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Im Gegensatz zu vielen Bio-Eiern sind die Eier unserer kleinen Hühnerschar wirklich bio, obwohl sie gar nicht als Bio-Eier ausgezeichnet sind. |
Kaum haben die Verbraucher die Nachricht halbwegs verdaut, dass sie,
ohne es zu ahnen, womöglich jahrelang Produkte mit Pferdefleisch
gegessen haben, da kommt schon die nächste Hiobsbotschaft. Millionen von
Bio-Eiern waren gar nicht bio.
"Der
Skandal um falsch deklarierte Bio-Eier könnte sich zu einem der größten
Betrugsfälle in der deutschen Agrarwirtschaft entwickeln", meldete heute SpiegelOnline.
Vielleicht wäre das auch ganz gut so, damit endlich ein Umdenken
einsetzt und die industrielle Landwirtschaft im Allgemeinen und die
Massentierhaltung im Besonderen mal grundsätzlich in Frage gestellt
wird. Aber die Leidtragenden dieses Skandals werden zunächst einmal die
ehrlichen Biobauern sein, für die nicht Profitgier die Triebfeder ihres
Handelns ist. Die Verbaucher werden sich nämlich sagen: Warum soll ich
teure Bio-Eier kaufen, wenn die wahrscheinlich sowieso aus einer
konventionellen Legebatterie kommen? Wahrscheinlich werden sie künftig
wieder zu den Billig-Eiern greifen, und die Bio-Bauern, denen die Tiere
nicht gleichgültig sind, werden die Eier nicht mehr los und müssen
womöglich ihre Betriebe schließen oder zumindest umstrukturieren.
Bio-Eier sind zwar auch nicht das Gelbe vom
Ei, weil auch sie überwiegend aus Massentierhaltung stammen, aber sie
sind immerhin schon bisschen besser als die Eier aus konventioneller
Haltung. Streng genommen dürfte man aber gar keine Eier im Supermarkt
kaufen. Wer nicht ganz auf Eier verzichtet, sollte die Eier lieber direkt beim
Bauern kaufen, der eine kleine Hühnerschar auf der Wiese hinter dem Hof
hat. Auf dem Land ist das nicht so schwierig – in vielen Dörfern hängen
Schilder mit Aufschrift "Frische Eier zu verkaufen" am Hoftor.
Bevor man die Eier kauft, kann man sich vom Bauern zeigen lassen, wo und
wie er seine Hühner hält. In der Stadt allerdings ist das kaum möglich,
es sei denn, man macht am Wochenende einen Ausflug aufs Land und kauft
bei dieser Gelegenheit gleich Eier und Gemüse in einem Hofladen.
Bequemer ist der Eierkauf auf dem Wochenmarkt. Doch dort ist gesundes
Misstrauen angebracht. Hinter so manchen als Kleinbauern getarnten
Marktbeschickern verbergen sich nämlich Händler, die
ihre landwirtschaftlichen Produkte ausschließlich vom Großmarkt
beziehen. Aber man kann ja höflich fragen, wo sich der Hof befindet und
ob man sich den vielleicht mal am Wochenende anschauen darf.
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Unsere vier Hühner legen im Durch- schnitt jeden Tag zusammen zwei Eier. Somit haben wir immer genügend Eier fürs Sonntagsfrühstück und zum Kuchenbacken. |
Schwierig wird es allerdings, wenn man, wie ich, Vegetarierin ist
.
Denn auch die nettesten Bauern machen kurzen Prozess, wenn die
Legeleistung eines Huhns nachlässt. Hühner, die keine Eier mehr legen,
gelten als unnütze Fresser und werden geschlachtet. Da wir das nicht
möchten, haben wir unsere eigenen Hühner. Sie leben so lange, bis sie
eines natürlichen Todes sterben oder – wie vor ein paar Monaten
geschehen – vom Marder gekillt werden (was hoffentlich nicht mehr
vorkommt, nachdem ich den Stall zusätzlich gesichert habe). Da unsere
Hühner nur mit Getreide sowie frischem Obst und Gemüse gefüttert werden
und nicht, wie in der Massentierhaltung üblich, mit
Fertigfuttermischungen, die gentechnisch veränderte Rohstoffe enthalten,
können wir die Eier auch mit Genuss essen. Eier sind nämlich nicht nur
lecker, sondern auch ein hochwertiges, durchaus gesundes Lebensmittel.
Dass Eier gesundheitsschädliche Cholesterinbomben sind, hat sich ja zum
Glück längst als Märchen herausgestellt.
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