Freitag, 31. Januar 2014

Entspannt ins Wochenende

Wir Menschen freuen uns aufs freie Wochenende, weil wir (meistens) nicht arbeiten müssen und gewissermaßen einen Gang herunterschalten können. Für unsere Hunde hingegen ist ja eigentlich immer Wochenende, denn sie müssen ja nicht arbeiten. Dennoch haben wir den Eindruck, dass auch sie sich aufs Wochenende freuen, denn das Wochenende bedeutet, dass wir alle zusammen stundenlang durch Wald und Wiesen streifen. Aber woran merken die Hunde, dass das Wochenende beginnt? Vermutlich daran, dass wir ausgeglichener und entspannter werden.

Ebenso wie wir am Freitagabend ganz relaxed und voller Vorfreude aufs Wochenende (von links oben im Uhr-
zeigersinn): Foxy, Fierer, Fussel und Fyffes.

Donnerstag, 30. Januar 2014

Die Eisbären

Heute, wie jeden Donnerstag, die Veranstaltungstipps zum Wochenende. Die Auswahl war diesmal allerdings etwas bescheiden, sodass ich ich auf einen Tipp beschränken möchte. Zwar hätte ich noch gerne auf den Tangoabend "Una Milonga Argentina" in der CD-Kaserne in Celle hingewiesen, aber das erübrigt sich, da die Veranstaltung bereits ausverkauft ist.
Passend zur Jahreszeit hat morgen Abend im Malersaal (Studiobühne) des Celler Schlosstheaters das Stück "Die Eisbären" von Jonas Gardell Premiere (Termine der weiteren Aufführungen siehe unten).
In dem Stück sind die Zuschauer zu Gast bei Ilses Geburtstagsfeier, die nach dem altbekannten Schema "The same procedure as every year" abläuft. Ilses Töchter Gertrud und Solveig sind aus reiner Pflichterfüllung erschienen, der Sohn, ein bekannter Schriftsteller, ist abwesend. Während die Töchter Gefallen daran finden gezielte Böswilligkeiten auszutauschen und Ilse die Geburtstagstorte verweigert, kommt für alle die hässliche Stunde der Wahrheit. Ilse hofft nun auf ihren Sohn Gabriel. Er ist der ganze Stolz seiner Mutter; jeden Zeitungsschnipsel über ihn sammelt sie. Im Fernsehen gibt er an diesem Abend ein Interview zu seinem neuen Buch. Trotz Streit fiebern die drei Frauen der Sendung mit Spannung entgegen. Doch in seiner jüngsten Publikation enthüllt Gabriel ohne Rücksicht auf die Familie seine eigene Kindheit und Jugend. Vor allem die Beziehung zu seiner Mutter, die von jahrelang unterdrücktem Hass geprägt ist, schildert er ausgiebig. Ilse ist über die öffentliche Bloßstellung, die sie in ihren eigenen vier Wänden vor dem Fernseher und im Beisein ihrer Töchter erleben muss, tief verletzt. Hat sie nicht wegen der Kinder die eigene Karriere, ihr Glück geopfert? Hat sie nicht einen Anspruch auf die Liebe ihrer Kinder? Ernüchtert muss sie erkennen, dass ihre Kinder sie als Monster wahrnehmen.
Der schwedische Dramatiker Jonas Gardell versteht es meisterhaft, die tragische Lebenserkenntnis in eine Komödie umzuwandeln. Man kann über Menschen und ihr Unglück lachen und zugleich Mitleid mit ihnen haben.

Was Ilse und ihre Töchter Gertrud und Solveig da erleben, ist alles andere als eine fröhliche Geburtstagsfeier (von links:  Nina Damaschke, Monika Häckermann, Kathrin Ost).                                                                                 Foto: Schlosstheater Celle
Aufführungsdauer: 1 Stunde 25 Minuten. Keine Pause. Preise: 14,- Euro, ermäßigt 7,- Euro.
Weitere Aufführungen am Sonnabend, 1. Februar, Sonntag, 2. Februar, Donnerstag, 6. Februar, Freitag, 7. Februar, Sonnabend, 8. Februar, Mittwoch, 12. Februar, Donnerstag, 13. Februar, Freitag, 14. Februar, Sonnabend, 15. Februar, Mittwoch, 19. Februar, Donnerstag, 20. Februar, Freitag, 21. Februar, und Sonnabend, 22. Februar.  Die Aufführungen beginnen jeweils um 20:00 Uhr.
INFO
05141/9 05 08-75/76 oder hier.

Mittwoch, 29. Januar 2014

Reichlich Rendite durch Recycling

Zuerst wird das Papier um das Holz gewickelt, dann
der Boden gefaltet und in das Holzunterteil gepresst.
Das war's auch schon.
Was haben die Aktienkurse mit der Jungpflanzenanzucht zu tun? Eigentlich nichts, aber irgendwie doch. Die Zeitungsseiten mit den Börsennotierungen sind überwiegend schwarzweiß – beste Voraussetzungen für ein Recycling, das auf der "Samenbank" reichlich Rendite bringt.
Die Zeitungsseiten dienen als Rohstoff für selbstgemachte Anzuchttöpfchen. Ein paar Euro muss man in den Maschinenpark investieren, sprich in Buchenholzpresse und passendes Unterteil, aber dies ist eine Anschaffung, die sich wirklich lohnt und praktisch "unkaputtbar" ist, und schließlich sind auch die üblichen Torftöpfchen für die Blumen- und Gemüseanzucht im Zimmergewächshaus ziemlich teuer. Mal abgesehen davon, dass Torf aus Naturschutzgründen ohnehin nicht das beste Material für den umweltbewussten Gärtner ist.
Wie manchmal auf dem Finanzmarkt lautet auch das Motto für die Herstellung der Anzuchttöpfchen "antizyklisch zu denken", sprich, dann tätig zu werden, wenn der Aktienkurs im Keller oder draußen eine Handbreit hoch der Schnee liegt. Statt zu Stricknadeln und Wolle zu greifen, sucht man sich dann den Börsenteil, Schere und Blumentopfpresse zusammen. Aus einer großen Zeitungsseite (doppellagig) lassen sich genau sechs Töpfchen, ideal zum Ziehen von Chili, Tomaten oder empfindlichen Sommerblumen, herstellen.
Der Topf aus Zeitungspapier hält ohne Klebstoff.
Das Papier wird um den Holzkern gewickelt. Am Boden wird das Papierröllchen dann einfach um die Presse herum eingefaltet, auf das Unterteil gedrückt und fertig ist das Töpfchen. Es hält ohne Klebstoff oder andere Hilfsmittel zusammen. Wir selbst haben ausgezeichnete Erfahrungen mit den Papiertöpfchen gemacht. Um es den Pflänzchen zu erleichtern, sich später in einem größeren Topf oder direkt im Gartenbeet einzuwurzeln, kann man vor dem Einpflanzen den Topfboden einfach entfernen, ansonsten haben die Wurzeln aber auch so kein Problem, das Papier zu durchdringen.
Was für Torftöpfchen gilt, gilt auch für Papiertöpfchen Marke Eigenbau: Im Zimmergewächshaus dürfen sie wegen der Schimmelgefahr nicht zu dicht aneinandergerückt werden.
Gerade im Bereich des Gartenzubehörs gibt es unendlich viel unnützen Schnickschnack zu kaufen, aber die Mini-Blumentopfpresse gehört zu den Erfindungen, die einfach, aber sinnvoll sind – zumindest für Zeitungsleser, sonst gibt es ein Rohstoffproblem.

Die Anzuchttöpfe aus Zeitungspapier kosten nichts (außer dem Preis für das Zeitungsabo) und sind im Handumdrehen her-
gestellt. Zudem werden sie von den Jungpflanzen leichter durchwurzelt als Torftöpfe.



Dienstag, 28. Januar 2014

Im Notfall schnelle Hilfe im Wald

Im Notfall weist die Smartphone-App den
Weg zum nächstgelegene Notfall-Treff-
punkt.                               Foto: Landesforsten
Die Landesforsten, der größte Waldeigentümer Niedersachsens, verstehen sich nicht nur als Wirtschaftsunternehmen, sondern auch als Dienstleister für die Bürger, die auf Waldwanderungen Erholung suchen.
Besitzer GPS-fähiger Mobilgeräte, und das sind die meisten Smartphones, können ab sofort die Daten von mehr als 2000 Notfalltreffpunkten in den Wäldern der Niedersächsischen Landesforsten auf ihr Gerät laden. Mit den neuen Koordinaten hat man bei einem Notfall im Wald schnell die wichtigen Standorte der Notfalltreffpunkte zur Hand.

Bereits im Sommer wurde eine von der Firma Intend in Zusammenarbeit mit den Landesforsten entwickelte App für Android-Handys vorgestellt. Jetzt stehen die Daten auch Besitzern von iPhones oder anderer GPS-Geräte vor Ort zur Verfügung.
„Mit diesem Service kommen wir dem Wunsch vieler Geocacher und GPS-Wanderer nach“, erklärt Joachim Hansmann, der bei den Landesforsten für die Entwicklung mobiler Anwendungen verantwortlich ist. Zusätzlich können die Standorte zukünftig auch in einem Google-Earth-Format geladen und damit auch auf Satellitenbildern betrachtet werden. In Kürze werden die Daten auch in der beliebten „Landesforsten“ - App integriert sein.
An über 2000 Notfalltreffpunkten im Landeswald wurden in den vergangenen Monaten rot-weiße Schilder angebracht. Auf diesen steht eine individuelle Bezeichnung, die aus der Buchstabenkombination des zuständigen Landkreises und einer eigenen Nummerierung des Punktes besteht. Um eine schnelle Rettung zu garantieren, können in einem Notfall Landesforsten- Mitarbeiter oder Waldbesucher den Einsatzkräften über die Notrufnummer "112" die Treffpunktbezeichnung durchgeben. Mehr Informationen zu den Rettungspunkten gibt es hier

Montag, 27. Januar 2014

Eiskanal

Treibeis auf dem Elbe-Seitenkanal – und oben links im Bild sogar ein bisschen blauer Himmel.
Als ich heute Nachmittag mit dem Fahrrad auf der Brücke bei Wunderbüttel den Elbe-Seitenkanal überquerte und von dort oben aufs Wasser blickte, fiel mir spontan das Stichwort Eiskanal ein – und geisterte mir stundenlang im Kopf. Irgendwann und irgendwo hatte ich diesen Begriff schon einmal gehört oder gelesen. Ist Eiskanal vielleicht eine andere Bezeichung für eine Bobbahn? Keine Ahnung...
Wieder zu Hause, googelte ich, und siehe da: Jetzt fiel es mir wieder ein. Ich hatte mal im Kanu-Magazin eine Story über den Eiskanal gelesen. Es handelt sich dabei um eine Wildwasseranlage am Stadtrand von Augsburg, die für die Kanuslalom-Wettbewerbe der Olympischen Sommerspiele 1972 errichtet worden war.
Von Wildwasser kann beim Elbe-Seitenkanal natürlich keine Rede sein. Aber die Bezeichnung Eiskanal passt doch, wie ich finde, zurzeit trotzdem ganz gut.

Sonntag, 26. Januar 2014

Vogelfutter aus eigener Herstellung

Aus Haferflocken und Rapsöl lässt sich einfach und schnell Vogelfutter für
Amseln und Rotkehlchen herstellen.
Nicht für alle Vögel, die im Winter ans Futterhaus im Garten kommen, sind Sonnenblumenkerne und Körnerfutter das Richtige. Manche Vogelarten, zum Beispiel Amseln und Rotkehlchen, bevorzugen Weichfutter. Das lässt sich ganz einfach und schnell selbst herstellen. Hier das Rezept:
Einen mittelgroßen Kochtopf etwa fünf Millimeter hoch mit Rapsöl füllen und erwärmen. Wenn an einem Holzkochlöffel Bläschen aufsteigen, ist die Temperatur richtig, um eine Packung zarte Haferflocken hinein zu tun. Den Herd ausschalten. Dann umrühren, bis die Flocken das gesamte Öl aufgenommen haben, auskühlen lassen, fertig! In einem Glas mit Schnappverschluss hält sich das Futter. Alt wird es bei uns sowieso nicht, je nach Andrang am Futterhaus ist es spätestens nach drei Tagen aufgefressen. Für die Amseln streuen wir noch ein paar Rosinen hinzu, die mögen sie besonders gern.

Samstag, 25. Januar 2014

Enten im Eiswasser

Der zugefrorene Ratsteich in Uelzen. In der Bildmitte, links ne-
ben der Hütte am Ufer, fließt das Ilmenau-Wasser in den Teich.
Brrr, ist das kalt! Minus zehn Grad hatten wir heute, und in der Nacht dürfte die Temperatur noch um ein paar Grad fallen. Wie die meisten anderen Gewässer in der Südheide ist auch der Ratsteich in Uelzen schon nahezu komplett zugefroren. Den Enten ist nur noch eine kleine offene Wasserfläche am Südufer unterhalb der Fußgängerbrücke geblieben – dort, wo der Teich von der Ilmenau gespeist wird. Der Fluss friert wegen der Strömung nicht so schnell zu, aber wenn es noch einige Tage so knackig kalt bleibt, werden die Enten wohl bald auf dem Trockenen sitzen.
Ich liebe Enten! Es sind so schöne Tiere, und obwohl es bei ihnen untereinander zuweilen ganz schön ruppig zugeht, wirken sie irgendwie immer freundlich auf mich. Wenn es nicht so kalt gewesen wäre, hätte ich ihnen heute stundenlang von der Brücke zuschauen können, wie sie munter im Eiswasser paddelten.

Gut geschützt durch ihre supergut isolierenden Federn und Daunen, paddeln die Enten munter um eiskalten Wasser umher.

Freitag, 24. Januar 2014

Museumsdorf bittet um Mithilfe

Heute ein Beitrag von Calluna-Redakteurin Christine Kohnke-Löbert:

Er starb fürs Vaterland: Todesnachricht von
Wilhelm Jarse.
Sachzeugnisse aus der
Region gesucht

Vor 100 Jahren begann der 1. Weltkrieg – Ausstellung erinnert an die Kriegszeit

Im Frühjahr wird im Museumsdorf Hösseringen eine neue Sonderausstellung eröffnet: Unter dem Titel „Landarbeit ist vaterländischer Hilfsdienst“ soll der ländliche Alltag im Ersten Weltkrieg in der Lüneburger Heide vorgestellt werden. Die Arbeiten dazu laufen derzeit auf Hochtouren, doch noch fehlt es dem Museumsteam an Zeitzeugnissen aus der Region. „Obwohl sich der Krieg aufgrund der umfassenden Einbeziehung fast aller Lebensbereiche auch auf dem platten Land stark bemerkbar machte, sind Arbeiten über das private und öffentliche Leben in ländlichen Regionen während der Ausnahmesituation des Krieges selten. Auch für die Lüneburger Heide fehlt eine Untersuchung der Frage, wie der Krieg in den Alltag der Menschen eingriff und ihn veränderte“, fasst Museumsleiter Dr. Ulrich Brohm den Ansatz der Ausstellungskonzeption zusammen.
Bekanntmachung der Mobil-
machung – Sonderausgabe
der „Lüneburgsche Anzeigen“.
Am Beispiel der Lüneburger Heide soll gezeigt werden, welche politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und mentalen Auswirkungen der Krieg auf eine ländlich geprägte Region und die dort lebenden Menschen hatte. Insbesondere die Erfahrung des „totalen Krieges“, von dessen Konsequenzen auch die an der „Heimatfront“ arbeitende Landwirtschaft betroffen war, möchten die Museumsleute erforschen. Dazu suchen sie nach Kriegszeugnissen, wie beispielsweise Feldpostbriefen, persönlichen Erinnerungen und Berichten sowie Fotos von Soldaten, Uniformteilen, Abzeichen, Orden und Ehrenzeichen und Waffen, aber auch „Liebesgaben“ für Soldaten wie etwa Weihnachtsgrüße.
Feldflasche mit Patronen-
hülsen und Szenen aus
der Heimat.
Auch Zeugnisse von Kriegspropaganda (Plakate, Postkarten, Gegenstände) sowie Fotos und persönliche Dinge von ausländischen Kriegsgefangenen, die auf den Bauernhöfen oder in Industriebetrieben gearbeitet haben, werden gesucht, ebenso Rezepte und Kochbücher, Lebensmittelmarken sowie selbst gefertigte „Erinnerungsstücke“ aus Munitionshülsen, Führungsringen von Granaten und anderen Kriegsmaterialien.
Darüber hinaus soll das Vereinswesen der Zeit anhand von Fotos, Fahnen und schriftlichen Quellen thematisiert werden, in diesem Zusammenhang insbesondere die „Rolle der Frau während des Ersten Weltkrieges“.
Wer helfen möchte, sollte sich unter der Telefonnummer 05826-1774 im Museumsdorf Hösseringen oder abends bei Günther Reimers unter der Telefonnummer 05851-1850 melden.

Museumsleiter Dr. Ulrich Brohm und Adele Brazionyte aus Litauen, die ein Jahr Bundesfreiwilligendienst im Museumsdorf leistet, beim Ausstellungsaufbau mit dem Bildnis von Heinrich Gehrmann aus Suderburg. Im Archiv des Museums sind seine Konfirmationsbriefe, Unterlagen über seine Ausbildung bei der Sparkasse und sein Briefwechsel mit den Eltern von der Front aus erhalten. Bis hin zur Todesnachricht.                                                                              Fotos Christine Kohnke-Löbert

Donnerstag, 23. Januar 2014

Wohin am Wochenende?

Heute wieder, wie jeden Donnerstag, die Veranstaltungstipps zum Wochenende:

Es liegt was in der Luft...

Sonnabend, 25. Januar, 20:00 Uhr, Celle, Kunst & Bühne, Nordwall 46
Roswitha Dasch (Gesang, Violine) und Ulrich Raue (Gesang, Klavier) präsentieren Chansons und Texte des in den 1920er und 1930er Jahren in Berlin lebenden jüdischen Komponisten Mischa Spoliansky, die sich in jener Zeit großer Beliebtheit erfreuten und zu Evergreens wurden. Das Programm hat den Titel "Es liegt was in der Luft...".
Veranstalter: Stadt Celle. Eintritt (Abendkasse): 14,- Euro, ermäßigt 10,- Euro.
INFO  0 51 41-12 604

Element Licht

Sonntag, 26. Januar, 11:30 Uhr, Celle, Kunstmuseum, Schlossplatz 7
Auf einem Rundgang durch die Ausstellung "Scheinwerfer" entdeckt der Besucher Licht in seinem Element. Licht macht Luft sichtbar, füllt den Raum, färbt ihn mit Stimmung – Wärme oder Kälte; Licht ernährt, ist organisch; Licht ist bewegt, Licht ist vergänglich und wandelbar. Im Rahmen ihrer Führung vermittelt Sandra Ende das Licht als vielfältiges Ausdrucksmittel und führt in die grundlegenden Techniken der Künstler ein: von Neon, Glühbirne und Dia bis zu LED, Laser und UV-Licht.
In der Ausstellung "Scheinwerfer" sind mehr als 30 Lichtkunstwerke deutscher Produktion aus diesem Jahrhundert vereint. Sie bietet einen außergewöhnlichen Überblick über die Lichtkunstlandschaft Deutschland.
Treffpunkt für die Teilnehmer der Führung ist das Foyer des Kunstmuseums. Die Führung ist kostenlos, der Museumseintritt kostet 5 Euro. Für Kinder bis 14 Jahre ist der Eintritt frei.
INFO 0 51 41-12 685 oder www.kunst.celle.de

Die Entdeckung der Heide mit Schmidt und Löns

Sonntag, 26. Januar, 11:30 Uhr, Celle, Bomann-Museum, Schlossplatz 7
Teil der neu gestalteten Dauerausstellung des Bomann-Museums ist die Verarbeitung der Heidelandschaft in Kunst und Literatur. Einen Schwerpunkt bilden hierbei die Literaten Arno Schmidt und Hermann Löns. Die Teilnehmer werden also Gelegenheit haben, die Heide aus dem Blickwinkel dieser beiden Persönlichkeiten zu entdecken.
Karin Sohnemann wird deutlich machen, wie unterschiedlich der Zugang von Schmidt und Löns ist. Zudem geht sie der Frage nach, wer von beiden eher den Touristen bekannt ist und wer den größeren Nachhall in der Region gefunden hat. Während der eine stets Heidedichter blieb, hat der andere seinen Platz in der Weltliteratur gefunden. Auch dieses Urteil wird Karin Sohnemann kritisch hinterfragen.
Eintritt: 5,- Euro
INFO 0 51 41-12 544 oder www.bomann-museum.de

Da am Sonntag die Geschäfte in der Celler Innenstadt von 13 bis 18 Uhr geöffnet haben, lässt sich die kulturelle Inspiration mit einem anschließenden Einkaufsbummel verbinden.

Naturwunder Erde

Sonntag, 26. Januar, 19:30 Uhr, Uelzen, Central-Theater, Bahnhofstraße 7
Die Erde im Porträt: Eine größere Herausforderung hätte sich der Naturschützer und Fotograf Markus Mauthe nicht aussuchen können. In seiner neuen Multimedia-Reportage im Auftrag der Umweltschutzorganisation Greenpeace nimmt der Fotograf sein Publikum mit auf eine Reise zu den beeindruckendsten Naturlandschaften unsere Erde. Er hat es geschafft, die unermessliche Vielfalt des Planeten mit der Kamera festzuhalten und exemplarisch relevante Lebensräume im Wasser, Wald, Grasland und Gestein sowie deren Verbindungen untereinander zu zeigen. Über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren, auf Reisen in sechs Kontinente entstand diese Lichtbildshow, die nun in den kommenden zwei Jahren 300 Mal in Deutschland zu sehen sein wird.
Markus Mauthe fängt die tanzenden Nordlichter über Kanadas Wäldern ein, verursacht eine Gänsehaut beim Anblick der Gletscher, Eisbären und Walrosskolonien Spitzbergens, porträtiert wundersame Kalkskulpturen der ägyptischen Weißen Wüste und heftet sich an Hufe und Pfoten wilder Tiere in der Serengeti. Brasiliens Iguazú-Wasserfälle im Morgengrauen wirken nach Mauthe-Art wie gemalt und könnten die Badestelle von Naturgöttern sein. Seine Kompositionen verzaubern mit einzigartigen Lichtstimmungen, warmen Farbsymphonien und überraschen mit ungewohnten Blickwinkeln.
Die Erde hat viele Gesichter. Doch Markus Mauthe ist überzeugt: „Wir müssen sie als ganzheitlichen Organismus begreifen. In einem komplexen Geflecht ist alles Leben miteinander verbunden und hängt voneinander ab. Jede Veränderung wie die Vernichtung von Regenwald oder die Ausrottung einer Fischart hat weitreichende Folgen für unser gesamtes  Ökosystem.“ Der Fotograf formuliert mit seinen Bildern eine Liebeserklärung an die Erde und möchte für noch intakte Lebensräume und deren Bewohner begeistern. Punktuell zeigt er die  Bedrohungen durch den Menschen und regt an, wie sich jeder für den Umweltschutz engagieren kann.
Seine Expeditionen bedeuteten für Markus Mauthe trotz 25-jähriger Erfahrung in der Naturfotografie ein großes Abenteuer, aber auch harte Arbeit. Auf der Suche nach perfekten Motiven kämpfte er sich wochenlang durch den schwülen, moskitoverseuchten Tropenwald, überwand Urängste, indem er das Tauchen erlernte, fror bei Minusgraden in der Arktis, und erklomm mit seiner schweren Ausrüstung bis zu 6.000 Meter hohe Pässe im Himalaya. „Wenn Wetter und Tiere nicht mitspielen, braucht es für ein einziges gelungenes Foto viel Leidensfähigkeit  und Geduld“, so Mauthe.
Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Markus Mauthe kann mehr: Neben fundiertem Fachwissen bietet er authentische Geschichten, Anekdoten zum Schmunzeln, haarsträubende Grenzerfahrungen und bewegende Begegnungen mit Mensch und Tier. Untermalt wird die Weltreise durch eigens für die Bilder komponierte Musikpassagen von Kai Arend. Die Multivisionsshow von Markus Mauthe zieht die Besucherinnen und Besucher ins Geschehen hinein, wie es ein guter Roman oder Kinofilm vermag. Kommen Sie mit und sehen sie unsere Erde mit anderen Augen.
Der Eintritt für die Veranstaltung ist frei.
INFO 0581-2509

Mittwoch, 22. Januar 2014

Vierhornschafe

Der Vierhornschafbock in der Mitte hat nur noch drei Hörner, aber dennoch sind diese recht imposant.
Heute haben wir auf einem Hof in der Heide eine Gruppe von 40 Schafen, darunter auch einige Vierhornschafe, besucht. Charakteristisch für diese vor allem in Großbritannien verbreitete Schafrasse, die zu den ältesten Haustierrassen der Welt zählt, sind die meist vier Hörner und das gefleckte Fell. Bemerkenswert ist, dass auch die weiblichen Tiere Hörner haben, was bei den meisten anderen Schafrassen nicht der Fall ist (zwei unserer vier Skudden-Mädchen haben allerdings auch Hörner, wenn auch nur ziemlich kleine). Das Vierhornschaf, das auch Jakobschaf genannt wird, stammt ursprünglich vermutlich aus Kleinasien und hat den Namen Jakobschaf aus der Bibel, derzufolge der Hirte Jakob für seine Herde die gefleckten Tiere bekam (1. Moses 30,25–43) bzw. diese züchtete.
Ebenso wie unsere vier Skudden sind auch die 40 Schafe keine "Nutztiere" (was für ein schrecklicher Begriff!), also nicht dazu bestimmt, getötet und gegessen zu werden. Die Frau, die sich um sie kümmert, ist Veganerin und eine bekannte Publizistin und Tierrechtlerin. Mehr über sie und die Schafe in der gedruckten Calluna-Frühlingsausgabe, die am 21. März erscheint.

Dienstag, 21. Januar 2014

Schmetterlinge im Moor und in der Heide

Argusbläulinge auf einer Blüte.                                     Foto: Maike Sprengel-Krause
Eigentlich gibt es die Veranstaltungstipps erst am Donnerstag. Doch für die folgende Veranstaltung, die am Freitagabend stattfindet, wäre das wohl etwas zu kurzfristig. Deshalb kündige ich die Veranstaltung schon heute an:
Dierk Baumgarten liebt Schmetterlinge. Sie faszinieren ihn schon seit seiner Grundschulzeit. Im Laufe der Zeit hat er sich zu einem wahren Schmetterlingsexperte entwickelt. In seiner Freizeit – beruflich hat Baumgarten mit der Biologie nichts zu tun – hat er zehn Jahre lang, von 2002 bis 2011, das Schmetterlingsvorkommen im Kiehnmoor und auf den Heideflächen auf dem Schießplatz der Rheinmetall, also im Bereich Ellerndorf, Eimke, Wichtenbeck, Dreilingen und Unterlüß, untersucht und dabei so manche überraschende Entdeckung gemacht und interessante Erkenntnisse gewonnen. Insgesamt konnte er in seinem Untersuchungsgebiet nicht weniger als 1120 Schmetterlingsarten nachweisen. Davon sind 189 Arten als im Bestand gefährdet auf der Roten Liste des Landes Niedersachsen und 67 Arten mit einer Einstufung in eine Gefährdungskategorie in der Roten Liste Deutschlands verzeichnet.
Am Freitag, 24. Januar stellt Baumgarten die Ergebnisse seines Forschungsprojekts von 19:30 Uhr an im Vortragsraum der Bohlsener Mühle in Bohlsen vor und bietet mit vielen faszinierenden Schmettlerlingsfotos gleich auch einen kleinen Vorgeschmack auf den Frühling. Der Vortragsraum befindet sich im Neubau der Mühle, Neuer Weg 1, an der Bundesstraße 71 zwischen Uelzen und Munster. Veranstalter ist die BUND-Kreisgruppe Uelzen. INFO 05808-9870

Montag, 20. Januar 2014

Schwere Kost zum Frühstück

Können wir unser Müsli noch bedenkenlos essen? Ich
habe da so meine Zweifel und setze deshalb lieber auf
Getreideprodukte mit dem Biosiegel. Bei der Milch
handelt es sich übrigens um tierleidfreie Hafermilch.

Müsli macht satt, enthält viele Ballaststoffe, schmeckt und bietet die besten Voraussetzungen für einen gesunden Start in den Tag – das dachte ich bislang jedenfalls. Bis ich heute Abend vom Verbrauchermagazin "Markt" im Norddeutschen Fernsehen (N3), eines Besseren belehrt wurde: Viele Getreideprodukte, darunter auch Haferflocken, die den Hauptbestandteil der meisen Müslis bilden, enthalten Glyphosat. In einer Stichprobe von "Markt" wurde in acht von elf Fällen Glyphosat im Urin festgestellt. Damit der Wirkstoff überhaupt in den Urin gelangen kann, muss er in dem jeweiligen Nahrungsmittel in hoher Dosis vorhanden sein.
Glyphosat? Davon hatte ich zumindest bis heute noch nie etwas gehört, wohl aber von dem Pflanzenschutzmittel, in dem dieser Wirkstoff eingesetzt wird. Vertrieben wird es zum Beispiel unter dem Markennamen Roundup. Das ist das Zeug, was Ihr Nachbar gern mit seiner gelben Giftspritze auf dem Gehweg und in der Gosse verteilt, weil er keine Lust hat, das sogenannte "Unkraut" mit dem Fugenkratzer zu beseitigen. Aus der Gosse gelangt es möglicherweise in die Kanalisation mit allen möglichen schädlichen Folgen für die Aufbereitung des Wassers in den Kläranlagen.
"Markt" berichtete auch über den Einsatz des Pflanzenschutzmittels in der Landwirtschaft. Dort werde es nicht nur zur Unkrautvernichtung eingesetzt, sondern auch dazu, um Getreide kurz vor der Ernte abzutöten, um so den Erntezeitpunkt festlegen und den Maschineneinsatz besser planen zu können. 
Bereits im Jahr 2012 hatte die Zeitschrift "Ökotest" Weizenprodukte, darunter auch Brot und Brötchen, auf Glyphosat-Rückstände untersucht. Ergebnis: In drei Viertel aller Produkte war das Pflanzengift nachweisbar. "Ökotest" verwies in diesem Zusammenhang auf Untersuchungen französischer Wissenschaftler, wonach bereits geringe Mengen von "Roundup" ausreichen, um menschliche Zellkulturen zu schädigen. In einer argentinischen Untersuchung führte die Gabe von "Roundup" bzw. Glyphosat zu Missbildungen bei Frosch- und Hühnerembryonen.
Die Ärztin Angela von Beesten, die sich intensiv mit den möglichen Auswirkungen des Wirkstoffs Glyphosat auf den menschlichen Organismus befasst, ließ den Urin von elf Hamburgern untersuchen. Acht Proben enthielten "Markt" zufolge Glyphosat. Für eine Studie des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) seien Urinproben aus 18 Ländern untersucht worden. 70 Prozent der  Proben aus Deutschland hätten Glyphosat enthalten.
Dem Bundesverbraucherschutzministerium zufolge hätten die Tierversuche, die der Beurteilung der Humantoxizität  dienten, keine Hinweise auf Schädigungen des Menschen „bei sachgerechtem und bestimmungsgemäßem Umgang“ geliefert. Dagegen fordert der Bremer Toxikologe Dr. Wolfgang Hoppe im Gespräch mit "Markt", den Hinweisen, dass Glyphosat Keimzellen schädigen und Krebs auslösen kann, nachzugehen.
Der Bundesrat hat sich auf Antrag Baden-Württembergs am 8. November 2013 dafür ausgesprochen, den Einsatz von Glyphosat kurz vor der Getreideernte sowie für den Haus- und Kleingartenbereich generell zu verbieten, und die Bundesregieung aufgefordert, diesen Beschluss umzusetzen. Der österreichische Nationalrat hatte bereits im Sommer 2013 ein sofortiges Verbot von Glyphosat zur Behandlung von landwirtschaftlichen Kulturen kurz vor der Ernte beschlossen.
Da kann man nur hoffen, dass man Brot, Brötchen und das Frühstücksmüsli bald wieder bedenkenlos genießen kann. Ich werde aber misstrauisch bleiben und weiterhin nur Getreideprodukte mit Biosiegel kaufen – in der Hoffnung, dass darin nichts enthalten ist, was das Müsli zur "schweren Kost" macht.

Sonntag, 19. Januar 2014

Zu vermieten

Hier sind drei freie Etagenwohnungen zu vermieten:

Entdeckt im Emmer Leu bei Hankensbüttel.

Alle drei Eingänge sind nach Osten ausgerichtet, sodass die künftigen Mieter ausgiebig die Morgensonne genießen können.
Wer also gefiederte Freunde hat, die auf Wohnungssuche sind, darf ihnen gerne diese Immobilie empfehlen.

Samstag, 18. Januar 2014

Einen Monat früher

Zaghaft recken die Schneeglöckchen ihre weißen Köpfchen –
so, als würden sie dem milden Winter nicht so ganz über
den Weg trauen.
In unserem Innenhof blühen die ersten Schneeglöckchen, zwar noch ein wenig zaghaft, aber immerhin...! Damit haben sich die Blüten einen Monat früher als im vergangenen Winter gezeigt. Der milde Winter lässt ja in diesem Jahr alles früher sprießen.
Ich habe gerade mal im Blog-Archiv nachgeschaut: Am 20. Februar 2013 fotografierte ich unsere Schneeglöckchen im Schnee. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass es diesmal am 20. Januar, also übermorgen, klappt, denn am Montag und am Dienstag soll es laut Wettervorhersage schneien.
Übrigens: Obwohl ich in der Schule außer Englisch- und Latein- auch Französischunterricht hatte, wusste ich bis heute nicht, wie Schneeglöckchen auf Französisch heißen: Perce-Neige – die, die den Schnee durchbohren. Der französische Name klingt vielleicht nicht ganz so lyrisch wie der deutsche, ist aber sehr treffend, wie ich finde.

Freitag, 17. Januar 2014

Postgelb statt Schwarz?

Sollte ich das schwarze Fahrrad nicht lieber in Postgelb um-
lackieren lassen?
Kennen Sie die Redensart "Über den Mond nach Paris"? Zum Ausdruck gebracht werden soll damit ein langer Umweg. So wie in diesem Fall: Ein Leser aus Schweimke hatte bei uns mehrere Bücher bestellt, die zusammen zu schwer waren, um sie noch als Büchersendung (max. 1000g) zu verschicken. Also packte ich ein Päckchen. Da wir unser zentrales Bücherlager am Standort unseres Büros Isenhagener Land in Oerrel haben, liefere ich Briefe, Büchersendungen, Päckchen und Pakete in der Postagentur in Hankensbüttel ein. Dorthin fahre ich fast immer mit dem Fahrrad, denn Hankensbüttel ist nur fünf Kilometer von Oerrel entfernt, und uns bei Calluna ist der Klima- und Umweltschutz ein wichtiges Anliegen. Wenn ich schwer bepackt bin und/oder Gegenwind habe und/oder auf dem Rückweg gleich noch den täglichen Einkauf erledigen will, nehme ich unser E-Bike, dessen Aku ich im Büro mit Öko-Strom auflade. Da sich die Postagentur im "Zentrum" von Hankensbüttel befindet, das bekanntlich im Tal liegt, weiß ich besonders auf den ersten Kilometern des Rückwegs den "eingebauten" Rückenwind zu schätzen.
Nachdem ich die Briefe und Büchersendungen in den Briefkasten vor der Postagentur eingeworfen hatte, schwang ich mich wieder aufs Fahrrad – das Päckchen für den Leser in Schweimke hatte ich immer noch dabei. Mir war inzwischen klar geworden, dass es doch ziemlich absurd ist, ein Päcken von Hankenbsüttel ins fünf Kilometer entfernte Schweimke auf eine Reise zu schicken, die gewissermaßen über den Mond nach Paris führt. Die Pakete aus Hankensbüttel werden schon lange nicht mehr im Ort sortiert, sondern mit einem LKW ins nächstgelegene DHL-Paketzentrum gebracht, und das befindet sich in meines Wissens nach in Hannover-Anderten, 77 Kilometer von Hankensbüttel entfernt. Von dort käme es dann noch in der Nacht wieder zurück nach Hankensbüttel und hätte eine Reise von insgesamt 154 Kilometern zurückgelegt. Irgendwie irrsinnig, aber aus wirtschaftlichen Gründen nachvollziehbar.
Meine Entscheidung war gefallen: Ich würde das Päckchen selbst von Hankensbüttel nach Schweimke bringen. Und das tat ich dann auch. Der steile Anstieg der Straße nach Steimke verlor dank des E-Bikes seinen Schrecken.
Obwohl es unterwegs zeitweise regnete (ich hatte aber zum Glück einen wasserdichten Mantel an), machte mir der kleine Ausflug richtig Spaß. Das sollte ich vielleicht öfter machen, dachte ich. Aber vielleicht sollte ich zuvor das E-Bike neu lackieren lassen – von Schwarz in Postgelb.

Donnerstag, 16. Januar 2014

Wohin am Wochenende?

Heute wieder, wie jeden Donnerstag, die Veranstaltungstipps zum Wochenende. Sie sind diesmal stark musiklastig, und das ist bei dem überwiegend trüben Januarwetter auch ganz gut so, denn Musik hilft bekanntlich gegen den Winterblues, und zwar auch oder vielleicht sogar gerade wenn es sich um kernige Bluesmusik handelt wie in unserem ersten Tipp:

3. Celler Blues-Nacht

Sonnabend, 18. Januar, 20:00 Uhr, Celle, CD-Kaserne
Man nehme einen großen Topf voll Blues, füge ein paar Esslöffel Rock hinzu und würze das Ganze noch mit Boogie, Soul und ganz viel Liebe zu dieser Musik! Alles in allem ergibt das „Blues in Gourmetqualität“. In diesem Jahr spielen im Rahmen der Blues-Nacht: Stars & Bars, Blue News, Digger Barnes Band und The Blooze sowie diverse Spezial Guests wie z. B. Keenly, Oliver Giles und Rainer-Lainel-Unruh. Das Publikum darf sich auf einen Abend mit feinsten Blues in allen seinen Spielarten, grandiosen Stimmen und groovigen Sounds freuen.
Die Karte für die Blues-Nacht kostet an der Abendkasse 13,- Euro.
INFO 05141–97729-0 oder www.cd-kaserne.de

Kolinda Brozovic & Katrin Wulff

Sonnabend, 18. Januar, 20:00 Uhr, Gifhorn, Kulturbahnhof
Im Rahmen der Reihe "1st Class Sessions" des gleichnamigen Lüneburger Vereins singen Kolinda Brozovic und Katrin Wulff im Gifhorner Kulturbahnhof. Begleitet werden sie von den Musikern Michael Germer, Torsten Haas, Peer Frenzke und Dario Karkovic.
Ganze vier Oktaven umfasst die Stimme der Sängerin Kolinda Brozovic. Im Alter von 19 Jahren stand Sie bereits mit namhaften Künstlern wie Sascha, Joana Zimmer, Mousse T und Xavier Naidoo auf der Bühne.
Katrin Wulff beeindruckt mit einer facettenreichen Pop- und Soulstimme: mal zartund fragil, mal kraftvoll und voller Soul. Sie begleitete schon Künstler wie Udo Lindenberg, Xavier Naidoo oder Peter Kraus auf Tour.
Die Karte für das Konzert kostet an der Abendkasse 16,- Euro.
INFO
05371-8132095 oder www.kulturbahnhof-gifhorn.de

Jazz-Frühschoppen

Sonntag, 19. Januar, 11.00 Uhr, Meinersen, Kulturzentrum
Die Oldtime-Jazzband Saratoga Seven aus Braunschweig spielt beim Kulturverein in Meinersen. Die Karte kostet an der Tageskasse 10,- Euro.
INFO 05375-1775 oder www.kulturverein-meinersen.de


Mittwoch, 15. Januar 2014

Saatgutvielfalt in Gefahr

Plakat zur Großkundgebung am Sonnabend in Berlin.
Eigentlich müssten sich am Sonnabend sämtliche Landwirte aus der Südheide auf den Weg nach Berlin machen, um an der 4. Wir-haben-es-satt-Demonstration gegen die Agrarindustrie und für eine bäuerliche Landwirtschaft teilzunehmen, die um 11 Uhr auf dem Potsdamer Platz startet. Aber wahrscheinlich werden die meisten zu Hause bleiben, obwohl es auch oder sogar vor allem um ihre Belange geht. Wenn es nicht gelingt, die geplante EU-Saatgutverordnung zu stoppen, müssen die Landwirte befürchten, noch tiefer in die Abhängkeit der drei multinationalen Unternehmen zu geraten, die schon jetzt mehr als die Hälfte des weltweiten Saatguthandels kontrollieren. Die EU-Kommission will den Verkauf von Saatgut europaweit harmonisieren, wie es im wohlklingenden Sprachgebrauch der Brüsseler Bürokraten heißt. Statt harmonisieren müsste es korrekterweise vereinheitlichen heißen. Einheits-Saatgut kann aber weder im Interesse der Landwirte noch der Verbraucher liegen. Die Vielfalt auf unseren Feldern würde durch aufwändige und teure Zulassungsverfahren gefährdet. Für viele seltene oder regionale Sorten wäre das Zulassungsverfahren eine unüberwindbare Hürde. Nach den heftigen Protesten gegen den im Mai 2013 von EU-Kommissar Tonio Borg vorgelegten Entwurf einer EU-Saatgutverordnung wurde die geplante Verordnung zwar etwas entschärft, aber nach wie vor begünstigt sie die großen Konzerne. Immerhin sollen jetzt Privatpersonen und kleine Unternehmen mit weniger als zehn Angestellten und zwei Millionen Euro Jahresumsatz kleine Mengen Saatgut von Nischensorten auch ohne Zulassung auf den Markt bringen dürfen. Was unter kleinen Mengen zu verstehen ist, wird allerdings nicht erläutert.
Über die Saatgutverordnung entscheidet letztendlich zum Glück nicht die EU-Kommission, sondern das Europaparlament. Die parlamentarischen Beratungen beginnen am 21. Januar. Wenn es gelingt, viele Parlamentarier davon zu überzeugen, wie wichtig die Saatgut-Vielfalt ist, kann die Saatgutverordnung noch gekippt oder zumindest so geändert werden, dass sie nicht einseitig die marktbehrrschenden Großkonzerne noch größer und mächtiger macht.
Wer nicht am Sonnabend nach Berlin fahren will oder kann, sollte zumindest die Möglichkeit nutzen, bei campact.de (Demokratie in Aktion) die Saatgut-Kampagne zu unterstützen. Rund 250.000 Menschen haben schon dem Appell für Bunte Vielfalt statt genormter Einfalt unterzeichnet.
Der Protest gegen die Saatgutverordnung wird von zahlreichen Organisationen getragen. Mit dabei sind zum Beispiel Zukunftsstiftung Landwirtschaft (Save our Seeds), die Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft, das Agrarbündnis Niedersachsen und die Initiative Meine Landwirtschaft.
Die junge Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (jAbL) hat heute in Hannover mit den guten Wünschen des niedersächsischen Landwirtschaftsministers Christian Meyer in Hannover ihre "Saatgut-Tour" gestartet. Eigentlich handelt es sich dabei um zwei Trecker-Touren: Die eine führt zur Wir-haben-es-satt-Kundgebung am Sonnabend in Berlin, die anderen zur Kundgebung gegen die Reform der europäischen Saatgutgesetzgebung am 20. Januar in Brüssel. Mehr Infos unter www.saatgut-tour.de.

Dienstag, 14. Januar 2014

Die Tage werden wieder länger

So spät schon? Ich war etwas überrascht, als ich heute Nachmittag beim Arbeiten auf die Uhrzeitanzeige in der rechten oberen Ecke meines Computerbildschirms guckte. Es war schon kurz nach 16 Uhr, mir kam es aber noch viel früher vor. Normalerweise habe ich ein recht gutes Zeitgefühl, aber heute schien damit irgendetwas nicht zu stimmen. Ich überlegte, woran es liegen könnte. Na klar, es müsste doch jetzt im Büro schon so duster sein, dass ich das Licht einschalten müsste. Aber heute schien es viel heller zu sein als sonst um diese Zeit.
Ich ging hinaus, um mal nach der Sonne zu schauen, und wie meistens nahm ich auch eine kleine Kamera mit. Ich spazierte den Hügel hinauf zu den Pferdeweiden. Von dort aus habe ich einen freien Blick nach Westen. Inzwischen war es 16:23 Uhr, und die Sonne stand noch eine Handbreit überm Horizont und ließ den blauen Himmel leuchten. Ach wie schön, dachte ich, dass es jetzt schon wieder deutlich länger hell ist als im Dezember. Und da sich die Sonne heute nicht hinter einer geschlossenen Wolkendecke versteckte, kam es mir besonders hell vor.

Heute um 16:23 Uhr: Sonnenuntergang vor leuchtend blauem Himmel, aber von Wetsten her ziehen schon wieder dicke
Wolken heran.





Montag, 13. Januar 2014

Bitte nehmen Sie Platz!

Wie praktisch, wenn man auf einer Waldwanderung so einen schönen weichen Polsterstuhl mit hoher (allerdings nicht gepolsterter) Rückenlehne am Wegesrand entdeckt! Ist der nicht perfekt für eine kleine Pause?! Aber Achtung: Nach einem Regenschauer sollte man, bevor man sich setzt, zunächst prüfen, ob das leuchtend grüne Sitzpolster nicht noch nass ist.

Bequemer Polsterstuhl für müde Wanderer, entdeckt im Wald zwischen Hankensbüttel und Repke.

Sonntag, 12. Januar 2014

Die Heide ist auch im Winter schön

Eher braun als leuchtend lila, aber trotzdem reizvoll: die Schnuckenheide bei Repke im Januar.
Im Spätsommer, wenn sie blüht, ist die heide ein Besuchermagnet. Jetzt, im Januar, verirrt sich kaum jemand dorthin, und so hatten wir die Schnuckenheide bei Repke heute ganz für uns allein. Das  struppige Heidekraut mit dem schönen Namen Calluna ist zwar zurzeit braun und unscheinbar, aber dafür leuchten im warmen Licht der tief stehenden Wintersonne die weißen Stämme der Birken besonders intensiv. Wir fanden es jedenfalls heute richtig schön dort. Auf einer Bank sitzend und in die Sonne blinzeld, genossen wir den besonderen Reiz dieser kargen Landschaft, die nicht nur zur Blütezeit einen Besuch wert ist.

Samstag, 11. Januar 2014

Schlechtwetterhimmel

Über so ein Wetter wie heute mit Regen und Sturmböen können wir uns noch so viel ärgern – ändern werden wir es trotzdem nicht. Also sollten wir gelassen bleiben und uns nicht das ganze Wochenende vermiesen lassen. Mit einer positiven Grundeinstellung nehme ich das Wetter so hin, wie es ist, und sage mir: Immer blauer Himmel – das wäre doch langweilig! Und wenn man ihn immer hätte, könnte man sich ja auch gar nicht mehr so richtig darüber freuen. Außerdem kann ein Schlechtwetterhimmel durchaus ästhetisch sein. Dieses Foto habe ich in der Abenddämmerung auf dem Parkplatz des Lebensmittelmarktes in Hankensbüttel gemacht:

So ein Schlechtwetterhimmel in der Abenddämmerung kann doch auch ganz reizvoll sein, oder?

Denjenigen, die in solchen Fotos überhaupt nichts Schönes abgewinnen können, sei zum Trost gesagt: Morgen wird es, wenn die Vorhersage stimmt, überwiegend heiter. In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern einen sonnigen Sonntag!

Freitag, 10. Januar 2014

Bach im Fluss

Solche Bäche und Flüsse braucht das Land: Die renaturierte
Lutter (hier im Bereich zwischen Jarnsen und Luttern) bietet
vielen Planzen- und Tierarten einen wertvollen Lebensraum.
Foto: Inka Lykka Korth
Heute möchte ich hier an dieser Stelle auf einen interessanten Wettbewerb für haupt- und ehrenamtliche Naturschützer aufmerksam machen:
Für den landesweiten Gewässerwettbewerb "Bach im Fluss", der in diesem Jahr in die dritte Runde geht, werden Projekte gesucht, die in den vergangenen zehn Jahren dazu beigetragen beigetragen haben, den Lebensraum für Pflanzen und Tiere in und an Bächen und Flüssen zu verbessern.  Teilnehmen können sowohl Gemeinden, Verbände und Vereine als auch Bürgerinitiativen und Naturschutzgruppen. Wie bereits in den Jahren 2010 und 2012 sind auch 2014 wieder das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz sowie die Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen Spitzenverbände Träger des Wettbewerbs.
Es sei immer wieder schön zu sehen, wie Projekte vor Ort mit der richtigen Mischung aus Sachverstand und Engagement erfolgreich umgesetzt werden und welch großer Beitrag zur Verbesserung unserer Umwelt auf diesem Wege geleistet werde, sagte Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenbände anlässlich des offiziellen Starts des Wettbewerbs „Dieses große und besondere Engagement im Land wollen wir mit dem Wettbewerb auszeichnen und würdigen", erklärte Umweltminister Stefan Wenzel. Für manche Wettbewerbsteilnehmer ist schon die Darstellung ihrer Aktivitäten in der Wettbewerbsbroschüre Motivation genug. Für die ausgezeichneten Projekte gibt es aber auch ein Preisgeld. Die Sieger in den jeweiligen Kategorien –- Haupt- und Ehrenamt – erhalten die „Niedersächsische Bachperle 2014".
Die Teilnahmeunterlagen können ab sofort bei der Kommunalen Umwelt-AktioN U.A.N. als Geschäftsstelle des Wettbewerbs unter der E-Mail-Adresse nicolaus@uan.de oder telefonisch unter der Nummer 0511/30285-52 angefordert werden. Teilnahmeschluss ist der 15. April 2014. Weitere Informationen zum Wettbewerb sind unter www.wrrl-kommunal.de zu finden.

Donnerstag, 9. Januar 2014

Wohin am Wochenende?

Heute wieder, wie jeden Donnerstag, die Veranstaltungstipps zum Wochenende. Aus dem insgesamt sehr übersichtlichen Veranstaltungsangebot ist habe ich folgende zwei Veranstaltungen ausgewählt:

Von Engeln und Zuhältern

Sonnabend, 11. Januar, 15:00 Uhr, Celle, Bomann-Museum
Er schrieb Hits für Lale Andersen und Freddy Quinn und für Hans Albers den Evergreen Nimm mich mit Kapitän, auf die Reise. Fritz Graßhoff, 1913 in Qudelinburg geboren und 1997 in Hudson (Kanada) gestorben, war  aber nicht nur als Schlagertexter und Schriftsteller, sondern auch als Maler und Zeichner erfolgreich. Dieser Facette seines vielfältigen künstlerischen Schaffens widmet sich zurzeit die Sonderausstellung "Fritz Graßhoff als Maler" im Bomann-Museum in Celle, wo Graßhoff von 1946 bis 1967 lebte. Die Kuratorin der Ausstellung, Dietrun Otten, führt durch die Ausstellung und erzählt, so der Titel, "von Engeln und Zuhältern". Der Titel bezieht sich auf die Kindheit des Künstlers im Quedlinburger Rotlicht-Millieu. Trotz des zwielichtigen Umfelds, das viele Spuren in seinem Werk hinterließ, genoss Graßhoff eine humanistische Bildung und machte Abitur. Anhand ausgewählter Gemälde will Dietrun Otten einige Aspekte der Graßhoffschen Biografie erläutern und außerdem einen Überblick über sein malerisches Schaffen geben. Die Teilnahme an der Führung ist kostenlos, es wird nur der Museumseintritt erhoben.
INFO 05141-12 544 oder www.bomann-museum.de

Blues & Boogie

Sonntag, 12. Januar, 17:00 Uhr, Gifhorn, Kulturbahnhof
Niemand, heißt es, singt Blues & Boogie-Woogie so authentisch und niemand spielt die Blues-Harp so emotional intensiv wie der in New Jersey/USA geborene und in Hamburg lebende Musiker Henry Heggen. Schon seit fast 30 Jahren Jahren, und jetzt auch in Gifhorn, tritt Henry Heggen mit dem ebenfalls in Hamburg lebenden Boogie-Woogie-und-Blues-Pianisten Günther Brackmann auf, dessen kraftvoller und virtuoser Stil Henry Heggens Gesang wunderbar ergänzt. Günther Brackmann ist ein Spezialist für ausgefeilte Boogie-Woogie- und Ragtime-Improvisationen. Karten für das eingespielte Duo sind im Vorverkauf für 10,- Euro zzgl. Gebühren bei "Arko" im Steinweg  erhältlich. An der Abendkasse kostet die Konzertkarte 15,- Euro.
INFO 05371-8132095 oder www.kultbahnhof-gifhorn.de



Mittwoch, 8. Januar 2014

Keine Heide-Idylle

Der Roman ist in verschiedenen Hard- und Softcover-Ausgaben erschienen,
von denen gebraucht noch zahlreiche Exemplare erhältlich sind.
Wie erst gestern bekannt wurde, ist am 31. Dezember 2013 Irina Korschunow gestorben. Die in Stendal als Tochter einer deutschen Mutter und eines russischen Vaters geborene Autorin wurde 88 Jahre alt. Ich nehme ihren Tod zum Anlass für eine Buchempfehlung:
Mit "Der Eulenruf" hat Irina Korschunow 1985 einen bewegenden und unbedingt lesenswerten  Roman über das karge, entbehrungsreiche Leben Anfang des 20. Jahrhunderts in der Lüneburger Heide geschrieben. Die Geschichte spielt im fiktiven Dorf Südwinnersen. Dort bringt an einem kalten, nebligen Herbsttag des Jahres 1903 die abgearbeitete Bauersfrau Magdalena Cohrs als unerwünschten Nachkömmling ein Mädchen zur Welt – und stirbt bei der Geburt. Bald stirbt auch der Vater, und die kleine Lene wächst, widerwillig geduldet, im Haushalt des zwanzig Jahre älteren Bruders Willi auf. Ihre Kindheit besteht aus Demütigungen, Schlägen und endloser Plackerei. Aus dem Armut, Gefühlskälte und Perspektivlosigkeit flüchtet sich Lene in die fromme Welt der Psalmen, Gebete und Kirchenlieder. Die Dorfbewohner nennen sie bald nur noch "de Nonn".
Als junge Frau verlässt sie mit ihrer unehelichen Tochter Lisa Haus und Hof, geht in die Fremde und heiratet dort einen Buchhalter – eine Vernunftehe, denn die Tochter soll es besser haben, als sie es hatte. Doch irgendwann kann sie den Mann mit seiner Erbärmlichkeit und seiner Verlogenheit nicht mehr ertragen. Sie flüchtet erneut, inzwischen zu einer selbstbewussten, couragierten Frau gereift. Ihre Erinnerungen und Sehnsüchte führen sie wieder zurück nach Südwinnersen. Dort begeht sie, inzwischen 42 Jahre alt, im Frühjahr 1945, kurz vor Kriegsende, eine Gewalttat und rettet damit ihr Dorf, das nie ihre Heimat war, und verliert zugleich ihren Gott. Am Ende steht die Erkenntnis: "Wer immer den Weg bestimmt haben mochte, Gott konnte es nicht gewesen sein". Und Lene "geht quer durch die Heide, ihre Gestalt wird kleiner und verschwindet im Dunst."
Man ahnt es schon: Dieser Roman ist keine Heimatliteratur. Statt in poetischen Bildern zu schwelgen und die vermeintliche Idylle des bäuerlichen Lebens in der Heide zu preisen, Irina Korschunow das ungeschminkte Gesicht des Landlebens in der Heide in einer politisch und wirtschaftlich turbulenten Zeit. Sie erzählt von Armut und Unterdrückung, von religiösem Eifer und der Befreiung von alldem. Ein wichtiges Buch, das hilft, die Situation der Menschen in diesem einst so armen und kargen Landstrich besser zu verstehen.
"Der Eulenruf" ist in verschiedenen Hardcover- und Taschenbuchausgaben erschienen, zurzeit aber nur antiquarisch erhältlich.

Dienstag, 7. Januar 2014

Bauernregeln

Dieses Bild habe ich am 13. Januar 2013 auf-
genommen. Ich bin gespannt, wie es in diesem
Jahr am 13. Januar aussieht.
Steht uns auch so ein Schneechaos bevor wie den Menschen im Nordosten der USA? Da die Meteorologen allenfalls die Großwetterlage in den nächsten 14 Tagen vorhersagen können, befrage ich lieber mein Lieblings-Orakel. Das steht bei mir im Bücherregal und heißt "Der immerwährende ganzheitliche Natur- und Wetter-Kalender". Dieses (nur noch antiquarisch erhältliche) Buch von Bernhard Michels,  erschienen 1998 in der BLV Verlagsgesellschaft in München, ist mir seit vielen Jahren ein treuer Begleiter. Es enthält Wetter- und Bauernregeln und noch Vieles mehr, was den Menschen früher dabei half, die Wetterentwicklung abzuschätzen.
"Wenn bis Dreikönigstag kein Winter ist, kommt keiner mehr nach dieser Frist", besagt eine Bauernregel. Eine andere Variante dieser Regel lautet so: "War bis zu Dreikönig kein rechter Winter, dann kommt auch keiner mehr dahinter." Da die von Generation zu Generation weitergegebenen Bauernregeln auf zum Teil auf jahrhundertelangen Beobachtungen und Erfahrungen beruhen, haben sie keine so schlechte Trefferquote, wobei auch in diesem Fall die Erkenntnis gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel.
Während sich die meisten von uns über das fast frühlingshafte Winterwetter freuen werden, dürften die Bauern nicht so begeistert sein. Denn im Hinblick auf die in diesem Jahr zu erwartenden Ernteerträge ist der milde Januar kein gutes Omen. "Januar hart und rauh, nutzt dem Getreidebau" heißt es in einer alten Bauernregel. Eine andere bestätigt diese Erkenntnis: "Bringt der Januar warmen Regen, fehlt es nachher am Erntesegen, ist er aber kalt und klar, gibt's gewiss ein gutes Jahr." Oder anders ausgedrückt: "Im Januar viel Eis und Schnee, zur Ernte viel Korn und Klee". Warum das so ist, erfahren wir aus einer anderen Bauernregel: "Kommt der Frost im Januar nicht, zeigt er im Lenz sein Gesicht." Unsere Vorfahren wussten, dass auf einen milden Winter oft ein kaltes Frühjahr folgt, und das ist im Hinblick auf die Ernte gar nicht gut. In früheren Zeiten konnte in solchen Jahren die Existenz der ganzen Familie auf dem Spiel stehen. "Grüner Januar macht das Bett zur Bahr'", ist die düsterste Prognose, die ich in den Bauernregeln für den Monat Januar gefunden habe.

Montag, 6. Januar 2014

Abschmücken oder noch hängen lassen?

Gut, dass das Wohnzimmerfenster zum In-
nenhof hinausgeht! So merkt niemand, dass
ich die Weihnachtszeit etwas verlängere.
Irgendwie war das heute ein trauriger Tag. Nicht nur wegen des Regens. Nein, vor allem deshalb, weil die Weihnachtszeit mit ihrem Lichterglanz zu Ende geht. Hatte sie nicht gerade erst begonnen? Mir kommt es jedenfalls so vor. Der heutige Dreikönigstag scheint für die meisten Menschen der Stichtag zum Abschmücken zu sein. Auf dem Weg in die Stadt sahen wir heute Nachmittag vor vielen Gartenzäunen Weihnachtsbäume liegen, die dort zur Abfuhr bereitgelegt worden waren, und etwa in jedem dritten Vorgarten stand ein Mann auf einer Leiter und demontierte  im Demontieren der Weihnachtsbeleuchtung an ihren Blautannen. An einer Ampel direkt vor einer Gaststätte mussten wir halten und konnten, während wir auf die Grünphase warteten, eine Frau beobachten, die energisch eine Girlande aus künstlichem Tannengrün mit eingeflochtener Lichterkette von den Haken an den Fenstern zur Gaststube abriss und in einen großen Eimer stopfte. In einem Laden in der Stadt stand im Eingangsbereich unübersehbar platziert ein Grabbeltisch mit nichtverkauften Weihnachtsdekoartikeln – jedes Teil für 99 Cent. Niemand hat den Tisch beachtet. Weihnachten ist schließlich vorbei.
Auch ich werde wohl morgen schweren Herzens den Stern auf der Lampe im Bürofenster gegen einen normalen Lampenschirm austauschen. Den Stern im Wohnzimmerfenster werde ich aber noch einige Zeit hängen lassen. Das Fenster geht zum Innenhof hinaus, und so kann sich niemand darüber aufregen, dass ich die Weihnachtszeit klammheimlich etwas verlängere. Eigentlich muss mir das auch gar nicht peinlich sein, denn wenn manche Leute schon Ende Oktober ihre Weihnachtsdeko vom Dachboden holen und schon im August die ersten Lebkuchen in den Supermärkten angeboten (und gekauft!) werden, dann darf ich doch wohl die Weihnachtszeit auch nach hinten etwas ausdehnen, oder? Ein bisschen Lichterglanz kann uns auch Ende Januar noch gut tun.

Sonntag, 5. Januar 2014

Schön war's

Nachdem es zunächst geheißen hatte, der Sonntag werde ziemlich verregnet sein, wurde die Wettervorhersage gestern korrigiert. Und tatsächlich: Es war richtig schön heute – viel Sonne und nur ab und zu mal einige düstere Wolken. Und ich war froh, dass wir uns für unsere Sonntagstour mit den Hunden nicht mit Regenmänteln und Gummistiefeln ausstaffieren mussten.

Die Sonne begleitete uns auf unserem Sonntagsspaziergang mit Fyffes und Foxy.

Samstag, 4. Januar 2014

Wetterkapriolen

Die Rosen bei uns im Garten denken wegen der milden Temperaturen
offenbar, dass der  Frühling schon begonnen hat.
Irgendwie verrückt: Während der Nordosten der USA im Schneechaos zu versinken droht und die Menschen dort in der Eiseskälte zittern, haben wir hier diesseits des Atlantiks so frühlingshafte Temperaturen, dass bei uns im Garten sogar schon die Rosen austreiben. Wenn der Winter doch noch kommt – wenn nicht, wäre es ein Wunder –, werden die Knospen aber mit ziemlicher Sicherheit alle erfrieren. Dennoch hat das milde Wetter natürlich auch einige Vorteile: Das Wasser bei den Pferden und den Schafen friert nicht ein, und ohne Schnee und Eis ist man ja auch im Straßenverkehr sicherer unterwegs. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf den "richtigen" Winter, besonders auf Touren mit den Hunden im Schnee, der in der Sonne glitzert.

Freitag, 3. Januar 2014

Ist das nicht merkwürdig?

Sah "live" noch spektakulärer aus als im Bild: senk-
recht am Himmel stehender Kondensstreifen.
Flugzeuge und ihre Kondensstreifen sieht man ja ständig am Himmel, aber normalerweise verlaufen die horizontal und nicht vertikal. Umso erstaunter war ich, als ich beim Füttern unserer Pferde gen Westen blickte und einen senkrecht am Himmel stehenden Kondensstreifen entdeckte, der eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Wasserfontäne hatte. Im ersten Moment bekam ich einen Schreck. Ob das Flugzeug über unserem Nachbardorf abgestürzt ist? Nein, wahrscheinlich nicht, denn das wäre wohl kaum zu überhören gewesen. War es dann vielleicht ein Kunstflieger, der auf die Erde zugerast ist, um im letzten Moment seiner Maschine wieder nach oben zu ziehen? Auch unwahrscheinlich. Dass der Kondenstreifen durch eine verspätet gezündete Silvesterrakete entstanden ist, kann ich, denke ich, ebenfalls aussschließen. Und auch davon, dass im Nachbardorf ein Ufo gelandet ist, war heute nichts in der Zeitung zu lesen. Vielleicht ist es auch nur eine optische Täuschung, und der Kondensstreifen stand gar nicht senkrecht.
Wahrscheinlich wird sich das Rätsel nie auflösen lassen, aber damit kann ich leben. Spektakulär sah es jedenfalls aus.

Donnerstag, 2. Januar 2014

Nur eine Minute

Als ich heute Nachmittag mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Post war, konnte ich mal wieder großes Kino erleben, wie immer bei freiem Eintritt. Bei dem Film, der auf der Himmelsleinwand lief, handelte es sich allerdings um einen Ultrakurzfilm – er dauerte nur knapp eine Minute, war dafür aber umso beeindruckender.
Gerade hatte noch die Sonne geschienen, aber plötzlich fing es an zu regnen, und am dramatisch dunklen Himmel zeichnete sich ein wunderschöner Regenbogen ab. Die Bäume am Waldrand jenseits des Ackers schienen derweil fast zu brennen – rostrot leuchteten sie. Ich hatte gerade noch Zeit, die Kamera aus meinem Rucksack zu holen und drei Bilder zu machen, dann war die Kinovorstellung auch schon beendet, und die leuchtenden Farben und der Regenbogen waren verschwunden – zurück blieb trübes Grau.

Nur eine Minute dauerte der schöne Naturfilm, der heute Nachmittag auf der Himmelsleinwand gezeigt wurde.

Wohin am Wochenende?

Auch im neuen Jahr gibt es wieder jeweils donnerstags hier die Ausflugs- und Veranstaltungstipps zum Wochenende. Aus dem an diesem Wochenende sehr überschaubaren Angebot habe ich zwei kulrurelle Veranstaltungen ausgewählt:

Die Weißnäherin Minette Manjou

Sonnabend, 4. Januar, 14:30 Uhr, Celle, Residenzmuseum im Schloss
Amüsante und dennoch lehrreiche Kostümführung im Rahmen der Reihe "Zwischen Mittag und Kaffee". Den Teilnehmern werden auch einige "unaussprechliche Requisiten" vorgestellt.
Kosten: 9,- Euro. Dauer: ca. 1 Stunde. Anmeldung unter Tel. 05141-12 373 (10–16 Uhr)
Treffpunkt: Information im Celler Schloss. INFO www.residenzmuseum.de

Träume und Wünsche

Sonntag, 5. Januar, 11:00 Uhr, Uelzen, Theater an der Ilmenau
Das Neujahrskonzert des Göttinger Symphonie Orchesters setzt sich mit unseren „Träumen und Wünschen“ auseinander: der „Ferienreise“, einem Leben „ohne Sorgen“ oder ein „neues Leben“ gar! Doch was wäre das Leben ohne die Liebe? Davon kann auch die Solistin ein Lied auf ihrer Violine singen. Mit „Liebesleid“ und „Liebesfreud“ von Fritz Kreisler wird sich die Geigerin Christina Brabetz in Uelzen vorstellen. Die junge Solistin steht am Anfang ihrer Karriere, die hoffnungsvoll mit dem Gewinn des Hamburger Tonali Grand Prix unter der Ehrenpräsidentschaft Christoph Eschenbachs begann.
Im Programm des Neujahrskonzert finden sich neben den Stücken von Kreisler auch Werke von Camille Saint-Säens,  Jules Massenet, Jacques Offenbach, Josef Strauß und Johann Strauß (Sohn).
Veranstalter: Kulturkreis Uelzen. INFO 0581-8006247 oder www.kk-uelzen.de.




 

Mittwoch, 1. Januar 2014

Grafitti anno 1921

Das Licht der Wintersonne ließ die Inschriften
in der Buchenrinde deutlich hervortreten.
Genauso schön, wie das alte Jahr ausklang, begann das neue! Um möglichst viel von der Sonne abzubekommen, haben wir auf unserer heutigen Tour mit den Hunden den Wald gemieden und sind stattdessen lieber auf Feldwegen gegangen. Unterwegs kamen wir auch an der dicken, alten Buche vorbei, die ich so liebe. Im Licht der tief stehende Wintersonne sah sie – obwohl zurzeit ohne Blätter – noch schöner aus als sonst. Die feinen Strukturen der Rinde, die bei Buchen glatt, grau und eher langweilig ist, schienen geradezu plastisch hervorzutreten. Dadurch wurde mein Blick auf die in die Rinde geritzten Initialen und die Jahreszahlen gelenkt. Bislang waren mir nur die neueren Einritzungen, die aus den 1990er Jahren stammen, aufgefallen. Die älteren hatte ich gar nicht bemerkt, da diese Wunden schon weitgehend verheilt sind und unter "normalen Lichtverhältnissen" von weitem kaum noch zu erkennen sind. Einerseits finde ich es traurig, wenn Bäume so misshandelt werden, aber andererseits ist es auch faszinierend, die Jahreszahlen zu entziffern. Die älteste, die entdeckte, stammt aus dem Jahr 1921.
Diese Inschrift ist schon 93 Jahre alt.
Es ist längst aus der Mode gekommen, seine Initialen in die Rinde dicker Buchen zu ritzen. Früher war das ein beliebter Brauch, der vor allem von Liebespaaren praktiziert wurde. Im Grunde genommen handelt es sich doch bei den Inschriften in der Baumrinde um die Vorläufer der Grafitti, nur dass damals nicht mir der Sprühdose, sondern mit dem Messer "geschrieben" wurde.
Inzwischen sind auch die Grafitti nicht mehr so angesagt. Stattdessen hinterlässt man seine Spuren lieber im Netz. Das Smartphone als Universalwerkzeug hat sowohl das Taschenmesser als auch die Sprühdose abgelöst.
Ja, man mag es kaum glauben, auch im Stamm einer Buche kann sich Zeitgeschichte spiegeln. Interessant ist in dem Zusammenhang auch, dass ich im Stamm Inschriften aus den Jahren 1935 und 1953 entdeckte, aber keine aus der Zeit dazwischen – verständlich, denn in der Zeit des Zweiten Weltkriegs und des anschließenden Wiederaufbaus hatten die Menschen vermutlich andere Sorgen...

Mit Foxy und Fyffes am Fuß der dicken, alten Buche.