Montag, 6. Juni 2016

Was summt denn da an der Hausecke?

Ein zarter Blumenduft weht um die Hausecke, die Luft schwirrt vor lauter Schwebfliegen: Selten hat die Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris) gleich neben der Regentonne so üppg geblüht wie in diesem Jahr. Jede Blüte ist mehr als Handtellergroß, von weißen Scheinblüten umkränzt, während sich in der Mitte dicht an dicht winzige Blütchen entfaltet haben, die etliche Insekten begeistert anfliegen. Außer den Schwebfligen tummeln sich auch Hummeln darin, wühlen sich förmlich durch die Staubfäden. Die Pollenpakete an ihren Hinterbeinen sind schon mächtig dick.

Der Gartenlaubkäfer hat es auf die Blüten der Kletterhortensie abgesehen.

Bei genauerem Hinsehen entdecken wir noch einen Gast – einen kleinen Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola), der manchmal auch als Junikäfer bezeichnet wird (mit ihm allerdings auch einige andere Käferarten). Dieser Käfer mit den braunen Flügeldecken und dem schwarz-grün metallisch glänzenden Kopfschild mag nicht nur Hortensien, sondern liebt auch Rosen über alles. So manche wohlgeformte Knospe sieht nach einer Fressorgie ziemlich zerfranst aus oder wird gar völlig zerstört. Wirklichen Schaden richten die schönen Käfer allerdings nicht an, nicht einmal, wenn sie in größerer Zahl auftreten.
Von der Kletterhortensie haben die kleinen Fliegetiere noch länger etwas, noch jede Menge Blüten werden sich in den nächsten Tagen öffnen. Das Schöne an dieser Pflanze ist, dass sie nicht ganz so ungehemmt wuchert wie so mancher andere Wandkletterer, zudem braucht sie so gut wie keine direkte Sonne und blüht trotzdem. Hortensien mögen es gern ein bisschen feuchter. Deshalb hat unsere einen netten Standort gefunden – wenn es länger nicht regnet und kein Wasser vom Gartenschuppendach rinnt, dann darf sie sicher sein, einen Extraguss aus der Regentonne zu bekommen.

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