Samstag, 28. Februar 2015

Nur der Mond ...

Zwischendurch sah es fast so aus, als wollte es eintrüben, aber dann verschwanden die
Wolken am Nachmittag, und nur der Mond war am ansonsten blauen Himmel zu sehen.

Donnerstag, 26. Februar 2015

Fellwechsel?

Da fliegt die "Winterwolle davon.
Als ich dieses Bildmotiv in einem Graben am Wegesrand entdeckte, fühlte ich mich sogleich an den Fellwechsel unserer Pferde erinnert. Ein besonders dickes, flauschiges Winterfell hat unsere Isländerschimmelstute. Wenn sie, meistens Ende März, ihr Sommerfell bekommt, sieht es im Paddock manchmal aus, als hätte es geschneit. Wenn wir sie dann striegeln, fällt so viel Wolle zu Boden, dass wir damit locker ein Kopfkissen füllen könnten.
Die Rohrkolben sind natürlich nicht im Fellwechsel, auch wenn es so aussieht. Bei der vermeintlichen Wolle handelt es sich um die sogenannten Flugsamen, die mit dem Wind davongetragen werden – etwa so, wie man es vom Fortpflanzungsprozess des Löwenzahns kennt (Stichwort: Pusteblume). Die namensgebenen, im Herbst noch braunen Rohrkolben verflüchtigen sich auf diese Weise im Winter und bilden die Grundlage für die nächste Rohrkolben-Generation.
Mich haben diese Sumpflanzen, die auch Lampenputzer genannt werden, schon als Kind fasziniert.

Mittwoch, 25. Februar 2015

Sonnenbank mit viel Sonne und wenig Bank

Sie ist wohl noch im Winterschlaf, die Sonnenbank mit Blick über die 
Moorwiesen.
Irre ich mich oder liegt tatsächlich schon ein Hauch von Frühling in der Luft? Jedenfalls war das Wetter heute schon richtig frühlingshaft, und am Nachmittag wurde es so warm, dass man auch ohne dicke Winterjacke schon in der Sonne hätte sitzen können. Ich kenne da auch eine gute Location. Es handelt sich um eine Sitzbank. Sie steht am Rande unseres Dorfes, und von ihr geht der Blick kilometerweit über die Moorwiesen, auf denen zurzeit laut rufend mehrere Kranichpaare herumspazieren. Doch leider müsste ich mir, wenn ich mir ein Sonnenbad auf der Sonnenbank gönnen wollte, ein paar Bretter dorthin mitnehmen, denn die Bank, zumindest der Teil von ihr, der nicht aus Beton, sondern aus Holz ist, befindet sich offenbar noch im Winterschlaf. Damit sie durch Regen und Kälte nicht verrotten, lässt die Gemeinde Sitz und Lehne vor dem Winter abschrauben und zum Frühlingsbeginn wieder neu installieren, nachdem die Bretter im Winterquartier einen neuen Schutzanstrich bekommen haben.
Wenn sich die Jahreszeiten nicht an den Kalender halten, bedeutet das noch lange nicht, dass die Gemeinde ihren Prinzipien untreu wird. Das Sonnenbad auf der Sonnenbank muss also noch knapp einen Monat warten. Wir werden es überleben ...

Dienstag, 24. Februar 2015

Alte, knorrige Apfel- und Birnenbäume

Viele Astlöcher  in den alten, knorrigen Obstbäumen, deren Stämme von grünem Moos und rostroten Flechten besiedelt sind, sind so groß, dass sich darin ganze Äpfel oder Tennisbälle versenken ließen. 
Offenbar ist dieser Apfelbaum irgendwann ein-
mal vom Sturm oder einem Traktor umgelegt
 und dann abgesägt worden. Der Baum über-
lebte und wuchs wieder in die Senkrechte. 
Hinter dem Hässelberg, dort wo der Wald endet und die Moorwiesen beginnen, die sich bis zum Emmer Leu erstrecken, verläuft ein von alten, knorrigen Apfel- und Birnenbäumen gesäumter Feldweg parallel zum Waldrand. Im Herbst haben wir dort schon oft Fallobst für die Pferde gesammelt. Jetzt im Winter hängen keine Äpfel und Birnen an den Bäumen, aber dennoch statten wir ihnen gerne einen Besuch ab, denn die Bäume haben etwas Faszinierendes. In jedem Baum gibt es, vor allem an den Stellen, wo einmal Äste saßen, die irgendwann herausgebrochen sind, viele Höhlen, die zum Teil so groß sind, dass sich Tennisbälle darin verstecken ließen. Obwohl die seit Jahren nicht mehr beschnittenen Bäumen aus Ertragsgesichtspunkten längst ausgedient haben, sind sie doch höchst wertvoll, denn Vögel und Insekten finden dort Unterschlupf, und am Fallobst naschen sie auch ganz gerne.
Hoffentlich kommt der Bauer, dem die Bäume gehören, nicht irgendwann auf die Idee, die ganze Obstbaumallee abzuholzen.

Montag, 23. Februar 2015

Noch ein Farbtupfer im Moor

Blaugelber Kontrast wie in der schwedischen Landesflagge: Goldammer vor wolkenlosem Himmel.
Goldammern lieben solche durch Busch- und Baumreihen und Gräben strukturierte, offene Wiesenlandschaften wie das Ochsenmoor. Schon bald wird das Goldammermännchen durch seinen einprägsamen Gesang, den der Volksmund mit "Wie, wie, wie hab ich dich lieb" wiedergibt, auf sich aufmerksam machen, doch jetzt im Februar ist es noch still. Aber auf den Seiten des NABU kann man sich den Gesang der Goldammer jederzeit anhören.

Sonntag, 22. Februar 2015

Frühlingsboten im Ochsenmoor

Entdeckung am Wegesrand: blühende Krokusse.
Was für eine schöne Überraschung! Auf unserer Sonntagstour mit den Hunden entdeckten wir heute im sogenannten Ochsenmoor, kilometerweit entfernt vom nächsten Ort, blühende Krokusse am Wegesrand. Während die Zierformen in den Gärten meistens erst Ende März blühen, öffnen die kleineren Wildkrokusse schon einige Wochen früher ihre Blüten.
Echte Wildbestände gibt es hierzulande eigentlich nur in Süddeutschland, insbesondere im Alpenvorland. Bei den weiter nördlich vorkommenden Wildkrokussen handelt es sich meisten um ausgewilderte Pflanzen der im Handel als botanische Krokusse erhältlichen Wildformen.

Samstag, 21. Februar 2015

Neue Blätter neben den alten

Die Rosen in unserem Garten sitzen schon wieder voller Blattknospen. Dabei brauchen sie eigentlich keine neuen Blätter, denn sie haben noch reichlich alte Blätter. Normalerweise hätten sie diese unter Frosteinwirkung abgeworfen, aber in diesem Winter, der bislang gar keiner war, blieben viele Rosen belaubt.
Obwohl wir schon des öfteren milde Winter hatten, ist es das erste Mal, dass unsere Rosen im Februar noch grüne Blätter haben. Demnächst wird man sie wahrscheinlich neu klassifizieren müssen: als immergrüne Sträucher.

Kurios: Unsere Kletterrose bekommt schon wieder neue Blätter, obwohl sie die alten noch gar nicht abgeworfen hat. 

Freitag, 20. Februar 2015

Kleine Palme am Waldrand

Die Europäische Stechpalme ist die einzige bei uns heimische Ilex-Art.
Wenn es mit dem Klimawandel so weitergeht und es immer wärmer wird, würde es mich nicht wundern, wenn bei uns demnächst auch Palmen wachsen. Zwei Palmenarten fühlten sich allerdings auch schon vor dem Klimawandel bei uns wohl und mussten auch damals nicht befürchten, im Winter zu erfrieren. Im Gegenteil, die beiden Palmenarten, von denen hier die Rede ist, gedeihen im Winter besonders gut. Zum einen ist das die Ostfriesische oder Oldenburger Palme, auch unter dem profanen Namen Grünkohl bekannt, zum anderen die Stechpalme (Ilex), die auch Winterbeere genannt wird. Stechpalmenzweige mit den roten Beeren daran sind in Großbritannien, Frankreich und  Nordamerika als Weihnachtsdekoration beliebt. Unsere kleine, junge Stechpalme am Waldrand hat zwar keine Beeren, und Zweige zum Abschneiden hat sie auch noch nicht, aber ich finde sie trotzdem dekorativ. Die immergrüne Pflanze kann übrigens bis zu 15 Meter hoch und bis zu 300 Jahre alt werden.

Donnerstag, 19. Februar 2015

Goldgelbe Farbkleckse

Der Winter kann durchaus farbenfroh sein.
Im Frühling, wenn alles blüht und grünt, würden die goldgelben Flechten auf den vom Sturm abgerissenen Ästen, die wir auf unseren Brennholzstapel geworfen haben, kaum auffallen. Aber jetzt im Winter sind solche Farbkleckse Hingucker, besonders wenn sie im Sonnenlicht so intensiv leuchten wie auf dem Foto oben. Mich faszinieren solche Details in der Natur ungemein.

Mittwoch, 18. Februar 2015

Verfrühter Vorfrühling

Die Schneeglöckchen bei uns im Innenhof in Oerrel blühen bereits.
Bei dem Wetter heute hätte man fast glauben können, dass über Nacht der Frühling begonnen hätte. Und quasi über Nacht haben auch die ersten Blumen ihre Blüten geöffnet: Die Schneeglöckchen blühen. Die in der prallen Sonne auf der Pferdeweide am Waldrand allerdings noch etwas zaghaft. Viel weiter sind da schon die im schattigen, aber offenbar wärmeren Innenhof stehenden.
In der Phänologie, die sich mit den im Jahresverlauf periodisch wiederkehrenden Entwicklungserscheinungen in der Natur befasst, zählen Schneeglöckchen zu den sogenannten Zeigerpflanzen. Die erste Blüte der Schneeglöckchen, Haselnuss, Schwarz-Erle und Salweide zeigen den Beginn des Vorfrühlings. Dieser beginnt dem phänologischen Kalender zufolge Ende Februar oder Anfang März. In diesem Jahr beginnt der Vorfrühling somit mindestens eine Woche zu früh. Außer den Schneeglöckchen hat auch schon die Haselnuss ihre ersten Blüten geöffnet. Morgen werden wir uns mal die Schwarz-Erle und die Salweide anschauen.

Dienstag, 17. Februar 2015

Danke, liebe Zitrone!

Unsere Zitrone blüht. Und neue, saftig grüne Blätter hat sie auch bekommen.
Überall in Garten- und Supermärkten gibt es schon ein bisschen Frühling zu kaufen: Primeln, Krokusse, Osterglocken im Topf oder geschnitten im Bund. Wir haben nichts von alledem gekauft und trotzdem hat der Frühling im Wohnzimmer Einzug gehalten: Die Zitrone blüht. Erst eine Blüte, dann zwei, demnächst drei, dazu jede Menge neuer Blätter und zarter Triebe.
Ein schönes Geschenk, während es draußen kalt und grau ist. Und umso schöner, weil wir lange um das Leben des stattlichen Bäumchens kämpfen mussten. Als "Scheidungswaise" stand sie vor Jahren als letzte Kübelpflanze auf der inzwischen leergeräumten Terrasse. Niemand hatte Platz in seinem Auto für diese große Hinterlassenschaft einer im Bekanntenkreis zerbrochenen Ehe. Es war Ende Oktober, mehrere Grad minus, als wir mit unserem Pick-up vorfuhren und sie irgendwie auf der Ladefläche verstaut bekamen.
Die Zitrone war in Trauer, nichts war ihr recht zu machen, sie hatte keine Freude mehr am Leben und am Wachsen. Wir haben ihr neue Erde gegeben, sie warf Blätter ab. Wir gaben ihr Spezialdünger, sie schmollte. Das geht jetzt über Jahre so, sie ist in all der Zeit kaum größer geworden, steht innerlich auf der Bremse, aber langsam scheint sie Vertrauen gefasst zu haben. Schon im Sommer war da ein kleiner Sinneswandel und ungewohnte Triebkraft zu bemerken. Ein zartes Zeichen des Neuanfangs.
Und jetzt dieser zarte Frühlingsgruß an uns – der schönste, den wir von einer Pflanze bekommen können.

Montag, 16. Februar 2015

Fleißig gegraben

Der Jogger wird sich gewundert haben, als er mich
am Wegesrand hockend und die Maulwurfshügel
fotografierend gesehen hat. Egal!
Nanu, wird hier ein Kabel verlegt? Ich bin mit dem Fahrrad unterwegs zur Postfiliale in Hankensbüttel und wundere mich über den frischen Erdaushub neben dem Radweg. Aber irgendwie sieht der ziemlich unprofessionell aus. Nein, das war kein Minibagger und auch kein Bauarbeiter mit Spaten oder Schaufel. Es war offensichtlich ein Maulwurf oder, in der Fachsprache der Biologen, ein Talpa europaea.
Maulwurfshügel sind ja nichts Besonderes, aber so viele in einer Reihe angeordnet habe ich noch nie gesehen. Ich zähle fast 100 auf einer Strecke von etwa 50 Metern. Wow, da war aber einer fleißig!
Wieder zu Hause, muss ich gleich mal recherchieren. "Die Grabgeschwindigkeit kann, je nach Bodenbeschaffenheit, bis zu sieben Meter pro Stunde betragen", lese ich bei Wikipedia.
Wenn der Erdaushub ihn nicht verraten würde, wüssten wir gar nicht, wo und wie ein Maulwurf unter der Erde aktiv ist und würden nicht ahnen, dass neben dem Radweg ein Tunnel verläuft. Zu sehen bekommt man Maulwürfe meistens leider nur, wenn sie tot am Wegesrand liegen.

Sonntag, 15. Februar 2015

Rolle rückwärts

Das erste, was unsere Pferde machen, wenn wir sie aus dem Sand-Paddock auf die Wiese lassen, damit sie sich austoben können, ist eine Rolle rückwärts. Sie suchen sich eine geeignete Stelle, scharen mit den Hufen, um den Boden zu prüfen, knicken dann die Hinterbeine ein und knien auf den Vorderbeinen und legen sich dann auf den Boden und rollen sich auf den Rücken, dann auf den Bauch und dann wieder auf den Rücken und wieder auf den Bauch und so weiter. Haben sie sich genug gewälzt, stehen sie wieder auf, mit den Vorderbeinen zuerst, und schütteln sich.
Pferde wälzen sich nur, wenn sie sich in Sicherheit wähnen. Das Wälzen dient der Fellpflege und der Massage der Haut. Besonders im Sommer, wenn die Pferde von den fiesen Bremsen gepiesackt werden und die Haut von den Insektenstechen juckt, ist das Wälzen eine Wohltat.
Für uns Menschen ist es immer ein lustiger Anblick, wenn ein großes Pferd auf dem Boden herumrollt und dabei alle Viere in die Luft streckt.

Hier wälzt sich genüsslich unsere Isländer-Schimmelstute Sharika. Nachdem sie
wieder aufgestanden ist, schüttelt sie den Staub und das Laub aus dem Fell.

Samstag, 14. Februar 2015

Ein schöner Tag!

Was für ein schöner, sonniger Tag! Es war so warm, dass wir sogar kurz überlegten, ob wir unsere Kaffeepause nicht ins Freie verlegen sollten. Schade, dass die Sonne bereits hinter dem Horizont verschwunden ist und sich die Dunkelheit übers Land gelegt hat. Aber immerhin bleibt es jetzt, Mitte Februar, schon wieder merklich länger hell als Mitte Januar. Morgen soll der Himmel der Wettervorhersage zufolge den ganzen Tag bedeckt sein, aber für die dann beginnende neue Woche ist viel Sonne angesagt. Freuen wir uns darauf!

Freitag, 13. Februar 2015

Höchste Zeit für den Umstieg

"Soviel Stau gab es noch nie" und "Eine Million Kilometer Stillstand"– so oder ähnlich lauteten heute die Schlagzeilen in den Online-Ausgaben vieler überregionaler Medien. Der Anlass war die Präsentation der ADAC-Stau-Statistik 2014. Dem Automobilclub zufolge gab es im vergangenen Jahr 475.000 Staus mit einer Gesamtlänge von 980.000 Kilometern. Alle gemeldeten Staus zusammen dauerten 285.000 Stunden – umgerechnet mehr als 32 Jahre.
Wenngleich der ADAC einräumt, dass die enorme Zunahme der Staus und Staukilometer um etwa 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr vor allem auf die genauere Erfassung der Staudaten zurückzuführen ist, offenbaren die Zahlen doch den ganzen Irrsinn auf den deutschen Straßen.
Für viele Politiker und die Autolobby – zwischen beiden Gruppen gibt es bekanntlich eine große Schnittmenge – lautet die folgerichtige Forderung: Noch mehr neue Straßen bauen und vorhandene ausbauen und verbreitern. Dabei fehlt schon jetzt das Geld, um das bestehende Straßennetz instand zu halten. Man denke nur an all die vielen maroden Autobahnbrücken, die zu sanieren sind.
Nein, so kann es nicht mehr weitergehen! Es muss endlich ein Umdenken stattfinden! Weg vom Auto und hin zum Fahrrad und zu öffentlichen Verkehrsmitteln. Immer mehr Schulabgänger haben sowieso keine Lust aufs Autofahren. Sie machen keinen Führerschein und investieren das gesparte Geld lieber in die neusten Modelle von iPhone und MacBook Air. Für sie sind Autos längst keine Statussymbole mehr, sondern altmodische Vehikel, die viel kosten, auch wenn sie gar nicht bewegt werden.
Autofahren kostet nicht nur viel Zeit und Nerven, sondern auch jede Menge Geld. Nicht nur im Transitland Deutschland, sondern auch in unseren Nachbarländern. Das britische Centre for Economic and Business Research (CEBR) hat ausgerechnet, dass die durch Staus verursachten Kosten in Großbritannien bis 2030 auf 20 Milliarden Pfund pro Jahr steigen werden, das sind umgerechnet rund 26,6 Milliarden Euro. Was für ein volkswirtschaftlicher Schaden! Da könnte man statt des Benzins auch gleich das Geld verbrennen.

Der Business-Pendler im Anzug kommt auch bei strömenden Regen trocken von A nach B, dank des neuartigen Regen- und Wetterschutzes "dryve", der von einem Konstanzer Ingenieur entwickelt worden ist und in wenigen Wochen in den Handel kommt und hoffentlich mehr Pendler zum Umstieg vom Auto aufs Fahrrad bewegen wird. Foto: www.dryve.ch/de
Zwei Drittel der von CEBR ermittelten Kosten entfallen auf den Großraum London. Boris Johnson, der Bürgermeister der britischen Metropole, in der bereits 8,6 Millionen Menschen leben, setzt deshalb konsequent aufs Fahrrad. Er will nach und nach den Autofahrern immer mehr Fahrspuren wegnehmen und sie zu Radwegen umwidmen. Außerdem plant er "Cycle Supherhighways"– Fahrradautobahnen, die von Norden nach Süden und von Osten nach Westen quer durch London führen soll. Die Idee ist nicht neu, in Kopenhagen und Odense hat man damit schon gute Erfahrungen gemacht und den drohenden Verkehrsinfakt weitgehend abgewendet. Und die Zahl der Pendler, die vom Auto aufs Fahrrad umsteigen, nimmt weiter zu. Gleichzeitig nehmen die Luftverschmutzung der Verkehrslärm ab, und dank da das Fahrradfahren den Menschen mehr Bewegung verschafft, wird auch das Problem der zunehmenden Verfettung der Wohlstandsgesellschaft etwas entschärft.
Eine gut ausgebaute Infrastruktur für Radfahrer ist die wichtigste Voraussetzung, um vor allem die Pendler, die morgens und abends die kilometerlangen Staus verursachen, zum Umstieg aufs Fahrrad zu bewegen. Nichts nervt mehr, als wenn man mit dem Fahrrad in der Stadt alle paar Meter an roten Ampeln halten muss und ständig befürchten muss, von einem abbiegenden Auto gerammt zu werden oder einen Fußgänger zu überfahren, weil Rad- und Fußwege nicht klar voneinander getrennt sind.
Seitdem E-Bikes auch für Normalverdiener erschwinglich geworden sind, zählt das Argument "Ich fahre lieber Auto, weil ich nicht verschwitzt bei der Arbeit ankommen will" nicht mehr. Vor Regen schützen neuerdings Faltdächer, und für den größeren Wochenendeinkauf gibt es praktische Fahrradanhänger. Und größere Entfernungen zwischen Wohnung und Arbeitsplatz lassen sich durch eine Kombination verschiedener Verkehrssysteme, idealerweise Bahn und Faltrad, überbrücken.
Londons Bürgermeister Boris Johnson hat es vorgemacht. Er ist so oft wie möglich mit dem Fahrrad unterwegs. Sein Namensvetter, der Oberbürgermeister von Tübingen, Boris Palmer, geht sogar noch einen Schritt weiter und pfeift auf den ihm zustehenden Dienstwagen und fährt lieber mit dem Fahrrad.
Wenn mehr Politiker (und auch Firmenchefs) mit gutem Beispiel voran- und mit dem Rad zur Arbeit fahren würden, hätte das Auto als Pendlerfahrzeug bald ausgedient. Bei uns auf dem Land schmückten sich die Politiker viele Jahre damit, dass sie sich für den Bau von Radwegen entlang von Landes- und Bundesstraßen einsetzten. Viele dieser Radwege werden leider kaum benutzt, zum einen weil es nervt, direkt neben den lärmenden und stinkenden Autos zu fahren, zum anderen weil die Radwege oft vernachlässigt werden. Im Winter zum Beispiel werden die Fahrbahnen selbstverständlich von Schnee und Eis befreit, während die Radwege geradezu im Schnee versinken (wenn es denn mal geschneit hat, was inzwischen nicht mehr so oft vorkommt). Viele genervte Radfahrer sind deshalb lieber abseits der Straßen auf asphaltierten Wirtschaftswegen unterwegs.
Es reicht nicht, einen Radweg von A nach B zu bauen. Vielmehr muss auch in ländlichen Regionen eine neue Verkehrsinfrastruktur geschaffen werden, die Rad- und Bahnfahren miteinander verknüpft. Dazu gehört zum Beispiel auch der Bau von Fahrradparkhäusern (gibt es unter anderem in Lüneburg), damit Pendler ruhigen Gewissens auch ein hochwertiges Fahrrad am Bahnhof abstellen können, ohne Angst haben zu müssen, dass es abends nicht mehr da steht, wo sie es morgens abgestellt haben.

Donnerstag, 12. Februar 2015

Immer mehr Kinder dürfen nicht mehr draußen spielen

Draußen spielen und Tiere und Pflanzen kennenlernen? Immer mehr Kindern bleiben Naturerlebnisse verwehrt.
© Deutsche Wildtier Stiftung/T. Martin
Eltern, die in den USA ihre Kinder unbeaufsichtigt draußen spielen lassen, riskieren eine Strafanzeige und Kontrollbesuche von Mitarbeitern der Jugendämter. Nur Helikoptereltern, die ihre Kinder aus Angst, es könnte etwas passieren, pausenlos beaufsichtigen und überwachen, gelten als gute Eltern. "Wir hatten eigentlich gedacht, ins Land der Freiheit gezogen zu sein", schreibt der Washington-Korrespondent der "Welt", Clemens Wergin, in seinem Bericht über "die hysterische Kultur des Nanny-Staats USA" und stellt fest: "Doch beim Thema Kinder hört diese Freiheit schnell auf."
So schlimm ist es hierzulande zum Glück noch nicht, dachte ich, als ich den Zeitungsartikel las, aber seit heute bin ich mir da nicht mehr so sicher, denn: Fast die Hälfte (49 %) der deutschen Kinder zwischen vier und zwölf Jahren sind noch nie selbstständig auf einen Baum geklettert.
Das heute vorgestellte Ergebnis der von der Deutschen Wildtier-Stiftung in Auftrag gegebenen Umfrage zeigt eine eine erschreckende Naturferne von Kindern gerade in dem Alter, in dem sie eigentlich so oft wie möglich draußen herumtoben sollten. Immer weniger Kinder in Deutschland dürfen der Umfrage zufolge im Wald spielen oder in der Natur herumstreifen.
Was vor wenigen Jahrzehnten sowohl in den USA als auch in Deutschland selbstverständlich war – man denke nur an die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn –, ist heute selten geworden: Kinder, die draußen in der Natur spielen und herumtoben, auf Bäume klettern, Wildtiere beobachten und Bäche anstauen. „Einer der Gründe könnte die neue Ängstlichkeit der Eltern sein“, sagt der Geschäftsführer des Forum Bildung Natur der Deutschen Wildtier-Stiftung, Michael Miersch. Das Forum Bildung Natur ist mit dem Standort Berlin der Bildungszweig der Deutschen Wildtier Stiftung und engagiert sich für die Naturbildung für Kinder und Jugendliche. Eine große Mehrheit der Eltern findet es gefährlich, ihr Kind im Wald spielen zu lassen.
Im Auftrag der Deutschen Wildtier-Stiftung legte das TNS-Emnid-Institut 1003 Eltern folgende Frage vor: „Eine Mutter erlaubt ihrem zehnjährigen Sohn, mit einem Freund im Wald zu spielen. Die Mutter des Freundes ist dagegen. Sie findet, das ginge nur, wenn ein Erwachsener auf die Kinder aufpasst. Wer hat Ihrer Meinung nach Recht?“ 53 Prozent der Befragten stimmten der ängstlichen Mutter zu.
Auch die Beobachtung von Wildtieren gehört für viele Kinder heute nicht mehr zu selbstverständlichen Erlebnissen. 22 Prozent der Eltern gaben an, dass ihre Kinder „nie oder fast nie“ ein frei lebendes Tier zu Gesicht bekommen. „Auffallend ist, dass sich mit dem Alter der Befragten die Einstellung ändert“, betont Miersch: „Man kann sagen: Je jünger die Eltern sind, desto ängstlicher sind sie!“ So sagten 58 Prozent der über 50jährigen: „Ja, mein Kind ist ohne Hilfe auf einen Baum hochgeklettert!“ Aber nur 33 Prozent der unter 29jährigen Eltern beantworten diese Frage mit „ja“.
„Das elementare Wissen über Wildtiere und Pflanzen vor unserer Haustür schwindet rasant“, sagt   Miersch. Dass diese Entwicklung dramatische Folgen hat, beweisen die Ergebnisse, die in dem Buch „Startkapital Natur“ (Oekom Verlag) zusammengefasst sind. In 150 internationalen Studien wird in dem Buch belegt, wie wichtig Naturerfahrungen für die kindliche Entwicklung sind. Spielen im Wald, auf Wiesen und an Bächen fördert nicht nur die motorischen Fähigkeiten, sondern auch das Sprachvermögen, das Selbstbewusstsein und die soziale Kompetenz. Die sozial- empirischen Befunde sind leicht verständlich, anschaulich und übersichtlich aufgearbeitet. „Startkapital Natur“ entstand in Kooperation des Forum Bildung Natur mit den Erziehungswissenschaftlern Andreas Raith und Prof. Armin Lude von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg.
„Unser Fazit steht fest: Kinder und Jugendliche brauchen mehr Naturerfahrungen“, sagt Michael Miersch. Er sieht in der Naturbildung für Kinder und Jugendliche eine „gesellschaftliche Herausforderung“ und eine „dringende Notwendigkeit“.
Liebe Eltern, habt Ihr schon einmal daran gedacht, was Ihr euren Kindern antut, indem Ihr sie von allen Naturerlebnissen fern haltet? Stellt euch mal vor, Ihr wärt so überbehütet aufgewachsen!

Mittwoch, 11. Februar 2015

Power aus dem Ententeich

Die gemeinhin als "Entengrütze" bezeichnete Kleine Wasserlinse, die Teiche gerne mit einem grünen Teppich überzieht, reinigt Wasser und bildet ganz viel Biomasse mit einem hohen Stärke- und Proteingehalt, was sie für 
die Forscher hochinteressant macht.
Haben wir bald so etwas wie Reisfelder vor der Tür? Diese Vorstellung führt im Augenblick vielleicht doch etwas zu weit – von der Maisfeldmonotonie zum Riesenteich. Aber im heute eröffneten Niedersächsischen Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF) in Braunschweig werden unter anderem neue Kraft- und Schmierstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen entwickelt.
In diesen Gläsern wächst möglicherweise der Kraftstoff 
der Zukunft.
Im Fokus hat man dort längst nicht mehr den Mais, sondern die Kleine Wasserlinse (Lemna minor), landläufig auch als "Entengrütze" bekannt, deren kleine Blättchen Tümpel mit einer grünen Decke überziehen. Das kleine Gewächs hat, so glauben die Wissenschaftler, großes Potenzial: Die Wasserlinse bildet verglichen mit dem Mais viel mehr Biomasse. Dazu kommt, dass sie als Wasserpflanze kein haltbares Gerüst aus Zellulose bilden muss und sich ihre wertvollen Inhaltsstoffe, wie Stärke und Protein, deshalb viel leichter isolieren lassen. Darüber hinaus klärt sie "nebenbei" in ihrem Wachstum gleich noch Abwasser. Viele gute Eigenschaften, die man sich nun zu Nutze machen möchte. Die Grundlagenforschung hat allerdings erst begonnen, von jetzt bis zur ersten Flasche feinsten Wasserlinsen-Schmierstoffes wird noch etwas Zeit vergehen.
Für den menschlichen Verzehr wäre die Wasserlinse übrigens auch interessant, Enten wissen schon, warum die grünen Linsen eine ihrer Leibspeisen sind. Sie enthalten viel Eiweiß und Stärke. Das Eiweiß der Kleinen Wasserlinse ist in der Zusammensetzung seiner Aminosäuren und wegen seines hohen Gehalts an Spurenelementen mit dem der Sojabohne vergleichbar. Deshalb wird die Art auch als Wildgemüse für den Menschen empfohlen (sagt zumindest Wikipedia). Einziger Nachteil: Die hungrige Linse kann leider in sich auch Radon anreichern, ein natürlicherweise vorkommendes radioaktives Element.
Generell ein interessanter neuer Ansatz. Mehr Vielfalt kann nicht schaden. Das gilt bei den nachwachsenden Rohstoffen wie in eigentlich allen Bereichen.

Dienstag, 10. Februar 2015

Die perfekte Pflanze für Faule

Fernsehgärtner John Langley bewässert mit der Sprühflasche ein etwa vier Jahre altes XXL-Exemplar der nach
ihm benannten, wurzelnackten Vanda-Neuzüchtung aus dem Orchideengarten Karge in Dahlenburg. Rechts im
Bild Bodo Jaekel, der mit seiner Frau Anne die Gärtnerei Unruh in Hankensbüttel betreibt.
Was fasziniert ihn am meisten an Orchideen? Das wollte ich von NDR-Fernsehgärtner John Langley wissen, der heute in der Gärtnerei Unruh in Hankensbüttel eine ganztägige Sprechstunde für Orchideenfreunde abhielt. Sind es die großen, üppigen Blüten, die meist auf Säulen genannten Stängeln sitzen, die kaum dicker sind als ein Strohhalm? Oder ist es die enorme Vielfalt innerhalb dieser Pflanzenfamilie? Immerhin gibt es weltweit etwa 1000 Gattungen mit bis zu 30.000 Arten. Nein, antwortete John Langley, ihn fasziniere vielmehr, dass die Orchidee die ideale Zimmerpflanze für Faule sei. Bevor über meinem Kopf die Fragezeichen zu tanzen begannen, schickte er die Erklärung gleich hinterher: "Orchideen sind wie Frauen", erklärte er augenzwinkernd, "wenn man sie vernachlässigt, blühen sie auf." Ich würde nicht gerade behaupten, dass das auf mich zutrifft, aber in Bezug auf die Orchideen hat John Langley recht. Man sollte sich nicht zu sehr um sie kümmern, denn das kann ihren Tod bedeuten. Die todbringende Waffe ist in den meisten Fällen die Gießkanne.
Der "Pflanzendoktor" greift zur Schere und befreit die 
von der Orchideenfreundin links im Bild mitgebrachte 
"Patientin" von ihren abgestorbenen Wurzeln.
Tatsächlich kümmerten die meisten der zur Sprechstunde mitgebrachten "Patienten" nur deshalb vor sich hin, weil sie einfach zu nass standen. Das überwiegend aus Rindenschrot gemischte Substrat, lernten wir, dient allein der Fixierung der Pflanze im Topf, nicht aber als Wasserspeicher. Es soll nicht feucht, sondern staubtrocken sein. Anstatt Orchideen ein- bis zweimal im Monat ins Wasser zu tauchen, greift John Langley lieber zur Sprühflasche und besprüht Blätter und Luftwurzeln, die sich bei Kontakt mit dem Wasser übrigens grün färben. Nur die Blüten sollten nicht besprüht werden. Mit Hilfe der Sprühflasche versorgt der Garten-Experte die Pflanzen gelegentlich auch mit Dünger. Wenn sie nicht gerade blühe und daher etwas mehr Nährstoffe brauche, dürfe man eine Orchidee ruhig auch mal für ein paar Wochen vergessen.
Die mehr als 100 Orchideenfreunde, die im Laufe des Tages zur "Sprechstunde" kamen und den Rat des Fernsehgärtners suchten, erlebten nicht nur einen sehr sympathischen, gut gelaunten und auskunftfreudigen John Langley, sondern auch eine Orchideenkreation mit diesem Namen. Jawohl, seit Juli vergangenen Jahres trägt eine wurzelnackte Vanda mit besonders großen Blüten den Namen John Langley. Getauft wurde die Neuzüchtung aus dem Orchideengarten Karge in Dahlenburg bei Lüneburg vom Namensgeber höchstpersönlich.
Obwohl John Langleys Betätigungsfeld normalerweise mehr der Garten als das Blumenfenster im Wohnzimmer ist und er privat überwiegend Kakteen und andere Sukkulenten, die nur minimalen Pflegeaufwand erfordern, auf der Fensterbank stehen hat, liebt er die winterliche Blütenpracht der Orchidee, die ja auch als "Königin der Blumen" gilt. Sie ist für ihn, wie er sagt, "Seelenfutter".

Montag, 9. Februar 2015

Blauer Himmel mit weißen Streifen

Einsame Moorwiesen östlich unseres Dorfes. Am Himmel ist mehr los als am Boden.
Wir wohnen abseits der Metropolen und Ballungsräume in einem der am dünnsten besiedelten Gebiete Deutschlands. Das wird uns immer erst so richtig bewusst, wenn wir mal einen Ausflug in eine andere Gegend machen. Während wir, wenn wir sonntags bei uns in der Nähe unterwegs sind, nur selten einmal Spaziergängern und Radfahrern begegnen und daher die Hunde fast die gesamte Tour frei laufen lassen können, müssen wir sie woanders alle paar Minuten an die Leinen nehmen, weil uns wieder jemand entgegenkommt.
Dieses Bild entstand 22 Minuten später
als das obige, und auch hier sind wieder
mehrere Kondensstreifen zu sehen.
So einsam es am Boden auch ist, in der Luft herrscht dagegen offenbar dichtes Gedränge. Da ich eigentlich immer, wenn wir unterwegs sind, Fotos mache – ich brauche ständig neue Natur- und Landschaftsaufnahmen für unser Magazin –, fällt es mir wahrscheinlich besonders stark auf: Der Himmel ist fast ständig voller Kondensstreifen. Bei bedecktem Himmel sieht man die nicht auf den Fotos, aber bei so strahlend blauem Himmel wie gestern nerven die weißen Linien schon ziemlich. Ich habe auch keine Lust, jedes Foto aufwändig zu bearbeiten und mit Photoshop sämtliche Kondensstreifen wegzustempeln.
Anscheinend kreuzen sich direkt über unserem Wohnort mehrere Flugrouten. Ich wollte das nachprüfen und recherchierte im Internet, fand aber keine aktuelle Karte, in der die Luftkorridore eingezeichnet sind. Vielleicht wird so etwas nicht veröffentlicht, womöglich aus Angst vor terroristischen Anschlägen? Aber immerhin habe ich eine andere, noch viel interessantere Karte gefunden: Unter der Adresse www.dfld.de/Radar/# – betrieben wird die Seite vom Verein Deutscher Fluglärmdienst – kann man in Echtzeit sehen, welche Flugzeuge wo unterwegs sind. Und man kann die einzelnen Flugzeuge sogar anklicken, und dann erhält man verschiedene Daten über die jeweilige Maschine, zum Beispiel zu welcher Fluggesellschaft sie gehört.
Wenn man die Karte eine Weile betrachtet, kann einem ganz schwindlig werden. Dass sooo viele Flugzeuge gleichzeitig über Deutschland in der Luft sind, hätte ich nicht gedacht. Und auch nicht, dass bei uns in der Region im Vergleich zu anderen Gegenden kaum etwas los ist in der Luft. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie an einem wolkenlosen, sonnigen Tag der Himmel zum Beispiel über Frankfurt am Main aussieht. Wahrscheinlich sieht man dort mehr Kondensstreifen als blauen Himmel. Im Wetterlexikon des Deutschen Wetterdienstes habe ich gelesen, dass sich durch zahlreiche verwehte Kondensstreifen sogar richtige, geschlossene Wolkenschichten bilden können.

Sonntag, 8. Februar 2015

Miraculix wäre begeistert

Durch den Drömling führt der Mittellandkanal, und auch an seinem Ufer haben viele Bäume buchstäblich einen in der Krone: Sie hängen voller Misteln.
Der Druide Miraculix aus dem kleinen gallischen Dorf, das stets trotzigen Widerstand gegen die Römer leistet, wäre begeistert: Hier könnte er den ganzen Tag in den Baumkronen hocken und mit seiner Sichel Misteln schneiden. Die sind bekanntlich die Hauptzutat für den legendären Zaubertrank.
Wir bekamen heute zwar keinen Zaubertrank gereicht, wurden dafür aber aufs Vorzüglichste vegan bewirtet. Wir waren zu Besuch bei Freunden, die direkt am Drömling wohnen. Bevor es Kaffee und Kuchen gab – anschließend wurde noch ein superleckeres Abendessen aufgetischt –, unternahmen wir an diesem herrlichen, sonnigen Wintertag mit Fyffes und Foxy und Buddy, dem jungen Beagle unserer Freunde, eine kleine Wanderung durch die in Deutschland einzigartige Niedermoorlandschaft, die sich auf einer Fläche von etwa 340 Quadratkilometern entlang der Landesgrenze zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt erstreckt. "Das frühere Sumpfgebiet wurde im 18. Jahrhundert auf Weisung von Friedrich dem Großen durch Entwässerung von einer Natur- in eine Kulturlandschaft umgewandelt", heißt es bei Wikipedia. "Heute ist die Niederung mit dem Mittellandkanal und den Flüssen Aller sowie Ohre Rückzugsgebiet für seltene oder vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Sie besteht größtenteils aus Natur- und Landschaftsschutzgebieten."

Der Drömling ist eine in Deutschland einzigartige Niedermoorlandschaft. Dort sind neben vielen bedrohten Tier- und
Pflanzenarten auch die Misteln heimisch.
Charakteristisch für den Drömling sind die zahlreichen Entwässerungsgräben, die von Pappeln gesäumt sind. Und von denen haben viele sozusagen einen in der Krone: Sie sitzen voller Misteln. Diese sogenannten Halbschmarotzer spielten sowohl in der germanischen als auch in der gallischen Mythologie eine große Rolle. Einem Bericht des Römers Plinius zufolge wurden die Misteln in einer besonderen Zeremonie von einem weiß gekleideten Druiden mit einer goldenen Sichel geschnitten und dann in einen Trank gegeben, der unfruchtbare Tiere fruchtbar machen und Vergiftungen heilen sollte. Die Autoren von "Asterix & Obelix" haben sich offenbar von diesem Bericht inspirieren lassen.
Im Sommerhalbjahr, wenn die Bäume belaubt sind, sind die Misteln kaum zu sehen. Erst im Winter kommen die grünen Kugeln erst so richtig zur Geltung. Zur Zeit der Wintersonnenwende und als Weihnachtsschmuck wird sie vor allem in englischsprachigen Ländern gerne an die Haustüren gehängt, um das Haus vor Schaden zu bewahren. Wer sich unter Misteln küsst, soll ein glückliches Liebespaar werden.

Misteln sind Halbschmarotzer und gedeihen als grüne Bälle in den Baumkronen. Im Sommer sind sie versteckt zwischen dem Laub der Bäume, aber jetzt im Winter, wenn die Bäume kahl sind, kommen die grünen Bälle richtig schön zur Geltung.

Samstag, 7. Februar 2015

Klein, aber gemein

Obwohl dieses Exemplar der exotischen Stinke- oder Käsefrucht gerade erst
 so groß wie ein kleiner Tannenzapfen ist – ausgereift soll sie die Größe einer 
Ananas haben –, macht sie ihrem Namen schon alle Ehre.
Was stinkt denn da so widerlich im Wohnzimmer? Liegt da etwa eine tote Maus in der Zimmer-ecke? Schnüffelnd machen wir uns auf die Suche nach der Ursache des Gestanks ...
Der Übeltäter liegt auf der Fensterbank und wirkt ganz unscheinbar. Es ist eine kleine, exotische Frucht, gerade einmal so groß wie ein kleiner Tannenzapfen. Ausgereift soll sie die Größe einer Ananas haben.
Ein Bekannter von uns hatte sie aus dem Malediven-Urlaub mitgebracht uns sie uns geschenkt, weil er wusste, dass wir botanisch interessiert sind. "Vielleicht könnt ihr einen Baum heranzüchten", sagte er.
Wir haben die eher unscheinbare Frucht in ein Schälchen gelegt und dieses auf die Fensterbank gestellt – und es erst einmal vergessen. Aber heute rief sich die kleine "Ananas" auf oben geschilderte Weise penetrant in Erinnerung. Wir hatten kräftig im Kachelofen eingeheizt, und in der warmen Raumluft war die Frucht weich geworden, bräunlich angelaufen und verströmt nun einen widerlichen Gestank nach überreifem Harzer Käse.
Bloß schnell hinaus damit! Jetzt liegt sie draußen auf dem Fensterbrett als natürliche Einbrecherabwehr. Ein Dieb, der sich an diesem Fenster zu schaffen macht, muss unweigerlich sofort auf der Stelle erstinken.
Die Recherche im Internet ergab Folgendes: Der Durianbaum (Durio zibethinusist der König der Früchte in den exotischen asiatischen Ländern, aber er stinkt dermaßen nach Harzer Käse, dass manche sich davon abgestoßen fühlen. Nicht selten sind in Hotels unübersehbar Schilder aufgestellt, die das Mitbringen der Stinkfrucht verbieten. Wer sich einmal über den Geruch hinwegsetzt und das cremige, goldgelbe Fruchtfleisch kostet, dass sich unter der stacheligen dicken Schale verbirgt, erlebt eine ganz außergewöhnliche Gaumenfreude.
Die Früchte sind relativ teuer, so dass Thai sie sich nicht all zu oft leisten können. Aber sie sind ihren Preis auf jeden Fall wert.  Der Durian kommt eigentlich von den Borneo-Inseln, Indonesien, und hat sich über ganz Asien verbreitet. In Thailand erreicht er jedoch seine höchste Qualität und wächst in den Provinzen Chanthaburi, Rayong und Prachin Buri.
 Angeblich werden die Früchte der verschiedenen Sorten wie Rotwein verkostet. Ihr Fleisch ist süß und cremig. Der Geruch der Schale aber so widerlich und langanhaftend, dass man in Singapur gleich noch eine Woche länger fürs Hotelzimmer zahlen muss, wird man dort mit einer reifen Durianfrucht erwischt.
Zum Glück war unser kleine Stinker noch nicht ausgewachsen, denn sonst wäre es uns wohl ergangen wie im Asterix-und-Obelix-Comic, wo der Gestank einer korsischen Käsespezialität ein ganzes Schiff zum Explodieren bringt.

Freitag, 6. Februar 2015

Die Sonne genossen und Brennholz gemacht

Auf der alten Holzbank oben an der Pferdeweide hät-
te ich heute schon ein Sonnenbad nehmen können.
Den ganzen Tag am Bildschirm sitzen und arbeiten? Aber nicht doch bei diesem herrlichem Winterwetter! Am Nachmittag hielt mich nichts mehr drinnen. Ich beschloss, die restlichen Sonnenstunden dieses Tages draußen zu genießen, zumal für Morgen wieder Tauwetter bei bedecktem Himmel und vier Grad plus angesagt ist.
Am liebsten hätte ich ja einen Spaziergang mit den Hunden gemacht oder mich auf die Holzbank oben an der Pferdeweide gesetzt, aber dann fiel mir ein, dass unser Brennholzvorrat arg zusammengeschrumpft ist und es wäre, wenn ich für etwas Nachschub sorgen würde. Zwar ist der Brennholzsschuppen gut gefüllt, aber das Holz, dass dort lagert, ist noch nicht trocken genug und kann erst im nächsten Winter verfeuert werden. Zum Glück haben wir auch noch einiges an trockenem Holz, das allerdings ist größtenteils noch nicht ofengerecht zurechtgesägt.
Selbst ist die Frau: Mit der Wippsäge lässt sich ohne
große Anstrengung Brennholz machen.
Mit der Wippsäge, in der ein Kreissägeblatt vom Durchmesser eines Lkw-Reifens arbeitet, lassen sich vor allem dünnere Äste und Latten schnell und sicher auf die richtige Länge kürzen.
Als die Sonne hinter dem Horizont verschwand, schleppte ich das Brennholz ins Haus und befüllte den großen Kachelofen, der inzwischen richtig heiß ist und wohlige Wärme abstrahlt – allerdings nur ins Wohnzimmer und in die Küche. Hier in meinem Büro ist es dagegen gefühlt eiskalt, und deshalb höre ich jetzt auch auch für heute auf mit dem Schreiben und gehe lieber schnell wieder hinüber ins Warme.

Donnerstag, 5. Februar 2015

Winterlandschaft

Ich war heute gerade mit dem Fahrrad unterwegs, als die Sonne hinter dem Horizont verschwand und an der Oberkante der Wolken einen schönen Lichtsaum bildete.
So liebe ich den Winter: sonnig, klar und knackig kalt. Die Krönung wäre noch eine geschlossene Schneedecke, aber man kann nicht alles haben. Immerhin liegt ein weißer Hauch über der Landschaft, etwa so, als hätte man den Schnee wie feinen Puderzucker durchs Sieb gestrichen.
Auf dem Foto sieht man gar nicht, dass es nur in homöopathischen Dosen geschneit hat. Vor dem  stimmungsvoll beleuchteten Abendhimmel wirkt die Landschaft wie verzaubert, und der herrliche Sonnenuntergang lässt darauf hoffen, dass das schöne Winterwetter und auch morgen noch erhalten bleibt.

Mittwoch, 4. Februar 2015

Vollmond

Gleich ist der Mond hinter den Wolken verschwunden.
Kalt ist es heute Nacht. Liegt es vielleicht daran, dass wir heute wieder Vollmond haben? Angeblich besteht kein wissenschaftlich nachweisbarer Zusammenhang, aber ich habe den Eindruck, dass wir bei Vollmond oft sternenklaren Himmel haben, was im Winter meistens knackige Kälte bedeutet. Kurz nachdem ich das Foto gemacht hatte (19:55 Uhr), schoben sich aber einige Wolken vor dem Mond, sodass es doch nicht so kalt wurde, wie ich schon befürchtet hatte.

Dienstag, 3. Februar 2015

Die beste Art, einen Apfel zu reiben

Bevor ich die praktische und formschöne Apfelreibe aus Porzellan 
gekauft habe, hatte ich mich mit den Metallreiben im Hintergrund 
herumgeärgert. 
Da wollte ich den heimischen Einzelhandel unterstützen, muss dann aber letztendlich doch wieder im Internet bestellen, weil der gewünschte Artikel in sämtlichen Läden nicht  erhältlich war. Das Objekt der Begierde war eine schlichte Apfelreibe, wie man sie früher in nahezu jedem Haushalt hatte. Vor allem für Eltern mit Kleinkindern war sie unentbehrlich, kam täglich zum Einsatz. Das war allerdings zu einer Zeit, als Babybrei noch nicht als Pulver aus der Tüte kam, sondern noch frisch zubereitet wurde.
Je mehr die fiesen Fertigprodukte in unseren Haushalten Einzug hielten, umso überflüssiger wurden viele praktische Küchenutensilien. In der elektronischen Bucht werden regelmäßig rund 50 alte, gebrauchte Apfelreiben angeboten. Aber neu im Laden scheint man sie kaum noch zu kaufen können, zumindest hier bei uns auf dem Land nicht.
Warum brauche ich überhaupt eine Apfelreibe? Habe ich etwa keine Zähne mehr im Mund? Nein, aber ein geriebener Apfel ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Frischkornbreis, den ich jeden Morgen esse. Er ersetzt gewissermaßen die Milch, die man normalerweise übers Müsli schüttet.
Frischkornmüsli, zubereitet nach der bewährten Methode der legendären "Ernährungspäpste" Dr. Schnitzer und Dr. Bruker, ist jedoch kein herkömmliches Müsli, sondern die gesunde, rohköstliche, vitalstoffreiche und vollwertige Power-Variante.
So wird der Brei hergestellt: Pro Person gibt man je einen Esslöffel Dinkel, Roggen und Weizen (selbstverständlich alles in Bio-Qualität) in die Getreidemühle. Die Körner werden grob geschrotet und mit wenig kaltem Wasser übergossen. Das geschieht abends. Bei Zimmertemperatur lässt man das Getreide über Nacht stehen. Dadurch entfaltet es seine volle Kraft, denn es bilden sich die zur optimalen Verwertung der Nährstoffe durch den Organismus erforderlichen Enzyme. Am nächsten Morgen hat das Getreideschrot sämtliches Wasser aufgenommen, ist aber noch bissfest.
Jetzt kommt der geriebene Apfel ins Spiel. Der Getreidebrei wird mit ihm verrührt. Anschließend streut man ein paar Bio-Rosinen darüber. Wer mag, kann auch eine kleingeschnittene Banane oder anderes Obst dazugeben.
Das Reiben des Apfels mit herkömmlichen Haushaltsreiben ist eine ziemliche Schweinerei, bei der man sich garantiert das Tischtuch einsaut, weil der Apfel beim Reiben in alle Richtungen spritzt. Ich habe da allerlei leidvolle Erfahrungen gemacht.
Mit einer Apfelreibe ist das alles eine saubere Sache. Das Apfelmus und der Saft sammeln sich in der um die Reibfläche umlaufenden Rinne und können elegant aus der Apfelreibe in die Müslischale entleert werden, was die morgendliche Müslizubereitung erheblich vereinfacht.
Meine Apfelreibe – ja, es gibt sie tatsächlich noch neu zu kaufen – hört übrigens auf den schönen Namen "Fruttare". Der Hersteller GEFU bewirbt sie mit blumigen Worten: "Die Obst- und Gemüsereibe für Ihr Wohlbefinden. Keramikreibe, mit äußerst harten und scharfen Zähnen für ein fantastisches Reibeergebnis. Äpfel, Möhren, und Gemüse wie Ingwer, Muskat, Knoblauch, und Rettich verwandeln sich in ein breiartiges Mus."
Für mich ist die Verwendung einer solchen Apfelreibe die beste, einfachste und eleganteste Art, einen Apfel zu reiben.

Montag, 2. Februar 2015

Jeder sollte sein eigenes Brot backen

Unser selbstgebackenes Brot schmeckt uns stets so gut, dass wir es am liebsten gleich ganz aufessen würden, aber wir können uns zum Glück meistens gerade noch bremsen.
Es ist immer ein Moment des Glücks, wenn ich ein frisch gebackenes, noch warmes Brot aus dem Ofen nehme. Da wir nur zu zweit sind, backe ich nur alle zwei bis drei Tage Brot, und ich freue mich schon, wenn ich den Roggen und den Weizen abwiege und in den Trichter der Getreidemühle fülle. Sonst hasse ich Maschinen, die Lärm machen, aber der Getreidemühle höre ich gerne beim Mahlen zu. Wenn dann vorne das frisch gemahlene, nach Spätsommer duftende Vollkornmehl aus der Mühle rieselt – kein Vergleich zu dem geruchlosen, staubigen, toten Supermarktmehl –, kann ich es kaum erwarten, mit dem Teigkneten zu beginnn.
Es ist viel besser, seine Zeit mit Brotbacken zu verbringen als sich im Büro oder in der Fabrik abzurackern, damit man genug Geld hat, um sich teures Bäckerbrot leisten zu können. Für ein Vollkorn-Bäckerbrot in Bio-Qualität müsste ich beim Bio-Bäcker rund fünf Euro zahlen. Die Herstellung  meines eigenen Brotes kosten mich dagegen nur etwa einen Euro, den Strom für den kleinen, sparsamen Backofen schon eingerechnet. Selbstgebackenes Brot schmeckt schmeckt nicht nur köstlich, sondern es gibt uns auch das gute Gefühl, dass wir uns mit diesem Grundnahrungsmittel selbst versorgen können. Oder anders ausgedrückt: Brot backen bedeutet Freiheit und Unabhängigkeit. Außerdem ist selbstgebackenes Bio-Vollkornbrot gesünder als gekauftes Brot, denn es enthält noch all die guten Inhaltsstoffe des Getreides, da das Mehl unmittelbar nach dem Mahlen des Korns verwendet wird.
Der anarchistische Bohemien und Bestsellerautor Tom Hodgkinson zitiert in seinem Buch "Brave old World" (2011) den Schriftsteller William Cobbett. Dieser schrieb in "Cottage Economy" (1926): "... wie verschwenderisch und ja, wie schmachvoll ist es sodann, wenn die Frau eines Arbeiters in die Bäckerei geht; und wie gleichgültig, wie sträflich fahrlässig gegenüber dem Wohlergehen seiner Familie muss der Arbeiter sein, der eine so schändliche Verwendung der durch seine Arbeit erzielten Einkünfte gestattet."
Wir wollen nicht so weit gehen und es grundsätzlich als schändlich bezeichnen, Brot nicht selbst zu backen, sondern es zu kaufen. Schließlich kaufen wir auch gelegentlich beim Bäcker etwas, was wir nicht selbst backen können oder wollen, zum Beispiel knuspriges Bauernbaguette oder luftig-leichte Körnerbrötchen. Aber wir finden, dass jeder schon in der Schule lernen sollte, Brot zu backen – und sich als Erwachsener hoffentlich irgendwann wieder daran erinnern wird.

Sonntag, 1. Februar 2015

Schneebedeckter Gipfel

Nirgendwo sonst Schnee, nur auf diesem Erdhügel, der aus der Froschperspektive aussieht wie ein schneebedeckter 
Alpengipfel.
Fyffes betätigt sich als Gipfelstürmer.
Da hatten wir uns heute auf einen nasskalten Wintertag mit Schneeregen eingestellt. Aber es blieb erstaunlicherweise trocken. Kalt war's, und wenn sich noch die Sonne gezeigt hätte, wäre es richtig schön gewesen. Etwas neidisch gucken wir auf all die anderen Regionen im Land, in denen es geschneit hat und der Schnee liegen geblieben ist.
Auf unserem ausgedehnten Sonntagsspaziergang mit den Hunden sahen wir zunächst überhaupt kein Schnee, doch dann entdeckten wir etwa fünf Meter vom Wegesrand entfernt im Wald einen kleinen Erdhügel, und obendrauf lag Schnee. Das wirkte irgendwie kurios, fast so, als wäre jemand mit einem Eimer voller Schnee losgezogen und hätte dem Erdhügel, unter dem sich übrigens, wie sich bei näherer Betrachtung herausstellte, die Wurzel einer umgestürzten Kiefer verbarg, eine Schippe voll Schnee spendiert, damit er aussieht wie das Matterhorn mit schneebedecktem Gipfel.