Mittwoch, 3. August 2016

Will sich die Schnecke etwa entwurmen?

Eine Wegschnecke balanciert auf blühendem
Rain
farn, der auch als Wurmkraut bekannt ist.
Ziegen sind nicht nur ziemlich schlau, sondern sie haben auch ihre ganz bestimmten Vorlieben. Bei der Auswahl der Gräser und Kräuter auf der Weide sind sie sehr wählerisch. Rainfarn zum Beispiel mögen sie nicht. Aber zuweilen fressen sie ihn doch, und zwar immer dann, wenn sie mal wieder eine Wurmkur brauchen. Die verabreichen sie sich lieber selbst als sich von uns eine Entwurmungspaste vom Tierarzt ins Maul spritzen zu lassen.
Dass der Rainfarn (Tanacetum vulgare) bei Wurmerkrankungen hilft, wussten schon die Menschen des Mittelalters und nannten ihn deshalb auch Wurmkraut. Ebenso wie die Ziegen wussten sie, dass man ihn sparsam dosieren sollte. Der Gebrauch dieser Heilpflanze nach der Devise "Viel hilft viel" könnte zu heftigen Vergiftungserscheinungen und starken allergischen Reaktionen führen.
Ob sich auch die Wegschnecke, die wir gestern Abend auf blühendem Rainfarn fast einen halben Meter über dem Boden balancierend entdeckten, entwurmen wollte? Nötig hätte sie es bestimmt, schließlich gelten Schnecken doch gemeinhin als Überträger von Würmern. Hundebesitzern wird deshalb geraten, ihre Tiere von Schnecken fern zu halten, damit sie sich nicht die gefürchteten Lungenwürmer einfangen.

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