Freitag, 29. Juni 2012

Calluna auf dem Wochenmarkt

Kathrin Busse auf dem Uelzener Wochenmarkt
Am Stand von Gärtnerin Kathrin Busse mittwochs und sonnabends auf dem Uelzener Wochenmarkt gibt es außer Pflanzen jetzt auch das Südheide-Magazin – allerdings nur solange der Vorrat reicht. Der Grund für die vorübergehende Sortimentserweiterung: In der aktuellen Ausgabe haben wir unter der Überschrift "Eine zarte Pflanze namens Venus und der harte Typ aus Celle" Kathrin Busse und ihre Gärtnerei vorgestellt. Den Bericht haben Sie sicher schon gelesen. Wenn Sie mehr über die Pflanzenvielfalt von Kathrin Busse erfahren möchten, folgen Sie diesem Link zu ihrer Gärtnerei! Auf der Internetseite finden Sie unter anderem auch eine Liste ihrer rund 70 Tomatensorten zum Herunterladen.

Donnerstag, 28. Juni 2012

Blume der Nacht

Erst wenn es dunkel wird, öffnen sich die Blüten.
Während wohl die meisten anderen Menschen in diesem Land, die gerade nicht arbeiten müssen, vor dem Fernseher sitzen und gespannt das EM-Halbfinale Deutschland gegen Italien verfolgen, erfreue mich an einem faszinierenden Naturschauspiel. Von meinem sommerlichen Lieblingssitzplatz vor der der Dielentür aus beobachte ich, wie sich bei einsetzender Abenddämmerung die Blüten der Nachtkerze öffnen. Das geschieht innerhalb einer Minute und wie von Geisterhand. Keine andere in Mitteleuropa vorkommende Pflanze blüht so schnell auf!

Tagsüber ist die Nachtkerze eine eher unscheinbare Pflanze, aber gegen 21:15 Uhr wird aus ihr eine traumhaft schöne Blume, die obendrein auch noch nach dem Öffnen der Blüten einen betörenden Duft verströmt. Am nächsten Morgen ist die Vorstellung vorbei, und die Blüten sind verwelkt. Am morgen Abend beginnt das Schauspiel von neuem, und wieder öffnen sich zwei Blüten. Ihr werdet mich vielleicht für bescheuert halte, aber ich finde das viel interessanter als Fußball.

Warum blüht die Nachtkerze nur nachts? Ganz einfach, weil sie durch nachtaktive Insekten bestäubt wird, vormehmlich Nachtfalter. Es gibt sogar eine Falterart, die wegen ihrer besonderen Vorliebe für diese Blume Nachtkerzenschwärmer genannt wird.
Die Autorin schnuppert an
den betörend duftenden
Blüten der Nachtkerze.
Die Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis) ist übrigens keine hochgezüchtete Blume, sondern eine Wildpflanze. Sie stammt ursprünglich aus Nordamerika, wurde ab schon im 17. Jahrhundert als Zierpflanze nach Europa eingeführt. Sie verwilderte und ist seitdem hier heimisch.
Bereits die Indianer verwendeten die Nachtkerze als Heilpflanze. Ihr fettes Öl enthält viel Linolsäure, die sich positiv auf die Zellerneuerung auswirkt. Ich habe zum Beispiel hat eine Bio-Nachtcreme mit Nachtkerzenöl.
Früher wurde die Nachtkerze auch als Gemüsepflanze angebaut. Ihre rübenförmige Wurzel wurde in der Küche wie Schwarzwurzeln oder Pastinaken verwendet. Wir werden die Wurzeln ganz bestimmt nicht essen, denn wir erfreuen uns lieber an dem prächtigen Anblick der Blüten.
Da fällt mir gerade noch etwas ein: In dem Roman "Wenn die Mondblumen blühen" der amerikanischen Schriftstellerin Jetta Carleton versammelt sich die ganze Familie an den Sommerabenden hinter dem Haus, um dabei zuzuschauen, wie sich die Blüten der Mondblume ähnlich denen der Nachtkerze entfalten.
Morgen Abend wird übrigens auch die zweite Nachtkerze blühen, und dann werden wir statt zwei sogar vier Blüten bewundern dürfen.
Und hier noch ein kleiner Videoclip, den ich aufgenommen habe, um zu zeigen, wie schnell sich die Blüten entfalten. Um die Ladezeit zu verkürzen, ist der Film stark komprimiert.


Dienstag, 26. Juni 2012

Wenn sich die Natur Bahn bricht...

Zwischen den Brettern der Bank hat sich eine Blume hin-
durch gezwängt.
Nachdem ich heute Abend die Pferde auf die Weide gelassen hatte, kam ich auf dem Rückweg zum Haus an einem unserer Sitzplätze vorbei, einem Tisch mit fest montierten Bänken, so wie man es von Rastplätzen kennt, und was sehe ich da: Eine Blume ist durch den winzigen Spalt zwischen den Brettern der Bank gewachsen und hat einen gelben Blütenkelch entfaltet. Eine zweite Blüte ist noch geschlossen. Anhand unserer zahlreichen botanischen Bestimmungsbücher haben wir festgestellt: Es handelt sich um Wald-Habichtskraut (Hierácium sylváticum). Ist es nicht faszinierend, wie sich die Natur immer wieder Bahn bricht und sich dabei scheinbar von keinem Hindernis aufhalten lässt!? Wenn wir die Gosse entlang dem Gehweg vor unserem Haus säubern (was, zugegeben, selten vorkommt), staunen wir immer wieder, dass sich noch aus der kleinsten Fuge im Pflaster ein Löwenzahn herauszwängt. In der Nähe unseres Dorfes gibt es auf einer mit Binsen bestandenen Weide im Moor einen Melkstand, bei dem das Dach eingefallen ist. Durch das kaputte Dach hindurch wächst ein kräftiger Holunder. In Schweden habe ich schon oft gesehen, wie sich eine Birke mit ihren Wurzeln auf einem ansonsten nackten Stein mitten in einem See festhält. Auf manchen kargen Felsen hat sich sogar schon ein kleines Birkenwäldchen gebildet.
Auf jeden Fall lohnt es sich, einen Blick für die kleinen Details zu haben. Immer wieder entdeckt man kleine schöne Bilder, die einem eindrucksvoll beweisen, dass die Natur sich nicht so leicht bezwingen lässt.

Sonntag, 24. Juni 2012

Das Sommerheft 2012

Am 25. Juni 2012 beginnt die Verteilung der gedruckten Calluna-Ausgabe Sommer 2012.
Aus dem Inhalt:

  • Durchs Himmelreich ins Paradies – Wo sich Lutter und Lachte küssen                   
  • Marschland in der Heide – Unterwegs auf dem Grund eines Sees ohne Wasser
  • Tirili, tirili, und weg sind sie – Warum immer mehr heimische Vogelarten verschwinden
  • Giftige Schönheit – Der Rote Fingerhut lässt den Sommer leuchten
  • Eine zarte Pflanze namens Venus und der harte Typ aus Celle – In Kathrin Busses Gärtnerei ist die Vielfalt zu Hause
  • Schöner wohnen zwischen 300 Jahre alten Balken – Ein umgesetztes Hallenhaus auf einer ehemaligen Hofstelle
  • Verhängnisvolle Affäre – Stoff für Bestseller und großes Kino: Die Liebesbeziehung der dänischen Königin Caroline Mathilde mit dem Leibarzt des Königs, Johann Friedrich Struensee

Dienstag, 12. Juni 2012

Die Kartoffeln blühen

Kartoffelpflanzen können, was die Blütenpracht betrifft, durchaus mit vielen Blumenarten konkurrieren.
Bis vor ein paar Jahren war die Kartoffel bei uns in der Gegend die wichtigste Feldfrucht. Als Heidekartoffel erlangte sie sogar überregionale Berühmtheit. Doch inzwischen ist sie immer mehr vom Mais verdrängt worden, der in enormen Mengen für die Biogasanlagen gebraucht wird, die buchstäblich wie Pilze aus dem Boden geschossen sind. Aus ökologischer Sicht ist der Maisanbau in Monokultur eine Katastrophe, aber für die von Land- zu Energiewirten mutierten Bauern eine halbwegs erträgliche und sichere Einnahmequelle. Doch solange bei uns im Nachbardorf die Kartoffelchipsfabrik in Betrieb ist, werden wohl auch weiterhin auf einigen Flächen Kartoffeln angebaut. Es wäre auch schade, wenn sie ganz aus dem Landschaftsbild verschwinden würden. Besonders jetzt, in diesen Wochen, sind die Kartoffeläcker geradezu eine Augenweide. Wenn die Pflanzen blühen, gleicht so ein Acker einer riesigen Blumenwiese.

Sonntag, 3. Juni 2012

Blumenfotos im Regen

Im Regen lassen sich oft besonders schöne Blumenfotos machen.
Die meisten Hobbyfotografen würden Blumen nur bei gutem Wetter fotografieren, nicht jedoch im Regen. Doch gerade im Regen lassen sich oft die besten Blumenfotos machen. Die Kontraste sind dann nicht so hart, und die Wassertropfen lassen die Pflanzen frischer und lebendiger wirken. Ich hatte es heute im strömenden Regen auf den Fingerhut abgesehen, der in großer Zahl wild einem kleinen Wäldchen am Rande unseres Hofgrundstücks wächst und jetzt gerade in voller Blüte steht. Die Blumen fotografierte ich mit einer extralangen Brennweite, um sie bei minimaler Tiefenschärfe vom Hintergrund zu isolieren.
Bei diesem Fingerhut sind die Blüten noch so gut wie geschlossen.

Freitag, 1. Juni 2012

Katzenkinder

Die Autorin mit den vier Katzenkindern.
Als ich gestern Abend nach dem ergiebigen Regen mit der Taschenlampe auf den Dachboden stieg, um nachzuschauen, ob es mal wieder irgendwo hereingeregnet hat, was bei einem alten Bauernhaus mit locker liegenden Tonpfannen als Dacheindeckung öfter vorkommt, als einem lieb ist, miaute es aus der einen Abseite neben der ehemaligen Knechtskammer. Ich öffnete vorsichtig die Tür – im Lichtkegel der Taschenlampe blinzelten mir vier Katzenkinder entgegen. Am liebsten hätte ich sie gleich einzeln in die Hand genommen und sie genauer betrachtet, aber die Mutter war bei ihnen und schien durch das helle Licht der Taschenlampe etwas beunruhigt zu sein. Deshalb ließ ich sie in Ruhe. Heute aber konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und besuchte die süßen kleinen Fellknäuel erneut. Bei Tageslicht schienen sie etwas entspannter zu sein. Lediglich das gelb getigerte Katzenkind, ein Kater, schien etwas erbost zu sein, fauchte mich an und streckte mit drohend die winzige rechte Vorderpfote mit ausgefahrenen Krallen entgegen. Ich war schwer beeindruckt.
Eine genaue Begutachtung der Katzen ergab, dass es sich um je drei Kater und eine Katze handelt. Das Mädchen ist eine dreifarbige so genannte Glückskatze – wie ihre Mutter.
Die Kätzchen machen einen guten Eindruck, sehen gesund und munter aus. Hoffentlich werden sie, wenn sie groß sind, nicht gleich überfahren. Das ist leider schon mehreren ihrer Vorfahren passiert.
Bis morgen!