Dienstag, 31. März 2015

Niklas – wilder als Mike

Bis auf die dunklen Wolken wird die Szene recht friedlich. Doch das täuscht.
Da dachte ich gestern, Mike sei schon ziemlich wild, aber da kannte ich Niklas noch nicht. Der ist eindeutig der Aggressivere von beiden. Auf dem Foto sieht ja alles recht friedlich aus, deshalb hier ein kurzer Videoclip, aufgenommen heute Abend kurz vor Sonnenuntergang auf einer unserer Pferdeweiden:


Hier noch ein "friedliches" Bild ...


... und hier der stürmische Videoclip dazu:


Montag, 30. März 2015

Sichtschutzzaun made by Mike

Nanu, was ist denn das für ein merkwürdiger, neuer Zaun? 
Die Schafe wundern sich.
Da staunten auch die Schafe: Über Nacht hat ihnen Sturmtief Mike einen Sichtschutzzaun gebaut. Eigentlich hatten wir gedacht, dass wir sämtliches Eichenlaub zusammengefegt und weggeräumt hatten. Aber nach der stürmischen Nacht – es gab sogar ein kurzes, aber heftiges Gewitter mit Hagelschauer - war heute Morgen der Drahtzaun auf der dem Westwind zugewandten Seite der Schafweide voller Laub. Ich finde, es sieht fast aus wie ein kleines Kunstwerk im Stil der Landart, die ja gerade angesagt ist. Statt es mit dem Laubbesen zusammenzukehren, muss ich das Laub jetzt wohl mit den Händen absammeln (oder ich lasse es einfach und warte, bis es irgendwann herunterfällt oder vom Wind weitergetragen wird).

Sonntag, 29. März 2015

Gut gefüttert ins Frühjahr

Eine Extraportion Komposterde inklusive Regenwürmer 
für die Beerenobststräucher.
Draußen stürmt es ums Haus. Es dröhnt so laut, als sei das Haus nicht auf Heidesand, sondern einer Düne gebaut, mit dem Meer gleich vor der Tür. Schon dachten wir, ein bisschen zu spät zu sein, um Erbsen und Möhren oder Radieschen zu säen, da ist es tröstlich, sich den Wetterbericht für die nächsten Tage anzuschauen: Frost soll es geben, dazu weiter viel Regen und heftigen Wind. Auch sonst kann keine Rede davon sein, dass der Boden sich schon ein bisschen erwärmt hätte. Also doch noch ein bisschen abwarten und Tee trinken, das Beste, was man bei diesem Wetter machen kann.
Und im Garten? Ist da nicht doch noch etwas zu tun? Auf jeden Fall!  Da darf man in diesen Tagen, so ungemütlich sie auch sein mögen, fröhlich "wühlen", größere Sträucher, Bäume oder auch Stauden pflanzen oder sie mit einer Extraportion Kompost versorgen, damit sie im Sommer hoffentlich viele leckere Beeren oder Blüten tragen.
Das Verteilen dieser tiefschwarzen Erde, in der sich nicht nur Regenwürmer tummeln, sondern auch Asseln und Tausenfüßer herumturnen, macht eigentlich genauso viel Spaß, wie etwas zu säen. Nur mit dem Unterschied, dass die Hände dabei dreckiger werden. Denn was so lebendig ist wie gut verrotteter Kompost, will liebevoll gehandhabt werden, schon allein wegen der Regenwürmer darin. Also versorgen wir so unsere Mai-, Josta-, Stachelbeer- und Johannisbeersträucher. Auch die Rosen werden bedacht und was da sonst noch am Gartenweg steht. Hinterher wird der Kompostring wieder schön mit altem Laub abgedeckt. Bis zum Herbst wird der kleine Wall verschwunden sein. Ein schöner Nebeneffekt: Rund um die Sträucher wird so alles Unkraut unterdrückt. Schiebt sich doch etwas hervor, ist es leicht auszureißen. Die meisten Sträucher haben es nicht so gern, wenn sie bis an die Triebe zugewuchert sind, und das kann bei uns passieren, da sie am Rand der Schafwiese stehen und das Gras niemals weit ist.
Das Frühjahr ist schon eine spannende Zeit voller Versprechen, was da noch alles wachsen wird. Dabei zu helfen, dass es den Pflanzen an nichts fehlen wird, ist ein schönes Gefühl.

Samstag, 28. März 2015

Amphibientransport

Im Lichtkegel unserer Taschenlampe ist ein dickes Krö-
tenweibchen aufgetaucht.
Unsere mitternächtliche Hunderunde durchs Dorf dauert seit einigen Tagen immer fast doppelt so lang wie sonst. Normalerweise benötigen wir für die 2,2 Kilometer weniger als 20 Minuten. Doch jetzt müssen wir auf halber Strecke immer eine Pause einlegen und allerlei Amphibien, die auf dem Weg zu ihrem Laichgewässer sind, von der Fahrbahn sammeln und auf der Seite der Straße, an der sich der Quellteich befindet, aus dem der Bach entspringt, der ein Stück weiter südlich auch über unser Grundstück fließt. Trafen wir in den vergangenen Nächten immer nur auf männliche Vertreter der Familien Kröte und Molch, sahen wir heute Nacht erstmals auch weibliche Tiere. Um sie wäre es besonders schade, wenn sie überfahren würden, da dann mit dem überfahrenden Tier auch gleich die Nachkommenschaft getötet werden würde.
Sieht grimmiger aus, als es ist: Molchweibchen auf dem
Weg zum Laichgewässer.
Da um Mitternacht aus Energiespargründen die Straßenbeleuchtung bei uns im Dorf ausgeschaltet wird, müssen wir besonders vorsichtig sein, damit wir nicht aus Versehen auf ein Tier treten, das vom Lichtkegel unserer Taschenlampe nicht erfasst worden ist.
Sorry, die Bilder sind leider etwas verrauscht. Ich hatte lediglich das iPhone dabei, und das ist im Dunkeln nur verwendbar, wenn man bereit ist, Abstriche bei der Bildqualität hinzunehmen. Aber immerhin kann man noch erkennen, um welche Tiere es sich handelt.

Mittwoch, 25. März 2015

Sie wandern wieder

Heute gegen Mitternacht bei uns im Dorf fotografiert.
Der Anstieg der Nachttemperaturen auf aktuell acht Grad war gewissermaßen der Startschuss für den Beginn der Krötenwanderung. Heute Nacht haben wir bei uns in Oerrel drei Kröten gesehen,  die zum Quellteich des Oerrelbachs unterwegs waren. Damit sie nicht überfahren werden, haben wir sie von der Straße gesammelt und auf der dem Quellteich zugewandeten Seite der Straße ins Gras gesetzt.

Dienstag, 24. März 2015

Aller Anfang ist klein

Eine weitere Rhabarberstaude kommt in die Erde. Die vom Vorjahr hat sich gut entwickelt und vier rote Blattknospen gebildet.
Rhabarber, ist das nicht diese Riesenstaude, die viertelquadratmetergroße Blätter und zentimeterdicke Stiele bildet und als erstes "Obst" den Gärtner erfreut? Manchmal aber kommen Rhabarberstauden auch als Winzlinge aus der Plastiktüte. Nachdem wir mit Ablegern aus heimischen Gärten und 1a-Gärtnereiware keinen Erfolg hatten, obwohl diese Pflanzen so robust sind, haben wir es jetzt noch einmal versucht: Mit dem Winzling aus der Plastiktüte vom Discounter, eingezwängt gefunden zwischen verschiedenen Steckzwiebelsorten.
Ein Experiment, das eigentlich von Anfang an zum Scheitern verurteilt war, aber der kleine Vorgänger aus dem vergangenen Jahr macht sich erstaunlich gut. Er ist nicht eingegangen und aus dem einzigen Wurzelspross mit einem Blatt ist eine ganz stattliche Pflanze mit immerhin vier Blattknospen und kräftigem Wurzelwerk geworden. Für eine Ernte sicher immer noch zu wenig, aber immerhin ist das ein Anfang.
Jetzt Versuch Nummer zwei. Mal schauen, ob dieser Zwerg das Zeug zum Goliath hat.

Montag, 23. März 2015

Folienkartoffeln

Lust auf Folienkartoffeln?  
Nanu, hat das da etwa geschneit? Von weitem sah es fast so aus. Aber beim Näherkommen schien es eher ein Werk von Verpackungskünstler Christo zu sein. Ich war fasziniert und entsetzt zugleich. Einerseits hat die riesige, schillernde Folie durchaus einen ästhetischen Reiz, andererseits frage ich mich, ob das wirklich sein muss, dass Äcker mit Kunststofffolie abgedeckt werden, um den Beginn der Kartoffelernte etwas vorzuverlegen. Wenn ich allerdings bedenke, dass immer mehr Frühkartoffeln aus Ägypten eingeflogen werden, wo sie wahrscheinlich mit kostbarem Nilwasser bewässert worden sind, erscheinen solche "Folienkartoffeln" aus heimischem Anbau die bessere  Ökobilanz zu haben. Noch ökologischer wäre es, wenn wir unsere Essgewohnheiten ändern würden, aber vielen Feinschmeckern würde der Spargel, der in der Regel ab Ende April gestochen wird, nicht schmecken, wenn er nicht mit neuen Kartoffeln serviert werden würde.

Sonntag, 22. März 2015

Blaue Frösche und scheue Kraniche

Unser heutiger Sonntagsausflug führte uns wieder einmal in das Postmoor, das zwischen den Orten Bargfeld, Räderloh und Steinhorst liegt. Das Postmoor heißt nicht so, weil dort vielleicht einst Briefe versenkt wurden, sondern der Name ist vom dort heimischen Gagelstrauch, der auch als Porst oder Post bezeichnet wird, abgeleitet. Wir wollten endlich einmal live den Moorfrosch sehen, dessen männliche Vertreter in der Balzzeit, die etwa zeitgleich mit dem Frühling beginnt – für wechselwarme Tiere außerordentlich früh –, eine intensive Blaufärbung entwickeln. Auf diese Weise wollen sie für die Weibchen attraktiver werden. Bei uns Menschen funktioniert das ja nicht. Männer, die blau nach Hause kommen, sind ja wohl alles andere als attraktiv und meist auch nicht mehr fähig zu balzen.

Ein Moorfrosch. Intensiv blau gefärbt ist er allerdings nicht. Vielleicht handelt es sich um ein Weibchen? Blau sind ja
nur die Männchen und das auch nur für wenige Tage während der Balz.
Am Weg, der von Bargfeld ins Postmoor führt, wurde vor einigen Jahren ein Vogelbeobachtungsturm aufgestellt. Von dort oben suchten wir das Moor mit dem Fernglas ab – und bekamen viel zu sehen: Zwei Rehe, ein Rehbock, ein Wildschwein, Kiebitze, Bussarde – und ein großer Trupp Kraniche. Die scheuen Vögel rasteten an einem Moortümpel. Und dann hörten wir sie, bevor wir sie sahen: die Moorfrösche. Leider waren sie zu weit vom Weg entfernt, sodass wir keinen in Großaufnahme fotografieren konnten.
Kraniche an einem Moortümpel.
Auf dem Rückweg hatten wir richtig viel Glück: Genau über uns schraubten sich in der guten Thermik, die an diesem Tag herrschte, etwa 50 Kraniche in die Höhe, bis sie in so großer Höhe waren, dass wir sie mit bloßem Auge kaum noch sehen konnten.

Die Thermik nutzend, schrauben sich diese Kraniche in immer größere Höhe.

Samstag, 21. März 2015

Ein bisschen wie bei Hitchcock

Krähenbäume in Wittingen
Als ich heute meine schwarze Vespa auf dem Parkplatz der Klinik in Wittingen abstellte und den Helm abnahm, fiel es mir sofort auf, das lautstarke Gekrächze in den Bäumen am Rand des Klinikgeländes. Ich schaute hoch zu den vielen Krähennestern und fühlte mich sogleich irgendwie an Alfred Hitchcocks "Die Vögel" erinnert, und ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken – wahrscheinlich aber nicht nur wegen der Krähen, sondern auch deshalb, weil es auf der Vespa bei dem miesen Wetter heute ziemlich kalt war und ich deshalb sowieso schon fröstelte.
Wie auch immer, die Bilder wirkten jedenfalls auf mich wie von Hitchcock inszeniert. Wenn ich an "Die Vögel" denke, habe ich immer nur solche Schwarzweißbilder wie das mit den Krähen im Kopf, wahrscheinlich, weil ich damals, als ich den Film im Fernsehen gesehen habe, nur einen kleinen Schwarzweißfernseher besaß.

Donnerstag, 19. März 2015

Vor der Sonnenfinsternis

Die Stromleitung, der Hochspannungsmast und die unterge-
hende Sonne wirkten heute Abend wir ein Schlüsselreiz.
Ich musste sofort an die morgige Sonnenfinsternis denken. 
Als ich heute Abend oben auf der Pferdeweide stand und mir einmal mehr den Sonnuntergang anschaute, fiel mein Blick zuerst auf einem orangeroten Strich am Himmel, der sich unschwer als ein von der untergehenden Sonne angestrahlter Kondensstreifen eines Flugzeug zu identifizieren war, und dann auf den Hochspannungsmast.
Was wäre, dachte ich, wenn nach der Sonnenfinsternis morgen tatsächlich das Stromnetz zusammenricht? Dann würde es auch für den Flugverkehr kritisch, denn ich glaube kaum, dass es für sämtliche Navigationssysteme Notstromsystem gibt. Wenn es die doch gibt, könnten sie aber wahrscheinlich nur einen kurzzeitigen Blackout überbrücken.
Dass plötzlich die Sonne verschwindet und auf einen Schlag sämtliche Solaranlagen auf deutschen Dächern quasi vom Netz gehen. ist ja den Experten zufolge wohl nicht so ein großes Problem. Viel schwieriger wird es, wenn die Sonne wieder aus dem Mondschatten heraustritt und alle Solaranlagen von einer Sekunde auf die andere wieder angeschaltet werden. Auch wenn die Gefahr, dass die zu erwartenden Überspannungen auch beim Endverbraucher  ankommen, gering sein soll, werde ich vorsichtshalber alle empfindlichen Geräte (Computer, Router, Digitalradios usw.) schon vor der Sonnenfinsternis vom Netz nehmen und am batteriebetrieben Radio lauschen, ob der große Crash eintritt oder nicht.
Zum Glück haben wir genügend Holzscheite und Holzbriketts, sodass wir zumindest nicht erfrieren werden. Verhungern werden wir auch nicht. Mit den Vorräten können wir wahrscheinlich bis zu zwei Wochen auskommen, und wir haben einen Gasherd, der mit Flaschengas betrieben wird. Auch für die Tiere haben wir futtermäßig gut vorgesorgt. Lediglich mit der Wasserversorung im Haus könnte es schwierig werden, denn wenn in den Wasserwerken die elektrischen Pumpen ausfallen, sinkt der Wasserdruck in den Leitungen ziemlich schnell, und irgendwann kommt gar kein Tropen mehr aus dem Hahn.
Aber ich gehe mal davon aus, dass so viel passiert wie beim so genannten Milleniums-Crash zur Jahrtausendwende, nämlich nichts. Nehmen wir uns die legndären Blues Brothers und ihren unerschüttlichen Optimismus zum Vorbild. Wie sagte doch Elwood Blues, bevor er Gas gibt – und das Road Movie seinen Lauf nimmt?  "Es sind 106 Meilen nach Chicago, wir haben genug Benzin im Tank, 'n halbes Päckchen Zigaretten, es ist dunkel, und wir tragen Sonnenbrillen!" Na, dann kann ja nichts mehr schiefgehen! Zum Glück habe ich nicht Marc Elsbergs Roman "Blackout" gelesen, denn sonst würde ich der Sonnenfinsternis wahrscheinlich nicht so gelassen entgegensehen.

Mittwoch, 18. März 2015

Knospen wie kleine Kunstwerke

Jetzt hat die spannendste Zeit des Jahres begonnen: Offenbar von der Sonne gekitzelt, öffnen sich die Blüten- und Blattknospen der Büsche, Bäume und Sträucher, und ein Gartenrundgang wird zu einem faszinierenden Erlebnis, weil jeden Tag etwas Neues ergrün und erblüht. Als hätten sie sich alle verabredet, beginnen sich die Blüten und Blätter nach dem "Winterschlaf" zeitgleich zu entfalten. Und sehen die Knospen nicht wie kleine Kunstwerke aus?

Blattknospen der Jostabeere.
Der Holunder hat schon die ersten Blätter entfaltet.
Blüht, bevor er seine Blätter bekommt: Winter-Schneeball.
Auch die Stachelbeere ist schon ziemlich grün.
Die Kastanie hat die dicksten Knospen.
Die Blütenknospen der Felsenbirne.

Dienstag, 17. März 2015

Beim Arbeiten Sonne tanken

Da es heute doch tatsächlich draußen wärmer war als im Haus, habe ich am Nachmittag meinen Büroarbeitsplatz vorübergehend auf die Terrasse unseres Gartenhauses verlagert, wo ich Korrektur lesend zwei schöne Sonnenstunden verbrachte, bevor ich wieder zurück ins Büro an den Bildschirm musste. Die Sonne hat gut getan, und ich habe das Gefühl, dass ich sie auch jetzt noch im Gesicht spüren kann.

Das war mein Büro heute Nachmittag – ich könnte mich durchaus daran gewöhnen, dort zu arbeiten.

Montag, 16. März 2015

Bitte weiterhin füttern!

Bitte solange füttern, bis es wieder richtig grün wird!
Ein paar Sonnenstrahlen, ein bisschen mildere Temperaturen und dazu noch der Blick auf den Kalender – und schon ist die Wintervogelfütterung eingestellt. Klar sind Vögel Wildtiere, die sich im Zweifelsfall schon irgendetwas suchen werden, aber das Finden ist jetzt schwer und kräftezehrend, denn Blattläuse gibt es noch nicht und die Samenstände vorjähriger Pflanzen sind längst geplündert. Schlechte Voraussetzungen, um gut genährt in den Sommer zu gehen und (hoffentlich) viele kleine Nachkommen aufzuziehen.
Dem Andrang nach zu schließen, sind wir derzeit die einzigen in näherer Umgebung, die noch das Vogelhaus mit Sonnenblumenkernen befüllen, zum Teil zwei Mal am Tag, um all die hungrigen Schnäbel zu stopfen. Seit Tagen stellt sich ein gemischter Schwarm aus Buch- und Grünfinken ein, gefolgt von einem Trupp Spatzen, Schwanz- und Weidenmeisen fliegen aus dem Wald gegenüber heran, dazu Kleiber sowie Kohl- und Blaumeise. Heute durften wir einen bis dahin bei uns unbekannten Gast am Futterhaus begrüßen: einen Stiglitz.
Denken wir an unsere Vorfahren, deren kläglichste Zeit, was den Speiseplan anbetrifft, war nicht der Januar oder Februar, wenn im Keller noch Kartoffeln, vielleicht ein paar Äpfel und Möhren lagerten, sondern die Wochen, in denen es draußen warm wurde, aber noch keine neue Ernte in Sicht war.
Den Vögeln ergeht es nicht anders, auch wenn alle Zeichen auf Frühling gestellt sind, erleben sie jetzt wahre Notzeiten.
Unserer Wunsch deshalb: Bitte weiterfüttern, die Vögel werden es Ihnen danken und wenn nicht, Ihnen interessante Beobachtungen am Vogelhaus bescheren.

Sonntag, 15. März 2015

Schäfchen zählen als Frühsport

Kaum aufgestanden, wäre ich heute Morgen beinahe schon wieder eingeschlafen. Kein Wunder, nachdem ich so viele Schäfchen gezählt hatte! Vom Zählen unserer vier Schäfchen werde ich garantiert nicht müde, aber wenn eine ganze Schafherde mit Hunderten von Tieren zu zählen ist, kann das durchaus geschehen.
Schön, dachte ich, wenn die Dorfstraße einmal nicht den Autos, sondern den Schafen gehört. Das ist allerdings tatsächlich nur an einem Sonntagmorgen möglich, denn an allen anderen Tagen wäre die Passage durch das Dorf für beide Seiten zu stressig – für die Schafe ebenso wie für die Autofahrer.
Übrigens kann ich nicht genau sagen, wie viele Schafe es insgesamt waren, die heute durch unser Dorf getrieben worden sind. Normalerweise schlafe ich ohne Schwierigkeiten ein und bin deshalb nicht so geübt im Schäfchenzählen.

Sonst sehen wir auf der Dorfstraße vor unserem Haus immer nur Autos. Das ist doch mal etwas anderes.

Samstag, 14. März 2015

Weißer Schwan aus der Tüte

Noch ein "hässliches Entlein", aber hoffentlich schon bald ein "weißer
Schwan".
Zugegeben, die Plastikverpackung mit dem Pappschild obendrauf und der Tüte innendrin sieht nicht sehr Vertrauen erweckend aus. Ähnlich diesen Instantnudeln mit Hühnchen- oder Gemüsegeschmack, die es für ein paar Cents im Supermarkt gibt und die direkt im Chemielabor hergestellt worden sein müssen.
In unserer Packung verbergen sich aber keine Nudeln, sondern noch aberwitziger, ein "Weißer Schwan". So heißt nämlich diese weiße Varietät von Echinacea pupurea, der, wie der lateinische Name sagt, gemeinhin pupurfarben blüht. Zwei Ministauden sollen sich in dem Paket verbergen und hätten wir uns nicht schon einmal auf dieses Experiment eingelassen, wir würden es nicht glauben. Aber tatsächlich waren in der Packung damals sogar drei Sonnenhut-Pflänzchen, die wir erst einmal unter "gesicherten Bedingungen" im Blumentopf gehegt haben. Mittlerweile blühen sie und werden von Jahr zu Jahr größer und haben sich mittels Samen auch schon von selbst vermehrt.
Nun also der "Weiße Schwan", wollen hoffen, dass er über das Stadium des "hässlichen Entleins" hinauskommt, darüber würden sich auch die Schmetterlinge freuen, die diese Staude lieben ...

Dieser purpurfarben blühende Sonnenhut, der bei uns im Garten steht, kam einst auch aus der Tüte.

Donnerstag, 12. März 2015

Wie ein Körnerkissen

Sonnenbad unterm Vogelfutterhaus.
"Nanu, warum machen die Vögeln denn so ein Gezeter?"
"Die beschweren sich."
"Wieso? Lauert da im Garten eine Katze?"
"Nein, komm doch mal raus und guck um die Ecke!"
Ich mache einen Schritt aus dem von der Hauswand etwas zurückgesetzten Dieleneingang auf den Hof hinaus und schaue in die Richtung, aus der das Vogelgezeter kommt – und wundere mich etwas:
"Wieso liegt denn Hund genau auf den Sonnenblumenkernen?"
"Ich denke, weil es dort schön warm ist."
"Stimmt! Das wäre eine Erklärung."
"Ja, ich denke, der macht sich das Prinzip des Körnerkissens zunutze."
"Ganz schön schlau ..."
Ein Körnerkissen, das üblicherweise mit Getreidekörnern oder Kirschkernen gefüllt ist, wird kurz im Backofen oder in der Mikrowelle erhitzt. Dann legt man es sich auf eine verspannte Körperpartie und genießt die wohltuende Wärme, die in den Getreidekörnern oder Kirschkernen gespeichert ist. Offenbar taugen auch Sonnenblumenkerne als Wärmespeicher. Unter dem Vogelfutterhaus, das im Apfelbaum hängt, hat sich den Winter über ein großer Fleck aus Sonnenblumenkernen gebildet. Unsere lieben Gartenvögel haben nämlich nicht die besten Tischmarnieren, und so landet ein nicht unbeträchtlicher Teil des Vogelfutters nicht in den Schnäbeln, sondern auf dem Rasen.
Heute war es ziemlich kalt, aber entgegen der Wettervorhersage überwiegend sonnig. Der Hund wollte unbedingt Sonne tanken, aber nicht im kühlen Gras, und so hat er sich mit sicherem Gespür das wärmste Plätzchen im ganzen Garten gesucht – zum Leidwesen der Vögel, die sich nun nicht mehr an das gerade morgens erst frisch befüllte Futterhaus trauten.

Mittwoch, 11. März 2015

Gutes Flugwetter intensiv genutzt

Kraniche haben das gute Flugwetter an den ersten frühlingswarmen Tagen intensiv genutzt.
Das war es dann auch schon wieder mit dem schönen Frühlingswetter. Ab morgen wird es, zumindest laut Wettervorhersage, wieder kalt und garstig, und die Kraniche, die an den sonnigen und warmen Tagen so zahlreich unterwegs waren – unser Bild entstand gestern nachmittag am Himmel über Hahnenhorn bei Müden/Aller –, werden dann wohl lieber am Boden bleiben.

Dienstag, 10. März 2015

Kumquat statt Birne

Das ist definitiv keine Birne, sondern eine
Zwergorange (Kumquat). Auch sehr schön!
Eigentlich wollten wir heute einen Birnenbaum kaufen und diesen morgen, anlässlich eines bestimmten Jahrestages, in unserem Garten pflanzen. Auf dem Weg zu einem beruflichen Termin fuhren wir einen Umweg, um unterwegs bei der Baumschule unseres Vertrauens, in der wir schon fast alle anderen Obstbäume in unserem Garten besorgt hatten, eine Ingrid Marie, eine Clapps Liebling oder eine Conference zu kaufen. Aber leider waren dort überhaupt keine wurzelnackten Obstbäume mehr vorrätig. Die gibt es nur noch auf Bestellung, erfuhren wir von einer Mitarbeiterin der Baumschule. Da wir aber keine Containerware kaufen wollten und die Auswahl ohnehin bescheiden war, fuhren wir ohne Birnenbaum weiter. Auf der Rückfahrt hielten wir abends in einem etwas größeren Ort an, um noch etwas Gemüse fürs Abendessen zu kaufen. Da entdeckten wir eine Partie "mediterrane Stämmchen", darunter eine wunderschöne Zwergorange, Kumquat genannt. Weil die Pflanze so gut aussah und voller Früchte hin, entschlossen wir uns kurzerhand, den Kauf des Birnenbaums zu vertagen und uns mit einer Kumquat zu trösten.






Montag, 9. März 2015

Spätzünder – ein kleines Update

Da ich heute viel zu tun hatte und jetzt müde bin, gibt es heute leider nur ein kleines Update zum Spätzünder-Beitrag vom vergangenen Donnerstag. Die Amaryllis-Blüte hat sich inzwischen komplett geöffnet und ist so groß und schwer, dass der Stängel ordentlich zu tragen hat, zumal zwei weitere Blüten im Anmarsch sind. Diese sind noch nicht geöffnet, aber es kann sich nur noch um wenige Tage handeln, bis sich die Amaryllis mit einem prächtigen Blütentrio präsentiert.

Die erste Blüte ist jetzt voll geöffnet. Außerdem hat die Amaryllis zwei
weitere Blüten bekommen, die sich in den nächsten Tagen öffnen werden.

Sonntag, 8. März 2015

Hochbeete aus Palettenrahmen

Hier richte ich die Palettenrahmen aus, die wir zweckentfremdet als Hochbeet nutzen werden.
Den schönen Tag heute haben wir genutzt, um zwei Hochbeete aufzustellen. Die vier beweglich mit Metallbeschlägen verbundenen Holzrahmen – es handelt sich um Palettenrahmen, die aufeinandergestapelt als Riesenkisten für den Transport landwirtschaftlicher Güter, aber auch für Schrauben und Werkzeug benutzt werden – sind bestens dafür geeignet. Noch dazu haben wir sie gleich in der Nähe günstig gebraucht gekauft. Mit ungefähr einem Quadratmeter Fläche und 60 Zentimetern Höhe, wenn zwei Rahmen übereinander gestellt werden, haben sie eine angenehme Größe.
Bislang hatten wir noch nie ein Hochbeet, dabei müsste es bei uns, da wir typischen Heidsandboden haben, doch eigentlich ideal sein. Wir wollen es ausprobieren. Aber bis zur hoffentlich "gigantischen Ernte", liegt viel Arbeit vor uns.
Die Rahmen sind schnell aufeinandergestellt, aber erst einmal mussten wir die vorgesehene Fläche von Unkraut säubern und dann all das Material heranholen, um die Pflanzkisten zu füllen: massenhaft kleingeschnittene Äste und trockene Blütenstängel, altes Heu vermischt mit etwas Ziegenmist, Schubkarre um Schubkarre komplett verrotteten Pferdemistes, der nun aussieht und riecht wie dunkler Waldboden, feinkrümeliger Mutterboden. Unglaublich, wie viel in diese beiden Kisten hineinpasst! Ein Fass ohne Boden ist nichts dagegen. Mir ist ein Rätsel, woher jemand mit einem Winzig-Grundstück oder einem Stadtbalkon diese Mengen zusammenbekommen soll. Gartenerde in dieser Menge kaufen zu müssen, würde ein Vermögen kosten. 
Wir sind jetzt mit 16 Euro je Frühbeet dabei, einen Rest Unkrautvlies zum Unterlegen hatte ich noch im Gärtnerschuppen. Jetzt kommt es auf unser gärtnerisches Geschick an. Fürs Erste freuen wir uns über unser Werk.

Etliche Schubkarren später: Die fertig befüllten Hochbeete.

Samstag, 7. März 2015

Einstimmung auf einen sonnigen Sonntag

Wenn die Sonne beim Untergehen den Himmel so glutrot färbt wie heute Abend, dann ist das meistens ein gutes Zeichen. Und tatsächlich ist für Sonntag schönstes Frühlingswetter mit zehn Sonnenstunden vorhergesagt. Wir sollten es ausgiebig genießen, denn am Montag soll es schon wieder bedeckt und auch wieder etwas kühler sein.

So lässt man sich doch gerne auf einen sonnigen Sonntag einstimmen.

Freitag, 6. März 2015

Landleben anno 1792

Keine Neuerscheinung, aber unbedingt lesenswert: "Mein
Cottage-Tagebuch" entführt ins Jahr 1792.
Überraschungsfund in einer Buchhandlung: Zwischen  lauter Gartenbuchtiteln fällt uns Fiona J. Houstons "Cottage-Tagebuch" (Verlag Gerstenberg) erst ins Auge und dann in die Hände.
Eine Frau mit Leidenschaft für Archäologie und verfallene Bauernhäuser in den schottischen Highlands lässt sich auf ein persönliches Abenteuer ein, dreht die Zeit mehr als 200 Jahre zurück und erlebt ein Jahr Landleben wie 1792 in einem einfachen Cottage.
Ein paar Zugeständnisse gibt es: Ein dringend benötigter zusätzlicher Eimer fürs Schmutzwasser ist "nur" 80 Jahre alt. Die Hundehaltung war, das hat sie aus alten Quellen erfahren, durchaus verbreitet, der Hundespaziergang eher nicht, den absolviert sie in Jeans und Regenjacke. Ansonsten aber hat sie sich zeitgemäß gekleidet, braucht morgens lange, bis diverse Unter- und Überröcke, Schürzen und Haube angezogen sind.
Gerstenfladen und Haferbrei ersetzen Müsli und Frühstücksbrötchen, sie kocht Brennnesselsuppe  und macht Käse, hackt Holz und schleppt frisches Wasser im Eimer heran, sie ärgert sich über durchnässte Rockschöße und isst Pastinaken aus dem eigenen Garten, hört Eule und Brachvogel rufen.
Tagebuchnotizen werden ergänzt von der Nähanleitung fürs Unterhemd aus Leinen und Rezepte aus dem 18. Jahrhundert (zugegeben, Kaninchen wäre bei uns gleich vom Speiseplan gestrichen, ebenso wie Milch oder Butter). Wie Gallus-Tinte angerührt wird, können wir ebenso lernen, wie den Garten im Jahresverlauf zu bewirtschaften.
Ein Buch, das lehrreich ist und gleichzeitig Spaß macht. Der Spruch "früher war alles besser" wird nicht in seiner Sinnhaftigkeit bestätigt, aber die Erkenntnis "früher war alles echter", die wird hier mit Leben gefüllt.

Donnerstag, 5. März 2015

Spätzünder

Wie bei großen Künstlern oder wichtigen Politikern: Wer mit Verspätung
kommt, kann sich aller Aufmerksamkeit gewiss sein.
Nachdem der Winter so gut wie ausgefallen ist, blüht in diesem Jahr alles früher als sonst. Alles? Nein, nicht alles. Unsere Amaryllis zum Beispiel hat jetzt erst zu blühen begonnen. Eigentlich hätte sie ja schon zu Weihnachten blühen sollen. Damit das klappt, kommen die Blumenzwiebeln zu einem bestimmten Zeitpunkt in den Handel. Unsere auch. Allerdings wurde sie von den Kunden verschmäht, soll heißen: nicht gekauft. Tatsächlich war sie der Entwicklung der anderen etwas hinterher – und wurde schließlich für 50 Cent verramscht. Da haben wir zugegriffen, denn uns ist es egal, ob sie zu Weihnachten oder zu Ostern blüht oder auch gar nicht. Hauptsache, sie lebt weiter und ist nicht als Ladenhüterin in die Mülltonne gewandert.

Mittwoch, 4. März 2015

Pelletpower

Noch einmal ordentlich Pelletpower getankt, bevor
hoffentlich bald der Frühling beginnt.
Normalerweise kaufen wir den Brennstoff für den Pelletofen gleich palettenweise. Auf einer Europalette befinden sich in der Regel 66 Säcke à 15 kg, also insgesamt knapp eine Tonne. In diesem Winter, der eigentlich keiner war, sind wir mit dem Rest vom Vorjahr und einigen einzeln im Baumarkt gekauften Säcken hingekommen. Am vergangenen Freitag haben wir noch einmal neun Säcke besorgt. Die werden hoffentlich bis zum Herbst reichen, denn ab morgen soll es ja deutlich wärmer werden.

Montag, 2. März 2015

Nasse Füße

Den Eichen steht das Moorwasser zum Glück nicht bis zum Hals, sondern nur bis zu den Waden.
Heute waren wir – bei ähnlichem Aprilwetter wie gestern – für eine Naturreportage im Schäfermoor bei Celle. Hätten wir keine wasserdichten Schuhe gehabt, hätten wir garantiert nasse Füße bekommen und uns dann wahrscheinlich so gefühlt wie die Eichen, die gewissermaßen bis zu den Waden im Wasser standen. Wenn sie nicht ganzjährig im Wasser stehen, können die Eichen das übrigens durchaus vertragen.
Auf unserer Tour sahen wir nicht nur viele interessante Pflanzen wie zum Beispiel die Sumpf-Kratzdistel, sondern auch eine Herde Heidschnucken, einen Trupp Kraniche, außerdem Rehe und Greifvögel.

Sonntag, 1. März 2015

Der März beginnt mit Aprilwetter

Faszinierende Wolkenspiele zwischen Regen, Hagel und Sonnenschein.
Nanu, da hat sich wohl jemand im Monat geirrt! Heute hat doch erst der März begonnen und nicht schon der April. Das Wetter war allerdings so launisch, wie man es ihm im April nachsagt. Eigentlich machen wir unsere Sonntagstour mit den Hunden immer gleich morgens nach dem Frühstück. Aber heute war draußen alles so grau und nass, dass wir erst einmal die stundengenaue Wettervorhersage studierten. Derzufolge sollte es am Nachmittag freundlicher werden und die Regenwahrscheinlichkeit von 80 auf 40 Prozent sinken. Naja, gerade als wir uns dann endlich auf den Weg machen wollten, schüttete es wie aus Eimern, und wir mussten den Aufbruch etwas verschieben. Inzwischen war es schon gegen 16 Uhr, und jetzt mussten wir los. Denn wir wollten ja nicht erst im Dunkeln durch den Wald zurück spazieren. Von Westen zogen zwar schon wieder neue, schwarze Wolken heran, aber über uns war der Himmel blau. Später hat es uns dann aber doch noch erwischt: Nicht nur Regen bekamen wir ab, sondern gleich auch noch einen Hagelschauer. In unseren wetterfesten Mänteln machte uns das nichts aus, aber die Hündchen waren nicht begeistert.