Samstag, 10. September 2016

Ganz schön groß für Gras

Die Getreideernte ist beendet, und auch die Kartoffeln sind größtenteils gerodet. Nur die Rüben sind noch in der Erde. Ja, und dann ist da noch der Mais, der im großen Stil als Energiepflanze für die Biogasanlagen angebaut wird. Die Pflanzen sind jetzt rund zwei Meter hoch, und wenn wir auf einem schmalen Feldweg zwischen zwei Maisfeldern gehen, kommen wir uns ein bisschen vor wie im Dschungel. Im Vergleich zu allen anderen Kulturpflanzen, die auf Feldern angebaut werden, wirkt der Mais, der ursprünglich in Mexiko beheimatet ist, wie ein Exot, und das, obwohl er schon seit dem 16. Jahrhundert in Europa kultiviert wird. Das liegt wahrscheinlich daran, weil an der Maispflanze, die ebenso wie die heimischen Getreidesorten zur Familie der Süßgräser gehört, alles XXL-Format hat. Der Mais ist ganz schön groß für Gras und erzeugt so viel Grünmasse wie keine andere, hierzulande angebaut Feldfrucht. Wenn wir quer durch ein Maisfeld gehen würden, hätten wir wahrscheinlich echtes Dschungelfeeling. Wer sich schon einmal in einem Maislabyrinth verirrt hat, wird das nachvollziehen können.
Obwohl wir den Maisanbau für die Biogas-Gewinnung aus ökologischen Gründen kritisch sehen, faszinieren uns die riesigen Pflanzen mit ihren bambusdicken Stängeln immer wieder aufs Neue. Besonders faszinierend finden wir die langen, schmalen und erstaunlich scharfkantigen Blätter, die sich auch jetzt, im Spätsommer, noch in frischem Frühlingsgrün zeigen.

Auch im Spätsommer noch frühlingsgrün: Das Blatt einer Maispflanze aus der Nähe betrachtet.

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