Seite an Seite blühen bei uns im Garten Schmetterlingsflieder
(Buddleja davidii) und Nachtkerze
(Oenothera biennis),
und uns kommt es fast so vor, als sei der Frühling zurückgekehrt. Aber
nicht nur wir freuen uns über die Blütenpracht, sondern auch die Falter.
Während sich die Tagfalter für den intensiv nach Honig duftenden
Schmetterlingsflieder begeistern, fliegen die Nachtfalter buchstäblich
auf die Nachtkerzenblüten, die sich erst mit dem Sonnenuntergang öffnen
und dann einen verführerischen Duft verströmen und im Laufe des
folgenden Tages schon wieder verwelken. Doch das ist kein Grund zur
Traurigkeit, denn jeden Abend wiederholt sich das faszinierende
Schauspiel – viele Woche lang.
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Schöne Blüte, schöner Schmetterling – schade nur, dass beide farblich nicht zueinander passen. |
Aus
fotografischer Sicht würde ich mir allerdings wünschen, dass die
farbenprächtigen Tagfalter mit den eher unscheinbaren Nachtfaltern
tauschen würden. Auf einer zartgelben Nachtkerzenblüte käme das
Tagpfauenauge viel besser zur Geltung als auf der purpurroten Blüte des
Schmetterlingsflieders, die ihm in ihrer Farbintensität kräftig
Konkurrenz macht. Dagegen würde ein graubrauner Nachtfalter auf einer
farbintensiven Blüte nicht ganz so blass erscheinen wie auf einer
zartgelben.
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Auf der Nachtkerzenblüte kä- me das Tagpfauenauge gut zur Geltung, aber darauf fliegen nur die Nachtfalter. |
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Schade,
dass es immer weniger Zitronenfalter gibt (warum auch immer) – die
wären auf der purpurfarbenen Blüte geradezu perfekt platziert.
Vielleicht hätten wir lieber einen Schmetterlingsflieder mit lila Blüten
kaufen sollen. Der würde zumindest zum Tagpfauenauge besser passen.
Vielleicht gehen wir mal mit einem Foto vom Tagpfauenauge in eine
Gärtnerei und sagen: "Wir hätten gerne einen farblich dazu passenden
Schmetterlingsflieder."
Übrigens sollte, wer etwas für
Schmetterlinge tun möchte, nicht nur Schmetterlingsflieder pflanzen,
sondern auch weniger rabiat die Brennnesseln im Garten bekämpfen. Die
sind nämlich die Hauptnahrungsquelle der Raupen des Tagpfauenauges, und
ohne Raupen gibt's im Sommer keine Schmetterlinge.
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