Freitag, 14. Februar 2014

Wandern statt surfen

In der Natur gibt es viel Spannendes zu entdecken, wie
zum Beispiel die Schaumhülle der Larven der Schaum-
zikaden, die ich an der Lutter bei Jarnsen im Landkreis
Celle fotografiert  habe.
Sie wachsen mit Smartphone und Computer auf und surfen mit größter Selbstverständlichkeit in  der digitalen Welt, aber draußen in der Natur wirken Kinder geradezu hilf- und orientierungslos und die wenigsten von ihnen können einen Hasen von einem Kaninchen und einen Ahorn von einer Kastanie unterscheiden. Doch das soll sich jetzt ändern. Das Wandern in der Natur soll an den Schulen wieder auf die Tagesordnung kommen und  Schüler wie Lehrer für biologische Vielfalt sensibilisieren. Das ist das Ziel eines neuen Projekts im Bundesprogramm Biologische Vielfalt, das vom Bundesumweltministerium gefördert wird. Grundschulen können sich bis zum 20. März dafür bewerben.

Das dreijährige Projekt "Schulwandern - Draußen erleben. Vielfalt entdecken. Menschen bewegen" soll das Konzept der "Draußenschule" an drei Grundschulen modellhaft erproben. Einen Tag in der Woche werden die Schüler draußen sein und die biologische Vielfalt direkt erkunden.

"Ich hoffe, dass die Idee der Draußenschule über das Projekt hinaus viele Nachahmer findet. Das wäre nicht nur für die Kinder ein Gewinn, sondern auch für die biologische Vielfalt. Denn wer schon als Schüler die Vielfalt der Natur bewusst erlebt, wird auch auf Dauer respektvoll mit der Natur umgehen", sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks. Und Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), ergänzte: "Die Schüler können so ihre natürliche Umgebung im Jahresverlauf bewusst wahrnehmen und erfahren die Zusammenhänge, Einflüsse und Abhängigkeiten sowie die Vielfalt in der Natur."

Das Bundesumweltministerium stellt aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt rund 750.000 Euro zur Verfügung. Das BfN begleitet das Naturschutzprojekt als Bewilligungsbehörde fachlich.
Fachlich und wissenschaftlich begleitet werden die Modellschulen von den Projektträgern, dem Deutschen Wanderverband (DWV) und der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.

Für das Projekt suchen der DWV und die Johannes-Gutenberg-Universität bundesweit drei Grundschulen in staatlicher Trägerschaft. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 20. März. Anhand der drei ausgewählten Grundschulen aus verschiedenen Bundesländern wird nach und nach ein Modellkonzept mit Handlungsanregungen und Bildungsmaterial auch für andere Schulen in Deutschland entwickelt. Gute Erfahrungen mit diesem Konzept gibt es bereits in den skandinavischen Ländern, wo die "Uteskole" schon seit Jahren etabliert ist.

Parallel zu den "Draußenschulen" bietet der Deutsche Wanderverband in den Jahren 2014 bis 2016 "Schulwandertage zur biologischen Vielfalt" an. Alle Schulen, die beim vom Bundesamt für Naturschutz jährlich durchgeführten Wandertag zur biologischen Vielfalt mitmachen, erhalten ein umfangreiches Starterset mit Infomaterialien, Flyern, Postern, Broschüren und einer speziellen Smartphone-App zum Thema. Außerdem können Schulen, die einen entsprechenden Wandertag anbieten, an einem Wettbewerb teilnehmen und so nicht nur Pate stehen für weitere Schulwanderungen sondern auch noch attraktive Preise gewinnen.

Weitere Informationen zu diesem, wie ich meine, nachahmenswerten Projekt: www.schulwandern.de.

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