Dienstag, 29. April 2014

Rührei ohne Ei

Schnelles, leckeres Abendessen (oder ein herzhaftes
Frühstück): Rührtofu mit geröstetem Roggenbrot.
Da wir dienstags erst spät zum Abendessen kommen, gibt es meist irgendetwas, was sich schnell und ohne großen Aufwand zubereiten lässt. Heute habe ich uns mal wieder Rührtofu serviert – ein Klassiker der veganen Küche und eine wunderbare Alternative zu Rührei.
Anders als bei Rührei muss bei Rührtofu niemand ein schlechtes Gewissen haben. Für dieses Essen werden keine Tiere gequält, und gesünder ist es allemal. Der als Tofu bekannte Sojabohnenquark ist ein hochwertiger pflanzlicher Eiweißlieferant. Und da die Sojabohnen für Bio-Tofu fast ausschließlich in Europa, vorwiegend in Frankreich und Österreich angebaut werden, läuft die unsinnige Behauptung mancher  Zeitgenossen, wir Veganer würden dazu beitragen, dass immer mehr Regenwald abgeholzt wird, um Platz zu schaffen für den großflächigen Sojabohnenanbau, ins Leere.
Für Rührtofu für zwei Personen zum Sattessen brauchen wir:
• 400 g Bio-Tofu (gibt's in fast jedem Supermarkt für 1,79 Euro)
• 200 g braune Champignons
• etwa zehn Bio-Datteltomaten
• 50 g vegane Margerine aus umgehärteten Pflanzenfetten
• 3 Esslöffel Sojasauce
• 2 Esslöffel Hefeflocken
• 1 Prise frisch geriebene Muskatnuss
• 1/2 Teelöffel Rosen-Paprikapulver in Bio-Qualität
• 1 Bund Bio-Schnittlauch (vorzugsweise aus dem eigenen Garten)
• frisch geriebener Pfeffer

Zunächst brate ich in einer gusseisernen Pfanne in der geschmolzenen Margerine die Champignons kurz an. Derweil gebe ich den Tofu in eine Schüssel und zerbrösele ihn mit den Händen. Der zerbröselte Tofu kommt zu den Champignons und wird ebenfalls angebraten. Bevor er braun wird, lösche ich ihn mit der Sojasauce ab, nachdem ich zuvor die Hefeflocken über Tofu und Champignons gestreut habe. Nun gebe ich die halbierten Datteltomaten hinzu, und rühre den Pfanneninhalt mehrmals um. Jetzt fehlen nur noch die Gewürze und der Schnittlauch, der ganz zum Schluss dazugegeben wird.
Zum leckeren Rührtofu, mit dem sich übrigens auch Nicht-Veganer begeistern  lassen – reiche ich geröstetes Roggenmischbrot.

Montag, 28. April 2014

Was blüht denn da?

Entdeckungen am Wegesrand: Mehlbeere, Raps, Gewöhnlicher Acker-Krummhals 
und Acker-Hornkraut. 
Wenn ich mich, so wie heute, abends nach der Arbeit aufs Fahrrad schwinge und eine Runde durch die Frühlingslandschaft drehe, entdecke ich am Wegesrand viele verschiedene Pflanzen, die ich normalerweise wahrscheinlich gar nicht wahrnehmen würde. Da sie aber jetzt gerade blühen, fallen sie mir auf, und ich frage mich, wie sie wohl heißen mögen.
Außer dem leuchtend gelben Raps kannte ich keine der anderen drei Pflanzen in dem Bilderquartett oben. Wie zu Hause, habe ich sie aber sogleich anhand der Bilder bestimmt. Schließlich will man ja wissen, was man da gerade fotografiert hat. Das Bestimmen ist allerdings in einigen Fällen eine ganz schön knifflige Angelegenheit, die einigen detektivischen Spürsinn erfordert, aber auch Spaß macht.

Sonntag, 27. April 2014

Zaunkönig als Beschützer

Mit dem Zaunkönig an ihrer Seite hat sich die von der Ziege attackierte Goldulme
gut erholt.
Wer kennt es nicht, das Sprichwort: Den Bock zum Gärtner machen!? Bei uns war es allerdings nicht Ziegenbock Linus, sondern Ziege Paulinchen, die im vergangenen Jahr eines Tages den Gartenzaun überwand und sich gärtnerisch betätigte. Das Ergebnis: Als wäre jemand mit der Motorsense durch den Garten gegangen. Ich heute heulen können, als ich die Überreste meinet kleinen, erst ein paar Monate zuvor gepflanzten Goldulme entdeckte. Viel war davon nicht mehr übrig ...
Ehrlich gesagt hatte ich wenig Hoffnung, dass das Bäumchen die Ziegenattacke überleben würde. Zum Schutz der auf Bonsai-Größe gestutzten Goldulme, vor allem aber, damit wir nicht aus Versehen auf sie treten, habe ich einen Zaunkönig aus Eisen neben sie gestellt. Der gekrönte Vogel beflügelte offenbar den (Über-)Lebenswillen der Goldulme. trotz des rabiaten Rückschnitts durch die Ziegenzähne hat sie neu ausgetrieben und zeigt sich jetzt mit ihrem Beschützer an der Seite in ihrer ursprünglichen Schönheit.
Den Zaun haben wir inzwischen ersetzt. Hoffentlich ist der neue ziegensicher ...

Samstag, 26. April 2014

Für ein Kilogramm Honig ...

Kaum zu sehen ist die kleine Biene in der großen Löwenzahn-
Blüte bei uns im Garten.
... muss eine Biene mehr als 100.000 Löwenzahnblüten besuchen. Der jetzt leuchtend gelb blühende Löwenzahn ist aufgrund des frühen Erscheinens seiner Blüten eine wichtige Bienenweide, und deshalb sollte man ihn auch nicht ausstechen, wenn man ihn im Rasen hat.
Die Bienen erfreut er mit seinen Blüten ebenso wie uns. Dabei ist der viele Löwenzahn auf den Wiesen nur bedingt ein gutes Zeichen, zeugt er doch von vielen Nähstoffen, genauer gessagt Stickstoff im Boden. Wo es viel Stickstoff gibt, wächst das Gras wie verrückt, eben auch der Löwenzahn, aber all die schöne Wiesenvielfalt mit Heidenelke, Wiesenschaumkraut oder Kukuckslichtnelke, die verschwindet, wird erdrückt von so viel Grün.
Trotzdem ist der Löwenzahn eine wunderbare Pflanze. Die Blätter, frisch geerntet, sind ein gut schmeckender Salat, der schon anfängt zu wachsen, wenn sich sonst im Garten noch gar nichts tut. Allerdings sollten nur junge, zarte Blätter verwendet werden, denn die größeren, älteren Blätter haben einen kräftigen Geschmack, den nicht jeder mag. Auch die Blüten sind gut zu verwenden. Man nehme 300 Gramm Löwenzahnblüten, zwei Liter Wasser und zwei Kilo Zucker (von dem 500 Gramm für einen malzigeren Geschmack gegen Rohrzucker ausgetauscht werden kann), dazu drei bis fünf geachtelte Zitronen. Die Blüten werden über Nacht in Wasser eingeweicht, am nächsten Morgen dann aufgekocht und abgeseiht. Zitronen und Zucker hinzugeben und eine Stunde köcheln lassen. Die Zitronen werden jetzt herausgefischt, der Sirup kann in sterile Gläser umgefüllt werden. Wer das Ganze noch zwei weitere Stunden eindicken lässt, erhält einen dickflüssigen und leckeren Brotaufstrich. Das Rezept entstammt dem Buch "Alles aus Wildpflanzen" von Coco Burckhardt aus dem Ulmer Verlag, das auch sonst sehr zu empfehlen ist.

Freitag, 25. April 2014

Der erste Maikäfer!

Der erste Maikäfer dieses Jahres – herzlich willkommen!
Noch hat der Mai nicht begonnen, aber die Maikäfer fliegen und krabbeln schon. "Was ist denn das?" wunderte sich Calluna-Autorin Marion Korth heute Abend und strich sich durch die Haare – und hatte es in der Hand, das kleine Käfertier. Anhand des Hinterteils lässt es sich bestimmen. Es gibt nämlich in Europa drei Arten. Hier handelt es sich offenbar um ein Männchen des Feldmaikäfers (Melolontha melolontha).
Bis aus dem frisch geschlüpften Engerling ein ausgewachsener, geschlechtsreifer Käfer geworden ist, vergehen vier Jahre, die der Engerling in der Erde verbringt. Nach der Metamorphose zum Käfer lebt das Tier dann nur noch vier bis sieben Wochen, was eigentlich ein bisschen traurig ist.

Montag, 21. April 2014

Regen, Hagel, Blitz und Donner

Vorboten des heraufziehenden Gewitters.
Etwas bedrohlich sahen sie ja schon aus, die dicken Wolken, die sich da am sonst blauen Himmel türmten. Aber das angekündigte Gewitter schien noch in weiter Ferne zu sein, und so widmete ich mich weiter der Gartenarbeit. Aber dann! So plötzlich, als hätte man einen Schalter umgelegt, brach es über uns herein, das Unwetter. Es schüttete wie aus Kübeln, es blitzte und donnerte, und dann fielen murmelgroße Hagelkörner aus dem Himmel. Oje, hoffentlich zerstört der Hagel nicht die Apfelblüten! Nein, wir hatten Glück, der Schaden hielt sich in Grenzen. Aber ohne Gummistiefel wäre ich nach dem Gewitter nicht mehr trockenen Fußes über unseren Hof gekommen.
Wir nutzten die wetterbedingte Unterbrechung der Gartenarbeit für eine Kaffeepause mit Rhabarberkuchen. Als wir dann wieder hinausgingen, schien die Sonne, und die Vögel zwitscherten – als wäre nichts gewesen ...
Solche Gewitter wie heute erlebt man normalerweise eher zu Pfingsten als zu Ostern. Aber der April macht bekanntlich was er will.

Sonntag, 20. April 2014

Frohe Ostern!

Weißer Kranz um gelbe Mitte, fast wie ein Spiegelei: die Narzisse "Lemon Beauty".
Liebe Ostergrüße gehen an dieser Stelle an alle lieben Calluna-Leserinnen und -Leser, die außer unserem vierteljährlich erscheinenden gedruckten Magazin auch regelmäßig dieses Blog lesen!
Seit einer Woche blühen die "Osterglocken", aber sind das wirklich Osterglocken? Eine knifflige Frage, denn ob Osterglocke oder wie hier im Bild, die hellere "Lemon Beauty", bei beiden handelt es sich um Narzissen. Aber nicht jede Narzisse ist zwangsläufig auch eine Osterglocke.
"Osterglocken" blühen rein gelb, werden um die 40 Zentimeter hoch und haben lanzettliche Blätter, in diesem Fall also wie die "Lemon Beauty", deren Farbe ich gefälliger und weniger quietschend empfinde. Das "richtige" Gelb, liefert uns ja auch der Löwenzahn auf der Wiese, den ich da überhaupt nicht kitschig finde.
Aber egal, ob Osterglocke oder einfach Narzisse, auf ihre Blüte um die Osterzeit ist Verlass. Wühlmäuse machen einen Bogen um sie, und sie blühen im Vergleich zu Tulpen verlässlicher über Jahre. Etwas kleiner und mit flacherer Blütentrompete ist die Dichternarzisse (Narcissus poeticus). Sie betört darüber hinaus mit ihrem Duft und passt prima in Naturgärten.
Wir haben sie auch, aber leider haben die Kätzchen, dort, wo sie wachsen, ihren Lieblingsspielplatz, deshalb sehen sie etwas zerrupft aus ...

Samstag, 19. April 2014

Rauchzeichen ...

Das Osterfeuer geriet diesmal zur großen Qualmerei.
... am Horizont: Nachdem es in den vergangenen Tagen heftig geregnet hatte, war der riesige Gestrüpphaufen an der ehemaligen Lehmgrube unseres Dorfes ziemlich durchnässt, sodass das Feuer beinahe unter den Rauchwolken erstickt wäre. Zum Glück kam der Wind diesmal ausnahmsweise aus nördlicher Richtung und nicht, wie sonst, direkt aus Westen. So zogen die Rauchwolken an unserem Hof vorbei – und wir konnten erleichtert tief durchatmen und mussten nicht, wie befürchtet, wegen Rauchvergiftung in die Klinik eingeliefert werden.
Frohe Ostern!

Freitag, 18. April 2014

Hase und Hagelschauer

Auf der Fahrt zum Museumsdorf sahen wir heute diesen Hasen. 
Vor einer Woche beklagte das Kompetenzzentrum Ökolandbau den Rückgang der Hasen-
population infolge der industriellen Landwirtschaft. Umso mehr haben wir uns gefreut, dass wir heute auf der Fahrt zum Museumsdorf Hösseringen einen Hasen beobachten konnten. Er saß auf einer Wiese neben dem Weg und blieb dort freundlicherweise sogar sitzen, als wir anhielten, das Beifahrerfenster herunterkurbelten und ihn fotografierten. Normalerweise würden Hasen, scheu wie sie sind, sofort flüchten. Wahrscheinlich eine Häsin, die Babys in der Nähe hat und sich deshalb nicht von der Stelle rührt, vermuteten wir. Als wir das Tier Stunden später auf dem Rückweg fast an derselben Stelle trafen, sahen wir uns in dieser Vermutung bestätigt.
Unser kleiner Kartoffelacker im Museumsdorf.
Im Museumsdorf wollten wir eigentlich gleich mit dem Gärtnern loslegen, aber just in dem Moment, als wir den Garten betraten, begann es wie aus Eimern zu schütten und sogar ein wenig zu hageln, und so flüchteten wir in die Schmiede, guckten dem Schmied bei der Arbeit zu und plauderten mit ihm. Als es endlich aufhörte, machen wir uns dann an die Arbeit und brachten unseren gesamten Vorrat an Pflanzkartoffeln in die Erde. Zwischendurch gab es noch einen weiteren kleinen Hagelschauer.
Da wir ein weiteres zugewuchertes Stück Gartenland, das im vergangenen Jahr nicht bestellt worden war, entkrauten mussten, war die Gartenarbeit ziemlich anstrengend. Und trotzdem machte sie uns glücklich und zufrieden. Es ist ein gutes Gefühl, wenn man für sein Essen selbst sorgt. Außerdem können wir uns kaum ein schöneres Ambiente für die Gartenarbeit vorstellen als umgeben von den alten Fachwerkhäusern im Musemsdorf.

Mittwoch, 16. April 2014

Hübsche Holländerinnen

Kräftige Farbe, gesundes Wachstum: Tulpen der Sorte Van Eijk, fotografiert heute in unserem Garten.
Zurzeit haben wir Gäste aus den Niederlanden, allerdings nicht im Haus, sondern im Garten: Dort blühen gerade die Tulpen der Sorte Van Eijk. Diese Sorte zeichnet sich durch besonders starkes Wachstum aus, was wir bestätigen können. Nicht eine Blüte ist im Sturm abgeknickt worden, und auch die frostige Nachttemperatur gestern konnte den kräftigen Blumen nichts anhaben. Wir sind gespannt, ob sie wirklich so zuverlässig auch im zweiten Jahr blühen werden, denn darin sind Tulpen manchmal heikel. Aber die Van Eijk soll angeblich viele Jahre Blüten hervorbringen. Wahrscheinlich ist sie deshalb die meist gezüchtete Gartentulpe. Für meinen Geschmack ist sie allerdings von der Farbe her etwas zu kräftig. Ich mag bei Tulpen eigentlich lieber die Pastelltöne.

Dienstag, 15. April 2014

Eingewandert

Die kleinen Blütenrispen der Traubenkirsche verströmen einen
betörend süßen Duft.
Den ganzen Winter lang haben wir gerätselt: Was mag das bloß für ein Strauch oder ein Bäumchen sein, das da am Eingang zum Hinterhaus wächst? Ohne Laub und ohne Blüten ließ sich nicht bestimmen, was sich da ganz ohne unser Zutun angesiedelt hat. Doch jetzt blüht die Pflanze – und damit ist klar: Es handelt sich um eine Traubenkirsche. Es gibt einen kleinen, wild wachsenden Bestand am Waldrand in der Nähe. Der ist aber immerhin mehrere hundert Meter entfernt. Vielleicht haben Vögel geholfen, die Traubenkirsche zu uns zu bringen? Ein schönes Frühlingsgeschenk ist es allemal.

Montag, 14. April 2014

Wetterkapriolen

Bei Rötgesbüttel im Landkreis Gifhorn fotografierte ich heute diesen dramatischen Aprilhimmel über (eigentlich viel zu früh) blühendem Rapsfeld.
Da hat sich der April heute aber genau so gezeigt, wie man es von ihm erwartet: Mit einem schnellen Wechselspiel von Sonne und Regen. Hinzu kamen Kälte und Sturmböen. In Mecklenburg-Vorpommern wurde ein Radfahrer von einem umstürzenden Baum erschlagen, und vielerorts im Norden kam es zu erheblichen Sturmschäden. Das ist natürlich alles dramatisch, aber dennoch finde ich derlei Wetterkapriolen faszinierend. Sonne und blauer Himmel sind zwar schön, aber auch langweilig. Das sehen nicht nur Meteorologen so, sondern auch Leute wie ich, die auf spannende Landschaftsaufnahmen aus sind.

Sonntag, 13. April 2014

Anis – Heilpflanze des Jahres

Anis kann ab Ende April im Garten ausgesät werden.      Foto: NHV Theophrastus
Ob im Weihnachtsgebäck oder im Kräutertee – ich liebe den lakritzartigen Geschmack von Anis. Umso mehr freut es mich, dass Anis die Heilpflanze des Jahres 2014 ist. Gekürt wurde sie vom Verein NHV Theophrastus, der mit dieser Wahl interessierte Menschen auf eine der ältesten Gewürz- und Heilpflanzen aufmerksam machen möchte.
"Die ersten Belege für die Verwendung von Anis gehen bis ins Altertum zurück", schreibt die Pharmazeutin Maria Vogel in ihrem Heipflanzenporträt für den NHV Theophrastus: Ausgrabungen auf der griechischen Insel Santorini lassen einen Gebrauch bereits im 16. Jh. v. Chr. vermuten. Er war Bestandteil des Theriak, einer Wunderarznei, die laut Plinius (23 n. Chr.) gegen alle Krankheiten und Vergiftungen wirksam sein sollte. Bei den Römern war Anis als Verdauungshilfe bekannt. Sie benutzen gezuckerte Anisfrüchte nach üppigen Mahlzeiten. Wie andere Heilpflanzen auch, sollen Benediktinermönche den Anis mit nach Europa gebracht haben, wo er dann in vielen mittelalterlichen Schriften lobend erwähnt wird: Paracelsus (1493-1541) nennt ihn zusammen mit Fenchel und Christrose als Stärkungsmittel in einer Abführ-Rezeptur. Hieronymus Bock (1498-1554) verweist auf Anis als Mittel gegen Wassersucht, Magenbeschwerden oder Schluckauf. Und Leonhard Fuchs (1501-1566) schreibt in seinem Kräuterbuch: „Ist nutz jngenomen den wassersüchtigen, unnd vertreibt das aufbleen des bauchs. Er ist auch gut zu den gifftigen thieren, auff ihre biß gelegt.“
Später verwendete Christoph Wilhelm Hufeland (1762-1836) Anis als schleimlösendes, milchtreibendes und magenanregendes Mittel. In Lexika und Fachbüchern aus dem 19. Jh. bezeichnete man den Spanischen oder Alicantischen Anis als „der beste, welchen man auch am theuersten bezahlt …“ und welcher „…sehr süß und gewürzhaft“ ist.
Der mit Anis und anderen Kräutern geschmacklich aufgewertete Absinth kam im 19. Jh. als Anregungsmittel in Mode. Wegen des häufigen Missbrauchs und des vermutlich minderwertigen Alkohols, welche den „Absinthismus“ auslösten, wurde er zu Beginn des 20. Jh. wieder verboten. Seit 1998 ist das Verbot des Absinth-Schnapses innerhalb der EU wieder aufgehoben.
Anis ist eine Pflanze aus der Familie der Doldenblütengewächse (Apiaceae), die insgesamt über 3000 Mitglieder umfasst. Eng verwandt ist er mit Gewürzpflanzen wie Dill, Fenchel oder Koriander, aber auch mit der Karotte als Gemüsepflanze. 
Die einjährige Anispflanze wird 30 bis 60 Zentimeter hoch und hat eine dünne, spindelförmige Pfahlwurzel mit einem aufrechten, gerillten, oben verzweigten ästigen Stängel. Im Juli/August blühen zahlreiche kleine weiße Blüten auf, die aus fünf kleinen Kronblättchen bestehen und sich zu flachen, lockeren Doppeldolden zusammenfügen. Im Spätsommer entwickeln sich die länglichen Früchte, die aufgrund des hohen Anteils an ätherischem Öl für medizinische Zwecke und in der Lebens- und Genussmittelindustrie (z. B. für Ouzo) Verwendung finden.
Ursprünglich kommt Anis vermutlich aus dem östlichen Mittelmeergebiet. Heute ist Anis aber kaum noch in seiner ursprünglich wildwachsenden Form anzutreffen. Hauptanbaugebiete sind die Türkei, Spanien und Italien, aber auch Asien, Mittel- und Südamerika.
Wer Anis im eigenen Garten anpflanzen möchte, sollte dafür einen relativ trockenen Standort mit schneller Erwärmung im Frühjahr wählen. Ausgesät wird ab Ende April. Besser sind jedoch im Gewächshaus vorgezogene Pflanzen, die dann nach dem letzten Frost ins Freie gepflanzt werden. Die Pflanze mag Wärme, mäßige Feuchtigkeit und einen langen, sonnigen Herbst, damit die Samen reifen.
Wegen der ungleichmäßigen Reife der Samen werden die ganzen Pflanzen bereits abgeschnitten, wenn die Früchte der mittleren Hauptdolde braun werden und die Stängel sich gelb färben. Da die Früchte leicht ausfallen, sollte die Ernte bei Tau am Morgen erfolgen. Nach der Nachreife und dem Trocknen können die Früchte durch Klopfen über einem Tuch gewonnen werden.
Anis wirkt expektorierend, schwach spasmolytisch, antibakteriell und fördert die Speichel- und Magensaftsekretion und wird deshalb bei dyspeptischen Beschwerden und Katarrhen der Luftwege empfohlen. Die Erfahrungsheilkunde setzt ihn außerdem bei stillenden Müttern zur Förderung des Milchflusses ein. Ferner wird Anis zum Aromatisieren von Zahnpasten, Mundwässern und von Pfeifentabak verwendet, sowie zum Verdecken unangenehmer Gerüche in Arzneimitteln und kosmetischen Produkten. In Mexiko ist er als Mittel bei Menstruationsbeschwerden bekannt und in Marokko ist Anis mit Sesam und Honig vermischt ein wohlschmeckendes Medikament gegen Erkältungen.
Hierzulande ist Anis vorwiegend als Brot- und Kuchengewürz oder für Weihnachtsgebäck, wie Anisplätzchen und Lebkuchen, bekannt. Fette Fleisch- oder Fischgerichte schmecken mit Anis gewürzt frischer und sind leichter bekömmlich. Er ist in fertigen Würzmischungen, u. a. in Curry-Pulver, Kräuter der Provence oder für Wurst, zu finden. Am bekanntesten ist der Anis jedoch als Bestandteil alkoholischer Getränke wie im griechischen Ouzo oder Mastika, im französischen Pastis oder Pernod oder im türkischen Raki.
Weitere Informationen zur Heilpflanze Anis gibt es beim Verein NHV Theophrastus.


Samstag, 12. April 2014

Gibt's bald keine Osterhasen mehr?

Die industrielle Landwirtschaft ist der größte Feind des Osterhasens.                                            Foto: Birgit Petersen/KÖN
Als ich am Montag mit dem Fahrrad unterwegs zu einem Termin war, sah ich ihn: den Osterhasen – oder einen seiner Verwandten. Er saß vor mir auf dem Weg und rührte sich nicht vom Fleck. Ich überlegte, ob er wohl so lange dort sitzen bleiben würde, bis ich die Kamera aus der Tasche geholt und ein Foto von ihm gemacht haben würde. Nein, wahrscheinlich würde er weglaufen, und so ließ ich die Kamera in der Tasche. Tatsächlich hoppelte er auch weg, als ich näher kam.
Gestern kam ich dann doch noch zu einem Osterhasenfoto – allerdings musste ich mich dafür gar nicht selbst auf die Lauer legen, sondern ich bekam es geliefert, und zwar zusammen mit einer Pressemitteilung des Kompetenzzentrums Ökolandbau Niedersachsen, kurz KÖN.  "Der Osterhase ist in Gefahr" lautete die Überschrift. Aus aktuellem Anlass – schließlich ist demnächst Ostern – wird in der Pressemitteilung darauf hingewiesen, dass Lepus europeus, der wilde Feldhase, bedroht ist. Die Bestandszahlen seien weiter rückläufig. Seit 1998 steht der Feldhase auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Während der Deutsche Jagdverband den Bestand der Feldhasen für Deutschland auf rund 3,5 Mio. Tiere schätzt, geht der Verein Wildtierschutz Deutschland von nur noch rund 1,2 Mio Hasen aus. Der Bestand hat sich demnach seit 2007 halbiert. Auch der Landesjagdbericht für Niedersachsen verzeichnet eine starke Abnahme von 2005 bis 2012 auf rund 12 Hasen pro 100 Hektar. In vielen Regionen wird der Feldhase kaum noch bejagt, weil die Bestände zu gering sind. So sank die Jagdstreckein Niedersachsen seit 2005 von rund 120 000 auf 70 000 Hasen jährlich.
Als Hauptgrund für das Verschwinden der Hasen wird die intensive Landwirtschaft genannt, die zunehmend durch Monokulturen, intensive Düngung und den Einsatz immer größerer Maschinen geprägt sei.
Wie können wir dem Hasen helfen? Am besten durch Ökolandbau, betonen die Fachleute vom KÖN. Im ökologischen Landbau werde nicht nur extensiver gewirtschaftet, es gebe auch mehr Hecken, Feldgehölze und Kräutersäume an den Ackerrändern. Diese dienen dem Feldhasen als Nahrungsquelle und Deckung.
„Im Ökolandbau werden die Feldränder weniger intensiv bearbeitet und nicht durch Herbizide
oder Insektizide belastet“, sagt Birgit Petersen von der Naturschutzberatung beim KÖN in
Visselhövede. „Für Hasen, Rebhühner und Co. bedeutet das mehr Deckung und ein besseres,
vielfältigeres Nahrungsangebot.” Jetzt im Frühjahr sind die Feldhasen zusätzlich durch die
Feldbestellung und Wiesenmahd gefährdet. Viele Junghasen werden durch Maschinen getötet
oder von der Jauche verätzt. Konventionelles Grünland wird bis zu sechs Mal pro Jahr gemäht.
“Durch die starke Ausweitung des Maisanbaus haben sich die Lebensbedingungen des
Feldhasen weiter verschlechtert”, so Birgit Petersen.
Auch in einer vom Bundesamt für Naturschutz geförderten Langzeituntersuchung auf der
Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen zeigte sich der positive Einfluss des ökologischen
Landbaus auf die Hasenpopulation. So lag 2001 vor der Umstellung des gut 300 Hektar großen
Gebiets auf ökologische Bewirtschaftung die Feldhasendichte unter 10 Tiere pro km². Bis 2008
erhöhte sich dort die Dichte auf 55 Tiere pro km². Die Ursache sehen die Forscher in der
größeren Nahrungsvielfalt der ökogischen Ackerflächen und den Saumstrukturen, die den
Tieren auch im Winter als Tagesschlafplätze dienen.
Die Wirtschaftsweise im ökogischen Landbau komme den Bedürfnissen des Feldhasen
entgegen, meint Birgit Petersen vom KÖN. „Weit verbreitet ist hier z.B. der zweijährige
Kleegrasanbau. Hier finden die Hasen nicht nur Schutz, sondern auch ganzjährige Nahrung“, so
Petersen. Von vermehrten Brachflächen, Feldhecken und Blühstreifen würden nicht nur Hasen,
sondern auch viele Vogelarten und Insekten profitieren.
Wr sich zu Ostern nicht nur beschenken lassen, sondern auch dem Osterhasen ein Geschenk machen will, sollte konsequent  Gemüse aus ökologischem Landbau kaufen. Es wäre doch schade, wenn wir in einigen Jahren den Osterhasen nur noch ausgestopft im Naturkundemuseum betrachten könnten und nicht mehr draußen in der Natur.

Freitag, 11. April 2014

Landstücke – Papierstücke

Ein Blick über grüne Weiden – Aquarell von Heike Ellermann.
Als ich heute die E-Mail mit derPressemitteilung des Arboretums Melzingen zur nächsten Ausstellung öffnete, war ich auf Anhieb begeistert. Sooo traumhaft schöne Aquarelle hatte ich zuvor selten gesehen! Deshalb muss ich die Ausstellung hier unbedingt sogleich bewerben.
Ein Landstück erwarb Christa von Winning und verwandelte es in einen Garten. Aber nicht in irgendeinen Garten, sondern in einen Garten der Bäume. Dort nun wird am Freitag, 25. April 2014, um 18:00 Uhr die Ausstellung "Landstücke – Papierstücke" eröffnet mit Bildern, die im Baum, in Baumgruppen häufig ein kompositorisches Element fanden. Gezeigt werden in der Arboretum-Galerie Landschaften der Oldenburger Künstlerin Heike Ellermann. Unter ihren Pinselstrichen verändert sich der ursprüngliche Zustand, die realitätsbezogene Abbildung der Landschaft zu Impressionen von Landschaft. Fixpunkte wie eine  Horizontlinie, einen Strauch, einen Wolkenfetzen kann der Betrachter beim Sehen der Landstücke finden und kann in diesen offenen Bildräumen sein eigenes inneres Landschaftsbild entfalten. Poetische Titel zu Aquarell und Ölpastell geben Impulse für Ausflüge in eindrucksvolle, erdfarbene und sanftgraue Bildlandschaften.
Eine weitere traumhaft schöne Landschaftsimpression von
Heike Ellermann.
Ergänzend zu diesen frühen Arbeiten präsentiert die Arboretum-Galerie Künstlerbücher, die in den vergangenen Jahren entstanden sind. In diesen ästhetischen Räumen, von Heike Ellermann als Leporello gestaltet, können sich die Betrachter zwischen abgestimmten Farbtönen, genau gesetzten Pastellstrichen und  aufgehellten Flächen bewegen und auf den Papierstücken einen Weg in die Zeichenwelt der Künstlerin suchen.
Heike Ellermann arbeitet seit 1982 als freischaffende Malerin und Illustratorin. Sie hat zahlreiche Bilderbücher veröffentlicht. Auch in ihren Bilderbüchern finden sich Experimente mit Papierstücken, klein, fein und manchmal transparent, die der Betrachter für sich deuten kann. Eines ihrer Bilderbücher, "Der Gänsegeneral" hat die Künstlerin in ein Papiertheaterstück umgesetzt. Am letzten Tag der Ausstellung, am 15.Juni  2014, wird sie es im Kulturstall des Arboretum aufführen und dazu wird sie noch einen Papiertiger auf ihre Bühne bitten.
INFO www.arboretum-melzingen.de

Donnerstag, 10. April 2014

Wohin am Wochenende?

Auch an diesem Donnerstag gibt es an dieser Stelle wieder einige Veranstaltungstipps zum Wochenende.

Niedersächsisches Gartenfestival im Landgestüt Celle

Sonnabend, 12. April, 10:00 - 18:00 Uhr, Landgestüt Celle
Sonntag, 13. April, 10:00 - 18:00 Uhr, Landgestüt Celle
Inspiration für die Gartengestaltung bietet vom 11. bis 13. April das Niedersächsische Gartenfestival in Celle. Rund 100 Aussteller präsentieren Exklusives für Heim & Garten: Blühende Stauden und Gräser, antike Möbel, Gartenskulpturen und –accessoires, Köstlichkeiten aus der Natur. Auf dem Gelände des 1735 gegründeten Landgestütes Celle mit seinen historischen Gebäuden mit Erkern, Türmchen und Glockenspiel können die Besucher das Flair vergangener Epoche spüren. Zauberhafte Dekorationen, üppige Pflanzen und weiße Pagodenzelte geben den Träumen vom idyllischen Garten und stilvollen Heim neue Nahrung.
Eintritt: 8,- Euro, ermäßigt 6,- Euro
INFO www.niedersaechsisches-gartenfestival.de

Handgemacht-Markt

Sonnabend, 12. April, 10:00 - 18:00 Uhr, Stadthalle Gifhorn
Sonntag, 13. April, 11:00 - 18:00 Uhr, Stadthalle Gifhorn
Rund 50 ausgesuchte Aussteller zeigen eine große Vielfalt an jahreszeitlichen Deko-Artikeln und hochwertigem Kunsthandwerk. Das Angebot umfasst Schmuck, modisches Textildesign, Taschen, Gürtel, vielfältigste Accessoires wie Stulpen und Tücher, Fotografien, Bilder-, Holz- und Töpferarbeiten, Marmeladen, handgesiedete Seifen, Liköre und vieles mehr.
Eintritt: 2,- Euro (Kinder frei)
INFO www.stadthalle-gifhorn.de

Wildkräuter-Seminar

Sonnabend, 12. April, 13:30 - 17:30 Uhr, Heilpflanzengarten Celle
Unter Anleitung der Biologin Sieglinde Fink werden Wildkräuter gesammelt, bestimmt und anschließend zur Zubereitung kleiner Köstlichkeiten verwendet.
Kosten: 5,- zuzüglich 5,- für Material. Anmeldung erforderlich.
INFO 05141/208173

Gregorianika

Sonntag, 13. April, 18:00 Uhr, Rittersaal im Schloss Gifhorn
Der Chor Gregoriana tritt in Gifhorn auf.
Wenn dieser Chor zu singen beginnt, fühlt man sich unweigerlich zurückversetzt ins Mittelalter. Gewaltig und kraftvoll erklingen die Stimmen und verursachen beim ersten Ton Gänsehaut bei den Zuhörern. Geprägt durch die tiefe Spiritualität und den makellosen Klang zeigt der Chor, dass die klassische Gregorianik bis heute nichts von ihrer Faszination verloren hat.
Ob klassische Choräle oder eigene Stücke und neue Kompositionen aus dem Album „Cantabile“, die Sänger verzaubern mit enormer Stimmgewalt und überraschen mit vielen Beiträgen, die bisher so nicht zu hören waren. Die Chormitglieder haben eine klassische Gesangsausbildung absolviert und lernten sich 2002 in Lemberg in der Ukraine am Gesangskonservatorium kennen. Dort entdeckten sie auch ihre gemeinsame Leidenschaft für gregorianischen Gesang. Dieser stellt im Ursprung das gesungene Wort einstimmigen liturgischen Gesang in lateinischer Sprache dar.
Karten beim Kulturverein Gifhorn, Steinweg 3, Telefon 05371/808136, oder an der Abendkasse!

Biographische Skizzen 

Montag, 14. April, 19:00 Uhr, Kaminraum im Schloss Gifhorn 
Dr. Eugen von Wagenhoff
Fast 30 Jahre lang, von 1909 bis 1937, war Dr. Eugen von Wagenhoff Landrat in Gifhorn. 1927 wurde die neue Hestenmoor-Gemeinde nach ihm benannt. Darüber hinaus fielen in seine Amtszeit mehrere historische Großereignisse, so etwa der Erste Weltkrieg, Revolution und Republikgründung. Schließlich erlebte von Wagenhoff auch noch die ersten Jahre der Nazi-Diktatur im Amt. 
Im Rahmen der Veranstaltungen zum 100-jährigen Bestehen des Historischen Museums Schloss Gifhorn und des Museums- und Heimatvereins Gifhorn wird Kreisarchivar Stefan Felleckner am Montagabend im Kaminraum des Gifhorner Schlosses einen Vortrag über den Landrat unter dem Motto „Biographische Skizzen“ halten. Der Vortrag widmet sich neben der regionalhistorischen Rolle des Landrats auch dessen Persönlichkeit und lässt ihn als entsprechend vielschichtige Figur erscheinen. Auch neue Forschungsergebnisse fließen dabei mit ein.
Der Eintritt ist frei.
INFO www.museen-gifhorn.de




Mittwoch, 9. April 2014

Grüne Hausaufgaben

Die kleinen Pflänzchen, angezogen und fotografiert von Gartenfreundin Ilka Landwehr, sollen im Imkerhausgarten im Museumsdorf Hösseringen zu stattlichem Weißkohl heranwachsen.
Nach dem Regen sieht vielleicht schon bald alles anders aus, aber im Garten des Imkerhauses im Museumsdorf Hösseringen, der jetzt als gemeinschaftliches Projekt mit Unterstützung des Südheide-Magazins Calluna gepflegt wird, hatte sich bislang noch nicht viel getan. Die entkrauteten Beete sahen bei unserem letzten Besuch am Wochenende noch genauso leer aus, wie wir sie verlassen hatten.
Eine Erfolgsmeldung erreichte uns jetzt aber von Mitgärtnerin Ilka Landwehr aus Isenbüttel, die uns ein Foto ihrer Bemühungen schickte: eine Anzuchtpalette voller Weißkohlpflänzchen, die später in Hösseringen gepflanzt werden sollen. Na, das sieht doch wirklich richtig gut aus!
Für Calluna-Autorin Marion Korth war dieses Bild allerdings ein bisschen ernüchternd, sie ist nämlich mit ihren "grünen Hausaufgaben" mächtig ins Hintertreffen geraten. Der Wirsingkohlsamen liegt noch verschlossen in seinem Tütchen, da muss jetzt aber dringend nachgebessert werden, schließlich wollen wir uns ja nicht blamieren!

Dienstag, 8. April 2014

Aprilwetter

Das Aprilwetter zaubert herrlich dramatische Lichtstimmungen – hier heute Nachmittag der Blick aus einem meiner Bürofrenster.
Wenn da nicht die blühenden Kirschbäume wären, könnte man fast glauben, dass sich der Frühling schon wieder verabschiedet hat. Geradezu winterlich kalt war es heute, und als ich hinausging, um die Pferde, die Schafe und die Ziegen zu füttern, blies mir der heftige Wind die Kapuze vom Kopf, die ich als Schutz gegen den Regen ausgesetzt hatte.
Auf den April ist immer noch Verlass, und das ist ja in Zeiten des Klimawandels eine gute Nachricht. Und gut finde ich dieses Aprilwetter insofern, als es herrlich dramatische Lichtstimmungen zaubert.

Montag, 7. April 2014

Waldsauerklee

Waldsauerklee vor einem bemoosten Baumstumpf im Ja-
fel bei Steinhorst.
Da ich heute mal wieder möglichst umweltfreundlich unterwegs sein und nebenbei noch etwas für meine Fitness tun wollte, bin ich mal wieder mit dem Fahrrad zu einem Termin gefahren. Die rund 15 Kilometer lange Strecke von Oerrel nach Steinhorst führte größtenteils durch den Jafel. Auf einem der Waldwege entdeckte ich kleine, weiße Blüten. Buschwindröschen? Nein, deren Blüten sind deutlich größer. Ich hielt an, stellte das Rad ab und guckte mir die filigranen Pflänzchen aus der Nähe an. Es handelte sich um Waldsauerklee. Neben dem Weg standen noch weitere Exemplare an einem Baumstumpf.
Waldsauerklee ist die schattenverträglichste heimische Pflanzenart. Ihr reicht ein Minimum an Tageslicht. Gegen zu viel Sonne ist der Klee geradezu allergisch. Er klappt dann seine Blätter nach unten zusammen.
Quizfrage: Was hat der Sauerklee mit Rhabarber, Mangold und Spinat gemeinsam? Antwort: Alle vier Pflanzen enthalten Oxalsäure, die das Gefühl stumpfer Zähne erzeugt.

Die zart gestreiften, kleinen Blüten mögen es lieber schattig als sonnig.

Sonntag, 6. April 2014

Ackern für Afra

So zugekrautet wir vorne vor der Buchhecke war es auch hinten im Garten, wo wir heute unseren kleinen  Kartoffelacker 
angelegt haben.
Ganz schön anstrengend: Mit Grubber und Sauzahn durch 
den Wurzelfilz.
Heute waren wir wieder einmal im Museumsdorf Hösseringen, dem Landwirtschaftsmuseum der Lüneburger Heide. Zum einen wollten wir im Imkerhausgarten schauen, ob das Werk unserer Gartengruppe vom vergangenen Sonnabend noch in halbwegs vorzeigbaren Zustand ist. Nachdem wir auf den Beeten etwas Unkraut gezupft und den Boden zwischen den Saatreihen gelockert hatten, zogen wir mit unserem Gartengerät weiter zum Garten am Köthnerhaus, der im vergangenen Jahr nicht bestellt worden ist und deshalb jetzt stark zugekrautet war. Wie stark, merkten wir erst, als wir mit Grubber und Sauzahn den grünen Teppich aufrissen. Das  erforderte ordentlich Kraft und ging ganz schön auf die Schultern.
Als wir nach zwei Stunden endlich die Kartoffeln – mehlig kochende der Sorte Afra – in der Erde versenkten, waren wir froh, dass wir immerhin fast den halben Garten beackert hatten. Die andere Hälfte folgt an einem der nächsten Wochenenden.
Obwohl es ziemlich anstrengend war, machte es auch Spaß, wieder in dem traumhaften Ambiente des Museumsdorfs, umgeben von alten Häusern und in Sichtweite der Heidschnuckenherde zu arbeiten.

Mehlig kochende Bio-Kartoffeln, die wir so gerne mögen, sind im Laden schwer zu
bekommen. Deshalb freuen wir uns jetzt auf die erste eigene Ernte.




Samstag, 5. April 2014

Futter fürs Feuer

Mit Pickup und Anhänger haben wir heute drei Fuhren Futter fürs Feuer zum 
Osterfeuerplatz gebracht.
Heute in zwei Wochen lodern wieder allerorten in der Südheide die Osterfeuer. Da überwiegend frischer Strauchschnitt verbrannt wird, sind die Osterfeuer alles andere als umweltfreundlich, und mir ist es auch immer ein bisschen peinlich, zu diesem Umweltfrevel auch noch einen Beitrag zu leisten, in dem ich Futter fürs Feuer liefere. Immerhin war das, was wir heute zum Feuerplatz gebracht haben, knochentrocken. Es handelte sich um Äste von abgestorbenen Bäumen, die wir im Winter hatten fällen lassen. Monatelang lag das Zeug bei uns auf der Pferdeweide herum und hatte genügend Zeit zum Trocknen.
Man könnte die Äste und Zweige natürlich auch Schreddern, aber das würde viel Lärm machen und ordentlich Strom verbrauchen. Am besten wäre es natürlich, das Geäst einfach liegen zu lassen, bis es  zerfällt und zerrüttet, doch dazu reicht leider der Platz auf unserem Hof nicht aus.

Freitag, 4. April 2014

Nur für Frauen

Heute erreichte uns folgende Mitteilung über ein neues Trainingsangebot für sportlich ambitionierte Radfahrerinnen in der Südheide:

Männer verboten: Neue Trainingsgruppe für Radfahrerinnen beim Post SV
Dagmar Stolte, Leiterin des
Radsportteams im Post SV, 
betreut das neue Sportangebot.
Dagmar Stolte, Leiterin des Post SV Radsportteams in Uelzen, kennt die Situation zur Genüge: Frauen, die im Verein Rennrad fahren wollen, müssen ihr Tempo häufig den meist stärkeren männlichen Sportkollegen anpassen. Gerade wenn man den Radsport erst seit kurzer Zeit für sich entdeckt hat, noch nicht so leistungsstark ist oder sich noch nicht traut, im kräftesparenden Windschatten zu fahren, ist das ein Problem. Wenn „Mann“ sich bei wilder Tempojagd am Wochenende den Arbeitsstress aus den Beinen fährt, bleibt für Frau häufig der Spaß auf der Strecke.
Damit das anders wird, startet am kommenden Freitag (11. April) ein neues Sportangebot der Uelzener Radsportgruppe im Post SV. Unter der Regie von Dagmar Stolte werden gemeinsame Ausfahrten durch die Region von rund 50 – 70 km Länge (nach Absprache der Teilnehmerinnen) absolviert. Tipps zur Fahrttechnik, der richtigen Ausrüstung und zum Trainingsaufbau gehören dazu. Wer mitradeln möchte, kann zunächst kostenfrei ausprobieren, ob es ihr Spaß macht. Etwas Grundkondition, ein Rennrad und ein Helm sollten vorhanden sein.
Treffpunkt ist in Uelzen am Post SV Vereinsheim, Kuhteichweg (vor dem Gebäude) jeden Freitag um 16 Uhr. Alternativ oder zusätzlich gibt es die Möglichkeit, am Training der gemischten Gruppe teilzunehmen, das jeden Dienstag um 18 Uhr am Sternplatz startet. Auch dort ist Dagmar Stolte mit von der Partie. Weitere Informationen beim Post SV Radsportteam,  Tel. 05 81/3 89 34 63, oder im Internet unter www.radsportteam.de.

Donnerstag, 3. April 2014

Wohin am Wochenende?

Heute ist Donnerstag und damit Zeit für die Ausflugs- und Veranstaltungstipps zum Wochenende.

Frühlingsmarkt

Sonnabend, 5. April, 13:00 - 18:00 Uhr, Hankensbüttel, Otter-Zentrum
Sonntag, 6. April, 11:00 - 18:00 Uhr, Hankensbüttel, Otter-Zentrum
Marktbummel im Otter-Zentrum

Der alljährliche Frühlingsmarkt (Eintritt kostenlos) lockt mit zahlreichen Ständen, an denen (nicht nur) österliche Deko-Artikel angeboten werden. Mehr als 40 Aussteller zeigen traditionelles Handwerk und geschmackvolles Kunsthandwerk. Von Gestecken und Gebinden über Töpferarbeiten, Steingut und Porzellan bis hin zu Malerei oder Schmuck reicht das Angebot. Wesentliches Merkmal des Marktes sind die zahlreichen Aktivitäten an den Ständen.
Kinder können auf dem Frühlingsmarkt unter Anleitung basteln und sich am Sonntag ab 14:30 Uhr schminken lassen. Bei einer Tombola gibt es allerlei Preise zu gewinnen.
INFO 05832/980828 oder www.otter-zentrum.de

150 Jahre Celler Industriegeschichte

Sonnabend, 5. April, 15:00, Celle, Bomann-Museum


Christopher Galler führt durch die neue Dauerausstellung "Leistung, Streik und Gastarbeit – Perspektiven der Arbeit" und gibt dabei einen Überblick über 150 Jahre Industriegeschichte in Celle.
Mitte des 19. Jahrhunderts setzt im Königreich Hannover eine langsame Industrialisierung ein. Eines der ersten weltweit tätigen Unternehmen, das in Celle aus kleinsten Anfängen entsteht, ist die Schirmfabrik Hugo. Nachdem sie um 1870 nahezu 1100 Mitarbeiter beschäftigt, erfolgt dreißig Jahre später ihr Niedergang. Doch parallel entwickeln sich weitere erfolgreiche Unternehmen. So wird die Firma Hostmann & Steinberg zu einem führenden Farbenhersteller, der von Wilhelm Berkefeld entwickelte Filter ist schnell weltweit bei der Wasseraufbereitung gefragt und Harry Trüller baut die handwerkliche Bäckerei seines Vaters zu einer großen Keksfabrik aus, die zeitweise zum größten Arbeitgeber der Stadt wird. Auch im 20. Jahrhundert gibt es mit der Gründung der Spinnhütte und der Niederlassung von Telefunken eine weitere Ausweitung des industriellen Sektors. 
Während einige der Unternehmen bis heute Bestand haben, sind viele infolge des Strukturwandels verschwunden. Heute sind zahlreiche Firmen der Erdölzulieferindustrie in Celle ansässig. Anhand ausgewählter Objekte und Biographien beteiligter Akteure wird die Geschichte der Celler Industrielandschaft wieder lebendig. 
Kosten: 5,- (Museumseintritt)
INFO 05141/12544 oder www.bomann-museum.de

Viola d'Amore

Sonnabend, 5. April, 18:00 Uhr, Ebstorf, Kloster

Die Viola d'Amore ist ein barockes Streichinstrument mit reicher Klangvielfalt und ungewöhnlicher Form. Viele Komponisten des 18. Jahrhunderts schufen reizvolle Kunstwerke für das Instrument mit dem hellen und silbrigen Klang. Ursprünglich war diese Musik für höfische und bürgerliche Feste geschrieben. Das Sächsische Viola d'Amore-Trio läßt diese besondere Musik im Alten Repertorium des Klosters Ebstorf erklingen und verspricht damit einen ganz besonderen Musikgenuss.
Karten: 10.-/5.- Euro, erhältlich im Kloster Ebstorf, in der Touristinfo Ebstorf und an der Abendkasse
INFO 05822/2304 oder www.kloster-ebstorf.de

Faszination Wolf

Sonnabend, 5. April, 19:00 Uhr, Höfer (bei Eschede), Filmtier-Park

Im ersten Teil der Veranstaltung werden in Begleitung des Wolfs-Experten Dr. Dirk Neumann die beiden Wolfsrudel - die Polarwölfe und die europäischen Wölfe - im Filmtier-Park besucht. Nach einer Pause im Dschungel-Bistro-Café erzählt Dr. Dirk Neumann im zweiten Teil über seine Wolfsforschungen. 1983 startete der Fachtierarzt für Zoo- und Wildtiere ein Feldforschungsprojekt über die Lernfähigkeit von Wölfen. Er war der erste, dem es gelang, wilde Wölfe auf sanfte Art erfolgreich zu trainieren. Indem er die natürliche Lernfähigkeit der Tiere nutzte, konnte er schon 1984 die weltweit erste dressierte Wolfsgruppe, ein 15-köpfiges Wolfsrudel der Öffentlichkeit präsentieren und erhielt dafür Anerkennung u.a. von Prof. Bernhard Grzimek. In seinen Ausführungen vertieft Dr. Neumann die Erlebnisse seiner Wolf-Mensch-Beziehung und zieht Parallelen zum Hund.
Kosten: 25,-  Euro (Kinder 20,- Euro) inkl. Speisen und Getränke
INFO 05142/987229 oder www.faszinationwolf.de

Oole Pinsel moalt beeter

Sonnabend, 5. April, 19:30 Uhr, Groß Oesingen, Gasthaus Zur Linde                                   

Sonntag, 6. April, 15:00 Uhr, Groß Oesingen, Gasthaus Zur Linde
In diesem Lustspiel, das von der Theatergruppe "De Eusinger Speel-Lüe" aufgeführt wird, geht es um Geld, Macht, Eifersucht, nackte Haut und alte Pinsel.
Karten sind an der Abendkasse erhältlich.
INFO 05838/746 oder www.hv-oesingen.de

Verkaufsoffener Sonntag und Ostermarkt

Sonntag, 6. April, 12:00 - 17:00 Uhr, Uelzen, Innenstadt

Die Uelzener Kaufleute laden zum entspannten Sonntags-Shopping ein. Auf dem Herzogenplatz lockt ein Ostermarkt mit zahlreichen Ständen.

Kunstversteigerung

Sonnabend, 6. April, 14:00 - 16:00 Uhr, Uelzen, Woltersburger Mühle

Die Woltersburger Mühle
In der Schmiede der Woltersburger Mühle (an der B 71)werden Bilder von Werner Steinbrecher, Walter Schrammen und Walter Grawith versteigert. Gerard Minnaard und Thomas Matschoss (Jahrmakttheater) versteigern die Kunstwerke zu Gunsten der Woltersburger Mühle und Pro Asyl.
INFO 0581/97157030 oder www.woltersburger-muehle.de






Mittwoch, 2. April 2014

Magnolienblüte

Traumhaft schöner Exot in unseren Gärten: blühende Magnolie.
In Nachbars Garten blüht die Magnolie, und das, wie in jedem Jahr, in einer traumhaften Üppigkeit, wie man sie von heimischen Gehölzen nicht kennt. Blühende Magnolien gehören zum Schönsten, was die Pflanzenwelt zu bieten hat. Der aus Asien und Amerika nach Europa eingeführte Frühlingsblüher, der sowohl in Gärten als auch in Parks häufig anzutreffen ist, wirkt allerdings gerade wegen seiner geradezu verschwenderischen Blütenfülle immer ein wenig wie ein Fremdkörper. Aber die Blüte währt ja nur kurz, und danach ist der Baum wieder relativ unauffällig.

Dienstag, 1. April 2014

Vorfreude auf die Pflaumen- und Zwetschenernte

Von den heimischen Obstgehölzen sind die Pflaumen- und Zwetschenbäume immer die ersten, die blühen.

Ich liebe Pflaumen und Zwetschen – auf dem Kuchen genauso wie als Marmelade oder Pflaumenmus und auch direkt vom Baum. Deshalb hoffe ich sehr, dass die Ernte in diesem Jahr nicht schon wieder ausfällt, weil die Blüten erfroren sind. Da die Pflaumen- und Zwetschenbäume immer die ersten der heimischen Obstrgehölze sind, die im Frühling blühen, ist die Gefahr, dass die Blüten Frost abbekommen, besonders groß. Aber zurzeit sieht es ja ganz gut aus, und es ist schön mild draußen, allerdings etwas zu trocken.