Mittwoch, 9. März 2016

Grenzgraben

Ein unscheinbarer Graben, und doch hatte er einst große strategische und politische Bedeutung.
Wären da nicht die beiden Hochsitze, es wäre ein friedliches Bild einer Wiesenlandschaft mit einem gut gefüllten Bach. Wer es nicht weiß, würde wohl kaum auf die Idee kommen, dass der Graben einst die Grenze zwischen Ost und West war und dass niemand so wie wir gestern einfach über die kleine Brücke fahren konnte. Die rechte Seite des Bildes war DDR-Gebiet, die linke Seite gehörte der Bundesrepublik. Obwohl seit der Grenzöffnung inzwischen so viele Jahre vergangenen sind, fahren wir immer noch mit einem etwas komischen Gefühl über die Brücke an der Straße zwischen Erpensen und Reddigau. Wenn man im ehemaligen "Zonenrandgebiet" aufgewachsen ist und immer wieder mit der stark befestigten, unmenschlichen Grenze konfrontiert war, betrachtet man solche Orte vielleicht mit anderen Augen.
Der Graben hat übrigens eine lange Geschichte als Grenzgraben. Einst berührten sich hier die Siedlungsräume der Germanen und der Slawen, und später bildete er die Grenze zwischen dem Königreich Hannover und Preußen. Heute stoßen hier die Bundesländer Niedersachsen und Sachsen-Anhalt aneinander. 

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